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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1894
- Sprache
- Deutsch
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108, 10. Mai 1894. Nichtamtlicher Teil. 2879 Darin hätte man nicht nur gute Erzählungen zu bringen, sondern auch Aussätze über wichtige Ereignisse aus der deutschen Geschichte, aus dem Leben großer Männer, Bilder aus dem deutschen Volksleben wie auch Naturschilderungen u. dergl. Eine solche Zeitschrift würde den schlechten Zeitschriften, die leider jetzt zu Dutzenden verbleitet sind, und die in ihrem erzählenden Teile oft nur llebersetzungen von englischen Kriminal- und Schauerromanen, von leichtfertigen französischen Novellen oder ganz schlechte deutsche Originalromane bringen, in ihren Aussätzen aber mit Vorliebe widerliche Gegenstände und grausige Scenen behandeln, wirk sam entgegentreten. An der Spitze dieser Wochenschrift müßte ein kennt nisreicher, vielseitig, namentlich auch sprachlich gebildeter, unbestechlicher Redakteur stehen, der alles Unbedeutende, Seichte, Haibschürige, bloß um Gottes willen sür die Zeitschrift Zurechtgemachte unerbittlich fern hielte und es für seine Aufgabe hielte, daß diese Wochenschrift zugleich der Ver lotterung und Verhunzung unserer Sprache entgegenarbeitete, zu der leider die Behörden, die Kaufleute, die Techniker, die Gewerbetreibenden ebensoviel beitragen wie die Tagesblätter. Es müßte sür unsere besten Schrissteller eine Ehre und eine Freude sein, für diese Wochenschrift das Beste zu bieten, was sie bieten können. Reicht zur Herausgabe einer Wochenschrift dieser Art das Vermögen pnd die Einnahme des Vereins nicht aus, so veröffentliche man gute, volkstümliche, kürzere Geschichten inicht umfangreiche Romane, die kein Ende nehmen) in wöchentlichen Lieferungen zu zehn, höchstens zwanzig Pfennigen. Ein Vorbild dafür könnte die -Volksbibliothek des Lahrer hinkenden Boten- sein, doch denken wir sie uns besser ausgestattet als die Lahrer Hefte und den Inhalt von nicht gar so verschiedenartiger Buntheit, wie in der Lahrer Volksbiblioihek. Unsere Volksschriftsteller der letzten fünfzig Jahre würden genug Stoff vielen; neue »Preisnovellen», die dem Verein immer Geld kosten, brauchte man nicht zu bringen.» Neue Bücher, Zeitschriften, GelegenheitSschriften, Kata loge rc. für die Hand- und HauSbibliothek des Buchhändlers. Verlagskatalog von August Bagel in Düsseldorf. Nebst den Artikeln der Rheinischen Schulbuchhandlung in Mörs. Bis Ostermesse 1894. Mit Ausschluß der alten Artikel. 8< 23 S. Libliograpd. Llovstsboriebt üb. srsokisnvno 8obvl- u. Dnivsrsitäts- sobriktsv. Hrsg. v. ck. Asvtralstslls kör Disssrtatioaoo a. kro- xrawwe vov Oustav kovk iu I-sipriA. 5. ckabrA. Do. 8. 1. L-lai 1894. 8°. 8. 89-104. Do. 2315-2163. kiulosopbis v. Däckagoxik, 4mtig.-kata.loA Do. 244 vov Xciolk OssriuA in Lass!. M. 82 8. 2696 Uro. Dsaosts krverbvnASn ans versobiocisoen käeboro. 4vtiq. Xnrsigsi Ho. 121 von Xckolk OoorivA in Lassl. 8». 16 8. 322 Drv. Oesobiobto, OsoArapbio, OsoeaioAis, Diplomatik, LioArapbisv. klemoirov, Roisedüebor, 4tiantsv, Karton. 4otig.-kataIoA dio. 258 von 6b. 6raoAor in Dalle a/8. 