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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 220, 22. September 1914. Wenn sich eine andere Einteilung des Buchhandels nach dem Kriege vollziehen sollte, wie Herr Junk annimmt, der nach unserer Meinung die Verhältnisse zu sehr mit den Augen des wissenschaftlichen Antiquars und Exporteurs ansieht, so wird sie Wohl nicht durch die Gliederung in zwei große Gruppen erfolgen: »solche Geschäfte, die bloß mit dem Inland, und solche, die auch oder zum größten Teil mit dem Auslande zu tun haben«, son dern zunächst nur in der Weise einer Nutzbarmachung der Lehren des Krieges für die einzelnen Geschäfte. Daraus wird sich von selbst eine Neuordnung der Verhältnisse ergeben, und zwar, wie wir glauben, im Sinne eines stärkeren Anschlusses des Sortiments an den Verlag, unter teilweiser Ausschaltung des Zwischenhan dels. Das rein Persönliche wird wieder stärker hervortreten — das gilt auch für die Beziehungen zum Kommissionsgeschäft — und auf Grund der während des Kriegs gemachten Erfahrungen einer Entwicklung entgegentreten, die eine Entpersönlichung und Mechanisierung notwendigerweise im Gefolge haben mutz. Nicht minder wichtig wird die sich allen Parteien aufdrängende Er kenntnis sein, wie wenig der Gesamtheit wie dem Einzelnen selbst mit der Erhaltung von Betrieben gedient ist, die, geschwächt durch eine hohe Verzinsung fremden Kapitals, nur ein Schattendasein führen und, ohne selbst lebenskräftig zu sein, den gesunden, trieb fähigen Geschäften Luft und Sonne nehmen. . . Sollte sich überhaupt eine andere Einteilung vollziehen, an die wir nicht recht glauben, obwohl unsere wirtschaftliche Entwicklung schon starke Breschen in den konservativen Aufbau des Buchhandels gelegt hat, so möchten wir annehmen, daß sie sich in einer reinlicheren Scheidung zwischen wertvollen und minder wertvollen Betrieben in kulturellem Sinne ausdrücken wird, also in solche, die den Schwerpunkt auf das Buch, und die anderen, die ihn auf den Handel legen. Daß der Krieg von langer Dauer sein wird, glauben auch wir nicht, aber wir möchten fast wünschen, daß uns der Sieg nicht allzu leicht werde, damit der Gewinn im Verhältnis zu den ge brachten Opfern stehe, vor allem dann, wenn Herr Junk mit sei ner Bemerkung recht haben sollte: »Ich glaube nicht, daß die wenigen Monate eines noch so kolossalen Kriegs die innere Natur des Kulturmenschen, die sich durch eine langsame Entwicklung von Jahrhunderten gebildet hat, dauernd beeinflussen können«. Denn man geht Wohl nicht fehl in der Annahme, daß Herr Junk unter der »inneren Natur des Kulturmenschen« dasselbe versteht, was wir als den Firnis bezeichnen möchten, der von dem Kultur- Menschen in demselben Augenblicke abfiel, als er sich wieder des Zusammenhangs mit dem Volk und Boden, dem er entwachsen, bewußt wurde. In Hatz und Groll sollte aus die Dauer kein Volk neben dem anderen leben, und wir Buchhändler gehören zu denen, deren Berus es ist, die Brücken zu einer Verständigung der Völker mit bauen zu helfen. Aber höher als die Pflicht gegen die Mensch heit im allgemeinen muß uns die Pflicht gegen unser eigenes Volk stehen. Blut ist dicker als Wasser, und wenn auch die Zeit alle Wunden heilt, so wollen wir doch wenigstens die Lehren dieses Krieges nicht so bald vergessen, vor allem aber nicht in dem Fahr wasser Englands segeln. Die Ungelecktheit des russischen Bären und die Revanchelust des gallischen Hahns lassen sich noch ver zeihen, nicht so leicht aber werden wir die skrupellose Unersättlich keit des britischen Löwen vergessen können. Wenn deutsche Gelehrte sich der ihnen von diesem Krämervolke gewordenen Auszeichnun gen entledigen, weil sie diese nach dem Verrate Englands an der europäischen Kultur nicht mehr als Auszeichnungen ansehen kön nen, so entsprechen sie damit nur dem allgemeinen Empfinden des deutschen Volkes. Und wer wird es einem deutschen Gelehrten verargen können, wenn er es auf lange hinaus ablehnt, eine Rolle in der Komödie der internationalen Kongresse zu übernehmen und in den Lobgesang auf die völkerverbindende Kraft der Wis senschaft einzustimmen? Mehr Wahrhaftigkeit tut auch uns not, wenn der beste Teil unseres Wesens nicht in einer materialistischen Weltanschauung versinken soll, wie sie das England der Gegenwart be