^ 276, 28. November 1914. Künftig erscheinende Bücher. VSls-Nil-tt I. d. DIschn. Suchend,I. 8953 >r (K Mit dem 17. Lest gelangt gleichzeitig zur Ausgabe- LLL Wo Englands Schuld liegt Von vr. Arnold Oskar Meyer Professor an der Universität Rostock A^er Verfasser darf als einer der gründlichsten Kenner der Geschichte Englands gelten, über Einzelfragen daraus hat er bereits verschiedene bedeutsame Monographien ver öffentlicht. Auch seine Flugschrift zeugt von dem klaren Blick und der vorurteilslosen Betrachtungsweise des ausgezeichneten Historikers, der sich bemüht, eine Antwort zu geben auf die Frage: Hat England den Krieg nur verschuldet oder hat es ihn auch gewollt? Dem Verfasser ist es gelungen, darauf in lichtvollen Darlegungen eine Antwort zu geben; ein kurzer Abriß von Englands auswärtiger Politik zeigt, wie immer mehr und mehr das aufstrebende Deutschland als eine Gefahr angesehen wurde, die sogar den naturgemäßen englisch-russischen Weltgegensatz in den Hintergrund drängte und England dann zu dem freundschaftlichen Anschluß an die deutschfeindlichen Zweibundmächte brachte. Daß England den Krieg gewollt und von langer Hand vorbereitet habe, dafür sieht der Verfasser jedoch keine Beweise erbracht; dafür spricht weder das Verhalten Englands anläßlich der bosnischen Annexionskrisis, noch der Marokko-Krisis. Ist es nun richtig, daß England den Weltkrieg nicht gewollt hat, warum — so fragt man — hat es ihn dann nicht verhindert? Die Antwort daraus ist zugleich die Antwort auf die Frage nach Englands Schuld, die darin liegt, daß England, ohne den Krieg zu wollen, zur Stärkung seiner diplomatischen Stellung gegenüber Deutschland Mittel angewendet hat, die ungemein gefahrdrohend für den Frieden waren. „Es war — nach des Verfassers Worten — eine Politik von gigantischer Frivolität, die England zwar in der Macht des Zweibunds eine unvergleichliche Rückendeckung bot, aber gleichzeitig unmittelbar und vor aller Augen am Abgrund des Weltkriegs entlang führte und schließlich in völliger Ohnmacht endete, denn als der österreichisch-serbische Konflikt sich zum österreichisch-russischen und damit zum europäischen Brande zu erweitern drohte, da lag es nicht mehr in der Macht der englischen Diplomatie, Einhalt zu gebieten." Es konnte gar keinen Druck auf seine Entente-Genossen ausüben, denn die Leitung der Entente war ihm völlig entglitten, und seiner Teilnahme im Falle eines Kriegs konnten Rußland und Frankreich, obgleich bindende Abmachungen nicht Vorlagen, sicher sein. Es darf noch hervorgehoben werden, daß der Verfasser eine glänzende Schilderung der Charaktere von Grey und Churchill bringt auf Grund persönlicher Eindrücke. Jedes Lest 50 Pfennig ord., 33 Pfennig bar. Freiexemplare: 11/10 Partien von 20 Exemplaren ab, auch gemischt, mit 50"/„ Rabatt Bestellzettel liegt bei Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart W»»W«U