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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-12-16
- Erscheinungsdatum
- 16.12.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- Digitalisat
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^ 291, 16, Dezember 1914, Redaktioneller Teil, Der obere Rand trägt die Mahnung »Haltet Einkehr bei unfern Denkern und Dichtern!«, der untere die Worte »Das Buch gibt Freude und Trost!«. Das Bild wirkt in seiner Zeichnung und Farbengebung höchst anziehend und wird im Verein mit dem Aufruf in der Presse seine Wirkung nicht verfehlen. Eine andere Plakatreklame hat I, F, Lehmanns Verlag in München ins Werk gesetzt, die besonders auf die Notwendigkeit Hinweisen soll, zu Weihnachtsgeschenken für unsere Krieger auch gute Bücher nicht zu vergessen. Im Verein mit anderen Verlagshäusern wurde ein Plakat hergestellt, das diese Woche in 5000 Auflage an das Sortiment versandt wird. Das Bild stellt einen stram men Feldgrauen dar, der, auf einem Wiesenhang sitzend, gerade eine Büchersendung ausgepackt hat und schon in das Lesen ver tieft ist. Oben steht in breiter Schrift: »Schickt gute Bücher ins Feld!«, an andrer Stelle in kleinerer: »Gottlob, endlich auch ein mal geistige Nahrung!«, Das Plakat enthält neun Felder, auf denen von den einzelnen Verlegern die geeigneten Bücher be zeichnet sind. Nach drei Monaten soll ein neues Plakat mit an deren Büchertiteln an dessen Stelle treten. Da nun einmal Re klame die Seele des Geschäfts ist, so ist in diesen Versuchen viel leicht auch der Anfang zu einer regelmäßigen, jährlich gegen die Weihnachtszeit einsetzenden Propaganda zu erblicken, die bei geschickter Abwechslung der Mittel, aber ohne Aufgabe der Or gane : Zeitung und Plakat, alle Aussicht auf guten, dauernden Er folg in sich vereinigen dürste. Neben ihrem seit Jahren bekannten auswechselbaren Schau fensterplakat »Bücher, von denen man spricht«, für das auch für den Dezember wieder eine neue Einlage mit zwanzig Bllcher- titeln versandt wurde, hat die Firma K. F, Koehler in Leipzig ein ansprechendes Plakat Herstellen lassen, das auf klei nem Querformat in Rot- und Schwarzdruck, von hübscher Ein fassung umrahmt, die Worte trägt: »Legt Euren Liebesgaben Bücher bei! Unsere Soldaten brauchen auch draußen geistige Anregung!« Eine Mahnung, die nicht allein dem Buchhändler, sondern auch unzähligen unserer Krieger, die im Schützengraben, auf einsamer Feldwache oder sonstwo eine Mußestunde auszufül len haben, gewiß von Herzen kommen wird. Viele Feldpostbriefe, namentlich auch aus den Lazaretten, zeugen für ihre Berechtigung, Die Firma A. Francke, vorm, Schund L Francke, in Bern, hat sich soga.r eigene Plakate für ihre Schaufenster in Querformat von etwa 14X23 em anfertigen lassen, die am oberen Rande das Bildchen einer Tanne zwischen Schneegipfeln mit den Buchstaben A, F, zeigen. Von den Texten der fünf Plakate seien hier des beschränkten Raumes wegen nur drei angeführt: »Sollen wir in dieser ernsten Zeit Weihnachten feiern? Sicher! Mehr als je sind wir der Heilsbotschaft bedürftig: Friede auf Erden!«— »Ein gutes Buch erfreut den Empfänger und ehrt den Geber« — »Bücher seien ein Luxus? Mit Nichten! Was nützt mir der warme Rock, was das tägliche Brot, wenn die Seele hungert und dürstet? Sie schöpft Nahrung und Kraft aus den Geistesschätzen, die im Buche ausgefpeichert liegen,« Sehr treffend bemerkt Herr vr, Francke in seinem Begleitschreiben: »Man hält Vor träge, man spricht von den Kanzeln herab, man redet zum Volk durch Broschüren und Zeitungen, da dürfen auch unsere Schau fenster nicht stumm bleiben. Sie können zum Publikum an dauernder reden, als alle oben genannten Bundesgenossen, vom Morgen bis zum Abend, nicht am wenigsten Sonntags, wenn die Leute am besten Zeit haben.« Ein originelles Kärtchen mit einem Verse versendet die Firma Franz Schneider Verlag in Schöneberg neuerdings mit- ihren Künstlersteinzeichnungen »Aus eiserner Zeit«, Der Vers lautet: »Schwerlich ist ein Mensch entzückt, wenn man ihm die Bilder knickt, oder mit der Handschuh-Hand Flecke» tupft aus Blatt und Rand: ist ein Ding doch nur oon Wert, wenn cs rein und unver sehrt, Darum: sei nicht unverträglich, und wenn Dir's nicht ganz unmöglich, geh, geliebtes Publikum, sauber mit den Sachen um! Oder kaufst Du etwas ein, was nicht völlig ganz und rein?