Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19141224
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191412240
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19141224
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-12
- Tag1914-12-24
- Monat1914-12
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. 298, 24. Dezember 1914. und Bllcherwcsen« 9 und »Verschiedenes« 11 Titel. Man kann es als Vorzug betrachten, dah der Leser nicht durch die Fülle der Auswahl in Verlegenheit gebracht wird. Der in einer schönen Fraktur gedruckte Text wird durch zahlreiche Bilder belebt. Wo cs nötig oder ange bracht erschien, sind den Titeln kurze Erläuterungen, Auszüge aus Besprechungen usw. beigefllgt. Vorangestellt ist ein Firmenverzeichnis. Ein Titelrcgister am Schlüsse trägt nicht wenig zur Erlangung einer guten Übersicht bei. Kleine Mitteilungen. Übersetzung eines englischen Pamphlets. — Aus Berlegerkreisen wird uns mitgeteilt, daß sich der Verleger von Or. Armgard Karl Graves Schrift: Düs Lsersts ok tüs 6srmau IVar Otkies, die angebliche Erlebnisse des Verfassers als Spion in deutschen Diensten schildert, auf der Suche nach einem deutschen Verleger befindet. Das Angebot erfolgt durch Vermittlung einer, auch im deutschen Buchhandel be kannten schwedischen Firma. Ganz abgesehen davon, daß wahrschein lich das Buch in Deutschland sofort nach Erscheinen beschlagnahmt würde und der deutsche Buchhandel nicht die geringste Veranlassung hat, die Geschäfte des Anslands zu besorgen, sind kürzlich über die Person des angeblichen llr. Grave und seine Schrift sowohl in ameri kanischen als auch in Berliner Blättern Mitteilungen erschienen, die jeden deutsche» Verleger zur Ablehnung des Angebots veranlassen werden. Post. — Das Umrechnungsvcrhältnis für Postanweisungen aus Dänemark nach Deutschland ist von der dänischen Postverwaltung auf 100 — 89 Kronen festgesetzt worden. Bei Postanweisungen aus Schweden nach Deutschland werden von der schwedischen Post- vcrwaltung 100 mit 90 Kronen berechnet. Postsendungen nach Rumänien dürfen bis auf weiteres nicht mit Nachnahme belastet werden. Sendungen mit Wertangabe und Postaufträge sind nach Rumänien einstweilen nicht zugelassen. Weihnachten im Wiener Buchhandel. — Herr Hugo Heller- Wien stellt uns die nachstehende Zuschrift an die Redaktion des »Wiener Fremdenblattes« zur Verfügung: Gerne beantworte ich Ihre Anfrage; ist es doch durchaus Erfreu liches, was ich Ihnen berichten kann. Der Buchhandel, der mit so großem Bangen dem Weihnachtsgeschäfte entgegensah und dem durch die Zurückhaltung der großen Verlage in der Ausgabe von Novitäten anscheinend ein schlechtes Weihnachtsgeschäft blühte, kann befriedigt sagen, daß er materiell leidlich und ideell recht gut abgeschnitten hat. Noch nie wurden durchschnittlich so gute Bücher gekauft wie Heuer zu Weihnachten. Während sonst in der Jagd nach dem Neuesten das Mittelmäßige häufig vorherrscht, wählte diesmal das Publikum mit sicherem Gefühl nur gehaltvolle gute Bücher, keineswegs aktuelle — es sei denn, daß man Bücher wie etwa Bismarcks »Gedan ken und Erinnerungen«, von denen einzelne Käufer aus meinem Laden gleich 3 und 4 Exemplare auf einmal wegtrugen, zu diesen aktuellen Büchern rechnet. Unsere guten modernen Erzähler wurden viel gekauft, ohne Rücksicht auf die »Richtung«, der sie gerade ange hören. Arthur Schnitzler und Bartsch, Thomas Mann und Ginzkey, Ricarda Huch und Wassermann, um nur einige Namen herauszugreifen, fanden fast gleichmäßig Absatz. Daneben äußert sich ein begreiflich starkes Interesse au guter geschicht licher Literatur, vor allem an den klassischen Werken von Fried- jung, Lamprecht und Ranke sowie an österreichischen Memoirenwerkem Auffallend war mir der starke Anteil an reli giösen Büchern. Neben der B i b e l wurde insbesondere Buddhi - stisches (und zwar möglichst noch von den Quellen!) stark gekauft. Von dem nicht leicht verständlichen Tao Te King des Laotse allein habe ich nahezu 100 Exemplare abgesetzt! Am erfreulichsten war mir aber, daß das Publikum sich nicht durch jene dem deutschen Wesen so gegensätzliche Hetze gegen große Genies fremder Literaturen beeinflussen ließ, die dem deutschen Geist verwandt sind. Tol - stois »Krieg und Frieden«, dieser weiseste aller neueren Kriegsromanc, Dostojewskis tief schürfende Bücher, des Vlämen de Co st er schmerzensreiches Buch »Ulenspiegel«, des Franzosen Maupassant Menschliches menschlich darstellende Geschichten, Romain Rolland und Dickens wurden fast so häufig begehrt, wie die klassischen Romane von Gottfried Keller und Fontane. Daß Goethe und immer wieder Goethe gekauft wurde — Werke, Briefe, Gedichte —, ist wohl auch ein erfreuliches Moment, das verzeichnet werden muß. Viele Bücher wurden ins Feld