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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1894
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- Deutsch
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3014 Nichtamtlicher Teil. äS 111, 17. Mai 1894. handelt und übrigens eine Anzeige an das deutsche Buch händlerhaus unfern Konkursämtern keine große Mühe und den Konkursmassen keine nennenswerten Kosten ver ursacht, so nehmen wir keinen Anstand, Ihnen das Ge such des Buchhändlervereins zu übermitteln, indem wir Ihnen empfehlen, die Konkursämter Ihres Kantons zu dessen Berücksichtigung einzuladen. Eidg. Justiz- und Polizei-Departement, Abteilung für Schuldbetreibung und Konkurs: E. Ruffy.< Neber Kalenderdrucke. Von Otto Schlotte. (Schluß statt Fortsetzung aus Nr. 106.) Wenn man zunächst die in einfachem Buchdruck mit Ein fassungssatz hergestellten Arbeiten in Betracht zieht, so ist zu be merken , daß diese numerisch im allgemeinen zurückstehen gegenüber denen, bei welchen andere graphische Techniken mit herangezogen wurden. Eine gewisse Gleichartigkeit in Geschmack und Anordnung zeigen drei Kalender mit dem gemeinsamen Ursprungsort Berlin und zwar stammen sie von der Lewent'schen Buchdruckererei, Gebe. Grunert und Wilhelm Gronau. Alle drei sind nur auf einer Seite bedruckt, das Kalendarium befindet sich, ohne Raum für Notizen in der Mitte, und bei der Ornamcntierung ist die einfache Rahmenform gewählt. Die in Satz und Buch druck hergestellten Arbeiten zeichnen sich durch einfache, würdige Anordnung und zarte feine Farbenstimmung aus, die namentlich bei den beiden letztgenannten mit vorzüglichem Druck Hand in Hand geht. Von den modernen Liebhabereien der »Freimanier« finden wir aus ihnen keine Spur und, was auf dem Kalender der Lewent'schen Buchdruckerei davon zu sehen ist, namentlich die unberechtigten Unterbrechungen des Rahmens bei den vier Eckvignette», ist das einzige Unschöne der Arbeit. Charakteristisch für diese Kalender ist auch, daß das Schwarz entweder gar nicht, oder doch nur für den Text des Kalenders zur Verwen dung gekommen ist und an seine Selle nur gebrochene Farben getreten sind. In anderem Charakter und, im Gegensatz zu der mehr in timen Wirkung der vorhergehenden, dekorativer gedacht, ist der Kalender von Förster L Borries in Zwickau. Den unteren Teil bildet ein architektonischer Aufbau aus der Holbcin-Ein- sassung von Scheiter L Giesecke und der Germania-Einfassung von Klinkhardt in Leipzig. Um eine runde Scheibe, welche die Jahreszahl enthält, sind oben kleine Felder gestellt, in denen die Wochentage und die dazu gehörigen Daten eines Monats ange bracht sind. Diese Felder wie der ganze Aufbau heben sich hell von dunkelblauem Grunde ab und sind mit einer Goldlinie ein gefaßt. In der Mitte befindet sich der sehr praktische Wochen abreißkaleuder; dieser ist rot und schwarz gedruckt und zwar sind die Sonn- und Festtage, sowie die trennenden Linien rot. Oben steht der Name des Monats, die Anzahl der durchlaufenen Wochen und an der linken Seite die Datumszahl mit Kalender namen, zur Seite desselben befindet sich der mit Querlinien ver sehene Raum für Notizen. Das oberste Blatt des Abreiß kalenders zeigt eine hübsche Zeichnung mit »Herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahre«. Es ist hier eine etwas genauere Beschrei bung dieses Kalenders gegeben, weil, wie schon oben bemerktz diese Einrichtung viele Vorteile bietet und in jeder Weise ihren Zweck erfüllt. Die von der Schriftgießerei Gustav Reinhold in Berlin herausgegebene Rokoko-Einfassung, die erste in diesem Stil die wirklich typographisch-praktisch gedacht war, hat ungemein be lebend aus das moderne Satzbild eingewirkt, und mit Freuden ist sie allseitig in ben Druckereien begrüßt und vielfach angewendet worden. Wir begegnen ihr auch auf manchen Kalendern, von denen wir zwei besonders hervorheben, namentlich diejenigen von M. DuMont-Schaubcrg, Köln, und