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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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198, 27. August 1913. Redaktioneller Teil. «SU-nbl-ttd. MIchn. Vuch,»iid-I. 8475 Dieser Stillstand unseres Vereinslebens erscheint kein zu fälliger, sondern dürste als ein charakteristisches Zeichen gelten für die augenblicklich stagnierenden Verhältnisse in unserem, allen politischen Stürmen ausgesetzten Grcnzlande, in dem wir Buch händler als Vermittler der »ach keiner Seite hin geschlossenen häufig auseinandergehenden Geisteskulturen keineswegs aus Rosen gebettet sind. Dazu kam im verflossene» Winter die Handel und Verkehr lähmende schwierige politische Gesamtlage Europas, die in Elsaß-Lothringen sich naturgemäß noch schärfer fühlbar machte, als in Altdeutschland. Aus allen Zweigen unseres Be rufes liefen bei dem Vorstande Klagen über den schlechten Ge schäftsgang ein, der auch unser Vereinsleben beeinflußte, so daß im Kampfe um die eigene Existenz das Interesse an dem Gesamt- wohl des Berufes bei uns nicht recht aufkommen konnte. Um so dankenswerter empfindet der leitende Vorstand Ihres Vereins die Unterstützung, die Vonseiten des Börsenvereinsbor standes, sowie des Vorstandes des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine den einzelnen Kreisvereinen dadurch geboten wird, daß beide Gesamtleitungen in den letzten Jahren in engere Füh lung mit den Einzelverbänden getreten sind. Die Verhältnisse dieser Verbände werden beeinflußt durch ihre wirtschaftliche und geographische Lage. Sie Weichen oft sehr erheblich von einander ab, und insbesondere arbeitet unser elsaß-lothringischer Verein unter ganz anderen Gesichtspunkten, als es diejenigen der meisten anderen Vereine des deutschen Buch handels sind. Wenn daraufhin auch ein großer Teil der Verhand lungen innerhalb der beiden großen Gesamtorganisationen für uns nicht direkt in Betracht kommt, so ermöglicht uns doch die häufigere Teilnahme an den Verhandlungen, dem Faden zu folgen, der die Gesamttntercsscn unseres Berufes verknüpft. Wir nehmen aus den Verhandlungen auch für unser Teil zahlreiche Anregungen mit nach Hause und bemühen uns, in dem Bewußt sein gemeinsamer Arbeitsleistung mit den Kollegen, das Gefühl der Zusammengehörigkeit auch im äußersten Südwesten aufrech zu erhalten. Wer von Ihnen das Börsenblatt aufmerksam verfolgt, der wird über diejenigen Fragen, die unseren Beruf zurzeit lebhafter beschäftigen, orientiert sein; aber auch ihm wird es bet der Viel seitigkeit der Interessen unseres modernen wirtschaftlichen Lebens nicht leicht fallen, die Beziehungen der einzelnen Fragen unter einander zu erkennen. Um so nötiger erscheinen die seit einigen Jahren ins Leben gerufenen außerordentlichen Zusammenkünfte innerhalb unserer Berufsorganisation, die dazu dienen, die Ver handlungen der Hauptversammlung auf der Ostermesse ergänzend vorzubereiten. Leider war es unserem Verein nicht möglich, einen Vertreter zur außerordentlichen Abgeordneten-Versammlung des Verban des derKreis-undOrtsvercine inBayreuth am 14.—lö.Septembcr v. I. zu entsenden, da in diese Zeit für uns der Unterrichtsbeginn der höheren Schulen fällt, der unsere geschäftliche Tätigkeit voll auf in Anspruch nimmt. Dagegen konnte Ihr Vorsitzender der Besprechung des Vorstandes des Börsenvcreins mit den Vor sitzenden der Kreis- und Ortsvereine am 13. November v. I. im Deutschen Buchhändlerhaus zu Leipzig beiwohnen. Die ein zelnen Punkte der Tagesordnung dieser Besprechung: Deutsche Bücherei, Gratislieferung des Adreßbuches, Verkaufsordnung, Aufhebung des Vertriebes der Generalstabskarten durch den Buchhandel, Wiederverkäufer-Frage, fanden auf der am 20. April d. I. in Leipzig stattgehabten Hauptversammlung des Börsen vcreins ihre weitere, zum Teil endgültige Erledigung, nachdem sie auf der tags vorher stattgehabten Abgeordneten-Versamm lung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine Gegenstand ein gehender, zum Teil lebhafter Erörterungen gewesen waren. In den Verhandlungen der Kantate-Versammlung bildeten den Höhepunkt die ausführlichen Darlegungen über die Begrün dung der »Deutschen Bücherei«, die dank den Bemühungen unse res hochverehrten Ersten Börsenvereins-Vorsitzenden, Herrn Kom merzienrat Siegismund, in überraschend kurzer Zeit sich vollzogen hat. Der Gedanke einer deutschen Nationalbibliothek, der noch