geschickt, und da zeigte es sich wiederum, daß, soweit Wünsche von im Felde stehenden Soldaten und Offizieren in Frage kamen, schöne nicht aktuelle Gedichtsammlungen (Goethe, Heine, Grillparzer) und ernste schöngeistige Bücher in Frage kamen. Auch die Freude am schönen Gewände des Buches ist keineswegs erstorben. Die schönen Ausgaben fanden ihre Liebhaber wie immer. Nur die eigentlichen kostbaren Luxuswcrke wurden diesmal nicht gekauft, und auch das Interesse an den Künstler- Monographien (wie an der bildenden Kunst überhaupt) scheint stark zurückgedrängt: ebenso wie das Interesse an der in den letzten Jahren so stark gekauften dokumentarischen Literatur aus der R e n a i s s a n c e. Alle diese Helden der Renaissance, die in'den tatenarmen Zeiten vor dem Kriege so seltsam und heroisch anmuteten, verblassen jetzt eben neben dem Heldentum der Gegenwart Hochachtungsvoll Hugo Heller. Bericht der Kriegs-Beratungs-Stelle sür den Berliner Buchhandel. — Die Kriegs-Beratungsstelle für den Berliner Buchhandel, ins Leben gerufen unter Führung der »Korporation der Berliner Buchhändler« von den Berliner buchhändlerischen Chefs- und Gehilfen-Vereineu: »Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler«, »Berliner Sortimenterverein«, »Verein der Berliner Musikalienhändler«, »Verein Berliner Buchhändler«, »Krebs, Verein jüngerer Buchhändler«, »Allgemeiner deutscher Buchhandlungs- Gehilfen - Verband Kreis Brandenburg«, »Allgemeine Vereini gung deutscher Buchhandlungsgehilfen, Ortsgruppe Berlin«, konnte am 9. Dezember auf zwei Monate Arbeit mit großer Befriedigung zurückblicken. Sie war täglich von 9—12 Uhr vor mittags und 3—5 Uhr nachmittags geöffnet (Geschäftsstelle Iss 86, Wilhelmstr. 47, Aufgang II), jedoch mußten diese Zeiten vielfach stark überschritten werden. Kommissionssitzungen fanden wöchentlich zweimal, und zwar Montag und Donnerstag abends von 714—9 Uhr statt. In Anspruch genommen wurde die Kriegs-Beratungs-Stelle von 149 Personen, denen in 99 Fällen Arbeit vermittelt werden konnte. Es erhielten 36 Stellesuchende (33 männliche, 3 weibliche) tageweise Beschäftigung, davon 28 in buchhändlerischen Betrieben; 40 Stellesuchenöe (39 männliche, 1 weibliche) Stellen auf längere Zeit, jedoch mit ganz kurzfristigen Kündigungszeiten, davon 9 in buchhändle rischen Betrieben; 23 Stellesuchende (20 männliche, 3 weibliche) sogen. Dauerstellungen, also solche mit gesetzlichen Kündigungsfristen, davon 17 in buchhändlerischen Betrieben. Die K.-B.-St. hat 53 Eingaben bei Behörden gemacht, wovon 11 in günstigem Sinne beantwortet wurden, und es ist uns gelungen, eine größere Anzahl Stellesuchende bei ihnen unterzubringen. Außerdem konnten in vielen Fällen, neuer dings auch an Flüchtlinge, Ratschläge zur Erlangung von Unter stützungen in bar, Naturalien und Bekleidung erteilt werden. An Speisemarken wurden ausgegebcn: 64 Stück gratis, 131 Stück zum Preise von je 30 Ferner gingen an Kriegsbeiträgen zur Unter stützung der notleidenden Kollegen bis jetzt 1143,50 ein, die dem »Unterstützungsverein der Deutschen Buchhändler und Buchhandlungs- gehiilfen« überwiesen wurden. Im Geschäftszimmer der K.-B.-St. lagen zur Einsichtnahme der Stellenbogen des »Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel«, bas »Berliner Tageblatt«, die »Vossische Zeitung« und die »Ber liner Morgenpost« aus; letztere beiden Blätter wurden vom Verlage Ullstein L Co. freundlichst gratis zur Verfügung gestellt. Zieht man die Summe des Erreichten, so kann man wohl sagen, daß die Kriegs-Beratungs-Stelle für den Berliner Buchhandel schon viel Segen gestiftet und ihre Existenzberechtigung vollauf erwiesen hat. Bernhard E. Schulz. Persoimlnachrichteil. Gestorben: am 14. Dezember Herr Bernhard Knauer, Inhaber der Firma Friedrich Ehrlich's Buch-, Kunst- und Musikh., Antiqu. in Prag. Der plötzlich ans dem Leben geschiedene Berufsgenosse, ein geborener Thüringer, übernahm am 1. Mai 1888 die obige angesehene Firma und hat es sich angelegen sein lassen, durch Fleiß und Tüchtigkeit seinen Wirkungskreis zu erweitern. Er war Inhaber des Eisernen Kreuzes und anderer Auszeichnungen. Therese Jndeich -ft — Die älteste Landschaftsmalerin Deutsch lands, Therese Judcich, ist im hohen Alter von 83 Jahren in Dresden gestorben. Die Künstlerin war in den Jahren 1867 bis 1881 mehr fach auf Kunstausstellungen vertreten. Ihre Bilder, meist venetianische und oberbayrische Motive, erregten zu ihrer Zeit Aufsehen. Berantwortlichcr Redakteur: E m I l T h o m a S. - Verlag: Ter B S r s e nv e r c i n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, DeuOchcS Buchhändlerhaus. Truck: Ramm k Seemann. Sämtlich In Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2S sBuchhdndlerhaus>.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder