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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Die Absichten der Sammlung sind ja in dem Aufruf des Börsenvereins vom 30. September 1914 (Bbl. Nr. 230) selbst dar gelegt. Damals hatte der Weltkrieg schon fast ein Vierteljahr sein grausiges Spiel getrieben, und es war schon einigermaßen genau zu übersehen, wo sich ein literarischer — oder weiter gefaßt — druckmäßiger Niederschlag der Ereignisse ergeben würde. Der Börsenverein wendet sich in vier von den acht Punkten seines Ausrufs in erster Linie an den deutschen Ver lagsbuchhandel: Kriegschroniken, Predigten, Gedichte, Land karten. Was da der deutsche Verlag und Buchhandel geleistet hat, ist in dem obenerwähnten Artikel zusammengestellt. Die Deutsche Bücherei besitzt heute schon beträchtlich mehr, als die damalige Statistik anführt. Verhältnismäßig jedoch sind die Zahlen ungefähr dieselben geblieben: zumeist Predigten und Erbauliches, dann Landkarten, Liederbücher, Chroniken usw. Mit den anderen vier Punkten, die besonders notiert wurden, wandte sich der Aufruf an weitere Kreise, die Deutsche Bücherei dann auch an amtliche Stellen: Amtliche Bekanntmachungen, Ausrufe, Kriegszeitungen, Festungszeitungen, politische Zeitungen des Auslandes, Zeitungen in den von unseren Truppen be setzten feindlichen Ländern, oft in zwei Sprachen gedruckt. Damit geht die Sammlung weit über das fest abgegrenzte tägliche Sammelgebiet der Deutschen Bücherei hinaus, auch ihre sonstigen Bezugsquellen und Helfer müssen da bis zu einem gewissen Grade versagen. Es bedurfte einer neuen Organisa tion und lebhaften Agitation. Weite — eigentlich alle — Schich ten unseres Volkes mutzten für die neue Idee mobilisiert werden. Und auch diese Mobilisation ist tadellos verlausen: der Generalstab der Deutschen Bücherei hat gut gearbeitet. Wir stehen am Anfang der großen Zeit, noch im »vor augusteischen« Zeitalter. Da kommen mit einem Male die blutroten Maueranschläge: »Seine Majestät der Kaiser und König hat die Mobilisierung des Heeres und der Flotte befohlen . . .« Das erste Berliner Plakat dieses Wortlauts besitzt die Deutsche Bücherei bereits. In seinem Gefolge kamen die Blätter, die von der Mobilisierung unseres ge samten Wirtschaftslebens und unseres völkischen Daseins überhaupt reden. Wie ein rauschender See strömen in die Tore der Deutschen Bücherei die Bekanntmachungen des Ober kommandierenden in den Marken, die Aufrufe des Roten Kreuzes, die Fahrplanänderungen, die Anschläge über Aufruf des Landsturms, über Feststellung von Höchstpreisen, über Pferdemusterungen, Einstellung von Freiwilligen beim Heer, bet der Flotte, bei den Fliegern. Das plötzliche Stocken unseres Erwerbslebens zeigt sich in den Anschlägen über die Arbeitslosen, die Linderung der vermutlich hereinbrechenden Not — und dann wird's friedlicher im Lande: eine Kriegs industrie tut sich auf, Arbeitskräfte werden gesucht, der nationale Hilfsdienst entfaltet eine emsige Tätigkeit, die Kunst stellt sich in den Dienst der Sache, und auch der deutsche Humor will wieder seinen Platz im Leben haben. Alles das künden uns die Plakate, die in großer Fülle bei der Deutschen Bücherei eingegangen sind. Es kamen unsere ersten Siege, große taktische und orga nisatorische Erfolge, und damit erhob die Lüge unserer Feinde grinsend und hoch ihr Haupt. Da mutzte die deutsche Presse lebendig gemacht werden, um die Wahrheit ins Ausland zu bringen. Auf allen möglichen Wegen wurde das versucht, in allen Sprachen der Welt, sogar im Esperanto wurden ein wandfreie, den Tatsachen entsprechende Nachrichten im feind lichen, vor allen Dingen im neutralen Ausland verbreitet. Von besonderem Interesse dürfte da sein die Kriegsausgabe von LI Monitor meroantil, einer deutsch-argentinischen Handels zeitschrist, die unter dem Titel La 6uorra Luropea in vier zehntägigen Heften die Wahrheit ins Ausland spanischer Zunge bringt. Unser Seesieg in südamerikanischen Gewässern hat die dortigen Mitteilungen über deutsche Leistungsfähigkeit nun allerdings bedeutend unterstrichen. Aber es ist wertvoll zu wissen, daß das Ausland von der Unversehrtheit des Löwener Rathauses unterrichtet ist, zu wissen, daß das Ausland ein wandfreie Abbildungen der englisch-französischen Dumdum- Geschosse zu sehen bekommt, zu wissen, daß die politisch-heim- tückischen Machenschaften unserer Gegner, selbst wenn sie schon wett zurückliegen, nun auch jenseits des Meeres bekannt werden. Alles das und mehr enthält allein die 4. Nummer von »La duerra Luropea« vom 20. September 1914. Es folgten unseren ersten Siegen die Unglückswochen für Ostpreußen, die russische Herrschaft in Insterburg: der von kaiserlich russischen Gnaden ernannte Gouverneur vr. M. Bierfreund erläßt seine Proklamationen vom 25. und 27. August, und dann nach langen bitteren Wochen am 12. September den Aufruf zum Dank und zur Ordnung an seine befreiten Mitbürger. Die Schwierigkeiten, die Rußland in Polen erwuchsen, sollten uns zum Nutzen gereichen. Eine außerordentlich interessante Pro- pagandaschrist wurde dort verbreitet, die ihre Wirkung zeitigt und noch zeitigen wird: tanio poisLi — polnische Auferstehung. Die Schrift ist vom Abgeord neten Erzberger verfaßt, auf Kosten der deutschen Bank gedruckt und wird in großen Mengen in Russisch- Polen verbreitet auf Veranlassung des Oberkommandos im Osten, auch durch Luftschiffe und Flieger. Zur schwarzen Mutter Gottes mit dem Kinde, umgeben vom Deutschen Kaiser und Papst Leo XIII. (!), beten polnische Landleute, ein Ehepaar mit seinen Kindern, der Sohn ist preußischer Grenadier — preußische Kavallerie schlägt die Russen bei Czenstochau in die Flucht und schützt die unter dem Schutz der Kreuzesfahne mit dem Allerheiligsten daherwallenden Polen — Kosaken zünden Dörfer und Kirchen an, morden und rauben, ungehindert durch das Kreuzeszeichen — in Warschau werden die Polen von russischer Kavallerie niedergeritten 1K8L
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