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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-12-16
- Erscheinungsdatum
- 16.12.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Redaktioneller Teil. ^ 291, 16. Dezember 1914. Kleine Mitteilungen. Die Schüler der Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig haben in der letzten Schulwoche vor Weihnachten eine Liebcsgabenfammlung ver anstaltet. Als Ergebnis konnten rund 80 kleinere Weihnachtspakete mit Schokolade, Pfeifen, Tabak, Zigarren, Kerzen, Rum usw., begleitet von Worten herzlichen Gedenkens, an im Felde stehende Lehrer und ehe malige Schüler der Anstalt versandt werden. Leider war die Fest stellung der Adressen mit großen Schwierigkeiten verknüpft, so daß wohl mancher nicht bedacht worden ist. Es wird deshalb gebeten, Adressen ehemaliger, jetzt vor dem Feinde stehender Schüler, möglichst mit Angabe des Abgangsjahres, an Karl Illing, Leipzig, Buchhändler- Lehranstalt, Platostr. 1 a 1, einzusendcn. Verzögerungen österreichischer Postsendungen. Die Unterzeichneten Wiener Firmen richteten unterm 12. Dezember nachstehende Eingabe an das k. k. Handels-Ministerium in Wien: Der österreichische Buch handel, der ans eine gute Postverbindung mit den deutschen Verlagen angewiesen ist, leidet schwer unter der seit etwa 14 Tagen einge tretenen Verschärfung der Brief- und Paketzensur. Es ist für den österreichischen Buchhandel gerade in der Weihnachtszeit ruinös, wenn Briefe von und nach Deutschland 6—7 Tage, Pakete aber 10—11 Tage benötigen. Namens des österreichischen Buchhandels richten die Unterzeichneten Wiener Buchhändler an das hohe k. k. Handels-Ministerium die Bitte, wenn irgend tunlich, Erleichterungen zu schaffen, um einen halbwegs normalen Brief- und Paketverkehr zwischen Österreich und Deutschland herzustellcn. Insbesondere ist auch nicht cinzuschen, warum selbst Bücherzettel (offene Bestellkartcn mit gedrucktem Text, in denen nur der Buchtitel handschriftlich eingefügt wird) erst einer langwie rigen Zensur unterworfen werden. Hugo Heller, in Fa. Hugo Heller L Cie., I. Deibler, Buchhandlung Gerold L Co., Gilhofer L Nanschburg, ppa. Wilhelm Frick, N. Bayer, Kunsthandlung Artaria L Co. N. Lechncr (Will). Müller), Hof- u. Universitätsbuchhandlung. Die öffentliche Bibliothek und Lesehalle in Berlin, Adalbertstr. 41, hat soeben ihr 15. Geschäftsjahr vollendet. Das von dem Buchhändler Stadtverordneten Heimann gegründete und unterhaltene gemeinnützige Unternehmen erfreut sich eines regen Zuspruchs, namentlich aus den Kreisen der gewerblichen Arbeiter und Arbeiterinnen und der Han- delsangestclltcn; doch verteilen sich auch 23 v. H. des Leserkreises ans Beamte, Lehrer, Studenten usw. Seit Eröffnung der Bibliothek sind' 25130 Lesekarten ausgestellt worden, wovon im letzten Jahre 4151 in Benutzung waren. In diesem Jahre wurden aus der Biblio thek 60 766 Bände nach Hause verliehen. In derselben Zeit wurde die Lesehalle von 64 504 Personen besucht. Im Lesesaal sind 2242 Bände von Nachschlagewerken ausgestellt und liegen 621 Zeitungen und Zeitschriften auf. In den 15 Jahren ihres Bestehens sind Lese halle und Bibliothek von insgesamt 1871 781 Personen benutzt worden. Türkisches Zahlungsvcrbot an das feindliche Ausland. — Das Amtsblatt veröffentlicht ein vom 7. Dezember datiertes Gesetz, das be stimmt, daß Zinsen nnd Kapitaltilgnngen der Anlehensobligationen oder Schatzbons, die vom Osmanischen Staat oder von osmanischen Gemeinden emittiert worden sind und sich im Besitz von Angehörigen der kriegführenden Staaten oder ihrer Verbündeten befinden, ebenso wie Zinsen- nnd Kapitaltilgungcn von Obligationen nnd ferner Di- videndcnauszahlnngen osmanischer Aktiengesellschaften an die oben bczeichnetcn Besitzer bis zur Wiederherstellung des Friedens nicht aus gezahlt werden dürfen. Die Aktiengesellschaften haben auf Anordnung des Finanzministers jedoch den einbehaltenen Betrag bei einer von der osmanischen Negierung zu bestimmenden Bank zu hintcrlcgen. Zinsen nnd Kapitaltilgungen von Anleihen, die von der Türkei in Deutsch land nnd Österreich-Ungarn nntcrgebracht sind, werden nach wie vor bei den vorgesehenen Zahlstellen ausgezahlt werden, mit Ausnahme jedoch derjenigen Zahlstellen, die sich in feindlichen Ländern befinden. An Angehörige der feindlichen Staaten wirb auch für Zinszahlungen nnd .Kapitaltilgnngen für diese Anleihen bei keiner Zahlstelle Zahlung geleistet. Zinsen und Kapitaltilgungcn anderer als der oben erwähn ten Anleihen, deren Titel sich in Händen von Angehörigen der neu tralen Staaten befinden, werden beim