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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19141104
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191411041
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Redaktioneller Teil. 256, 4. November lS14. lange gehl wie Drucksachen, hat man sich abgesunden. Allgemeine Bewunderung erregt die Regelmäßigkeit, mit der deutsche, bei der Post abonnierte Zeitungen hier eintreffen, übrigens sind auch alle Briefe aus England und Rußland (Finnland) geöffnet wor ben, wie aus dem Verschlußstreifen »Opoaeck b)- tllo ooasor« bzw, dem russischen Zensurstempel hervorgeht. Sie werden im Gegen satz zu den deutschen verschlossen eingeliefert. In den Buchhandlungen ging es recht still zu, namentlich im August, wo sich auch das Fehlen des Fremdenverkehrs recht be merkbar machte. Einige Belebung brachten der Beginn des neuen Schuljahrs und die Konfirmationszeit, Die lebhafte Nachfrage nach Kriegskarten machten sich die Hauptstadtzeitungen zunutze, zumal ausländisch« lange nicht zu bekommen waren. Sowohl »Politiken« wie »Berlingske Tidende« gaben, übersichts- und Spezialkarlen der Kriegsschauplätze heraus (je 0,50 Kr, mit 33^ "/»), die mit je 100 bunten Flaggenmarken in Briefumschlag zum Bezeichnen der Stellungen der Heere geliefert werden. Erwähnenswert ist eine von P, Engels- toft mit kurzem Text ausgearbeitete historische Karte zur Geschichte Europas seit 1500 <9 Kärtchen auf einem Blatt, in Taschenformat gefalzt, herausgegcben vckn »Berlingske Tidende«, Vertrieb für den Buchhandel durch Ersleb LHassclbalch, 0,50Kr,>, Überhaupt bereiten die Zeitungen mit ihren im Kiosk- und Straßenhandel angeüotenen Nachmittags- und Nachtausgaben dem Buchhandel eine fühlbare Konkurrenz. Werden doch jetzt sogar Berliner, Pariser und Londoner Blätter in den Haupt straßen ausgcrufen. Die deutschen Zeitungen sind in der Regel nur ein bis zwei, holländische drei bis vier, englische sechs Tage alt, während die französischen Blätter wesentlich älter sind. Dar um haben mehrere Sortimentsgeschäfte außerhalb des Mittel punkts den Ortszeitungs-Verkauf ausgenommen, was sie durch Aushängen der Tagesnummern an der Ladentür anzeigen. Eine neue Buchhandlung wurde in Kopenhagen in der neuen Telegrammhalle (»B, T,-Centralen«) der »Berlingske Tidende« am Rathausplatz, Ecke Frederiksberggade, in günstigster Lage, eröffnet. Sie ist mit Bankfiliale, amtlicher Telegramm-Annahme stelle, Schreib- und Fernsprechgelegenheiten ausgestattet und hält neben Zeitungen auch die Reclam-Bibliothek, die Ullsteinbücher und die Blätter dieses Verlags, vor allem die VossischeZeitung feil. Guten Absatz fanden die dänischen Ausgaben des deutschen und des britischen Weißbuchs, beide am gleichen Tage zu 0,75 bzw. 1,50 Kr, im Gyldendalschen Verlag in Kommission erschie nen, der etwas später auch das russische Gelbbuch (0,75 Kr.) her ausgab, Als Kuriosität ist die »Prophezeiung der Madame de Thöbes über Europas Schicksal« (0.10 Kr.) zu nennen, die im Straßenverkauf, namentlich bei der Damenwelt, sehr beliebt war. Eine fortlaufende Publikation über den Krieg in illustrierten Oktavheften »Under Verdenskrigen« (» 0,25 Kr,, Erslev L Hassel- balch), verspricht guten Absatz, Den englischen Standpunkt ver tritt eine Broschüre von Sir Arthur Conan Doyle (0,25 Kr,; V. Pio's Forlag), Von der illustrierten Literaturzeitschrift Gyl- deudals »Bogvenncn« erschien eine Kriegs- und eine Vaterlands nummer, Das Unternehmen soll in Zukunft als Monatsschrift (0,25 Kr, die Nummer) mit Proben aus geeigneten Werken, wie KarlLarsens Sammlung »Et Folk i Krig« und Eidcm und Lütkens »Vor Sömagts Historie« (Geschichte der dänischen Flotte), zur Ausgabe gelangen. Derselbe Verlag schloß soeben mit dem Re gisterheft die vierbändige Geschichte des dänischen Volks im 19, Jahrhundert, herausgegeben von Holger Begtrup, ab (61 Hefte, 18,50 Kr,, mit 30"/«) und kündigt von dem berühmten, lange vergriffenen Werk Adam Fabricius' »Jllustreret Danmacks- Historie for Folket« eine von seinem Sohn bis auf unsere Tage forigeführte Ausgabe mit ca, 700 Bildern in 24 Heften ä 0, 30 Kr, oder 2 Bänden ä 3,60 Kr, an. Die durch den Krieg veranlaßien dänischen Gesetze hat eanä, jur, Kai Nielsen gesammelt (»Lov- soranstalininger i Anledning af Krigen«, Verlag C, Ferslew L Co,, Kopenhagen, 0,50 Kr,), Gelegenheit, die Neutralitätsfrage