vor wenigen Jahren als eine kaum je erfüllbare Jdealfordc- rung erschien, hat sich nunmehr verwirklicht. Mit einem aus Landesmitteln bercitzustellenden Betrage von 3 Millionen Mack errichtet die königlich sächsische Staatsregierung auf dem von der Stadtgemeinde Leipzig unentgeltlich zur Verfügung gestellten Bauplatz im Werte von ungefähr 500 000 die nötigen Biblio thek- und Verwaltungsbaulichkeilen nebst den im Laufe der Jahre notwendig werdenden Erweiterungsbauten. Das Grundstück, die Bibliothek und die Verwaltungsgebäude mit der Bibliothek- Einrichtung gehen kosten- und lastenfrei in das Eigentum des Börsenvereins über und bilden mit den Sammlungen einen un veräußerlichen Besitz des Börsenvereins. Zu den Mitteln für Erwerbung, Unterhaltung, Verwaltung und Ausbau der Samm lungen der Deutschen Bücherei trägt die königlich sächsische Staatsregierung alljährlich 85 OVO -kt, die Stadtgemeinde Leipzig alljährlich 115 000 ^ bei. Inzwischen hat sich der Börfenverein gemeinsam mit dem Deutschen Verlegerverein an den deutschen Vcrlagsbuchhandel gewandt und ihn um unentgeltliche Überlassung aller seiner Ver lagsprodukte vom Jahre 1913 ab für die »Deutsche Bücherei« gebeten. Dieser Bitte wurde von dem größeren Teil der Ver leger freudig entsprochen, in der Erkenntnis, daß die möglichst lückenlose, zugängliche Aufbewahrung sämtlicher in Deutschland erscheinenden Verlags-Publikationen an einer Zentralstelle ihnen nur zum Vorteil gereichen könne. Welches Interesse die Verleger an Gründung und Erhaltung einer nationalen Bücherei haben müssen, das wurde von Herrn Siegismund aus dem am 3. Juni d. I. stattgehabten Internationalen Verleger-Kongreß in Buda pest ausführlich dargelegt. Sein Referat findet sich in Nr. 131 unseres Börsenblatts abgedruckt. Auch in Elsaß-Lothringen haben sich die Verlagsbuch. Handlungen zur Mitarbeit an der Deutschen Bücherei bereit er klärt. Diejenigen Firmen, die eine diesbezügliche Erklärung noch nicht abgegeben haben, werden auch ihre Zustimmung zweifellos geben, sobald sie von der Bedeutung und dem Werte der Bücherei sich überzeugt haben werden. Der zweite Punkt der November-Vorbesprechung, die Adretz- buchfrage, fand ebenfalls auf der Kantate-Versammlung endgül tige Erledigung. Bereits die im Herbst d. I. erscheinende Große Ausgabe des Adreßbuchs für den Deutschen Buchhandel in einem Bande wird den Mitgliedern des Börsenvereins unentgelt lich geliefert, nachdem der jährliche Mitgliedsbeitrag auf 30 festgesetzt worden ist. Sollten einer Firma mehrere Mitglieder des Börsenvereins angehören, so kann jedes zweite und weitere Mitglied auf die Lieferung des Adreßbuches gegen Gutschrift von 5 -1k verzichten. Mit dieser nunmehr beschlossenen Maßnahme kommt der Börsenverein dem durchaus logischen Gedankengange seines Vor standes entgegen, der die Meinung vertritt, daß der Verein jedem seiner Mitglieder auch das notwendige literarische Handwerks- zeug, dessen er sich in seinem Berufe zu bedienen hat, entweder unentgeltlich oder doch zu erheblich ermäßigtem Preise beschaffen sollte und ihm dadurch Vorteile sichert gegenüber denjenigen Buchhändlern, die nicht dem Börsenverein angehören. Die unentgeltliche Lieferung des Adreßbuches ist der erste Schritt nach dieser Richtung hin, und es ist nicht ausgeschlossen, sondern steht vielmehr zu hoffen, daß in absehbarer Zeit auch das Katalogmaterial den Mitgliedern des Börsenvereins leichter erreichbar gemacht werden kann. Einen weiteren wichtigen Schritt nach vorwärts bedeutet die Festlegung der Verkaufsordnung für den Verkehr des deutschen Buchhandels mit dem Publikum, deren endgültig angenommene Fassung in Nr. 112 des Börsenblattes vom 19. Mai d. I. zum Abdruck gelangt ist. Unser elfatz-lothringischer Verein ist dadurch in die Lage versetzt, als Hauptpunkt unserer heutigen Tagesordnung seine eigenen, auf der Hauptversammlung des verflossenen Jahres be ratenen Vereins-Satzungen nunmehr endgültig fcstlegen und den Entwurf seiner Verkaufsordnung zur Beratung stellen zu können. Diese Elsaß-Lothringische Verkaufsordnung hat sich den Bestim mungen des Börsenvcreins entsprechend an die allgemeine Ver kaufsordnung anzuschließen. Eine weitere Angelegenheit der Vorbesprechung — nämlich die Aufhebung des Vertriebes der Generalstabskarten durch den Buchhandel — hat, wie Sie wissen, einen Verlauf genommen, der 110v>
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