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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1914
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- Deutsch
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^ 256, 4. November 1514. Redaktioneller Teil. zip auch mit einer Ermäßigung des Gehaltes einverstanden, sie war teten aber vergeblich auf eine bestimmte Erklärung über die Höhe des Abzuges. Ende August zeigte es sich dann, daß die Be klagte ganz nach eigenem Gutdünken Abzüge machte. Während bei einzelnen Angestellten die Abzüge nur zehn Prozent betrugen, sollten sich andere Gehilfen mit einem Abzüge von 40 Prozent einverstanden erklären. Der Kläger in dem verhandelten Prozesse, der Expedient G., der bereits als Soldat in der Verhandlung erschien, sollte statt seines Monatsgehalts von 130 Mark sich mit 75 Mark zufrieden geben. Er kündigte deshalb seine Stellung zum 1. Oktober. Für August und September verlangt er den zu wenig gezahlten Gchaltsteil. Der beklagte Prinzipal macht geltend, daß er dem Kläger darum weniger bewilligt habe, weil er sich in guter Vermögenslage befinden soll. Der Kläger bestreitet dies jedoch und betont seinerseits, daß er sich die Bevorzugung einzelner Angestellten nicht gefallen zu lassen brauche. Das Kanfmannsgericht verurteilte die Beklagte zur Zahlung von je 25 Mark für August und September. Mit einer Gehaltsminderung sei auch der Kläger unbestritten einverstanden gewesen. Da eine be stimmte Abmachung über die Höhe des Abzuges nicht getroffen worden sei, so müsse die richterliche Schätzung platzgreifen. Bei einem Gehalt von 130 Mark sehe das Gericht einen Abzug von 30 Mark als ange messen an. Die Nobelpreise. In Übereinstimmung mit dem Beschluß der schwedischen Akademie der Wissenschaften und des Karolinischen In stituts hat der Vorsitzende des Nobelkomitees der Negierung vorge schlagen, sie möge gestatten, daß die Austeilung des Nobelpreises für 1914 sowie 1915 für Medizin, Physik, Chemie und Literatur erst am 1. Juni 1916 stattfinde. — Hinsichtlich des Friedenspreises hat nach dem norwegischen »Sozialdemokraten« die sozialdemokratische Ncichs- tagsgrnppe vorgeschlagen, daß der Nobelpreis dieses Jahr entweder dem internationalen Sozialistenbureau oder dem Führer der schwe dischen Sozialdemokratie Hjalmar Branting znerteilt werden soll. Die Zeitung polemisiert gegen die Auffassung, daß der Friedenspreis dies Jahr nicht verteilt werden soll. Die Friedensarbeit sei jetzt not wendiger als je, und niemand sei würdiger, den Preis zu empfangen, als Hjalmar Branting. »Trotz des sogenannten Bankrotts der Frie denspolitik sind wir doch«, so schreibt die Zeitung, »hier im Norden so weit gekommen, daß die beiden Völker erklärt haben, daß sie nie mals gegeneinander Waffen tragen wollen. Der Verein »Alte Hallenser«, Berlin, veranstaltet am Freitag, den 6. November, abends 9^4 Uhr, in seinem Vereinslokal, Bülow- straße 92, einen Vortragsabend. Herr Hauptmann Brüggemann wird über die gegenwärtige Lage sprechen. Kollegen und Freunde der Ge selligkeit sind herzlich eingeladen. Mahnung zu treuer Arbeit. — An der Handels-Hochschule Berlin hielt der Rektor Professor Or. Eltzbacher bei der ersten Immatriku lation etwa folgende Ansprache: »Statt der großen Schar, die sich sonst bei unserer ersten Immatrikulation drängt, erblicke