8". 40 8. 1629 Dro. 4sioo. 4vtig.-kstaloA Do. 141 von Karl VV. Disrsomavn in I-eixriA. 8". 98 8. 1664 Dro. Die äentsebso 8obntrAodioto. 6ooAr. n. Oosob. ck. aassoronrop. I-änäor. 4ntig.-LataloA Do. 64 von Irübnor's Lnodbanä- InnA n. 4orignariat (k. ä'Oioire) in 8trassbnrA i/k. 8". 42 8. 668 Drv. 8tatuton 6.8obvsirerisobenVoroills8ortiwoots, Oenosssnsebakt mit bosobr. Daktpüiebt, in Olten. 8». 8 8. Buchgewerbeblatt, Hrsg v. Konrad Burger. 2. Jahrg. Heft 15. Leipzig, Verlag des Buchgewerbeblattes. (Komm: Breitkopf L Härtel.) Inhalt: Benton's Maschine zum Schneiden oder Gravieren von Schriststempeln. — Ostermeß-Fachausstellung des Mitteldeutschen Papiervereins zu Leipzig. — Neuerungen an Tiegeldruckpressen. — Patentliste. — Buchgewerbliche Rundschau XV. — Kleine Mitteilungen. — Litteratur. Weltausstellung in Antwerpen. — Die Weltausstellung in Antwerpen ist am 5. Mai durch König Leopold eröffnet worden. Die Ausstellung ist noch sehr unfertig. Was Vollkommenheit und Reich haltigkeit der einzelnen Landesausstellungen betrifft, so wird die deutsche Abteilung sehr gerühmt, die darin den ersten Rang nach der belgischen Abteilung einnimmt. Das deutsche Central-Komitee in Berlin, an dessen Spitze der Reichstags-Abgeordnete Prinz Arenberg steht, hat zu seinem Kommissar den Geheimen Kommerzienrat Günther bestellt, der seit 1870 in Brüssel wohnt und schon bei mehreren Ausstellungen als Kommissar thätig gewesen ist. Mit der Wahrnehmung der Interessen der deutschen Künstlerschast ist der Maler Heinrich Deiters in Düssel dorf betraut. Dem deutschen Centralkomitee ist aus dem Dispositions fonds des Reichskanzlers eine Beihilfe von 20 000 zugesagl worden. Ausstellungspreis. — Herrn Hofbuchhändler C. Beringer in Düsseldorf, Inhaber der dortigen Schrobsdorff'schen Buch- und Kunst handlung, wurde auf der in den Tagen vom 27.—30. April d. I. in Düsseldorf stattgehabten internationalen Jagdhunde-Ausstellung für die von ihm zusammengetragene und geordnete Kollektiv-Ausstellung EtmmLiechzigstrr Jahrgang. der hervorragendsten auf Hunde und Jagd bezüglichen Litteratur die goldene Medaille zuerkannt. Bilderdiebstahl bei Lenbach in München. — Die Zeitungen melden: Die Untersuchung wegen des Bilderdiebstahls bei Lenbach ist abgeschlossen. Der Prozeß gegen die zehn Angeklagten beginnt Anfang Juni. Im ganzen sind 350 Bilder und Skizzen entwendet worden. Volksbibliothek. — Der bekannte Schriftsteller Hofrat Maxi milian Schmidt hat in seinem Heimaisorte Eschlkam im bayerischen Wald sich ein gutes Andenken gesichert durch Stiftung einer Volks bibliothek, die er mit 700 Bänden der gediegensten Jugend- und Volksschristen versah. Buchhandlungsgehilfenverein -Buchfink- in Wien. — D.r in der ordentlichen Hauptversammlung am 11. April d. I. zur Vorlage gelangte und inzwischen veröffentlichte Rechenschaftsbericht des Buchhandlungsgehilfen-Vereins -Buchfink» in Wien giebt ein übersicht liches Bild der Vereinsthätigkeit und des Rechnungswesens im abge- lausenen Veretnsjahre 1893,94. — Den Einnahmen der Vereinskasse von 1144 fl. 67 kr. stehen die, den vielfachen Veranstaltungen ent sprechenden, bedeutenden Ausgaben von 1l40 fl 43 kr. gegenüber. Der