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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Interesse für deutsche Kultur wird in den skandinavischen Län dern und in den Niederlanden stärker werden, die Völker des Orients werden sich uns zuneigen, in Nord- und Südamerika wird sich unser Bücherabsatz beträchtlich steigern, wenn — wir Buchhändler Bücher bringen, die den inneren Anspruch Deutschlands auf Weltherrschaft rechtfertigen. So muß es in erster Linie unsere Sorge sein, daß ein neuer idealistischer Geist in Deutschland erstehe und sich ausbreite: das ist die grundlegende Aufgabe des Buchhandels nach dem Kriege. Georg Krehenberg. Zum 25. Jahrestag seines Eintritts in Carl Heymanns Verlag. Der Erste Schriftführer des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Herr Georg Kre yenberg, kann mit Beginn des neuen Jahres auf eine 25jährige, an Erfolgen und Ehren reiche Laufbahn bei der Firma Carl Heymanns Ver lag in Berlin zurückblicken. Er erlebt diesen Tag in der Fülle und Kraft reifen Mannesalters. Inmitten aufblühender, von Jahr zu Jahr sich weitender Geschäftsbetriebe, deren Fäden in sei nen Händen zusammenlaufen, hat er doch Zeit gefunden, seine große Arbeitskraft seit einer ebenfalls schon bedeutenden Reihe von Jahren in den Dienst der bnchhändlerischen Allgemeinheit zu stellen. Seine zahlreichen Freunde im Buchhandel werden deshalb aus Anlaß des Gedenktages eine kurze Darlegung seines Werdeganges in den Spalten des Börsenblattes nicht missen wollen. Georg Kreyenberg wurde am 28. April 1861 in Oebisfelde geboren und besuchte zunächst in Stolp in Pommern und später in Greifswald das Gymnasium. Das rege geistige Leben der Universitätsstadt ließ den Gymnasiasten, der vielfach Vorträge von Universitätslehrern hören konnte, eine über das gewöhnliche Maß hinaus vielseitige Aus bildung erwerben. So vorbereitet, trat er im Jahre 1878 seine buch händlerische Lehre in der Creutz'schcn Buchhandlung in Magdeburg an. Der alten berühmten. Handlung sollte er eine außerordentlich sorg fältige, im Sortiment und Verlag gleich ausgiebige Lehrzeit verdanken. Die Lehrlinge der Creutz'schcn Buchhandlung wohnten damals noch im Hause des Inhabers, des Stadtrats Kretschmarin, und wurden im Ver lauf der Jahre in alle Abteilungen eingeführt. Der Lehrherr selbst bekümmerte sich eingehend um das Wohl seiner Zöglinge, die denn auch, wenn Veranlagung und Liebe zum Berns zusammentrafen, wie das bei Kreyenberg der Fall war, ihren weiteren Weg mit Ehre be standen. Nach vierjähriger Lehrzeit hätte» die Wanderjahre beginnen sollen. Es wurde aber zunächst nichts daraus, vielmehr mußte der junge Buch händler des Kaisers Rock anziehen und 1882/83 sein Jahr bei den Fah nen abdienen. Ein gut Stück militärischer Begeisterung blieb in ihm lebendig und sollte viel später, erst in unseren Tagen wieder in Wirk samkeit treten: unter den freiwilligen Helfern, die Deutschlands Ju gend für ihren militärischen Beruf vorbereiten, befindet sich auch Georg Kreyenberg, der die Ausbildung einer Jugcndkvmpagnie über nommen hat, während sein ältester Sohn mit nach Frankreich ausge- zvgen ist. Daun folgte nach einer kurzen Tätigkeit bei Brückner L Renner in Meiningen am 1. Oktober 1883 sein Eintritt in den Berliner Verlag Georg Reimer. Das berühmte Haus, dessen große Bedeutung für die Gcistesgeschichte Berlins bekannt ist, war damals im Besitze Georg Ernst Reimers, der aber bereits 1885 starb, worauf es in die Hände Ernst Reimers, des Enkels des Begründers, überging. In etwas kon servativer Form wurde das Geschäft in den alteingefllhrten Traditio nen, die vom Großvater und Vater her übernommen worden waren, weitergcführt. Ein großer, bedeutender Grundstock von universaler Be deutung, wie Georg Reimer ihn errichtet hatte, war vorhanden; Ver bindungen mit bedeutenden zeitgenössischen Gelehrten wurden weiter gepflegt, so daß sich manche neue Aufgabe für Kreyenberg eröffnetc, der bald genug versuchte, die großen Schätze des Verlags nach kaufmän nischen Grundsätzen zu verwerten, und dabei insbesondere den Reimer- scheu Klassikerausgaben durch Einführung neuer Einbände den Markt eröffnete. Der Aufenthalt in Berlin sollte ihn bald nach seiner Ankunft in einen Freundeskreis hineinführen, dessen Bande fürs Leben geschlossen werden sollten. Im »Krebs, Verein jüngerer Buchhändler« traf Kreyenberg mit gleichaltrigen und nach gleichen Zielen strebenden Ge nossen zusammen. Ein geistig reges und geselliges Leben entwickelte sich, an dem insbesondere Ernst Votiert, Friedrich Gebhardt, Gustav Küstenmachcr, Fritz Rühe, Heinz Worms regen Anteil nahmen. Als Frucht dieses anregenden Verkehrs und als Ergebnis eigener Arbeiten erschienen Aufsätze Kreyenbcrgs im Börsenblatt und in anderen buch- händlerische» Fachblättern. In diesem Kreise sollte er auch seine Frau, ^ eine Enkelin F. A. Herbigs, kennen lernen, mit der er sich am 15. Ok tober 1888 verheiratete. Über sechs Jahre mar Kreyenberg bei Reimer tätig. Dann ge lang es ihm bei Carl Heymanns Verlag, dessen Inhaber, Herr Or. Otto Loemenstein, ihn durch Vermittlung seines damaligen Prokuristen Max Schmersow kennen gelernt hatte, der Nachfolger Schmersows zu werden. Am 2. Januar 1896, also vor jetzt 25 Jahren, trat Kreyen berg in seinen neuen Wirkungskreis ein. Hier erwarteten ihn zum großen Teil gänzlich neue Aufgaben. Or. Loemenstein hatte im Jahre 1871 das Geschäft seines Großvaters erworben, nachdem es sich neun Jahre lang in verschiedenen Händen befunden und während dieser Zeit einen großen Teil seiner früheren Bedeutung verloren hatte. Unter seiner umsichtigen, nach großen Zielen strebenden Leitung erfuhr das Geschäft, das seine Grundlagen in den Beziehungen zu Reichs- und Staatsbehörden fand, einen großen Aufschwung. Die Produktion des Verlages, insbesondere seine amtlichen Veröffentlichungen, hatte an Zahl und Bedeutung eine große Zunahme erfahren, und das Geschäft, das seit 1875 mit der Hofbuchdruckerei Julius Sittenfeld verbunden war, befand sich in einem vielversprechenden Aufblühen, als Kreyen berg eintrat und wenige Tage später Gesamtprokura erhielt. Die Jahre des Zusammenarbcitcns mit Or. Loemenstein sollten für Kreyenberg zum Teil eine neue Schule werden, in der seine großen kanfmünuischen Anlagen, seine rasche Entschlußkraft und seine ener gische Handlungsweise ausreiften. Nach kurzer Tätigkeit wurde ihm auch für Julius Sittenfeld Prokura erteilt und er damit wieder um vor Aufgaben gestellt, die eine rasche Orientierung in neuen Ver hältnissen erforderten. In diesen ersten Jahren des vierten Jahrzehnts seines Lebens legte Kreyenberg den Grund für seine großzügige Tätigkeit der spä teren Jahre. Am 28. Oktober 1896 starb Or. Loewenstein. Kreyen berg wurde von seiner Witwe zum Geschäftsführer beider Firmen be stellt und mit Einzelprokura ausgestattet. Mitten in eine für den juristischen Verlag sehr bewegte Zeit fiel das Abscheiden des Mannes, der für den Verlag zu einem Neuschöpfer geworden war, unter dem die Druckerei sich zu großer Bedeutung entwickelt hatte. Kreyenberg hatte dieses Erbe fortzufllhren und nicht nur dem Berlage die Wege in die neue Zeit zu weisen, sondern auch dem Druckcreibetriebe vor zustehen. Im Verlag zeigte sich mit der Fortführung der Nechts- reform, die in der Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs im Jahre I960 gipfelte, bald eine gesteigerte Tätigkeit, die in der Durchführung des großen Heymannschen Kommentars zum BGB. ihren Höhepunkt erreichte. Im weiteren Verlaufe der Jahre wurde eine Reihe neuer Verbindungen mit Behörden und Verbänden angebahnt. Der juristische Verlag, der in erster Linie der preußischen Verwaltung zu dienen sucht, erfuhr eine nach allen Richtungen hin ausgedehnte Ausbreitung. In der Heymannschen Taschcngcsctzsainmlung, in den Handbücher» des Verwaltungsrcchts, in den großen verwaltungsrechtlichen Nechtspre- chungssammlnngen, in den bedeutenden Kommentaren zu fast sämt lichen verwaltungsrechtlichen und zu den meisten zivilrechtlichen Ge setzen gelangt dieses Bestreben, der rechtswissenschaftlichen Praxis zu dienen, zum Ausdruck. Dabei dehnte Kreyenberg den Verlag auch nach anderen Richtun gen hin aus. Eine bedeutende, in immer neuen Auflagen erscheinende Vorbereitungsliteratur für Rechtshörer entstand. Auf dem Gebiete der Sozialpolitik und der Sozialgesetzgebung, der Wohlfahrtspflege, Jugendfürsorge und Jugendpflege entstanden umfangreiche und viel bändige Veröffentlichungen. Auch auf dem Gebiete des Wohnungs- nnd Städtebauwcsens wurden im Laufe der letzten Jahre zahlreiche Veröffentlichungen gebracht. Dazu trat noch eine gewaltige Erwei terung des Fachzeitschriftenvcrlags, wobei auf gegenseitige Befruch tung des Buch- und Zeitschriftenvcrlags besonderer Wert gelegt wurde. Endlich wurde im Jahre 1966 die Verlagsbuchhandlung Albert Nauck L Co. mit ihren in der Hauptsache der gerichtlichen Praxis dienenden Veröffentlichungen erworben und Krcyenbergs Geschäftsführung unter stellt. Trotz dieser Fülle neuer Aufgaben aber ging keine der in frühe ren Zeiten erworbenen bedeutenden Verbindungen verloren, so daß auch in dieser Hinsicht das überkommene Erbe gewahrt wurde. Diese Vermehrung der Aufgaben erforderte eine Vergrößerung des Personals, das sich im Verlage allein im Laufe der letzten 26 Jahre etwa verdreifacht hat. Heute, mitte» in der Kriegszeit, beträgt cs etwa 166 Mann. Rechnet man hinzu, daß die Druckerei in Zeiten vol ler Beschäftigung mit einem Angestellten- und Arbcitcrbestanöe von etwa 566 Mann zu rechnen hat, so läßt sich schon aus diesen rein äußerlichen Merkmalen die Größe der zu bewältigenden Aufgaben er kennen. Ein rechtswissenschaftlicher Kritiker eröffnete vor kurzem die Be sprechung eines in Carl Heymanns Verlag erschienenen Werkes mit den Worten: »Mit der Schnelligkeit, die den Heymannschen Verlag auszeichnet, erscheint soeben der Kommentar zur . . . Der Mann 1 wollte damit vielleicht von seinem Stnndpunkte ans andeuten, daß er 1823
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