ich heute nur einen kleinen Kreis. Fast möchte ich glauben, daß die meisten von Ihnen nicht sehr freudigen Herzens hier erschienen sind. Stärker als das Gefühl, ein Studium beginnen zu dürfen, wird bei Ihnen die Stimmung sein, daß es Ihnen nicht vergönnt ist, dem Vater lande mit der Waffe zu dienen. Ich verstehe und teile diese Stim mung. Aber Sie dürfen sich nicht von ihr überwältigen lassen. Die einzige Möglichkeit, nicht allzusehr darunter zu leiden, daß man an unseren großen Kämpfen keinen tätigen Anteil nehmen kann, be steht in treuer Arbeit. Treue Arbeit hat Deutschland groß gemacht. Treue Fricdensarbeit unserer Heeresverwaltung und unseres Gene ralstabes ist cs, die es jetzt möglich gemacht hat, daß wir an der Seite unserer österreichischen Bundesgenossen der halben Welt mit Erfolg die Spitze bieten. Das meist auch uns den Weg. Jeden Tag unsere Schuldigkeit tun! Nicht immer wieder in unfruchtbarem Harren nach Siegesnachrichten fragen, sondern an unsere Arbeit denken, bis uns neue Siegesbotschaften wunderbar überraschen! So werden auch wir unser kleines Teil beitragen zur Größe des Vaterlandes. In diesem Sinne verpflichte ich Sie nunmehr durch Handschlag zu Bürgern un serer Hochschule.« Eine Schweizer Gcgenkundgcbung. — Das schweizerische Konsulat in München veröffentlicht im Berner »Bund« folgende Erklärung: Allem Neutralitätsgefühl des Schweizervolkes zuwider hat in einem Genfer Blatte eine Anzahl Westschweizer, darunter auch zwei in Deutschland sehr bekannte Persönlichkeiten, einen Protest erhoben des Inhalts: »Die Unterzeichneten, Bürger der Schweiz, heftigst erregt durch das ungerechtfertigte Attentat auf die Kathedrale von Reims, das der absichtlichen Verbrennung der historischen und wissenschaftlichen Reichtümer von Löwen folgt, mißbilligen mit aller Energie einen Akt der Barbarei, der die ganze Menschheit in einem der edelsten Zeugen ihrer moralischen und künstlerischen Größe trifft«. Die Unterzeichneten Schweizer, die sämtlich seit Jahren und Jahr zehnten in Bayern leben, bedauern diese Kundgebung aufs tiefste. Wir sind der Meinung, daß in so schweren Kriegszeiten ein neu trales Volk die Pflicht hat, nicht nur politisch seine Neutralität streng zu wahren, sondern auch in seinem Urteil über die Ereignisse un parteiisch zu bleiben, vor allem aber mit öffentlichen Vorwürfen und Protesten mindestens bis zum Ende des Krieges zurückzuhalten. Nur wer von beiden kriegführenden Seiten alles authentische Material besitzt, kann ein gerechtes Urteil fällen. Auch wir müssen uns deshalb einer Richtigstellung der Vorwürfe wegen Löwen und Reims enthalten. Das aber können wir schon jetzt unfern Schweizer Landsleuten, die den Genfer Protest Unterzeichneten, sagen: Aus langjähriger persönlicher Erfahrung kennen die Unterzeichneten (und mit ihnen wohl die Mehr heit des Schweizervolkes) die hohen Ziele der deutschen Kultur und die deutsche Achtung auch vor fremden Kunstwerken zu gut, um an bös willige, »ungerechtfertigte« Zerstörung durch die Deutschen glauben zu können. Aus den Unterschriften seien folgende wiedergegebcn: Balmer, Alois, Kunstmaler. Barrenschen, Hermann, Kunstmaler. Beda, Giulio, Kunstmaler, Dachau. Berlepsch-Valcndas, Hans, Kunst maler, Planegg. Bühlmann, Josef, Professor an der Technischen Hochschule. Bührer, K. W., Schriftsteller. Eourvoisier, Walter, vr., Lehrer