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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.05.1906
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- Deutsch
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^ 109, 12. Mai 1906 Nichtamtlicher Teil. 4783 Beratungen über eine allgemeine Regelung dieser brennenden Fragen seitens aller in Betracht kommenden Instanzen. — Eine Reihe weiterer interner Verbandsangelegenheiten standen zur Beratung und fanden in kollegialem Sinne ihre Er ledigung. — Die Versammlung wurde 1^8 Uhr durch den Vorsitzenden geschlossen. — Das sich anschließende Festmahl verlief bei vortrefflicher Beschaffenheit von Speise und Trank, begleitet von Trinksprüchen auf den Kaiser, den Verband und seinen Vorstand, in angeregtester Unterhaltung. Als Gast war der Senior unter den pommerschen Buchhändlern Herr Theodor von der Nahm er erschienen, der in seiner Rede Vergleiche zog zwischen den Zeiten, die er früher im Buchhandel durch lebt hatte, und den heutigen im nach außen und innen er starkten Vaterlande; sein Hoch galt dem hoffnungsvoll und freier sich entwickelnden heutigen Buchhandel. — Das herr liche Frühlingswetter ermöglichte den geplanten Ausflug nach dem Lindenhof, dem Quistorp-Turm und dem Ecker berger Forsthaus. Nachdem sich unterwegs mehrfache Grup pen gebildet hatten, um den verschiedenen Gehvermögen gerecht zu werden, wurde die Abschiedsschlacht am Abend wieder vereint geschlagen im Norddeutschen Hof, dem »Luft dichten« und an andern Stellen. Von diesen letzten sind die dorthin Verschlagenen dem Chronisten nähere Bericht erstattung über ihre Erlebnisse bis zur Stunde schuldig ge blieben. Stettin, 9. Mai 1906. Johs. Burmeister. Kleine Mitteilungen. L. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Mit der Frage der Preisunterbietung durch Warenhäuser beim Verkauf von Büchern hatte sich am 10. d. M. der 1. Strafsenat des Reichs gerichts zu beschäftigen. Die Union, Deutsche Berlags- gesellschaft in Stuttgart, hat es bekanntlich versucht, der Preisunterbietung eines Warenhauses auf dem Wege deS Straf prozesses entgegenzutreten. Das Warenhaus Schmoller in Frankfurt a. M. hatte einen Marlittschen Roman, dessen Verlag die »Union« von Ernst Keils Nachfolger erworben hat, für 3.60 ^ statt für 4 ^ und den 6. Jahrgang des -Kränzchen für 9 ^ statt 10 ^ verkauft, also mit einem Rabatt von 10A. Auf die Strafanzeige der Union hat nun das Landge richt Frankfurt a/M. am 20. März den Kaufmann Hermann Schmoller wegen Verletzung des Urheberrechts zu 100 ^ Geld strafe und den Kaufmann Aron Schmoller wegen Beihilfe dazu zu 20 ^ Geldstrafe verurteilt.*) In den Urteilsgründen heißt eS: Eine Verletzung des Urheberrechts ist auch möglich, ohne daß ein Nachdruck erfolgt. Der Urheber (und deshalb auch der Verleger) kann verbieten, daß unter dem Preis verkauft wird, und er kann den Preis für verschiedene Orte verschieden ansetzen. Nachdem die Union den Angeklagten den Verkauf unter dem Ladenpreis ver boten hatte, machten sie sich strafbar. Der Vertrieb stellt sich als Verbreitung dar (tz 38 Urheberrechtsgesetz)«. Die von den beiden Angeklagten eingelegte Revision wurde vor dem Reichsgericht in längerer Ausführung durch Herrn Rechtsanwalt Zenetti begründet. Der Vertreter der Reichs- anwaltschast Herr vr. Joel schloß sich ihm an; er beantragte nicht nur Aufhebung des Urteils, sondern sogleich Freisprechung der Angeklagten. Herr Rechtsanwalt vr. Mittelstädt beantragte als Vertreter der -Union« Verwerfung der Revision. Das Urteil wird erst in einigen Wochen verkündet werden. Konkurs Karl Rindt in Hohenelbe. (Vgl. Nr. 97, 104 d. Bl.) — Das k. k. Kreisgericht Jiim hat die Eröffnung des Konkurses über das Vermögen des Karl Rindt, nichtprotokollierren Buchhändlers in Hohenelbe, bewilligt. Der Vorstand des Bezirks gerichts in Hohenelbe wird zum Konkurskommissär, ^vvr. Karl Loewy, Advokat dortselbst, zum einstweiligen Masseverwalter bestellt. Die Gläubiger werden aufgefordert, bei der auf den 30. April 1906, vormittags 9 Uhr, beim Bezirksgericht Hohenelbe *) Vgl. Börsenblatt 1905 Nr. 135. Red. anberaumten