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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 286, 10. Dezernber 1914. legen und mir der Wunsch, das; sie als Protest gegen die ungerechten Anschuldigungen dienen möge, die eine parteiische und von Leiden schaft verblendete Presse anläßlich dieses gewaltigen Krieges gegen das deutsche Volk erhebt, und gegen die Bezeichnung »Barbaren«, womit die gebildetsten Männer der Erde belegt werden. Wer die Liebe zu den Kunstdenkmälern kennt, in der jeder Deutsche erzogen wird, wer die unvergleichlichen Museen Deutschlands besucht hat, wer da weis;, daß es in Deutschland keine Analphabeten gibt, daß Männer und Frauen, selbst der bescheideneren Stände, die Verse ihrer hervor ragendsten Dichter und die Werke ihrer unvergleichlichen Tonkünstler auswendig kennen, und wer nun jetzt steht, wie dies gackze deutsche Kulturvolk sich erhebt, um das Vaterland mit seinem Blute zu ver teidigen, ohne daß das Heer aus Sölduern oder Kolonialtruppen be steht, der ist dessen ganz sicher, daß, wenn die deutschen Truppen sich gezwungen gesehen haben, irgendein Kunstdenkmal zu zerstören, sie es jedenfalls nur getan haben, um das eigene Leben zu verteidigen. Ich zeichne, Herr Professor, hochachtungsvoll und ergebenst Prof. 1)r. Jose Jordan de Urries y Azara. Angeschlossen sind die Unterschriften der auch in Deutschland be kannten Professoren: Eduardo Perez Agudo, Martiniano Martinez, Eosme Parpal, Jose Amoros, Claudio Miralles de Imperial, Baro y Comas, Pedro Font y Puig. Burgfrieden im Detailhandel. — Der Schutzverband der De taillisten und Gewerbetreibenden Groß-Berlins erstrebt für die Weih nachtszeit eine Milderung des Wettbewerbs, damit das Weihnachts geschäft, in dieser schweren Zeit die letzte Hoffnung der kleinen und mittleren (vielleicht auch der großen) Detatlltstcn und Gewerbetrei benden, nicht vernichtet wird. Dieses Bestreben wird auch von den Spezialgeschäften und Warenhäusern unterstützt, so daß man für die Weihnachtszeit von einem Burgfrieden im Berliner Detailhandel spre chen könnte, wenn alle Beteiligten, ob groß oder klein, den Willen zur Tat werden lassen. Ter kurze Waffeustillstand soll für Verhandlungen benutzt werden, damit Grundlagen gefunden werden, den Wettbewerb milder und ge sunder zu gestalten. Die Korporation der Kaufmannschaft zu Berlin nnd die Handelskammern von Berlin und Potsdam sollten sich dieser Bewegung annehmcn und die längst erstrebte freie Vereinbarung her- bciführcn helfen. Der Schutzverband erklärt ausdrücklich, daß er An hänger des freien, aber loyalen Wettbewerbs und der lauteren Re klame ist. Wettbewerb und Reklame sind moderne wirtschaftliche Er rungenschaften, sind Kinder unserer gesunden Gewerbefreiheit und für den Verband unantastbar. Der Verband wird den Bruch des Burg friedens von keiner Seite dulden und jede Friedensstörung durch un lauteren Wettbewerb strafrechtlich verfolgen. Wegen Vergehens gegen 8 184, 1 St.-G.-B. hatten sich die Schrift steller Artur Landsberger und Rudolf Stanke sowie der Redakteur Fr. Wagner vor der 2. Strafkammer des Landgerichts I Berlin zu verantworten. Artur Landsberger ist der Verfasser einer Skizze »Die Perle«, die seinerzeit auch »verfilmt« worden ist. Stanke hat ein kleines »Sittenbild« aus der Großstadt unter dem Titel »Liebes- abonnement« verfaßt. Beide Arbeiten wurden in einer Nummer des »Kleinen Journals« veröffentlicht, dessen ver antwortlicher Redakteur der Angeklagte Wagner ist. Alle drei Beschuldigten bestritten die vom Staatsanwalt vertre tene Ansicht, daß diese kleinen Aufsätze geeignet oder dazu be stimmt gewesen seien, das Scham- und Sittlichkeitsgcfühl in geschlecht licher Beziehung zu verletzen. Der Staatsanwalt beantragte gegen die beiden Verfasser je 30 gegen Wagner 50 ./i Geldstrafe. Das Gericht verurteilte Landsberger und Stanke zu je 10 ./i, Wagner zu 20 ./i Geldstrafe. Deutschfreundliche Erklärung griechischer Gelehrter und Indu strieller. — Französische Gelehrte haben es für nötig gehalten, das Deutschtum in einem Rundschreiben auf das ärgste zu bekämpfen. In wohltuendem Gegensatz dazu steht die folgende Erklärung, die von griechischen Gelehrten und Industriellen an ihre deutschen Freunde versandt wird. Sie zeigt, daß wenigstens diejenigen Griechen, die Deutschland wirklich kennen, mit der Verunglimpfung deutschen We sens nicht einverstanden sind. Die Erklärung lautet: »In den schweren Zeiten, die gegenwärtig auf dem deutschen Volke lasten, fühle ich mit vielen Griechen, welche während ihrer Studienzeit