Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-12-30
- Erscheinungsdatum
- 30.12.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19141230
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191412300
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19141230
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-12
- Tag1914-12-30
- Monat1914-12
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
l ! jährlich frei GrjchästsstcN« oder 36 Mark äi^>oftü^erweijung !! fiir ^ 6.N^TN^ statt ISM. Stel/eng^esuche werden mit 10>pj. pro ^ >?hrUch?°-N-E^e'"^^u^and'^Et^.^"^'^?a^ sär-Nicht- ^ ^MMindÄBörstAerUK'öerAMWM Nr. 301. Leipzig, Mittwoch den 30. Dezember 1914. 81. Jahrgang. Redaktio Bekanntmachung die Copyright-Eintragung in Amerika betreffend. Den verehrten Buch-, Kunst- und Mufikalienverlegern geben wir hiermit bekannt, datz das amerikanische Copyright- Amt infolge eines »^.ot to Inoragsa tbö Internal-kksvonas« für jede nach dem 1. Dezember 1914 erfolgte Copyright- Eintragung eine Extra-Gebühr in Gestalt einer »Revenno Ltainp« in Höhe von 10 o. erheben wird. Wir sind daher gezwungen, die bisherige Eintragsgebühr von 6.— auf ^ 6.50 für Mitglieder des Börsenvereins und des Vereins der Deutschen Musikalienhändler, sowie von ^ 8.— auf ^ 8.50 für alle anderen Antragsteller zu erhöhen. Wir bitten davon Kenntnis zu nehmen. New Uork, den 30. November 1914. Lear IZuiläinA, 22-24 West, 38tk Ltrast. Die Amtliche Stelle für den Deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienverlag Breitkopf <L Härtel. Italien und der Weltkrieg. Schriften und Karikaturen. Von Walter Dette (Rom). In Italien hat der Weltkrieg die Geister aufgestört und einen lebhaften Widerstreit der Meinungen heraufbeschworen. Politisch war das Land seit über 30 Jahren den zentralen Kaiserreichen in Freundschaft eng verbunden, und so fühlen und wünschen auch heute noch die leitenden Staatsmänner Italiens; populär dagegen ist eine starke Hinneigung zu Frankreich. Wie weit hierbei die lateinische Blutsverwandtschaft den Ausschlag gibt oder gewisse ersehnte und nun gefährdete Staatsformen die Sympathie der Masse in ihren Bann ziehen, wollen wir nicht untersuchen. Soviel steht jedoch fest, das; die Abneigung und die Angriffe eines großen Teils der Presse und bestimmter Volkskreise gegen den Dreibund sich nicht auf realpolitische Erwägungen stützen, sondern aus Gesühlsmomenten fußen. Die Drahtzieher dieser »öffentlichen Meinung« Italiens wissen ganz genau, daß sie durch Erwähnung der Gespenster: Militarismus, Imperialismus, drohende Auto kratie usw. bei den demokratischen Italienern ein gläubiges Publi kum für ihre dunklen Pläne finden. Wenn sie dann noch die stau nende Menge ans verjährte Sünden Österreichs aufmerksam ma chen oder auf die zur Familie gehörenden Schwestern Trento und Triefte Hinweisen, dann ist das Maß voll, und es gibt nur noch eine Lösung für das Gehirn der Masse: die Zerreißung des Drei bundvertrages und Krieg gegen Österreich. In den ersten Wochen nach Ausbruch des Weltkrieges erhitzten sich die Geister so sehr, daß es oft zu Demonstrationen und Ver sammlungen auf den Straßen kam. Mit der Zeit ist das Fieber gewichen. Die entschlossene Haltung der Regierung — allen An feindungen und Anerbieten von drinnen und draußen zum Trotz — hat viel zur Beruhigung der Gemüter beigetragen. Die Be rufung Sonninos zum Minister des Äußeren hat denen, die noch an einen Krieg gegen Österreich und Deutschland glaubten, die