Tagsatzung unter Beibringung der zur Bescheinigung ihrer Ansprüche dienenden Belege über die Bestätigung des einstweilen bestellten oder die Ernennung eines andern Masse verwalters und dessen Stellvertreters Vorschläge zu erstatten und den Gläubigerausschuß zu wählen. Ferner werden alle, die einen Anspruch als Konkursgläubiger erheben wollen, auf gefordert, ihre Forderungen, selbst wenn ein Rechtsstreit darüber anhängig sein sollte, bis 2. Juni 1906 beim Bezirksgericht Hohen elbe nach Vorschrift der Konkursordnung zur Anmeldung und bei der auf den 7. Juni 1906, vormittags 9 Uhr, beim Bezirksgericht Hohenelbe anberaumten Liquidierungstagsatzung zur Liquidierung und Rangbestimmung zu bringen. Gläubiger, die die Anmel dungsfrist versäumen, haben die durch neue Einberufung der Gläubigerschaft und Prüfung der nachträglichen Anmeldung so wohl den einzelnen Gläubigern als der Masse verursachten Kosten zu tragen und bleiben von den auf Grund eines förmlichen Ver teilungsentwurfes bereits stattgehabten Verteilungen ausgeschlossen. Gläubiger, die nicht in Hohenelbe oder in dessen Nähe wohnen, haben in der Anmeldung einen daselbst wohnhaften Bevoll mächtigten zum Empfange der Zustellung zu benennen, widrigen falls für sie auf ihre Gefahr und Kosten ein Zustellungsbevoll mächtigter bestellt werden würde. (Österr. Buchh.-Corr.) *Post. — Weltpostkongreß. Der zurzeit in Nom tagende Weltpostkongreß hielt am 9. d. M. eine Vollversammlung ab und begann mit der Beratung des Textes der von der ersten Kom mission ausgearbeiteten neuen Konvention. Die Versammlung stimmte der in der Konvention vorgesehenen erheblichen Herab setzung der Gebühren für den Weltverkehr zu, desgleichen der Erhöhung des Einheitsgewichts für Briefe von 15 auf 20 Gramm, unter Beibehaltung der Taxe von 25 Centimes für das einfache Porto, während für die folgenden Portosätze auf Antrag der englischen Delegierten die Taxe von 25 auf 15 Centimes herabgesetzt werden soll. * F. Volckmar, — L. Staackmann, Leipzig. Zur Richtig stellung. — Um wiederholt auftretenden falschen Gerüchten ent gegentreten zu können, haben wir uns an zuständiger Stelle er kundigt und erfahren, daß die angesehene Firma L. Staackmann in Leipzig nicht in andern Besitz übergehen wird. Wohl aber werden die Herren Alfred und Hans Staackmann demnächst in die Firmen F. Volckmar, Leipzig und Berlin, C. F. Amelangs Ver lag, Leipzig, und Albert Koch L Co., Stuttgart, als Teilhaber eintreten. Anderseits werden die Herren Alfred Voerster, Hans Volckmar und Johannes Ziegler Teilhaber der Firma L. Staack mann werden. — Die offizielle Bekanntgabe dieser Veränderungen wird demnächst erfolgen. Red. * Vuchbindergehilfen - Aussperrung. — Infolge des Ausstandes der Buchbinder-Gehilfen in Berlin sind auch in Leipzig umfangreiche Aussperrungen von Arbeitern erfolgt. Bis zum Abend des 10. Mai waren in zehn Leipziger Betrieben zusammen gegen 1400 Arbeiter, die sich geweigert hatten, Arbeiten für Berliner Firmen auszuführen, ausgesperrt worden. Weitere umfangreiche Aussperrungen werden erwartet. * Aus dem Antiquariat. — Die hinterlassene Bibliothek von vr. Hans Schmaus, Professor der pathologischen Anatomie an der Universität München, und die vorwiegend auf dem Gebiet der normalen und vergleichenden Anatomie reichhaltige Bibliothek des Professors vr. Hermann Rabl-RUckhard in Berlin sind in den Besitz der Firma Speyer L Peters in Berlin über gegangen. Schulgesundheitspflege. — Der nächste Internationale Kongreß für Schulgesundheitspflege, der zweite seiner Art, wird im August 1907 in London abgehalten werden. Ein vorbereitender Ausschuß für die Versammlung hat unter dem Vorsitz des Herzogs von Northumberland seine Sitzungen bereits ausgenommen. Der bekannte englische Hygieniker Lauder Brunton, der zum Präsidenten des Kongresses bestimmt worden ist, stellte vor diesem Ausschuß fest, daß der erste Kongreß für Schulgesundheitspflege 1904 in Nürnberg geradezu epochemachend gewesen sei, indem dort zuerst erkannt wurde, daß die Erziehung nicht getrennt von der Rück- 626*
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