^Vevlcrg und o^nns? ^ Nur hier angezeigt - Mitte Oktober wird erscheinen: Hermann Hesse Lieder deutscher Dichter Eine Auswahl der klassischen deutschen Lyrik van Paul Gerhardt bis Friedrich Hebbel Umschlag- und Einbandzeichnung von Ott» Blümel Geheftet Z Mark, in Pappband 4 Mark t7>ie Gegenwart singt einen ernsten, herben und erhebenden Ton, den viele Berufene und Unberufene aufzunehmen bestrebt sind. Die hier angczeigte Sammlung hat aber einen ganz anderen Zweck alS etwa den, die kriegerische und patriotische Lyrik unserer Tage zu vereinigen und aufzubewahren. Sie ist vielmehr — schon lange geplant und fertiggestellt — ganz ohne Beziehung zu den großen politischen Ereignissen der letzten Wochen. Denn ihre Absicht ist, aus der eigentlichen Lyrik seit dem Neu- aufleben der deutschen Dichtung nach dem Verfall des Minnesanges eine Auswahl des Schönsten zu bieten. Die Sammlung soll jedoch weder der literarhistorischen Belehrung, noch der Unterhaltung dienen. Die erzählende wie die didaktische Dichtung ist ausgeschlossen, die Wahl galt nur den Zeugnissen rein lyrischen Geistes, jene» ^Bekenntnissen oder Selbstgesprächen der Dichterseele, in welchen, gleichwie in der Musik, das Gesühl unmittelbar und vollkommen Gestalt gefunden hat. Es sind nur solche Gedichte ausgenommen, die dem Herausgeber selber beim häufigen Wicderlcsen immer wieder jenen reinen musikalischen Eindruck gemacht haben. Aus diesem oftmaligen Wiederlesen, aus der bis in die Jugendzeit zurückreichenden intensiven Beschäftigung mit der deutschen Dichtung entstand also dieses Buch. ES ist die Frucht einer zwanzigjährige» Liebe, nicht eines einmaligen Entschlusses, viel weniger gar eines Auftrages. Die Sammlung beginnt mit Paul Gerhardt und endet mit Hebbel. Die Lyrik der neuen und neuesten Zeit ist, um nicht Stückwerk bieten zu müssen, ganz unbeachtet geblieben. Damit und auch mit seiner Anordnung steht Hesse in absichtlichem Gegensatz zu anderen Anthologien: für ihn galt die historische Reihenfolge der Dichter alS einzig richtige Sloffgliederung. Die Sammlung bietet also anderen gegenüber manches Neue, insbesondere wohl in der Auswahl selbst, die selbstverständlich eine subjektive ist. Die vielen, die Hermann Hesse als Selbstschaffenden und als seinen Kritiker hochschätzen, werden sich seiner Führung gern anverlrauen. In seinem ausgezeichneten Vorwort (das überdies lange vor dem Kriege geschrieben wurde) findet sich folgende Stelle: „Meine Anthologie beruht aus der Voraus setzung, daß unsere Gebildeten, und nicht nur die Frauen, sich einer augenblicklichen Verrohung unserer Kultur bald widersetzen und zu mancher schönen Übung zurückkehren werden, welche heute vernachlässigt wird. Dies Buch wird weder dem Wissensdurst entgegenkommen noch dem Unterhaltungsbedürfnis, eS enthält weder Stoff zum Deklamieren noch eine humoristische Ecke. ES enthält einfach jene Gedichte der vormodernen Zeit, welche mir die lyrisch reinsten scheinen und deren Besitz und gelegentliches Wiederlesen ich nicht inehr entbehren möchte." Bezugsbedingungen: i. R. mit 25?s>, bar mit ZZ/4*X>, Partie II/IO