und die Rechtsverhältnisse im Kriege zu studieren, wurde einem größeren Publikum dadurch geboten, daß in einem Verzeichnis auf 16 ausländische Bücher und 6 Zeitschriften, die diesen Stoff behandeln und i» der königlichen Bibliothek in Kopenhagen zugänglich sind, in der Tagespreise hingewiesen wurde, 1612 > Die zur Sicherung der dänischen Neutralität schon im August ! stattgefundene teilweise Mobilisierung (etwa 35 000 Mann) hat auch viele Buchhandlungsgehilfen und junge Prinzipale betrof fen, so daß es in den kleinen Sortimenten der Provinz zuweilen mit der Bedienung hapert. Die Fürsorgetätigleit für die Ein berufenen und ihre Familien erstreckt sich auch darauf, sie mit geistiger Nahrung und Unterhaltung zu versehen. Ein Ausschuß von Bibliothekaren und Offizieren hat zusammen mit dem Verein »Dannevirke« Bücher und Blätter für die Soldaten gesanunelt. Namentlich den auf den Seeforts im Öresund und in den Land- befestigungen rings um Kopenhagen mehr oder weniger isolier ten Truppenteilen wird diese Lektüre willkommen sein. Für die Soldaten der benachbarten großen Kaserne eröffnete die Poly technische Hochschule einige Lesestuben mit Schreibmaterial, Für Angehörige der Garnison in Roskilde hat Gustav Wied einige Vorlesungsabende in seiner Villa am Fjord abgehalten. Daß seine Hörer unter militärischem Befehl anmarschiert kamen, mag dem liebenswürdigen Humoristen besonders gefallen haben. Leider ist auch er in gewissem Sinne ein Opfer des Kriegs geworden. Als seine Einnahmen aus den deutschen Theatern infolge des Kriegs aufhörien, stellten sich Wirtschastssorgen bei ihm ein, zumal sein neues Drama »Kärlighedens Kispus« (Der Liebe Versteckenspiel, eine Bearbeitung aus »Tanzmäuse«) auf der Kopenhagen« Bühne einen Mißerfolg erlebte, der ihm eben so wie die abfällige Kritik sehr nahe ging, überdrüssig der widri gen Verhältnisse, ist er am 24, Oktober freiwillig aus dem Leben geschieden. Über sein Leben, Wirken und Wesen enthalten die Kopenhagen« Zeitungen vom 25, Oktober, namentlich »Politi ken«, interessante Beiträge, Wer hier Berliner Zeitungen liest, dem fällt es auf, daß man in dänischen Blättern, die voll von Schilderungen deutscher Grau- sanrkeiten aus feindlichen Quellen waren, über die Aufführung der Russen in Ostpreußen sehr wenig erfahren hat, Aufklärungs schriften hierüber, sowie über die baltischen Ostseeprovinzen, die auch mit Däneinark in lebhaftem Verkehr standen, dürften hier regem Interesse begegnen. Die Leute aber davon überzeugen zu wollen, daß Belgien seine Neutralität schon vorher selbst gebro chen habe, ist völlig umsonst; in diesem Punkte steht das Volks- empfinden im ganzen Norden auf seiten Belgiens, Davon zeugt auch das große Ergebnis der von Kopenhagen« Blättern «öffne ten Sammlung zugunsten der notleidenden Belgier, Hingewieseu sei auch auf drei in »Bogvennen« Nr, 19—20 in der Hauptsache wiedergegebenc Zeitungsartikel über die Stellung der dänischen Literatur zur deutschen: In einer Erwiderung auf Hans Lands »Die Dänen und wir« (in der Vossischen Zeitung) hebt Helge Rode hervor, daß die ganze neutrale Welt die Sache Belgiens zu der ihrigen gemacht hat, und daß die Dänen Wohl Deutsch lands Tapferkeit, Kraft und Einigkeit bewundern, aber doch keineswegs der Ansicht sind, daß Deutschlands Sache auch die Sache der Zivilisation ist. Bezeichnend ist auch, daß dieser Schlußpassus in dem Aufruf des deutschen Reichskanzlers an Dänemark von einigen Blättern, z, B, der »Nationaltidende«, unterdrückt wurde. Gegenüber Peier Nansens Äußerungen (im »Berliner Tageblatt«), der von seiner Doppelstellung als Ver leg« und Schriftsteller befangen sein mag, haben die Dichter Svend Lange und Kai Friis-Möller in Zeitungen verschiedener politischer Richtung den Standpuirlt vertreten, daß die moderne deutsche Literatur der dänischen viel mehr verdanke, als um gekehrt, Kopenhagen, 25, Oktober 1914. G, B, Unsere Berufsgenoffen im Felde. I. Deutsche Armee. XI.I. (Xl. siehe Nr. 254.) Name und Borname: Firma: Dienstgrad u.Truppenteil: Albrecht, W. Brandes, Carl Foerster, Otto i. H. Köster L Wobbe in Bcrgedorf Inh.: Carl Brandes in Hannover Inh: OttoPauls Bucht), u. Ant. in Bonn a. Rh. Kriegsfreiw. im Jäger- Bat. Nr. V. Oberleutnant d. Nes. u. Kompagniesühr. i. Res.- Jnf.-Ngt. Nr. 74. ttmcroff. i.Landst.-Inf.- Bat. Bonn a/Rh.
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