Reservefonds der Vereinskasse ist um 79 fl. 47 kr. gewachsen und hat eine Höhe von ca. 860 fl. erreicht. Die Unlerstützungs- und Sterbe kasse vereinnahmte 931 fl. 91 kr. (um 162 fl. 23 kr. mehr als im Vor jahre) und leistete an Unterstützungen und Begräbniskostenbeiträgen 340 fl. (um 184 fl. 3 kr. weniger als im Vorjahre). Das Vermögen derselben hat um 565 fl. 4 kr. zugenommen und beträgt 5694 fl. 19 kr. — Nach stattgehabten 23 Neuauinahmen ist der Stand der ordentlichen Bereinsmitglieder nun 164. — Der -Buchfink- wird im November dieses Jahres sein fünfundzwanzig st es Slisiungsfest feiern. Personalnachrichten. Hoftitel. — Herrn A. Brüggemann in Blankenburg am Harz ist von Sr Kgl. Hoheit dem Prinzen Albrecht von Preußen, Re genten von Braunjchweig, der Titel «Herzoglicher Hosbuchhändler» verliehen worden. Gerettet. — Unter den in der Lueglochhöhle bei Semriach in Steiermark während beinahe neun Tagen von der Welt abgeschlossen gewesenen Höhlenforschern aus Graz, die am Montag den 7. d. M. ge rettet worden sind, befand sich nach Mitteilungen der Tagespresse auch der Buchhandlungsgehilfe Herr Zwaier, ein neunundzwanzigjähriger Mann, der bei der Firma Hans Wagner in Graz thätig ist. Wir be grüßen den aus verzweifelter Lage dem Leben wiedergewonnenen Beruss- gcnossen aufrichtig zu seiner und seiner Genossen Rettung. Gestorben: am 6. Mai in Karlsbad, 72 Jahre alt, der frühere Buchhändler Herr Titus Romolini, der früher in den Firmen C. H. Hanger und Verlag der Bohemia in Prag als Prokurist und Geschäfts führer thätig war. am 7. Mai Herr Georg Freiberger, langjährigerMitarbeiter im Hause R. von Decker's Verlag (G. Schenck) in Berlin. Hugo Koehler f. — Es war am Tage nach Kantate, wo, wie alljährlich, im gastfreundlichen Hause K. F. Koehler das -Meßcssen- in der heitersten Stimmung stallsand; seit Jahren bildet es für all die alten und jungen Freunde des Hauses Koehler einen Lichtpunkt in den Mühen des Geschästslebens Auch in der abgelauienen Messe gab man sich der Freude des Augenblicks in ungetrübter Weise im schönen Koehler- scheu Heime hin, nicht ahnend, daß das memsaro wart so bald an die Taselgenossen herantreten werde. Einer war, wie alljährlich, auch dabei, einer der besten, die der deutsche Buchhandel zu den seinigen zählt, allen denen, die ihm näher standen, ein wahrer lieber Freund. Es war der Bruder des Gastgebers, der liebe Hugo Koehler. Wie immer, so war er auch an diesem Tage der heitere, gemütvolle Genosse, auch er ergriff das Glas und sprach vom Herzen kommende und zum Herzen gehende Worte. Doch gegen Ende der Tafel war er verschwunden — er sei unwohl geworden, hieß es. Keinem der Fest teilnehmer kam natürlich der Gedanke, daß eS die letzte frohe Stunde gewesen war, die das Leben unserm Hugo Koehler vergönnt hatte. Vom fröhlichen Fest aus das Totenbett, das war sein letzter Gang! Es ist bereits dieses lieben, so rasch geschiedenen Freundes an dieser Stelle gedacht worden; doch sei es einem alten Freunde des Hauses Koehler auch noch gestattet, dem Heimgegangenen einen Akazienzweig der Erinnerung auf sein frühes Grab zu legen. 387
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