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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 25Z, 30. Oktober 1914. Redaktioneller Teil. ohne Einfluß auf den Erfolg des laufenden Geschäftsjahres. — Durch derartige Passivantizipationen könnten auch andere dro hende Verluste schon in der gegenwärtigen Bilanz ihren Aus druck finden, doch wird man von dieser Möglichkeit nur sehr vor sichtig Gebrauch machen dürfen und vorher sich stets fragen müs sen einmal, ob die Verluste mit einiger Sicherheit eintreten wer den und dann, ob es nötig ist, sie schon in das lausende Jahr hin- einzunchmen. Letztere Frage wird man in vielen Fällen ver neinen müssen. Kleine Mitteilungen. Jubiläum. Die Firma Carl Schoch's Buchhandlung in Schaffhauseu blickt am 1. November auf ein 5Njähriges Be stehet« zurück. Am 1. November 1884 gründete Carl Schoch mit bescheidenen Mit teln eine Sortimentsbnchhandlnng in Schaffhansen, die er durch eiser nen Fleiß bald in die Höhe brachte, so daß er daran denken konnte, das Sortiment der Hurter'schen Buchhandlung mit seinem Geschäft zu vereinigen. Neben seinen beruflichen Pflichten widmete er sich noch öffent lichen Aufgaben; er hatte Sitz im großen Stadtrat Schaffhanscns und war Mitglied einiger Gesellschaften, besonders der edlen Turnkunst war er zugetan. Am 12. Dezember 1894 wurde er von einem Hirn schlag, der ihn beim Bedienen eines Kunden traf, mitten ans seinem Berufsleben heransgerissen. Am 1. Januar 1895 übernahm sein Sohn Carl das Geschäft, das er in den Bahnen seines Paters weiter zu füh ren bestrebt ist. Der Ortsverein der Buchhändler in Hannover-Linden ladet die Mitglieder auf Montag, den 2. November, abends pünktlich 9 Uhr zu einer Zusammenkunft nach dem Brauergildehaus mit nachstehender Tagesordnung ein: 1. Wahlen. — 2. Lesestoff für Lazarette. — 3. Deutsche Bücherei. — 4. Verschiedenes. Zeitungen in deutscher Sprache in Rußland verboten. - Ans Peters burg wird gemeldet: Durch kaiserliche Verfügung wurden sämtliche bisher in Rußland in deutscher Sprache erscheinenden Zeitungen ab 1. April k. I. verboten. Die Inhaber der deutschen Zeitungen wur den bereits zur dauernden Einstellung ihrer Betriebe für 1. April aufgcsordert. Es erscheinen in Riga, Reval, Dorpat, Lodz, Odessa, Petersburg und Moskau deutsche Tageszeitungen. Personslnachrichlen. Jubiläum. — Am I. November begeht Herr Alfred Hah» in Leipzig das Jubiläum Wjähriger Selbständigkeit. Er übernahm am l. November 1888 das Sortimentsgeschäst der Firma Otto Klemm, das unter der Firma Otto Klcmm's Sortiment (Alfred Hahn) handelsgerichtlich eingetragen wurde. Die Kundschaft bestand schon bei der Übernahme zum guten Teil aus Pädagogen, und der neue Besitzer strebte von Anfang dahin, diesen Sonderzweig niehr anszubanen, und zioar nicht nur im Sortiment, sondern er bemühte sich auch einen entsprechenden Verlag anzugliedern. Im Jahre 1884 übernahm er den Verlag der von, Leip ziger Lehrerverein neu gegründeten Leipziger Lehrerzcitung, die in, Grlindungssahrc 1555, jetzt aber in, 21. Jahrgang etwa 8080 Abonnenten zählt. Nach Beendigung des llniversitätsneubaues siedelte das Geschäft im Mai 1898 in die Räume lluiversitätsstraße 3 sPaulinumj über. Im Januar 1898 wurde die Verlagssirma unter Alfred Hahn's Verlag, handelsgerichtlich eingetragen und im Januar 1808, laut Vertrag mit dem früheren Inhaber, die Sortimentsfirma abgeänbcrt in Alfred Hahn vormals Otto Klemm's Sortiment. Ein wichtiges Verlagswcrk begann Ende 1980 zu erscheinen: Lesebuch für Fortbildungsschulen nebst fachkundlichen Anhängen. An dieses Lese buch, das dieses Jahr in 18. Auslage (81.-108. Lausend) erscheint, sind 7 Fachlescbllcher und 14 Kachrechenanhänge angegliedert, die zusammen auch in einigen Hunderttausend Exemplaren verbreitet sind. Als nun Sortiment und Verlag immer größer wurden und im Paulinum ent sprechende Räume nicht zu finden waren, wurde der Verlag Ostern 1985 nach der Johannisgasse 3 verlegt. Ilm sich dem immer umfäng licher werdenden Verlagsgeschäft in der erforderlichen Weise widmen zu tonnen, nahm Herr Hahn am 1. Juli 1805 Herrn Carl Kehre als Teilhaber in das Sortimentsgeschäst auf, der es seit 1. Juli 1818 ab als alleiniger Inhaber unter der Firma Hahn's Sortiment Carl Kehre Iveitersührt. Im Jahre 1986 brachte Herr Hahn das erste Caspari- Bildcrbuch .Kinderhumor für Auge und Ohr«. Der außergewöhnliche! Erfolg, den er mit diesem Buch erzielte, veranlaßt- ihn, diesen Ver- j iagSzwcig weiter aiiszubaueu. Mit welchem Gelingen er das getan hat, zeigte »ns die graphische Darstellung auf der »Bugra«, nach der > sich der bisherige Absatz aller Bilderbücher und Jugendschriften aus Alsred Hahn's Verlag ans 350 088 Bände bezifscrt. Gefallen: am 8. Oktober in einem Gefecht bet Sisvain Herr Otto Heisse- rich, ein treuer Mitarbeiter im Hause R. Burkhardt in Genf. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Das Eiserne Kreuz erhielten ferner die Herren: Georg Eggers, Geschäftsführer der Amclang'schen Buch- und Kunsthandlung G. m. b. H. in Charlottenburg, Oberleutnant der Land wehr und Kompagnicsiihrer im Landwehr-Jnsauterie-Regiment Nr. 18. Or. Paul L a tt g e n s ch e i d t, in Firma Or. P. Langenjchcidt in Berlin, Rittmeister der Reserve und Kommandeur der Sanitäts kompagnie des Gardc-Reservekorps. F r i tz S t r u h a l l a, im Hause Maruschke Berendt in Breslau, Gefreiter im Reserve-Regiment Nr. 38. Die gleiche Auszeichnung erhielten die Söhne des Herrn Kom merzienrats Curt Gerber, Inhabers der Firma A. W. Hayn's Erben in Potsdam, die Herren Ludwig Gerber, Oberleutnant und Es- kadronsllhrer im Jägerregiment zu Pserde, und Waldemar Ger ber, Vizewachtmeister der Reserve im Kürasstcrregiment Nr. 8, kom mandiert zum Stabe der 8. Reservcdivision, sowie der Schwiegersohn des Herrn Kommerzienrats Gerber, Rittmeister und EskadronSches im Königsulanenregiment von WaIlenrodt. Richard Heuberger st. — Am 28. Oktober ist in Wien der Leiter des Wiener Männergcsangvereins, Richard Heuberger, im Alter von 84 Jahren gestorben. Der Künstler wurde weiteren Kreisen durch mehrere Vühnenwerke sdie Oper »Abenteuer in der Reujahrsnacht« und die Operetten »Der Opernball« und »Das Baby«) bekannt. Zu Graz am 18. Juni 1858 geboren, widmete sich Heuberger anfangs den: Jngenieurberuf, ging aber als Sechsundzwanzigsähriger endgültig zur Musik über, um sich auf diesem Gebiete nach verschiedenen Seiten hin zu betätigen. Ais Tonsctzer trat er mit Einzel- und Chorlieder», mehreren Orchester- und Chorwerken sowie Oper» und Operetten her vor. Bon nicht zu unterschätzender Bedeutung war Heubergers Wirke» als Kritiker, dem sich die Spalten der »Münchener Allgemeinen Zei tung«, des »Wiener Tagblattes«, und der »Reuen Freien Presse« er schlossen. Mehrere Sammlungen von Aufsätzen und Kritiken, die unter dem Titel »Musikalische Skizzen« und »Im Foyer« erschiene», enthalten treffende Urteile und scharfe Beobachtungen und bilden in ihrer Art einen willkommenen Beitrag zur Charakteristik der musikalischen Zeit geschichte. Vortrefflichen Kenntnissen verdankte auch Heubergers Schu bert-Biographie ihr Entstehen. Ferner redigierte der Heimgegangene auch drei Jahrgänge des »Musikbuchs aus Oesterreich« (1984—1888). SMlhsM. s eond. (Vgl. zuletzt Nr. LSI.) Der Vorschlag des Verlags der Aerztlichen Rundschau (Ottv Gmelin) in München, anstelle von L cond. das zusammengezogene Wort Zoma oder Zoa anzuwenden, ist geradezu ungeheuerlich. Wieviel ist schon iiber derartige Zusammenziehungen gespottet worden! Und das mit vollem Recht. Wer könnte auch die Buchstabenwörter »Bugra«, »Eva« (Erste Varietö-Ansstellnug), »Susi« (Spiel- und Sportartikel- Jndustric) und ähnliche abgeschmackte Wortbildungen schön finden? Daher für immer fort mit ihnen in die Rumpelkammer! Wir halten anstelle von ä cond. »bedingt« für einen durchaus hinreichenden Ersatz. Wenn alle Buchhändler durch das Börsenblatt sich dahin einigen, daß dieses echt deutsche und auch verständliche Wort jenes Fremdwort ersetzen soll, dann ist ja mit einem Schlage das er reicht, was jetzt so viele Kollegen in ihrer schönen Begeisterung für die deutsche Sprache anstreben. Wir haben das böse Fremdwort schon längst verbannt und sind noch immer verstanden worden, wenn wir das Wort »bedingt« anwcndeten. Dieses Beispiel sei zur Nachahmung empfohlen. Wir begrüßen mit großer Freude die Ausmerzung entbehrlicher Fremdwörter. Wollen wir Buchhändler aber ganze Arbeit leisten, dann dürfen wir auch nicht vor dem Worte Faktur Halt machen. War um nicht das deutsche Wort »Rechnung«? Alte Überlieferungen soll man gewiß soweit wie möglich achten, aber der neuzeitliche Geist, der uns doch alle mehr oder weniger beherrscht, darf darunter nicht leiden. Der von Herrn Gustav Möckel gemachte Vorschlag, sich mit dem Allgemeinen Deutschen Sprachverein zur sinngemäßen Verdeutschung aller im Buchhandel üblichen Fremdwörter in Verbindung zu setzen, ist sehr beachtenswert. Wir stehen sogar ans dem Standpunkt, daß ! dieser Verein nicht übergangen werden darf, wen» wirklich Gutes ' und Dauerndes geschaffen werden soll. 1595
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