deutsche Kultur und Sinnesart kennen und schätzen gelernt haben, in Dankbarkeit für die in Deutschland erhaltene wissenschaft liche und allgemeine Förderung, das Bedürfnis, den Freunden und Lehrern in Deutschland meine warme Sympathie auszudrttcken. Die einmütige und opferwillige Erhebung des deutschen Volkes, das Zusammenstehen aller Parteien und Klassen ohne Unterschied von Stellung und Rang, sein heldenmütiges Verhalten, die an den Tag ge legte opferwillige Fürsorge für alle vom Kriege direkt oder indirekt Betroffenen und nicht minder die gerade bei diesem Anlasse zutage getretene erstaunliche wirtschaftliche Stärke Deutschlands rufen volle Bewunderung hervor. Ich empfinde daher um so mehr das Bedürfnis, mein tiefstes Be dauern auszusprechen über Berichte von Vorkommnissen, welche mit der ganzen Art des deutschen Volkes und seinem Ehrgefühl nicht im Einklang stehen können. Wer das Glück gehabt hat, deutsches Wesen in Wahrheit kennen zu lernen, wird niemals geneigt sein, solchen Be richten Glauben zu schenken. In der Überzeugung, daß Deutschland um die Erhaltung seiner hohen Kultur kämpft, hege ich die Hoffnung und spreche den Wunsch aus: das deutsche Volk und seine Kulturarbeit möchten unbeeinträchtigt aus dieser schweren und unheilvollen Krisis hervorgehen. Daß eine große Anzahl Griechen aller Berufsarten mir gleich gesinnt ist, weiß ich sicher. Sie würden auch gern an eine ähnliche Kundgebung gemeinsam herantreten, wenn sie es nicht als eine patrio tische Pflicht erachteten, in keiner Weise Veranlassung zu geben, daß ein derartiges Vorgehen als eine Verletzung der von unserer Negie rung offiziell erklärten Neutralität von irgend einer Seite mißdeutet werden könnte. klm so mehr fühlt sich jeder von uns veranlaßt, einzeln diese seine Gefühle der Bewunderung und Sympathie seinen Freunden und Lehrern zum Ausdruck zu bringen.« Sprechfaul. Dringende Bitte an die Zeitschriftenverleger l EL ist bald ein Ding der Unmöglichkeit für den Sortimenter im Süden unseres Vaterlandes, der eine größere Zeitschriftenkontinuation hat, sein Geschäft offen zu halten. In den ersten Monaten war es noch goldig gegen jetzt. Zeitschriften, die srüher am Donnerstag, Freitag oder Sonnabend ankamen, treffen jetzt am Sonntag, Montag oder Dienstag ein. So kommt z, B, Die Woche statt Freitag abends, Dienstag früh, Vobach, Berliner Illustrierte Zeitung, Deutsche Illu strierte Zeitung, statt Donnerstag, am Montag und Dienstag, Ähnlich verhalt es sich mit Gartenlaube, Daheim, Zukunft und den meisten andern. Eigentümlich ist cs, daß in der Woche vom 18,-21. November, in der am Mittwoch ein Preußischer und sächsischer Bußtag war, alles wie einst im Mai am Donnerstag früh cintraf, ein deutlicher Beweis dafür, daß cs nur an einem frühere» Ausgabetag liegt. Es ist doch im Interesse der Herren Verleger selbst, ihre Abonnenten zusriedcn- zustcllen! Aber je bedeutender der Verleger, desto größer ist oft der Widerstand, Dabei wird ein großer Teil der Zeitschriften schon 3 bis l Wochen vorausgedruckt. Ich möchte dringend wünschen, daß die große Zeit, in der wir jetzt leben, die Herren Verleger großdenkender in bezug auf die Expedition finden möge, denn leider ist das Publikum darin sehr kleindenkcnb und wenig bildungsfähig, was die Abbestel lungen und Reklamationen beweisen. Außerdem ist der Elnzelver- kaus fünf, sechs Tage nach dem Erscheinungstcrmin so gut wie unter bunden. Ossenburg, Dezember 1814, Johannes Trübe, Gefälschte Bestellungen. Ein Reisender namens Adolf Rcinsch, der zuweilen auch unter den Namen König und Metzner auftritt, versuchte bei mir aus ge fälschte Bestellungen hin Provisionen zu erlangen, was ihm jedoch infolge sosorttger Kontrolle mißlang. Laut Fahndungsblatt Nr, 4716 wird R, steckbrieflich verfolgt. Falls einer der Herren Kollegen Gelegenheit habe» sollte, ihn festnehmen zu lassen, leistet er damit der Rechtspflege einen guten Dienst, da der Genannte sich außer hier auch noch anderwärts vielfache Unterschlagungen zu schulden kommen ließ, ohne bisher dingfest gemacht werden zu können. Er ist von mittlerer Statur, hat schwarzes Haar, schwarzen englischen Stutzbart und spitzes Gesicht, Meist trägt er einen sogen, Bozener Mantel, Zwickau t,S, Carl R, Moeckels Rachs, Max Hochmuth. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der B drsenveretn Ser Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhänbkerhauS, Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 28 <BuchhänblerhauS>. 1748
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