Fertige Bücher. ^jr 260, 0. November 1014. 88 88 88 88 N 88 88 88 88 88 .88 U 88 88 W U W 88 88 88 88 .88 88 88 88 U 88 88 88 88 88 88 88 88 88 .88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 Ä- 88 88 88 88 88 88 88 88 Dcr schlagendste Ausdruck dessen, was jeder Deutsche in diesen Tagen empfindet, ist nachstehendes Werk eines großen Künstlers und warmblütigen Menschen: G AdolfHenge!er,derMünchenerAkademieprofeffor, den man sonst als feinsinnigen Maler kennr, hat setzt den Krieg in farbigen Zeichnungen behandelt, die mit einem wahrhaft zornesmurigen Temperament in sinnbildlichen Szenen den Ker» der Vorgänge un barmherzig bloßlegen. Eine spielende Gestaltungs- kraft und eine sprudelnde Erfindungsgabe offenbaren sich in diesen Darstellungen. Hengelers Phantasie- gebilde wirken unmittelbar überzeugend durch ihre psychologische Wahrheit. Bei den meisten Bildern gibt der echte Hen- gelersche Humor den Grundton an, bald grimmig alle Niedertracht und Gemeinheit unserer Feinde an den Pranger stellend, bald gutmütig die Winkelzüge ihrer feigen Hinterlist verspottend. Hengelers Witz verschont aber auch die kleingläubigen Seelen im eigenen Pager nicht. Die Figur des „Deutschen Michels" ist nicht, wie man sie sonst oft sah, ins Lächerliche gezogen, sondern wirkt als ein ergreifendes Symbol des fried lich-arbeitsamen deutschen Volkes, wie es zu kräftiger Abwehr eines hinterlistigen Überfalls das Schwert ergreift. Überhaupt wollen Hengelers Darstellungen, so lustig sie auch ab und zu vorgetragen sind, recht ernst verstanden werden. Der schlichte Titel „Aus einem Tagebuch 1914" deutet schon an, daß die Bilder als durchaus persön liche Aufzeichnungen zu betrachten sind; sie spiegeln die inneren Eindrücke wider, die ein Mann wie Hengeler von den großen Ereignissen empfangen hat. Sie waren also ursprünglich nicht für die Öffent lichkeit bestimmt; das deutscheVolk wird demMeister aber dankbar dafür sein, daß er ihm eine geeignete Auswahl aus seinem wundervollen zeichnerischen Tagebuch zugänglich machen will. Denn Hengeler ist einer der wenigen in Deutschland, dessen schöpfe rische Kraft so prächtige Einfälle in so vollendete künstlerische Form zu bringen weiß. Man schwankt, ob man mehr den malerischen Farbenreiz der Blätter oder ihren Phantasiegehalt bewundern soll. Beides läßt sich nicht auseinanderhalten; wir haben es hier in jedem Strich mit dem Ausdruck einer Persön lichkeit zu tun. Bezugsbedingungen nebenstehend! Verlag von Carl Schnell (Carl Aug. Seyfried k Comp.), München. 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88