9460 Bö.senblaU f. d. Dlschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. .tz 290. 15. Dezember 1914. L. Staackmann Verlag -r- Leipzig Zur Versendung liegt bereit: Der Weibsteufel Drama in fünf Akten von Broschiert M. 2.50, gebunden M. 3.50 /Dieses neue Drama Schönherrs verläßt den inneren Schauplatz seiner letzten Stücke: das religiöse Gebiet, das "V noch in den „Trcnkwaldcrn" eine so mächtige Darstellung erfuhr, um sich einem im Schaffen des Dichters bisher wenig behandelten Thema zuzuwenden: dem Kampf zwischen Mann und Weib. !lnd der Dichter vollzieht die Besitzergreifung des neuen Stoffes mit einer solchen Kraft, daß er mit dem „Weibsteufel" sogleich in die Nähe des Mannes rückt, der bisher als berufenster Darsteller dieses Kampfes gegolten hat — Strindbergs. Nur daß Schönherr auch hier von seiner knorrigen Urwüchsigkeit nichts abzugcbcn braucht, sondern durchaus im Eigenen bleibt. Seiner kernigen Lolzschnittmanicr getreu erinnert er mehr als je an die unvergängliche elementare Natur der alten deutschen Meister, in deren Werk der „Weibstcufcl" so manche grimmige und zornige Verhöhnung und Huldigung erfuhr. Eine ungeheure Leidenschaft ist in diesen mit wilder Kraft hingehämmerten fünf Akten auSgeströmt. Das Geschehen spielt zwischen drei Menschen, aber trotz dieser geringen Personcnzahl ist das Drama von einer brausenden Flut von Handlung erfüllt. In dieser äußersten Vereinfachung des Kampfes, in dem alles nebensächliche vollkommen ausgeschalten ist, wird das Eigentlichste der Beziehungen von Mann und Weib enthüllt. Der Mann, das Weib, der Grenzjägcr, das sind die drei Menschen des Stückes, und Schönhcrr hat es für überflüssig gehalten, ihnen eigene Namen zu geben, denn sic sind Träger urweltlicher Gewalten und was zwischen ihnen vorgeht, ist von ewiger Geltung. Wie der „Weibs teufel", von dem Gatten unvorsichtig an die Wand gemalt, dann ihn selbst und den Dritten vernichtet, wie die brutale llrkraft der Sinnlichkeit im Weib, einmal geweckt, alle Hindernisse zermalmt und beseitigt, das hat nichts von Moral der Unmoral an sich, nichts von der dekadenten Grohstadtlüsternheit, sondern ist so wunderbar selbstverständlich wie ein Naturvorgang. „Der Weibsteufel", welch neues Drama in seiner geschlossenen Wirkung nur mit des Dichters eigenen Werken, etwa „Erde" oder „Glaube und Heimat" verglichen werden kann, wird ohne Zweifel auf der Bühne den aller- stärksten Erfolg habe». Gleichzeitig bitte ich erneut um Ihr freundliches Interesse für die früher in meinem Verlage erschienenen Werke von Karl Schönhcrr: Die Trenkwalder. Komödie. 5. Tausend Schuldbuch. 8. Tausend Brosch. M. 2.50, geb. M. 3.50. Brosch. M. 2.—, geb. M. 3.— Die Bildschuiher. Eine Tragödie braver Leute. 5. Tausend .... Brosch. M. 1.20 Aus meinem Merkbuch. 15. Tausend Brosch. M. 3.—, geb. M. 4.— Glaube und Heimat. Die Tragödie eines Volkes. 71.—75. Tausend. Brosch. M. 2.—, geb. M. z.— — — 50. Tausend. Jubiläumsausgabe sauf echt Bütten gedruckt und in Schweinsleder gebunden) M. 7.50 Erde. Eine Komödie des Lebens. 7. Tausend Brosch. M. 2.—, geb. M. 3.— Direkte Postsendungen mache ich mit Porto. — Ich bitte auf den beigefügtcn Bestellzetteln zu verlangen. Hochachtungsvoll Leipzig, Mitte Dezember ISI4. L. Staackmann Verlag