219, 21. September 1914. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d Dtsch». Buchhandel. 7327 Zur Kenntnis öer Stimmung -er Sevölkerung auf Sem östlichen Kriegsschauplatz <kme glänzende Schilderung -.polnischen Revolution 1905 Soeben erschien in zweiter Auflage: (D Geschichte einer Sombe von Andreas Strug, deutsch von Ephraim Zrifch Geheftet Mark 4.—, gebunüen Mark 5.50 Aus der großen Zahl der würdigenden und anerkennenden Sesprechungen feien folgende genannt: Arthur Holitscher in der „Neuen Rundschau": Sicherlich ist Andreas Strug einer der stärksten - - —— Schriftsteller der Gegenwart und sein Huch bleibt in der geraden Linie des Werkes des großen Dostojewski bestehen, ohne von dem mächtigen Schatten seiner Konturen beraubt zu werden. Andere haben es schon versucht, allen voran Przpbpszewskp, den polnischen Revolutionär, — dieses absonderliche Gemisch von vaterlanüsrächer, sozialem Schwärmer und absolutem Nihilisten dem Verständnis des westeuropäischen Lesers näherzubringen. Alle diese versuche verstnken aber vor der Meisterschaft Strugs, in öer sich die minutiöse Renntnis aller Sevölkerungs- schichten des heutigen Polens vereinigt hat mit einem unbeirrt geraden Slick in das Trieb- —— werk der Parteiöisziplinen und der doktrinären Gegensätze, mit Sem erschütternden Erkennen ^^7 öer zwiespältigen, uns ewig unergründlichen slawischen Seele, in öer auf so tragische weise „Empor!" und „Wozu!" beisammenhausen. Rurt pinthus im „Serliner Tageblatt": Auch die Verächter jener Romane, welche anderes öarstellen als Geschichte eines Menschenschicksals oder Abenteuer einer Seele, werden zuge- m stehen müssen, daß in dieser „Geschichte einer Sombe" des polnischen Poeten Andreas Strug eine neue Zorn, des historischen Zeitromans gefunden ist. Die Geschichte einer Sombe ist die Geschichte öer polnisch-russischen Revolution um das Jahr 1905. Aber nicht von außen ge- sehene historische Umrisse, nicht realistisch geschilderte Zustände erblicken wir, sondern vorüber wälzt sich schwer zuckend, drohend, dumpf brausend die innere Entwicklung der Revolution. Es ist ersichtlich: öer historische Aneköotenroman großväterlicher Zeiten li-tzt leider wieüeraustebenü als biographischer oder Memoirenromani, jenes mechanistisch-mosaikartige Zeitgemälde - ---7 ehedem stolz „Tableau" genannt - ist von dem dynamisch-evolutionistischen Roman unserer Epoche abgelöst worden. Auf diesem Zettel bis 1. Oktober 1914 bestellt: M Mit 4SI» und 7/ö. Einband no. 2 Probeexempl. mit SO"/» M Georg Müller Verlag in München und Serlin