Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080612
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190806126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19080612
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-12
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Aus den bisherigen Meldungen geht nicht hervor, ob dieses wechselseitige Pennypürto nur für diese beiden Länder im engeren Sinne oder auch im Verkehr mit den zugehörigen Kolonien gilt; das letztere scheint freilich nicht der Fall zu sein. Jedenfalls be deutet diese Neuerung einen großen Schritt vorwärts in der Richtung auf das Inlandsporto als Weltporto, einer Forderung, die bis in die fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurückgeht, wenn sie auch erst neuerdings wieder lebhafter geltend gemacht wurde. In England hat sich zur Förderung des Welt-Penny-Portos eine große Liga gebildet, und die Presse nimmt sich dort solcher Portotariffragen sehr eifrig an, während bei uns wohl die Ältesten der Berliner Kaufmannschaft und manche anderen Handelskreise in ähnlichem Sinne wirken, doch anscheinend nur eine sehr geringe Zahl unserer Tageszeitungen solchen Fragen ihre ernstliche Unterstützung leiht. Es war bereits die Rede davon, daß auch im Verkehr Eng lands mit Frankreich das Pennyporto eingesührt werden solle, und englische Parlamentsmitglieder bemühen sich dafür. Da wurde nun die Frage aufgeworfen, ob Deutschlands Post- oerwaltung jetzt untätig bleiben dürfe und gar nichts Ähnliches beginnen solle, immer nur das alte Lied von den finanziellen Ausfällen als Folgen der Portoermäßigung singend. Da nach der Union aus dem Reichspostgebiet jährlich zehn Millionen geschlossene Briefe abgehen, so wäre eine Ermäßigung von 20 auf 10 H allerdings ein theoretischer Verlust von 1 Million Mark. Aber machen wir es uns nur klar: wir können gar nicht anders, als dem englischen Beispiel bald folgen. Denn unsere Geschäfts- und Handelswelt würde sonst dazu übergehen, einen sehr großen Teil ihrer nach Amerika gehenden massenweisen Handelsbriefe mit 67,5 Prozent Porto gewinn (zu 8,5 statt 20 -H) aus England absenden zu lassen, zum Nachteil der deutschen Postkaffe. Auch ist es widerspruchsvoll, wenn auf einem deutschen Postdampfer aus Hamburg, der in Southampton und Cherbourg anlegt, die in Southampton ein gelegten englischen Briefe nur 8'/„ die in Cherbourg mit der Landpost kommenden und eingelegten deutschen Briefe aber 20 H nach New Dork kosten. So wird die Macht der Tatsachen zweifel- los bald den Stein ins Rollen bringen und dem Welt-Penny- Porto bald die Wege ebnen. Vorher wäre cs allerdings an gebracht, wenn wir in Deutschland für Weltpostkarten von 10 Centimes wenigstens nicht mehr 10 -Z, sondern nur 8 bezahlten und für Drucksachen statt 5 nur 4 H, dem Normaltarif des Welt portos entsprechend. Jürgensohn. " Studienrris« fra»zösischer Buchdruckertibefitzer «ach Deutschland. (Vgl. Börsenbl. Nr. 127.) — Die Anzahl der Teil nehmer übersteigt alle Erwartungen; bis jetzt haben sich bereits über 90 Personen eingezeichnet, und zwar nicht nur kleinere Buchdruckereibesitzer, sondern auch Chess von Firmen ersten Ranges. Die Zeiteinteilung dieser Reise wird jetzt in französischen Blättern wie folgt veröffentlicht: Abreise von Paris: Sonnabend, 13. Juni, mittags 1 Uhr 20 Minuten vom Ostbahnhof. Sonntag, 14. Juni, Ankunft in Heidelberg. Besichtigung der Stadt und des Schlosses. Um 4 Uhr nachmittags Abreise nach Würzburg. Montag, 15. Juni, Würzburg: Besichtigung der Maschinen fabrik von König L Bauer, der Unioersitäts - Buchdruckerei und der städtischen Sehenswürdigkeiten. Abends Abreise nach Nürnberg. Dienstag, 16. Juni, Nürnberg: Besichtigung der Knnst- anstalt von E. Nister und der Hosbuchdruckerei von Georg Dietz, nachmittags Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ab reise nach Leipzig. Mittwoch, 17. Juni, Leipzig: Besichtigung der Maschinen fabrik Karl Krause, der Buchdruckerei von Philipp Reclam jun., der Buchbinderei E. A. Enders, des Rathauses, der Handels kammer und des Deutschen Buchgewerbehauses. Donnerstag, 18. Juni, Leipzig: Besichtigung der Chromo lithographischen Anstalt und Luxuskartonnagenfabrik von Prescher Nachf., der Börse und des Buchhändlerhauses, sowie der Buchdruckereien Oscar Brandstetter und B. G. Teubner. Freitag, 19. Juni, Abreise nach Dresden: Besichtigung der Kunstsammlungen und des Schlosses oder von industriellen An lagen, nachmittags Ausflug nach der Sächsischen Schweiz, abends Abreise nach Berlin. Sonnabend, 20. Juni, Berlin: Folgende Druckereien können besichtigt werden: Reichsdruckerei, H. S. Herrmann, Verlags druckerei Merkur, Julius Sittenfeld, A. W. Hayn's Erben, Trowitzsch L Sohn, Langenscheidt'sche Verlagshandlung. Nach mittags soll die Stadt und besonders das Reichstagsgebäude besichtigt werden. (Auch die Besichtigung des Papierhauses sowie ein Festmahl sind vorgesehen.) Sonntag, 21. Juni, Berlin: Besichtigung der Stadt und gegen Mittag Abreise nach Köln. Ankunft dort 10 Uhr abends und Weiterfahrt nach Paris. Für diejenigen, die Zeit haben, ist Montag, 22. Juni, Ausflug nach Berg.-Gladbach zur Besichtigung der Feinpapierfabrik von I. W. Zanders geplant, und am Nachmittag Besuch der Druckereien von Du Mont-Schauberg, I. P. Bachem und Greven L Bechtold in Köln. Dienstag, 23. Juni: Eine Rheinfahrt und Mittwoch, 24. Juni: Rückkehr nach Paris. Die Fahrt rheinaufwärts am 23. Juni wird bei genügender Beteiligung bis Mainz fortgesetzt; dabei sollen verschiedene Orte besucht werden, an denen Gutenberg verweilt hat, ebenso das Gutenberg-Museum in Mainz. * Bo« der Korrgretzbibliothtk i« W<rshi«g1o«. — Außer der wertvollen Sammlung von Büchern über Rußland, über deren Erwerbung durch die Kongreßbibliothek in Washington wir neu lich (Nr. 128) berichteten, hat diese Bibliothek unlängst auch eine wertvolle Sammlung japanischer Bücher erworben, die Or. Kan- Jchi-Asakawa für sie ausgewählt hat. Sie besteht aus ungefähr 9000 Büchern, darunter zahlreiche Seltenheiten — llnika aller dings nicht, da vr. Asakawa es sich streng zum Gebot gemacht hat, in die Sammlung kein Werk und keine Urkunde aufzunehmen, das in Japan nur in einem Exemplar vorhanden war. Be sondere Aufmerksamkeit wurde der buddhistischen Literatur zu gewandt, und man kann wohl behaupten, daß der amerikanische Forscher, der sich mit diesem Wissensgebiet beschäftigen will, in der Kongreßbibliothek zu Washington eine ebenso vollständige Materialsammlung vorfindet wie in irgend einer Bibliothek in Japan selbst. Da die Bibliothek auch bereits etwa 10000 Bände chinesischer Literatur enthält, kann sie nunmehr den reichhaltigsten westlichen Bibliotheken auch in bezug auf orientalische Literatur zugerechnet werden. (Nach: Oovtemporar^ ksvisre.) * Österreichische-Aürrf-Kronea-Ttücke. — Aus Anlaß der Feier des sechztgjährigen Regierungs-Jubiläums Sr. Majestät des Kaisers von Österreich werden im Jahre 1908 die Zwanzig-, Zehn-, Fünf- und Ein-Kronen-Stücke sowie das neugeschaffene Hundert-Kronen-Stück als Huldigungsmünzen ausgeprägt. Den bereits ausgegebcnen Jubiläums-Zwanzig-, -Zehn- und -Etn- Kronen-Stücken ist nun, wie in der -Wiener Zeitung» amtlich mit geteilt wird, die Ausgabe des Jubiläums-Fünf-Kronen-Stückcs ge folgt. Den Avers dieser Münze schmückt das Brustbild Sr. Ma jestät des Kaisers, das ebenso wie jenes auf den bereits in Verkehr gesetzten Jubiläumsmünzen nach dem vom k. und k. Oberst kämmereramte zur Verfügung gestellten, vom Kammermedailleur Professor Marschall geschaffenen Modell hergestellt wurde. Der Revers ist ein Werk des Professors Stephan Schwartz. Personalnachrichten. Bom Goethe» «nd Echiller»«rchiv. — Wie aus Weimar mitgeteilt wird, sind die beiden ältesten Direktorial-Assistenten des Goethe- und Schiller-Archivs vr. Julius Wahle und Dr. Carl Schüddekopf am Geburtstage des Großherzogs zu Professoren ernannt worden. Wahle ist zurzeit der dienstälteste Beamte des Archivs; er ist seit der Gründung des Instituts im Jahre 1885 in Weimar tätig, wohin ihn Erich Schmidt, der erste Direktor des Archivs, damals aus Wien als seinen Assistenten mitgebracht hatte. Schüddekopf ist gleichfalls bereits seit zwölf Jahren am Ärchiv. Beide haben hervorragende Verdienste um die Weimarer Goethe-Ausgabe wie um die Schriften der Goethe-Gesellschaft. Schüddekopf hat daneben eine ungemein fruchtbare schriftstellerische Tätigkeit entfaltet, die dem weiteren Kreise der klassischen Literatur zugute gekommen ist; auch als Schriftführer der Bibliophilen- Gesellschaft hat er sich Anerkennung erworben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder