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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 198, 27. August 1913. den Buchhandel wenig befriedigen kann, trotzdem einzelne Kreis und Ortsverbände sich in dieser Sache tätig bemüht haben. Auch unser Verein hat Eingaben sowohl an den Kaiserlichen Statthal ter als auch an die Handelskammern des Landes eingereicht und gebeten, die Interessen des Buchhandels zu wahren. Im An schluß daran hat die Vereinigung der Straßburger Sortiments buchhändler in ihrer Sitzung vom 14. April d. I. einstimmig be schlossen, daß ihre Mitglieder keine Vertriebsstelle der König! Preußischen Landesaufnahme übernehmen, solange die Karten mit dem völlig unzureichenden Skonto von 5"/» abgegeben werden Immerhin haben die Bemühungen des Börsenvereins, der Kreisvereine und Handelskammern den Erfolg gezeitigt, daß in der Sitzung des Reichtages vom 23. April d. I. bei dem pitel »Landesaufnahme« auch der neueingerichtete Vertrieb der Generalstabskarten von mehreren Abgeordneten zur Sprache ge bracht worden ist. Die beantragte Resolution des Inhalts: »den Herm Reichskanzler zu ersuchen, im Interesse der wer testen Verbreitung der Generalstabskarten den Wünschen der Buchhandels entgegenzukommen, nämlich von der Errichtung eigener Vertriebsstellcn durch das Kriegsministerium abzu sehen« wurde bei der Abstimmung vom Reichstage, der gut besetzt war, einstimmig angenommen. Welchen praktischen Erfolg diese Reso lution nach sich ziehen wird, muß die Folge lehren. Was nun die Wiederverkäuferfrage anbetrifft, so konnte, wie ich schon mitteilte, zu unserem Bedauern kein Mitglied unseres Vereines den Bayreuther Verhandlungen des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine beiwohnen. Damals war in Bayreuth versucht worden, durch Schaffung einer Wiederverkäuferordnung geordnetere Zustände im Zwischenhandel hcrzustellen und dem fortgesetzt wachsenden Auchbuchhandel und seiner das Sortiment aussaugendcn Tätigkeit Schranken zu setzen. Der in Bayreuth vorgelegte Plan, einer Wiederverkäuferordnung hatte die Unter stützung der überwiegenden Mehrheit der Bayrenthcr Versamm lung gefunden. Der Schaffung dieser Wiederverkäuferordnung stellten sich jedoch nachträglich Bedenken entgegen, so daß die in Leipzig im Herbst versammelten Vertreter der einzelnen Kreis> und Ortsverbände ihre Ansicht änderten und die Wiederverkäw ferordnung aufgaben. Dadurch traten sie in einen gewissen Ge° gensatz zu dem Vorstände des Verbandes, der seine Unzufrieden heit darüber auch nicht verhehlte. Der Bericht der Abgeordneten-Versammlung in Leipzig vom 19. April d. I. bringt aber die erfreuliche Mitteilung, daß die führenden Firmen desLeipzigerGrossobuchhandels aufGrund der Bayreuther Verhandlungen unlängst eine freiwillige Erklärung abgegeben haben, in -der sie einen Teil der in Bayreuth vertre tenen Wünsche des Sortiments zu erfüllen sich verpflichten. Wir dürfen zu den leitenden Vorständen unserer großen Gesamt-Orga nisationcn das Vertrauen haben, daß sie die fernere Entwicklung dieser wichtigen Frage nicht aus den Augen lassen. UnsercGesamt-Organisationen, derBörsenverein und derVer band der Kreis- und Ortsvereine, stehen heute mehr denn je im Vordertreffen, wo es gilt, die Interessen unseres Berufes zu schützen gegenüber den Bestrebungen außerhalb des Buchhandels stehender Kreise, die daraus hinarbeiten, die Grenzen unseres Einflußgcbietes zu verringern. Nachdem jahrelang die Kämpfe mit dem Akademischen Schutzverein die berufensten Vertreter unseres Standes zur Abwehr auf den Plan gestellt haben — ich erinnere an unseren unvergeßlichen vr. Trübner und seine licht volle Abhandlung »Wissenschaft und Buchhandel« —, betritt nun mehr der Dürerbund durch die Errichtung einer Mittelstelle für Volksschriften ein Feld, auf dem der Buchhandel sich seine natür lichen Rechte nicht nehmen lassen kann. Bekanntlich enthält das 2. Aprilheft des Kunstworts an erster Stelle einen aus der Feder seines Herausgebers Ferdinand Avenarius stammenden Artikel, in dem von der Errichtung einer Mittelstelle für Volksschriften unter fachmännischem Betrieb der Firma I. Bettenhausen in Dresden als Kampfmittel gegen die Schundliteratur Mitteilung gemacht wird. Diese Mittelstclle bezweckt eine Auslese der nach ihrer Meinung guten Volkslitera tur und beabsichtigt, alle ausgewähltcn Schriften mit einem Stem pel zu versehen, der das gesetzlich geschützte Dürerbund-Zeichen und die Worte »Empfohlen vom Dürerbund «bringen soll. Es sollen Staffeleien und Automaten weithin verbreitet werden, und zwar werden als ins Auge zu fassende Standorte genannt, zwar auch der Laden des Sortimenters, dann aber: Bahnhöfe, Gastwirt schaften, ferner Gerichtsgebäude, Gemeindeämter, Sparkassen, Ka sernen, Schulen usw. Gegen diesen weitestgehenden Einbruch in das Gebiet des deutschen Buchhandels trat der Mitteldeutsche Buchhändlerver band im Mai d. I. durch eine Eingabe an den Börsenvereins vorstand aus den Plan. Es ist jedoch anzunehmen, daß dieser letztere bereits gleichzeitig Mittel und Wege zur Abwehr der das Ansehen des Buchhandels schwer schädigenden Eingriffe seitens des Dürerbundes ins Auge gefaßt hatte. Jedenfalls ist der Börsenvereinsvorstand in dieser Sache in jüngster Zeit nicht un tätig geblieben, und wir dürfen seiner bewährten Energie ver trauen, daß unsere Interessen auch in diesem Kampfe, der sich erst in seinen Anfangsstadien befindet, in vollem Maße gewahrt werden. Nachdem ich die wesentlichen Allgemeinfragen unseres Be rufes, soweit sie im verflossenen Jahre stärker in die Erscheinung traten, berührt habe, komme ich zur besonderen Jahreschronik unseres Vereins. Sie bietet weniger Bemerkenswertes aus Gründen, die ich am Anfang meines Berichtes dargelegt habe. Im September v. I. trat die Ortsgruppe Stratzburg der All gemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen mit einem Gesuch an den Vorstand heran, er möge bei den Straß burger Buchhändlern dahin wirken, daß die Einführung der völ ligen Sonntagsruhe bei den hiesigen Sortimentsfirmen in An regung gebracht und zur Debatte gestellt werde. Nach meiner Information besteht eine völlige Sonntagsruhe bei den hiesigen Sortimentsfirmen von Ostern bis Mitte Sep tember. In der übrigen Zeit bleibt es den einzelnen Geschäften überlassen, nach eigenem Ermessen zu Verfahren. Da, wo das Geschäft Sonntags offengehaltcn wird, pflegt das Personal wechselweise beschäftigt zu werden derart, daß dem einzelnen Gehilfen auch in dieser Zeit freie Sonntage verbleiben. Im November wandte sich der Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine an uns, um die Einführung eines Ver pflichtungsscheines der Angestellten in die Wege zu leiten. Danach sollen die Angestellten gehalten sein, einen Verpflichtungsschein zu unterschreiben, der ihren Privatgebrauch an Büchern genau kontrolliert und etwaige Besorgungen für Verwandte, Freunde usw. unterbindet. Innerhalb unseres Vorstandes besteht wenig Neigung, diese Verpflichtungsscheine einzuführen, da unsere buch- händlerischen Betriebe mit geringen Ausnahmen nicht so umfang reich sind, daß nicht eine mehr persönliche Beziehung zwischen Geschäftsinhaber und Angestellten Mißbrauch bei Bücherbestel lungen von vornherein ausfchlösse. Bezüglich der mit 1. Januar d. I. eingeführten Angestell- ten-Versichcrung wurde am 29. Januar d. I. von der Vereini gung Straßburger Buchhändler der einstimmige Beschluß gefaßt, daß die auf die Angestellten entfallenden Beträge der Versiche rung dem Gesetz entsprechend auch von den Angestellten getragen werden müßten. Dieser an sich selbstverständlich erscheinende Beschluß findet dadurch seine Erklärung, daß die Jnvaliditäts- und Alters-Versicherung, sowie die Versicherungen der Orts- krankenkassen und Berussgcnossenschaften wenigstens von vielen Geschäften ganz getragen worden sind. Die immer weiter gehende Belastung der Gcschäftsfirmen nach dieser Richtung hin macht jedoch ein weiteres über den Rahmen der Gesetzgebung hinaus- gehcndes Entgegenkommen den Geschäftsinhabern fernerhin un möglich. In der evangelischen Gesangbuchfrage erhielt der Verstand unterm 10. November v. I. ein Schreiben des Vorsitzenden des Els.-Lothr. Papierhändlervereins, Herrn Louis Schneider-Bisch- weiler, der gleichzeitig Mitglied unseres Vereins ist, in dem er mitteilte, daß die Angelegenheit noch weiterhin in der Schwebe sich befinde. Im Dezember fand der Leipziger Markthelfcr-Streik statt, wurde aber, dank der energischen Hilfsorganisation, die so- l Fortsetzung aus Seite 8SV9.s
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