letzte Hoffnung genommen. Durch den Eintritt der Türkei in den eller Teil. Weltkrieg hat sich auch das Interesse der denkenden Italiener von der Adria weg zum Mittelmeer und nach Nordafrika hinge wendet, dorthin, wo sie nicht Österreich, sondern Frankreich und England zu Gegnern haben. Die Bestrafung Löwens und die Beschießung der Kathedrale von Reims haben natürlich auch hier einen Sturm der Ent rüstung über solche »rohe Kriegsführung« entfacht. Künstlerver eine hielten Versammlungen ab, in denen Resolutionen gegen die »deutschen Barbaren« gefaßt wurden. Die aus Deutschland gekommenen Proteste gegen diese un würdigen Verdächtigungen und die Aufklärungen über die Ent stehung des Krieges haben hier nicht die erhoffte Aufnahme und den erwarteten Glauben gefunden. Ich bin der Meinung, daß sie uns eher geschadet als genützt haben. Viele unserer Gegner sind durch unsere literarische Selbstverteidigung vertrotzt worden und haben die Gelegenheit zu Angriffen gegen unsere Wahrheits liebe benutzt. Die breite Masse, also die, deren Stimme man im mer am lautesten vernimmt, hat kein Verständnis für die Lage Deutschlands und verhält sich auch jeder Aufklärung gegenüber direkt feindlich; sie versteht nichts von einer Gefährdung Deutsch lands durch den Panslawismus, von einer Bedrohung durch den Chauvinismus und von einer langsamen Erdrosselung durch den englischen Egoismus; für sie ist eben Deutschland und in erster Linie der Kaiser der Anstifter des Weltbrandes gewesen. Die Mehrheit des italienischen Volkes weiß auch nichts von »militäri schen Gründen«, für sie sind wir nun einmal Barbaren und werden es auch noch lange nach dem Kriege bleiben. Die Entrüstung ist nicht plötzlich entstanden, sondern seit langem von deutschfeind lichen Zeitungen (natürlich nicht umsonst) vorbereitet worden. Eine wertvollere Untersuchung der Stimmung Italiens, als sie nach den aus der Laune des Augenblicks entstandenen Äuße rungen der Presse und des Publikums möglich ist, bieten uns die Erzeugnisse der Literatur und Karikatur Italiens über den Welt krieg. Die Literatur zeigt uns, was die Politiker, die Intellek tuellen über den Krieg und seine Probleme für Italien denken, während uns die Karikatur Einblicke in die italienische Volksseele gestattet. Gleich in den ersten Kriegswochen, als soviel über den Drei bund, sein Weiterbestehen oder seine Auflösung gestritten wurde, erschien eine kleine anonyme Broschüre: iüa Driplies Wi lkau Lg. von einem alten Parlamentarier, wie es auf dem Titel blatt heißt. Diese Schrift hat nicht wenig dazu beigetragen, die Zeitungen und das Publikum über den Dreibund und seine Zwecke zu belehren. Der Verfasser sagt in der Einleitung, entgegen den Stimmen, die den Dreibund nur als den Pakt einer Klique ohne Sympathie des Volkes hinstellen wollen: »Der Dreibund ist vom italienischen Volke gewollt und der Regierung aufgedrängt wor den. Die Geschichte des Dreibundes zeigt auch, welch sicheres weltpolitisches Gefühl das italienische Volk bei diesem Entschluß gehabt hat.« Interessant ist die Entstehungsgeschichte des Bun des, die hier durch Quellenhinweise auf Zeitschriften- und Zei tungsartikel aus seinen Anfängen ergänzt wird. Wir lesen, wie die französische Besetzung von Tunis Italien kaltstellte, wie dann der Marseiller Zwischenfall vom 17. Juni 1881 ein übriges tat, dem italienischen Volke die Augen zu öffnen über die aufrichtige Liebe >817
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder