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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-23
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. .N 247, 23. Oktober 1914. des Schadens auf ihre viel leistungsfähigeren Schultern nimmt, indem sie die Rilcksiihrung der llcgengeblicbenen Giiter kostenlos übernimmt. In diesem Sinne ist die Handelskammer zu Düsseldorf bei dem Minister der öffentlichen Arbeiten vorstellig geworden. Moratorlum in China. — Ein Schreiben des chinesischen Finanz ministeriums an die Vertreter der ausländischen Staaten lautet: Der Betrag der von der Zentrale zu bezahlenden und noch aus- stehenden kurzfristigen ausländischen Schulden ist sehr groß. Während die bis jetzt sortgeführten Anieiheverhandlungen noch zu keinem Er gebnis geführt haben, ist in Europa der Krieg ausgebroche»! die Wechseitlbcrtragnng findet nicht mehr statt, und der gesamte Gelb- organtSmus ist ins Stocken geraten. Was daher die den verschiedenen Banke», fremden Firmen, Gesellschaften und Wersten zu zahlenden Schuldbeträge betrifft, sowohl solche, bezüglich deren bereits ein Zahlungstermin festgesetzt ist, als auch solche, bezüglich deren in dieser Beziehung erst verhandelt wird, so ist es angesichts der gegen wärtigen Geidkrifis unmöglich, die Zahlungen pünktlich zu leisten. Alle Beziehungen zu China, in denen dieses Schuldner ist, sollen einen vorübergehenden Aufschub erfahren. Sobald allmählich normale Ver hältnisse wieder hergestellt sind und der Geldverkehr wieder flott auslebt, wird man im Interesse des Kredits selbstverständlich Mittel und Wege für die Bezahlungen ausfindig machen. Personalimchrichteii. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Das Eiserne Kreuz erhielten ferner die Herren: Werner Abel, Mitinhaber der Firma Bruncke» L Co. i» Greifswald, Vlzewachtmeifter in der Train-Abteilung Nr. 2, Kr. Nemntch jun., Sohn und Geschäftsteilhabcr des Herrn F. Nemnich in Mannheim, Hauptmann der Reserve tm Jn- santeric-Rcgiment von Liltzow sl. Rheinischen) Nr. 25, Alexander Oldenbourg, Mitinhaber der Firma N. Olden- bourg tn München, Oberleutnant der Reserve im 8. bayrischen Feld-Artillcrie-Regiment, Hermann Stilke, Kommerzienrat, Inhaber der Firma Georg Stilke in Berlin, Rittmeister der Reserve im Ulanen-Regiment Großherzog Friedrich von Baden ^Rheinischen) Nr. 7. Gestorben: am 13. Oktober Herr Hofbnchhändicr Rudolf Lupus, Inhaber der Verlagsbuchhandlung seines Namens und der Firma Meyer Schlachtfelder-Veriag, in Metz. Der Verstorbene, der dem Rufe zu den Fahnen gefolgt war, er krankte im Felds und wurde nach Metz znrücktransporticrt. Hier mußte er sich einer Operation unterziehen, an deren Folgen er ge storben ist. Ottomar Oertcl f. — Der frühere Erste Bürgermeister von Liegnitz Geheimer Negierungsrat vr. Ottomar Oertei ist daselbst am 21. Oktober im Alter von 74 Jahren gestorben. Abgesehen von seinen bedeutenden organisatorischen Talenten genoß der Verstorbene einen großen Rus durch seinen tn mehreren Auflagen erschienenen Kom mentar zur preußischen Städteordnung, in dem er seine reichen Er fahrungen ans dem Gebiete der kommunalen Selbstverwaltung nieder gelegt hat. Jsmael Gcntz f. — Nach kurzem Leiden ist am 2V. Oktober tn Berlin der Maler Jsmaöl Gentz, ein bekanntes,Mitglied der Berliner Kitnstlerschast, im Alter von 52 Jahren gestorben. Unter seinen Bil dern erregten in früheren Jahren namentlich die Szenen aus dem Leben der Juden im Orient Aufmerksamkeit. Nach einem längeren Aufenthalt in Algier und anderen Gegenden Norbasrikas zeichnete er Illustrationen sür Georg Ebers' großes Werk über Ägypten. Auch sonst Ist Gcntz vielfach als Zeichner hervorgetreten, namentlich durch die große Reihe von Bleististporträts hervorragender Persönlichkeiten der Berliner Gesellschaft. Graf von Zcblitz-Triitzschlcr ß. — Der frühere preußische Kultus minister und Oberpräsident, Staatsministcr vr. Gras von Zedliy- Trützschler ist am 20. Oktober im Alter von 77 Jahren in Char lottenburg gestorben. Der Name des Grafen von gedlitz-Trützschler wird sür immer mit dem heftigen Kampfe verbunden sein, der sich während des kurzen Jahres, das er als preußischer Kultus minister tätig war, um das preußische Bolksschulgesetz entspannen hatte. Caprivi hatte ihn 1891 als Mitarbeiter berufen. Der Entwurf des Volksschulgesetzes rief nicht nur tn liberalen Kreisen, sondern bis tief in die Mtttelparteien hinein einen solchen Sturm der Empörung hervor, baß das Gesetz auf Wunsch des Kaisers zurückgezogen werden mußte, worauf Zedlitz seine Entlassung nahm. Nach der kurzen Tätigkeit als Kultusminister zog er sich zu nächst ins Privatleben zurück, übernahm jedoch 1888 das Ober präsidium der Provinz Hessen-Nassau und ging 1983 als Oberpräfl- dent nach Schlesien. Im November 1988 ist er dann endgültig in den Ruhestand getreten. Kranz Wibiral f. — In Graz ist am 12. Oktober der Kunst gelehrte vr. Franz Wibirai tm 75. Lebensjahre gestorben. Schon als Advokat war er als großer Knnstinteressent bekannt. Nach der Niederlegung der Advokatur widmete er sich vollkommen seiner Neigung zur Kunst, im besonderen der Schwarz - Weiß - Kunst, wie Kupferstich, Radierungen u. dgl. In Graz nahm er sich im be sonderen der Kupserstichsammiung im Landesmuseum »Joanneum- an, die er wesentlich ausgestaltet hat. vr. Wtbiral, der die Samm lung bis zu seinem Lob als ehrenamtlicher Vorstand leitete, hat auch grundlegende Studien über die Radierungen van Dycks veröffentlicht. Die Abbreviatur »Vid«. vor den Nummern bedeutet seinen Namen. SpreWal. lOhne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) s cond. — bedingt. (Vgl. Nr. 223, 248, 244 u. 245.) Im Sprechsaal der Nr. 244 wendet sich Herr Nörrenberg, meiner Meinung nach sehr mit Unrecht, gegen den Ausdruck »bedingt«. Warum soll das falsch sein? Ich verlange ein Buch »bedingt«, d. h. unter der Bedingung, daß ichs zurückschickcn darf, wenn ichs nicht absetzen kann. In der Nechtssprache hat sich das Wort in der Verbindung »bedingte Verurteilung« völlig eingebürgert; dem würde die »bedingte Bestel lung« genau entsprechen. Leipzig, den 2V. Oktober 1914. I. C. Hinrichs'sche Buchhandlung Sortiment. In Nr.240 des Bbl. wird vorgeschlagen, statt »ä cond.« das deutsche »unter Vorbehalt« anzuwcnden, wenngleich dieser Ausdruck vom Standpunkt des Verlegers aus nicht ganz zutreffe. Dies sollte aber gerade ein Grund sein, das nicht zutreffende Ersatzwort nicht zu wählen. Dagegen verlangt der Sortimenter »mit Nückgaberecht«, und ebenso liefert der Verleger »mit' Nückgaberecht«. Außerdem bleibt bei Anwendung des Wortes »unter Bedingung« oder »unter Vorbe halt« immer noch die Frage offen: unter welcher Bedingung?, unter iv e l che m Vorbehalt? Der Ausdruck »mit Nückgaberecht« (m. R.) läßt aber keinerlei Zweifel über die fachmännische Bedeutung des Wortes zu, weshalb dieses Ersatzwort wohl den Vorzug verdienen dürfte. Ter Vorschlag, derartige fremdsprachliche Ausdrücke zu latini sieren, statt zu verdeutschen, wird sich um so weniger empfehlen, als die lateinische Sprache in unserem Beruf bei weitem nicht mehr so bekannt ist wie vor fünfzig Jahren. Wenn heute die zurlickgcsandtcn Bücher noch als Nemittendcn oder Nemittenda bezeichnet werden, ob wohl sie bei Ankunft beim Verleger längst Nemissa geworden sind, so kann dies nur dafür sprechen, sich, soviel es geht, gut deutsch aus zudrücken. Eine »Rücksendung«, eine »Nücksendungsfaktur« wird selbst der Laie gleich verstehen und richtig buchen. A. M. Herr C. Nvrrcnberg-Düsscldorf gibt in seiner Erklärung im Sprechsaal des Börsenblattes zu, daß ü cond. im Französischen »unter Vorbehalt« bedeute und daß dieser Sinn vom Standpunkt des Ver legers aus unserm Begriffe nicht ganz entspreche. Und doch warnt er, ä cond. zu entfernen. Demnach muß man jedes Fremdwort weiter gebrauchen, auch wenn es der deutschen Bedeutung nicht ganz ent spricht, statt alle diese unnötigen Fremdwörter (ich sage absichtlich un nötigen, denn es gibt eine ganze Anzahl Fremdwörter, die sich bei uns Heimatsrecht erworben haben) mit Entschiedenheit zu entfernen. Aus dieser Bedenklichkeit heraus, die nur allzu vielen unter uns anhaftet, können wir uns natürlich nur schwer von der Ausländerei befreien. Das deutsche Wort hat ja bei weitem nicht den Wert, der einem Fremdwort mit falscher Bedeutung zugebilligt wird! Fühlen und denken wir kräftig, gerecht, deutsch, dann werden solche kleinen Bedenken wie Spreu im Winde verschwinden. Wird die gewaltige Gegenwart uns bereit finden? Gera, 20. Oktober 1914. Karl Bauch. Verantwortlicher Redakteur: EmtlThornaS. — Verlag: Der Börsenvercindcr Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche» BnchhändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2S lB«chhSndlerhau»). 1568
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