Greiner L Pfeiffer, Stuttgart. Während der letztere Kalender in der Umrahmung nur mit zwei Farben, einem Braun für die Umrisse und einem zarten Blau als Ton, gedruckt ist, zeigt der Kölner stärkere Effekte, die namentlich durch ein dunkleres Blau und Gold er reicht werden. Der Satz beider Arbeiten ist geschickt gemacht, und der Setzer hat es verstanden, die für den Typensatz so ehr schwierig wiederzugebenden leichten Linienführungen des Muschelstils nachzuahmcn. Beide Kalender sind doppelseitig und zeigen auf jeder Seile eine Hälfte des Jahres. Bei dem Du- Mont-Schaubergschen Kalender ist in sehr praktischer Weise in in einer breiten Leiste mit abgeteilteu Feldern Raum geschaffen ür wichtige Notizen über Gebührentarife für Telegramme, Briefporto, Umrechnung von Geldbeträgen, Wechselstempel re. Mit vieler Mühe und unter Anwendung verschiedener Techniken ist ein Kalender hergestellt, den die Merzbachsche Buchdruckerei in Posen an ihre Kunden versandte. Auch hier sehen wir die Wochenabreiß-Einrichtung wie bei Förster L Borries; auf der Rückseite befindet sich außerdem ein Kalendarium fürs ganze Jahr. Macht man aber diese Einrichtung, dann ergiebt sich die Erfahrung, daß die Oese zum Aufhängen des Kalenders nicht von Metall, sondern eine Schnur sein muß, damit man denselben leichter umdrehen kann, wenn etwas nachgesehen werden soll. Im geschäftlichen Leben ist es im allgemeinen zu umständlich, daß, will man schnell ein Datum rc. Nachsehen, man den Kalender erst abhaken muß; abgesehen davon, daß das Besestigungsmittel bei häufigerem Gebrauch nicht lange stand hält. Der Kalender der Merzbachsche» Buchdruckerei ist in Buch- und Steindruck aus- gesührt und zeigt oben zwei Medaillen, welche in Blei gegossen ind, während unten ein imitiertes Siegel angehängt ist; die ganze Arbeit macht eine recht hübsche Wirkung. Ferner kann man aus derselben lernen, daß es nur ein Fehler ist, Kalender aus Glanzkarton zu drucken, da die Farbe gar zu leicht abge- cheuert wird, wie es bei dem vorliegenden Exemplar schon durch die Versendung geschehen ist. Ferner gehören in die Kategorie der durch Typensatz her gestellten Kalender noch einige ausländische, so derjenige der Buchdruckerei Karl Stämpfli in Bern. Wir sehen hier in ziemlich großem Format das Kalendarium des ganzen Jahres und darunter eine Geschäftskarte der Firma. Die freien Räume zur Seite und in den Ecken sind mit Vignetten geschmückt; der ganze Kalender ist sehr sauber gedruckt; nur ist das für ihn gewählte Papier so dünn, daß es im Gebrauch schwerlich lange halten wird. Dasselbe ist von dem Kalender von Blikman L Sartorius in Amsterdam zu sagen; dieser ist bei fast doppelter Größe auf noch dünneres Papier gedruckt, und man müßte fast glauben, daß es sich bei diesem ins Ausland versandten Kalender mehr um Druckproben gehandelt habe und die zum Gebrauch bestimmten auf stärkeres Papier gedruckt wurden, zumal sie auch keine Vorrichtung zum Aufhängen haben. Der Amsterdamer Kalender ist hübsch gesetzt, wenn er auch mehr in den einzelnen Details interessiert als im Ganzen besondere Wirkung auszuüben vermag, und gut gedruckt. Er enthält eine Ansicht aus Antwerpen in Autotypie von Meisenbach Rifsarth L Co. in Berlin. Auf einen zweiten Kalender aus der Schweiz sei noch hingewiese», es ist der schon oben erwähnte, welchen die Zollikoser'sche Buchdruckerei in St. Gallen gedruckt hat und bei dem als besonderer Effekt in der Mitte ein Dreifarbendruck, um den herum sich das Kalen darium gruppiert, angebracht ist. Mit dem Kalender der Reichsdruckerei in Berlin gehen wir zu derjenigen Gattung über, die mit Hilfe der Aetzverfahren oder des Holzschnittes in Buchdruck hergestellt sind. Die Kalen der dieser Anstalt zeichnen sich, so lange diese von ihr versandt werden, durch vornehme Einfachheit und edle Zeichnung aus und bilden stets eine hervorragende Erscheinung in der Kalender-
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