türkischen Finanzministerium in Konstantinopcl ansgezahlt. Das Finanzministerium ist mit der er forderlichen Ausarbeitung der Unterlagen für die Kontrolle der Staatsangehörigkeit der Inhaber der Anleihetitcl zwecks Nachweises ihres Besitzes beschäftigt. — Das Amtsblatt veröffentlicht ein zweites Gesetz, das bestimmt, daß für gewöhnliche und Handelsschulden türki scher Untertanen an Angehörige der feindlichen kriegführenden Staaten und ihrer Verbündeten, sofern diese Schulden am 23. September 1914 oder nach diesem Zeitpunkte fällig geworden sind, keine Zinsen zu zah len sind. Die Nichteintrcibung von Schulden und anderen Verpflich tungen gegenüber Einzel- und juristischen Personen, die feindlichen Staaten oder deren Verbündeten angehören, wird während des Krieges keine rechtlichen Folgen nach sich ziehen. Das Gesetz untersagt ferner jede Zahlung von in der Türkei lebenden Einzel- oder juristischen Per sonen an Länder oder Kolonien der feindlichen kriegführenden Staaten. Das Verbot bezieht sich auf Zahlungen in Geldsorten, Schecks oder Wechseln oder auf dem Wege der Verrechnung. Die Übertretung die ser Vorschrift wird in jedem einzelnen Falle mit Geldstrafe bis zu 1000 Pfund oder Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. Personalnachrichten. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Das Eiserne Kreuz erhielten ferner die Herren: Heinz Lux Auerbach, Volontär im Hause E. A. Seemann in Leipzig, Kriegsfreiwilliger im bayrischen Neserve-Feldartillerie- Negiment Nr. 6; Carl Brandes, Inhaber der Firma Carl Brandes in Han nover, Oberleutnant der Reserve und Kompagnicsührer im Nescrve- Jnfanterie-Negiment Nr. 74; Bruno Ricmann, inv Hause E. Niemann'sche Hofbuchhand- luug in Koburg, Leutnant der Reserve im Infanterie-Regiment Nr. 95, nachdem ihm kürzlich das Ritterkreuz 2. Klasse mit Schwertern des Herzoglich Sächsisch - Ernestinischen Hausordens verliehen worden war; Theodor Steinkopff, Inhaber der Firma Theodor Stein- kopff in Dresden, Hanptmann der Reserve im Infanterie-Regiment Nr. 72, Führer der Maschinengewehr-Kompagnie. Wie uns weiter mitgeteilt wurde, ist dem Sohn des Herrn Otto Beyer, Inhabers des Verlags Otto Beyer in Leipzig, Herrn Arndt Beyer, Leutnant und Ordonnanz-Offizier beim Stabe der 47. ge mischten Ersatz-Brigade, die gleiche Auszeichnung zuteil geworden, nachdem ihm im September das Ritterkreuz des Albrechtsordens 2. Klasse verliehen worden war. Gefallen: bei Lille Herr Willy Gößner, Kriegsfreiwilliger, Mitarbei ter im Hause Fr. Foerster in Leipzig. Gestorben: am 25. November in einem belgischen Lazarett an den Folgen seiner Verwundung Herr Fritz Schetelig, Kriegsfreiwil liger im Infanterie-Regiment Nr. 205, ein treuer Mitarbeiter im Hause Alfred Janssen in Hamburg; ferner am 13. Dezember im Alter von 52 Jahren an den Folgen eines auf der Straßenbahn erlittenen Unfalls Herr Julius Achilles, der langjährige und trenbewährte Geschäftsführer von A. Huhlcs Verlag in Dresden. Die zahlreichen Freunde und Bekannten, die der leider so plötzlich verstorbene Kollege im Buchhandel hatte, werden seinen Tod aufrichtig betrauern, denn Julius Achilles war ein mit Wort und Tat stets hilfsbereiter Mann, der sich freute, wenn er andern helfend zur Seite stehen konnte. Er hat mit seinem klaren Blick und seiner großen bnchhändlerischcn Erfahrung, die er auch eine Reihe von Jahren in den Dienst des Vereins Dresdner Buchhändler gestellt hat, manchem jungen Buchhändler als Berater und Führer gedient, und sein ur wüchsiger Humor, der ihn auch in der langen Krankheit nicht verließ, hat vielen frohe Stunden bereitet. Der Tod hat wieder einmal eine große Lücke gerissen, aber Julius Achilles wird allen denen unver gessen bleiben, die seine tiefe Herzensgüte gekannt haben. Möge er sauft ruhen nach seinem arbeitsreichen Leben! Max Höfler s. — Am 8. Dezember ist in Bad Tölz Hofrat Or. Max Höfler im Alter von 66 Jahren gestorben. Er war einer der hervorragendsten Forscher im Gebiet der deutschen Volkskunde, be sonders der sogenannten Volksmedizin und des verwandten Aber glaubens. Seine Hauptwerke sind: »Volksmedizin und Aberglaube in Oberbayerns Gegenwart und Vergangenheit«, »Deutsches Krank heitsnamenbuch«, »Das Jahr im oberbayerischen Volksleben«, »Banm und Waldknlt in Beziehung zur Volksmedizin«. Theodor Curti -f-. — Der frühere Direktor der »Frankfurter Zei tung« Theodor Curti ist in Thun an Herzlähmung im Alter von 66 Jahren gestorben. Bemerkenswert ist die von ihm verfaßte »Ge schichte der Frankfurter Zeitung von 1856—1906«.
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