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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-11-19
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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268, IS. November 1914. Redaktioneller Teil. Zweien unserer neuen Mitglieder wurde die Aufnahme in den Börse »Verein verweigert, den Herren Hegncr und Mittclbach, da die Verlagstätigkeit nicht umfangreich genug sei, bzw. nicht selbst ausgeübt werde. Wir hatten geglaubt, die Auf nahme des Herrn Hegner nach den uns gemachten Angaben über seinen Verlag nicht ablehncn zu sollen. Herrn Mittelbachs Auf nahmegesuch haben wir nicht beanstandet, da sei» Vater und Geschäftsvorgänge,? unser wie auch des Börscnvereins langjäh riges Mitglied war. Wir haben beschlossen, die Herren vorläufig weiter in unserer Mitgliederliste zu führen und ihnen zu empfeh len, ihre» Antrag um Aufnahme in den Börsenverein später zu wiederholen. Wir werden aber daraus die Lehre ziehen, in Zukunft bei irgendwie zweifelhaften Fällen vor Aufnahme uns mit dem Börsenvereins-Vorsiand in Verbindung zu setzen, da dieser bei Aufnahme von Verlegern einen wesentlich schärferen Matzstab wie früher — und wohl auch mit Recht — anzulegen scheint. Der Verein der Leipziger Sortiments-Buch händler wollte durch korporativen Eintritt in unfern Verband mit uns in Verbindung treten, aber unsere Satzungen kennen kor porative Mitglieder nicht. Daher mutzten wir den Leipziger Verein bitten, eventuell für alle seine Mitglieder die Mitgliedschaft zu erwerben und zu uns vielleicht in ein ähnliches Verhältnis wie der Dresdener Verein zu treten. Leider ist dieses an dem Kostenpunkt gescheitert, wir hoffen aber, datz in der Sache noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, denn wir legen den grötzien Wert darauf, mit dem Leipziger Sortiment engere Fühlung zu gewinnen. Herr HeinrichSchmittnerin Plauen konnte am 7. Ja nuar auf das 25jährige Bestehen seiner hochangesehencn Firma Christian Stoll zurückblicken. Wir haben ihm unsere Glückwünsche ausgesprochen. In Ihrer aller Sinne glaubte auch der Vorstand zu handeln, wenn er unserm hochverehrten Ehrenmitglieds Herrn Hermann Seippel zu seinem 70. Geburtstage mit einem Blumengruß die herzlichsten Glückwünsche übersandte. Möge es unserm lieben Freunde noch recht lange Jahre vergönnt sein, zum Segen seines Geschäfts und zum Wohls unseres ganzen Standes in gleicher Rüstigkeit zu wirken! S. M. der König hat wiederum geruht, zwei unserer Herren Kollegen auszuzeichncn, und die Herren Holst und vr. Ehler- man »-Dresden zu Hofräten ernannt. Wir wollen auch an dieser Stelle den Herren unsere Glückwünsche aussprechen. Wie sehr uns alle die wohlverdiente Auszeichnung des Herrn vr. Ehlermann erfreut hat, brauchen wir wohl nicht besonders zu versichern. Wir erblicken darin aber auch ein Zeichen, welcher besonderen Wert schätzung unser Stand sich an Allerhöchster Stelle zu erfreuen hat. Die Geschäfte des Vereins wurden neben einer Anzahl Um fragen in 4 Vorstandssitzungen — 2 davon in Gemeinschaft mit dem Dresdener Verein — erledigt. Außerdem nahm Ihr Vorsitzen der an den übrigen Vorstandssitzungen und der Hauptversamm lung des Dresdener Vereins, auf liebenswürdige Einladung hin, teil. Wir haben die Überzeugung gewonnen, daß auch unter dem neuen Vorsitzenden des Dresdener Vereins das gleich gute Ver hältnis der beiden Vereine, wie bisher, fortbestehen wird. Aus unserm Verbandsgebiet haben im verflossenen Jahre 10 Firmen um Anschluß an den Buchhandel, bzw. Aufnahme ins Adreßbuch nachgesucht. Nur in 4 Fällen konnte» wir zustimmen, in den 6 übrigen mutzten wir ein unbedingt ablehnen des Urteil abgcben. Mehrere Beschwerden wegen Übertretung der Ver kaufsordnung sind direkt dem Vorstande des Börsenvereins übergeben und von diesem auch erledigt worden, sie betrafen sämtlich Nichtmitglieder. Einige an uns gelangte Beschwerden wegen Gewährung unerlaubten Rabatts, namentlich auf Schul bücher, konnten wir durch Einforderung eines Verpflichtungs scheines aus unsere Verkaufsbestimmungen und die Auferlegung einer Konventionalstrafe für den Wiederholungsfall er ledigen. Durch Zufall erfuhren wir, daß in einer Stadt unseres Verbandsgebietes in der Nähe Leipzigs noch immer entgegen den Verkaufsbestimmungen vom ortsangehörigen Buchhandel auf alle Einkäufe 5"/» Rabatt gewährt würden. Wir