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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1926
- Strukturtyp
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- 1926-06-19
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1926
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- Deutsch
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lX- 140, 19. Juni 1926. Redaktioneller Teil. Eines der Probleme, die immer noch einer zufriedenstellenden Regelung harren, ist der Bedingtverkehr. Seine Regelung ist immer sorgsam im Auge behalten worden. Der wissenschaftliche Verlag hat sicher sein Bestes versucht, ohne daß es ihm bisher ge lungen wäre, einen befriedigenden Zustand zu erreichen. Wir haben im Vorstand Herrn Reinhardt gebeten, die Frage besonders zu prüfen, da er sich ja von jeher dieser Angelegenheit mit be sonderer Liebe angenommen hat. Ich bitte Herrn Reinhardt, dessen vorzüglichen Artikel Sie im Börsenblatt vom letzten Sonn abend zweifellos gelesen haben werden, uns seine Vorschläge zu unterbreiten, und werde sie, dann zur Besprechung stellen. (Friedrich Alt (Frankfurt a. M.j: Ich bitte MN das Wort!) Dann werde ich Herrn Alt zunächst das Wort geben. Friedrich Alt (Frankfurt a. M.): Meine sehr geehrten Her ren! Ich möchte mir erlauben, auf zwei Schwierigkeiten beson ders aufmerksam zu machen, die dem Bedingtverkehr heute ent gegenstehen: das ist erstens die unterschiedliche Rabattierung zwischen dem Bedingtbezug und dem Festbezug, wie er seitens ver schiedener Verleger geübt wird, und das sind zweitens die außer ordentlich unterschiedlichen Abrechnungstermine, die uns gestellt werden. Wir haben uns in einer Besprechung der Mitglieder der Deutschen Buchhändlergilde auch mit den Ausführungen des Herrn Kollegen Reinhardt beschäftigt und sind der Meinung, daß diese Vorschläge, die da gemacht worden sind, für uns durchaus brauch bar sind, und wir möchten fragen, wie sich der Verlag seiner seits zu diesen Vorschlägen des Herrn Reinhardt stellt. Ernst Reinhardt (München): Meine Herren! Die Frage der Kommissionslicferungc-n ist in den Fachorganisationcn sehr eingehend behandelt worden, sodaß es sich wohl erübrigt, hier vor diesem Forum, das ja zum größten Teil aus denselben Persönlich keiten besteht, ausführlich darüber zu berichten. Der Vorstand des BörscnvcreinS hat immer auf dem Standpunkte gestanden, daß diese Frage von außerordentlicher Wichtigkeit ist; er kann aber in dieser Frage nicht diktatorisch auftretcn, da es sich um eine wirt schaftliche Frage handelt, er kann nur anregend wirken: er kann anregen, daß in den Kreisen der Interessenten diese Frage be handelt wird und daß man dort zu einer Einigung zu kommen sucht. Das hat er getan. Die Frage ist in den Kreisen des Ver- lcgervercins, insbesondere auch in den Kreisen der wissenschaft lichen Verleger, sehr eingehend erörtert worden. In den Kreisen des Sortiments ist sie ebenfalls, wie Sie gehört haben, gründlich behandelt worden. Erfreulicherweise ist in beiden Kreisen eine Einigung erzielt worden, und diese Einigung hat ihren Nieder schlag gefunden in einer Bekanntmachung, die der Börsenverein in einer der nächsten Nummern des Börsenblattes veröffentlichen wird. Diese Bekanntmachung lautet: Wiederholt ist von seiten des Buchhandels, insbesondere des Auslandes, dem Vorstand der Wunsch unterbreitet worden, er möchte auf eine Verlängerung und Vereinheitlichung der Ab rechnungstermine für Kommissionssendungen hinwirken. Der Vorstand ist sich der Wichtigkeit dieser Frage wohl bewußt. Wenn das Sortiment darauf verzichtet, Neuigkeiten in größerem Um fange zu vertreiben, so zwingt es den Verlag, diesen Vertrieb selbst in die Hand zu nehmen, und gibt eine seiner wichtigsten Funktionen auf. Andererseits ist es verständlich, daß das Sorti ment nicht in der Lage ist, alle Neuigkeiten, namentlich der wissenschaftlichen Literatur, fest zu bestellen, und daß es zögert, Kommissionssendungen anznnehmen, wenn es bei der Verschie denheit der Abrechnungstcrminc die Übersicht über seine Ver pflichtungen verliert. Da cs vorerst nicht möglich sein wird, zu einer jährlichen Abrechnung überzugehen, wie sie vor dem Kriege bestand, so empfiehlt der Vorstand, eine zweimalige Ab rechnung jährlich, und zwar in der Zeit vom 1. Juli bis 1. Oktober über das erste Kalenderhalbjahr und in der Zeit vom 1. Januar bis I. April über das zweite Kalcnderhalbjahr vorzunehmcn, wie sie im wissenschaftlichen Verlag üblich ist. Dabei mag in Aussicht genommen werden, daß an Stelle einer Einzelabrechnung im ersten Halbjahr die Zahlung einer prozen tual von der Summe der Kommissionslieferungen zu verein barenden Pauschalsumme treten kann, sodaß «ine Einzelabrech nung nur einmal im Jahre zu machen ist. Das ist der Kompromiß, der zwischen den verschiedenen Vor schlägen zustande gekommen ist. Diese Frage wird uns heute wahrscheinlich nicht zum letzten Male beschäftigen. Wie ich Ihnen schon vorhin gesagt habe, kann ja -keine -Stelle darin diktatorisch auftreten. Man kann eben nur anregen, daß man sich auf einer Linie trifft. Setzt sich dann die Sache-durch, so läßt sie sich kodi fizieren, und es müßte eine Änderung der Verkehrsordnung vor genommen werden. Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a. -d. Ruhr): Wird sonst noch das Wort zu dieser Frage gewünscht? — Das ist nicht der Fall. Dann gehen wir weiter: Eigentumsvorbehalts klausel, — Papier- und Buchnormung, — Wer bung. vr. Werner KI i-nk h ar dt (Leipzig): Meine Herren! Die beste Wevbun-g ist die, die mit den geringstmöglichen-Mitteln die größtmöglichen Erfolge erzielt. (Sehr richtig! — Heiterkeit.) Solche Wege sind uns auch selbst gegeben, und ich möchte Sie bit ten, dazu mitzuhelfen, daß sie be-schritten werden. Ich kann mich insofern ziemlich kurz fassen, als das, was ich will, Ihnen auch praktisch vor die Augen geführt -wurde. Sie haben wahrscheinlich aus dem Wege zu dieser Versammlung die zwei oder drei Wagen draußen bemerkt, die in den Dienst der Werbung für das Buch gestellt worden sind. Um keine Verwechselungen hervorzurufen, möchte ich darauf Hinweisen, daß natürlich der Wagen des Bücher bundes nicht hierzu -gehörte. (Heiterkeit.) Ich möchte nun den Appell an Sie richten, jeder von seiner Stelle aus dafür zu sorgen, daß die Geschästsfahrzeuge der buch- händlerischen und auch der -graphischen Betriebe, die durchaus daran interessiert sind und die einer von autoritativer Seite aus an sie ergehenden Bitte gern entsprechen werden, mit Schildern oder Aufschriften versehen werden, die sich in den Dienst der Wer bung fürs Buch stellen. Sie wissen, daß diejenigen, die über eine überaus reiche Erfahrung auf dem Gebiete der Propaganda ver fügen, das Recht, Wcrbeschilder für ihre Erzeugnisse an den elek trischen Straßenbahnen, an den Postwagen, und wo es sonst sei, anbringen zu -dürfen, mit schwerem Gclde bezahlen. Diese Art von Werbetätigkeit können wir billiger haben. Bringen wir zu nächst einmal derartige Schilder an unseren eigenen Fahrzeugen an, deren es im Buchhandel genug gibt, und veranlassen wir unsere Lieferanten, -das -gleiche zu tun. Ich möchte insbesondere die Vorstandsmitglieder der Kreis- und Ortsvereine bitten, daß sie von den Vorständen aus Rundschreiben an die in Frage kom menden Betriebe richten und sie bitten, sich auch ihrerseits mit in den Dienst dieser zweifellos wirkungsvollen und dabei mit sehr geringen Kosten verbundenen Propaganda zu stellen. (Bravo! und Händeklatschen.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Wird sonst zum Punkte Werbung noch das Wort gewünscht? — Das ist nicht der Fall. Wir gehen weiter: Förderung des buchhändle rischen Nachwuchses, — Einführung einer Lehr ling sprüfung im Buchhandel. Otto Quitzow (Lübeck): Meine Damen und Herren, »Wer bung!« wird uns seit Jahren immer wieder entgegengerufen. Die beste Werbung liegt in unserer eigenen Firma, in unserem Per sonal, in der Tüchtigkeit unserer Mitarbeiter. Seit Jahren wer den Sommerakademien errichtet/ Die Sommerakademien sind sehr gut, wenn auch die Themen, die dort -bisher gestellt sind, zum Teil für unser Personal leider etwas hoch sind. Aber wenn wir bei der Wurzel anfangen, d. h. bei unseren Lehrlingen beginnen und für die Ausbildung unserer Lehrlinge etwas mehr tun, als es -bisher der Fall gewesen ist, dann werden wir das Ziel er reichen, daß wir nicht Bücherverkäufer in unseren Geschäften haben, sondern daß wir in unserem Personal Kollegen finden, die das Buch zum Käufer hinbringen und auf die Interessengebiete des Kunden eingehcn. Meine Herren, die Lehrlingsprüfungsfrage hat im Jahre 1897 zum ersten Male die Gemüter des Börsenvereins beschäftigt. Es ist damals ein Ausschuß gegründet worden, und ich nenne Ihnen die Herren, die diesen Ausschuß leiteten, damit Sie wissen, wie 77S
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