an der kgl. Akademie der Tonkunst. Fischer, Gottfried, Schweizer Konsul a. D., Bad Neichenhall. Heer, August, Bildhauer. Hegi, Gustav, Or., Universitätsprofessor und Schweizer Konsul. Jnder- gand, Hanns, Konzertsänger. Kreidolf, Ernst, Kunstmaler. Küpper, Walter, 11r., Kustos am Botanischen Garten. Lehmann, W. L., Kunst maler. Meyer, C. Theodor, Kunstmaler. Mühlestein, Hans, Schrift steller. Ochsenbcin, Wilh., Ör. pllil., Schriftsteller. Pfenninger, Alfred, Kunstmaler. Pfenninger, E. N., Kunstmaler und Konsulatskanzler. Neininghaus, Paul, Ör. zur. Schriftsteller. Nothpletz, August, vr., Universitätsprofessor. Siegwart, Hugo, Bildhauer. Sulger-Gebing, vr., Hochschulprofessor. Wieland, Hans Beat, Kunstmaler. Wölfflin, Heinrich, I)r., Universitätsprofcssor. Die Zahl der Konkurse in Deutschland bewegt sich jetzt wieder in langsam steigender Linie. Im Oktober sind, nach einer Zusammenstellung der Finanzzeitfchrift »Die Bank«, 595 neue Kon kurse eröffnet worden gegen 473 im September und 415 im August. Trotz der Steigerung erreicht die Oktoberziffer noch bei weitem nicht die hohen Ziffern der Monate vor Kriegsausbruch (im Juli 720). Das ist darauf zurückzuführen, daß seit dem Kriege in vielen Fällen die Geschäftsaufsicht an die Stelle des Konkurses tritt, sowie darauf, daß zugunsten des im Felde stehenden Schuldners Schutz maßnahmen getroffen worden sind. Die preußische Akademie der Wissenschaften hat zu wissenschaft lichen Unternehmungen den Betrag von 6270 Mark bewilligt. Es erhielten: der Berliner Zoologicprofessor Geh. Rat Professor vr. F. E. Schulze für die Drucklegung des klomenelator animalium Zenerum et sudxenerum 2000 Mark; vr. Viktor Franz in Leipzig zu Untersuchungen an Mormyridcn 120 Mark: der Privatdozcnt für Anatomie an der Berliner Universität Professor Dr. Heinrich Poll zu Vererbungsstudien am Menschen 600 Mark: der Privatdozent für Landwirtschaft 1)r. iue6. vel. et pllil. Adolf Walther in Gießen zu Vcrcrbungsversuchcn an Hühnern 250 Mark; der Kunsthistoriker Privatdozent Or. Hans Jantzen in Halle a. S. zu einer kunsthisto- rischcn Forschungsreise nach Frankreich 1500 Mark: der Professor der alten Geschichte an der Universität Erlangen Or. Adolf Schulten zu einer topographisch-archäologischen Forschungsreise in Spanien 1000 Mark: schließlich wurden bewilligt: für eine von den kartellier ten deutschen Akademien ausgehende Expedition auf den Pic von Tene riffa zum Zweck von lichtelektrischen Spektraluntersuchungen 500 Mark und fiir das Kartelluntcrnehmcn der mittelalterlichen Bibliothckskata- loge für das Jahr 1914 noch 300 Mark. Höhere Schulen in Württemberg im Schuljahr 1912/13. — Unter den höheren Schulen Württembergs für die männliche Jugend werden gymnasiale (Gymnasien, Progymnasicn und Lateinschulen oder La- teinabteilungcn an Realschulen), realgymnasiale (Realgymnasien und Nealprogymnasicn) und realistische (Oberrealschnlen und Realschulen) unterschieden. Nach der »Statistik des Unterrichts- und Erziehnngs- wesens im Königreich Württemberg für 1912«, die das Ministerium des Kirchen- und Schulwesens veröffentlicht hat, gab es am 1. Januar 1913 einschließlich der 4 evangelisch-theologischen Seminare, die den oberen Abteilungen der Gymnasien glcichzusetzen sind, 18 Gymnasien 1615
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