haben die in Frage kommenden beiden Finnen, die noch nicht unsere Mitglieder waren, auf das Unzulässige und zugleich Törichte ihres Handelns auf merksam gemacht und ihnen, falls nicht sofortige Änderung des ordnungswidrigen Verhaltens einträte, Zwangsmaßnahmen in Aussicht gestellt. Beide Firmen haben sich dann auf unsere Vcr- kaufsbestimmungen verpflichtet, haben dieMitgliedschaft in unserm Verband erworben und erklärt, daß sie die Abschaffung des Ra batts ohne jede Schwierigkeiten hätten durchführen können. Gegen ein demBuchhandelangeschlossenesWarcn- haus lief noch vor dessen Eröffnung eine Beschwerde ein, datz dieses für die Eröffnungstage Gratts-Zugaben auf alle Einkäufe — also Bücher eingeschlossen — in Höhe von 5 ,« anböte. Auf unser energisches Verlangen hin hat dann das Warenhaus noch am Eröffnungstage in Plakaten und Zeitungsanzeigen bekannt- gegeben, daß auf Bücher und Musikalicn Gratiszugaben nicht er folgten. Das Warenhaus beklagte sich über die Unkollegialität in unserm Tone und versprach uns gleichzeitig seine Mitarbeit zur Hebung unseres Standes. Das hieße denn doch Wohl den Bock zum Gärtner machen, und wir glauben in Ihrem Sinne ge handelt zu haben, wenn wir antworteten, daß wir das Waren haus nicht für geeignet zur Hebung des Buchhandels betrachten, im Gegenteil in ihm einen Feind unseres Standes erblicken, den wir leider notgedrungen dulden müssen. Wir hielten das Waren haus in der ganzen Art seines Geschäftsbetriebes nicht für ge eignet zum Betrieb des regulären Buchhandels. Das Buch sei nicht eine Ware wie jede andere, sondern es bedürfe der Handel mit ihm einer besonderen Ausbildung und besonderen Eigenart. Selbst wenn einzelne Büchcrabteilungen des Warenhauses von Buchhändlern geleitet würden, so seien sie niemals das, was man unter einer Buchhandlung verstehe. Sie nähmen dieser nur die Bcotartikel, während sie den Mühen des Buchhandels aus dem Wege gehen. Ihr Vorstand hatte sich wiederholt gegen den Anschluß der Warenhäuser in Chemnitz und Plauen nach Gehör der dortigen Kollegen ausgesprochen. Wir bedauern, daß die Herren dann auf direkte Anfrage des Börsenvereins umgesallen sind und doch noch ihre Zustimmung gegeben haben. Nun, sie haben sich ihre Rute selbst aufgebunden. Ihr Vorstand steht noch heute auf dem Standpunkt, daß, wenn auch vielleicht nur sehr schwer in Berlin und Leipzig, es in den Provinzialstädten noch sehr Wohl möglich wäre, sich der Warenhäuser zu erwehren und ihre even tuelle Preisfchleüderei zu verhindern. Nicht uninteressant dürste es sein, einmal die Stellung der sächsischen Regie rung zu Buchhandel und Warenhaus zu hören. Diese führt wörtlich in einem Dekret an die Stände betreffs Besteue rung des Großbetriebes im Kleinhandel vom 28. Februar 1902 aus: »Die Organisation des deutschen Sortimentsbuchhandels ist eine so eigenartige und wertvolle, daß es im Gesamtinteresse sehr zu beklagen wäre, wenn er durch den Bllcherverkauf der Waren häuser dauernd geschädigt würde«. Die in unserer vorjährigen Hauptversammlung beschlossene Festsetzung eines Ladenpreises für Schülerkalender hat sich Wohl überall ohne Schwierigkeiten durchführen lassen, irgendwelche Klagen sind beim Vorstande nicht eingelaufen. Erhebliche Schwierigkeiten hat die Einforderung von Vcr - pflichtungsscheinen von den Buchbindern und Auchbuchhändlern gemacht. Zunächst einmal haben leider nur die Kollegen weniger Städte von dem Angebot des Vorstandes, an die Auchbuchhändler nach Angabe der Adressen die Auszüge aus den Verkaufsbestimmungen zu versenden, Gebrauch gemacht. Und auch in diesen wenigen Städten ist es uns nur in einigen gelungen, von allen Auchbuchhändlcrn einen Verpflichtungsschein zu er halten. Glänzend war der Erfolg in Plauen, wo mit Hilfe eines Kollegen, der über einen Lokal-Schulbücherverlag verfügt, inner halb dreier Tage sämtliche Verpflichtungsschcine eingefordert waren, indem kurz vor Ostern den Widerstrebenden einfach der Bezug der Schulbücher bis zur Unterzeichnung gesperrt wurde. Es wird sich empfehlen, datz der Vorstand einmal versucht, ein Verzeichnis aller Auchbuchhändler seines Verbandsgebietes auf zustellen, um an der Hand dieses eine Kontrolle ausüben zu können. Nur brauchen wir hier Ihrer aller Mitarbeit, wenn wir mit der Bitte um Adressen-Material an Sie herantreten. 1667
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