« Dieser Mahnung dürfte der Erfolg kaum versagt sein. Auf einem schmucken Schaufensterplakat derselben Firma heißt es: »So Hab' ich's immer noch gemeint: Ein gutes Bild — ein j guter Freund! Drum: wenn ihr grübelt, sinnt und denkt, was ihr ^ zu dieser Zeit wohl schenkt, die so gewaltig zu uns spricht: Vergesset gute Bilder nicht!« Auch im Buchhandel Amerikas scheint das Plakat als Werbe mittel im Gebrauch zu sein, denn Lubiisders' VVsoklx vom 7. No vember d, I. enthält dafür einige allgemein gehaltene Texte mit dem Schluß: 6ivs Looks ttns Vtiristmas!, Das amerikanische Verlegerorgan hat auch dieses Jahr eine Weihnachtsnummer unter dem Sondertitel Tbs Lkristinas Looksbslk 1914 in treff licher typographischer Ausführung veröffentlicht. Die Tätigkeit der buchhändlerischen Vereine nimmt sich in steigendem Maße der gemeinsamen Reklame an, und auch der Deutsche Verlegerverein hat sich dieses Jahr mit einem Flugblatt daran beteiligt. Er hat einen Mahnruf von Heinrich Lhotzky, der mit den Worten »Sparet nicht an Büchern« beginnt und auch damit schließt, drucken lassen und ihn dem Sortiment zur Verfügung gestellt. Wie wir hören, sind davon bereits über 100 000 Ab züge verbreitet worden. Ein ähnliches Werbemittel der Firma K, F, Koehler in Leipzig, »Der Krieg und das Buch« von vr-, Mendheim, werden wir bei Erwähnung der Weihnachtskata loge kennen lernen. Aber auch mit den sonst üblichen Vertriebsmitteln, mit Bücherverzeichnissen, wartet der Buchhandel, wenn auch nur in beschränktem Umfang, dieses Jahr auf, trotz der kriegerischen Zeit läufte und geringer Aussicht auf klingenden Erfolg, denn Hundert tausende der regelmäßigen Bücherkäufer stehen jetzt vor dem Feinde, während die Daheimgebliebenen sich einschränken müssen oder (zum Teil wenigstens) — sich einbilden, es zu müssen. Da sind zunächst als Handbücher für das ganze Jahr, nur wenig später als sonst, die umfangreichen Kataloge der Barsortimente erschie nen, Beide Lager-Verzeichnisse, das der Firma K, F. Koehler und das der Firma F. Volckmar in Leipzig, sind wie ihre Nebenausgaben, der »Bücher-Katalog« und der »Literatur-Ka talog«, in der bereits zur Überlieferung gewordenen Anordnung und Ausstattung herausgegeben worden und beide wieder an Umfang um etliche Bogen gewachsen. Wenn auch dieses an dauernde Wachstum keineswegs immer einer wirtschaftlich ge sunden Entwicklung entspricht, so ist in unfern Tagen darin gewiß, mit Recht das Zeichen guten Vertrauens in die Zukunft zu er blicken, was für spätere Zeiten mit Genugtuung verzeichnet wer den darf. Dasselbe gilt auch für den »Auslieferungs-Katalog« des Wiener Barsortiments Friese L L an g, der im 40, Jahr gang vor kurzem herauskam. Dienen diese Kataloge in der Hauptsache nur dem Laden und dem Kontor des Sortiments, so sind die Weihnachtskataloge noch immer von den auf die Bücherkäufer berechneten Werbemitteln die im einzelnen Wohl wirksamste Propaganda, Hiervon steht dem Sortimenter auch dieses Jahr eine größere Auswahl zur Verfügung, Da heute alles im Zeichen des Kriegs, unter dem Einflüsse seiner, ungeheure Werte vernichtenden, aber auch sam melnden, aufbauenden und erhebenden Wirkungen steht, so kenn zeichnen sich auch fast alle diese Verzeichnisse schon äußerlich, als Zeitgenossen. So erscheint der große »Weihnachtskatalog 1914« der Firma F, Volckmar in Leipzig mit einem kriegerischen Umschlagbilde in Farbendruck, in feiner Anordnung den letzten Jahrgängen gleich, während die kleine Sonderausgabe der lite rarischen Rundschau »Bücher zur Weihnacht 1914« auf weißem Umschlag das schlichte Bild des Eisernen Kreuzes zeigt. Der »Literarische Weihnachts-Katalog 1914« der Firma K, F, Koeh « ler in Leipzig wird mit einer Betrachtung «Der Krieg und das Buch« von vr. Max Mendheim eingeleitet, die um ihrer kla- ren, überzeugenden Ausführungen willen nicht allein vom buch händlerischen Geschäftsstandpunkt aus die weiteste Verbreitung verdient. Ein davon hergestellter Sonderabdruck von 100 000 Auflage ist denn auch vom Sortiment an die Kundschaft verteilt worden. Nicht farbenprächtig, aber sehr anschaulich wirkt das Titelbild, auf dem Mars vom Weihnachtsmann tüchtige Schelt worte zu hören bekommt. Dem Bücherverzeichnis selbst ist ein > Abschnitt über Kriegsliteratur vorangestcllt. In derselben An- I ordnung wie bisher ist auch der »Illustrierte Literarische Weih nachtskatalog 1914« der Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha von B-> ensch-S ti ftu n g in Dresden erschie-
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