herrscht. Von diesem Gesichtspunkt aus gesehen, war es vielleicht Zeit, daß uns der Krieg aufrüttelte und die Klippen erkennen ließ, an denen auch ein in seinem Kerne so lebens- 1430 kräftiges Volk wie das deutsche scheitern kann. Wohl möchten wir dringend bitten, daß sich der deutsche Buchhandel, besonders der Verlag bei der Herausgabe neuer Schriften über unsere Be ziehungen zu den Nachbarvölkern, im Bewußtsein seiner Ver antwortlichkeit, von jeder Verhetzung fernhalte, aber wir wür den es als einen Hohn auf unsere Leiden und Siege ansehen, wenn wir deutschen Buchhändler unmittelbar nach dem Kriege an die Besiegten herantreten und sie bitten wollten, »daß die alten Be ziehungen wieder ausgenommen werden«. Es wäre zudem auch zwecklos, denn wenn sie keinen Vorteil haben, so werden sie uns um unserer schönen Worte willen sicher auch nichts abkaufen. Man wird im Gegenteil ernsthaft die Frage prüfen müssen, ob es wirklich im Interesse unseres Handels liegt, daß Bücher oft zu billigerem Preise ins Ausland wandern, als sie in Deutschland abgegeben werden, und unter allen Umständen vermeiden müssen, daß wir, die Sieger, in literarische Abhängigkeit von den Be- siegten geraten, wie das unmittelbar nach dem Kriege 1870/71 der Fall war. Diese Stellungnahme sind wir nicht nur der Ge samtheit des deutschen Volkes, sondern auch uns selber schuldig. Red. Offizieller Katalog der Deutschen Werkbund. Ausstellung Cöln 1914. Mai bis Oktober. Mit einem Plane der Ausstellung und neun Grundrissen von Einzelgebäuden. Herausgegeben von der Aus stellungsleitung. Kl. 80 (122 S.). Cöln-Berlin, Ver lag von Rudolf Mosse. 1 ord. Warum wir den Katalog dieser Ausstellung besprechen, die doch, wie allgemein bekannt, ihre Pforten geschlossen hat? Nun, es gibt Häuser und Räume, die man schließen kann, aber es gibt auch Gedanken, deutsche Gedanken, die kein Krieg oder anderer äußerer Anlaß aus der Welt schafft, Gedanken, die auch in Kriegszeiten nicht untcrgehen. Das sind jene, die, von der festen Basis der Gegenwart ausgehend, die Zukunft vorbereitcn, der Zukunft Vorarbeiten. Mag man über die Arbeit des Werkbundes denken, wie man will, niemand wird ihr diesen Wesenszug, den Willen zu dieser Zukunftsarbeit absprechen. Der deutschen Arbeit sollte die Kölner Ausstellung, die erste größere Tat des Werkbundes, dienen und zwar der deutschen Qualitäts arbeit, einerseits, um den deutschen Produzenten Anregungen zu geben, andererseits das Ausland auf die deutschen Leistungen aufmerk sam zu machen. Da kam der Krieg.... Als Ausstellungskatalog wäre mir dieser in Format und Anord nung der liebste. Man kann ihn — das Format ist ein Schmaloktav — bequem in die Tasche stecken. Hat er schon dadurch meine Freundschaft erworben, so steigert sich diese nicht wenig, sobald ich mich überzeugt habe, daß die Anordnung des Ganzen so klar und übersichtlich ist, daß ich mich seiner Führung mit einem starken Gefühl der Sicherheit anvcr- trauen könnte, wenn die Ausstellung nicht geschlossen wäre. Die typo graphische Ausstattung ist vorzüglich. Die Arbeit des Werkbundes verdient Anerkennung. Möge sie nicht erlahmen! Nene Zeiten bringen neue Aufgaben herauf. Wenn uns der Himmel den Frieden beschert, dann werden auch die Absichten und Ziele des Werkbundes sich weiten im Sinne eines deutschen Arbeits programms von Weltbedeutung. L. Unsere Berufsgenossen im Felde. xx. <XIX siehe Nr. 21S.1 Dienstgrad u. Truppenteil: Gefr.d. Res. i. 1. Garde- Name und Vorname: Arndt, Heinrich Bartsch, Georg Baur, Paul Beckerhoff, Otto Böuing, Gustav Brendel, Richard Büttner, Hermann David, Gottfried Deltow, Paul Firma: i. H. E. S. Mittler L Sohn in Berlin i. H. B. Herder Verlag in Wien i. H. Carl Meißner in Dresden i. H. Loescher L Co. (W.Regenberg) in Nom i. H. Henry Litolffs Verl, in Braunschweig i. H. E. S. Mittler L Sohn in Berlin i. H. E. S. Mittler L Sohn in Berlin i. H. E. S. Mittler L Sohn in Berlin i. H. Arnold Kriedte in Graudenz Feldart.-Rgt. Nes.imFnf.-Ngt.Nr.51. Ers.-Bat. Kriegsfreiw. im Jnf.- Rgt Nr. 177. Vize-Wachtm. i.Landw.- Feld-Art.-Rgt. Wesel. RechuungsfÜhrer i.Res.- Lazarett, Braunschweig. Kaiser - Alex. - Garde- Gren.-Rgt. Nr. 1. Freiw. im 4. Garbe- Feld-Art.-Rgt. Jäger-Bat. Nr. 10. Kriegsfreiw. i. Fußart.. Rgt. Nr. 15.
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