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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.01.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.01.1903
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- Deutsch
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266 Nichtamtlicher Teil ^ 7, 10. Januar 1903. gungen und Anpreisungen anzusehen, unterliegen daher nicht wie andre Artikel dem Berichtigungszwang. Der Klage-Anwalt meldete die Berufung an.» Geschäftsjubiläum. — Der Zeitschrift .Musikhandel und Musikpfleae- (Nr. 15, vom 10./I. 03) entnehmen wir mit nachträg lichen aufrichtigen Wünschen die Kenntnis eines wichtigen Jubi läums des Musikverlags Fritz Schuberth jr. in Leipzig. »Am 1. Januar waren es fünfzig Jahre, daß der Musikverlag, jetzt in Firma Fritz Schuberth jr. in Leipzig begründet wurde. Im Jahr 1853 übernahm Herr Fritz Schuberth senior in Hamburg von seinem Bruder Julius Schuberth dessen im Jahr 1826 begründete Buch- und Musikalienhandlung unter seinem eignen Namen Fritz Schuberth und begründete gleich zeitig einen Musikverlag, der bald sehr bekannt wurde durch die Herausgabe der Werke von C. G. P. Grädener, Deprosse, Adolf Jcnsen. Im Jahr 1888 übernahm Herr Fritz Schuberth jr. den Verlag und siedelte mit ihm nach Leipzig über. Er dehnte den Ver lag sehr aus (von 1700 Verlagsnummern auf ca. 4000); die Ten denz blieb dieselbe; hauptsächlich feine Klavier- und Gesang-Kom positionen, aber auch Kammermusik, Chormusik und Unterrichts- musik wurden gepflegt. Obigen bekannten Komponisten-Namen reihten sich Carl Reinecke, W. Kienzl, M. Meper-Olbersleben, Felix Weingartner, Wilhelm Goldner, Albert Biehl, Robert Em merich, Hans Sommer, Adolf Wallnöfer, Emil Krause, Cornelius Rübner u. v. a. an. Seit einigen Jahren wurde dem Verlag ein Kommissionsgeschäft hinzugefügt, das bereits über 60 Kommittenten hat, darunter hervorragende Firmen.« Institut und Museum für Meereskunde in Berlin. — Seine Majestät der Kaiser und König hat dem Museum für Meereskunde in Berlin neun Ölgemälde überwiesen, welche Erleb nisse der zweiten deutschen Nordpolarexpedition, der »Hansa- Germania-Fahrt«, darstellen. Die Bilder sind Kunstwerke des ver storbenen Marinemalers Mensel, der bei ihrer Komposition mit peinlichster Sorgfalt verfahren ist, um vor allem auch wissen schaftlich richtige Darstellungen zu geben. So ist bei einem der Bilder, das ein nächtliches Erlebnis zur Anschauung bringt, der Sternenhimmel mit Unterstützung des Geheimen Regierungsrats Professors Or. Förster genau so zur Anschauung gebracht, wie er sich in jener Nacht tatsächlich dargestellt hat. Die neun Gemälde, von denen einige die Größe mächtiger Galeriebilder haben, werden im -Polarzimmer« des Museums Platz finden, dessen weitere Ein richtung allerdings erst nach der Rückkehr des Professors von Drygalski aus dem Südpolargebiet erfolgen wird. Das Institut für Meereskunde in Berlin, von dem das Museum einen wesentlichen Teil bildet, ist im letzten Jahr umgebaut worden. Nachdem der Umbau nunmehr vollendet ist, hat es vor einigen Tagen seine regelmäßigen Vorträge wieder ausgenommen. Den Eröffnungsvortrag hielt der Direktor des Instituts Herr Geheimer Regicrungsrat Professor Or. Freiherr von Richthofen. Im Ein gang seines Vortrags sprach er Seiner Majestät dein Kaiser, dessen persönliche Anregung das Institut ins Leben gerufen hat, und den hohen Behörden, die diese Gründung gefördert haben, Dank aus. Ungemein zahlreich waren, besonders aus Heer und Marine, die Zuhörer erschienen. (Sprechsaal.) Zum Wettbewerb zwischen Verleger und Sortimenter. Wenn ein Zeitschriften-Verleger wünscht, sein Organ direkt zu vertreiben, um es billiger halten zu können, so wird kein Sortimenter dagegen etwas einzuwenden haben, wohl aber, wenn er durch Anbieten von Gratis-Probenummern (auf Bestellzettel) u. s. w. erst die Arbeit des Sortiments in Anspruch nimmt, und dann durch direkte Offerten den Abonnenten besondere Vorteile verspricht, falls sie beim Buchhändler abbestellen, um dann direkt weiterzubeziehen. Herr Curt R. Vincentz in Hannover, der Ver leger der -Deutschen Bauhütte- macht das z. B. so. Ein Cirkular vom 20. Dezember, das an die Interessenten direkt versandt wurde, bietet als -Gratisgabe für neue Abonnenten- ein Buch -Muster bauten, Ladenpreis 7 20 <H- an. Dieses Werk sollen die -neuen Abonnenten als Neujahrsgabe völlig umsonst» erhalten. Mein Abonnent auf die Zeitung, der zwar kein neuer, sondern ein solcher im vierten Jahr ist, glaubte, daß auch ein alter Abonnent wohl diese - Neujahrsgabe- beanspruchen dürfte, und erhielt auf seine Bitte folgende Postkarte, die den Herren Kollegen wohl genug sagt. »Herrn Herzog!. Bezirksbaumeister Wir können Ihnen nur dann das gewünschte Werk um sonst geben, wenn Sie die Bauhütte von uns direkt be ziehen. An Buchhandlungsabvnnements bleibt uns schon so kein Verdienst, weil die Buchhändler nur allein den Nutzen ziehen. Sobald Ihre direkte Bestellung bei unsZein- geht, senden wir Ihnen das Werk gratis zu. Hochachtungsvoll .Hannover, den 23. XII. 1902. Deutsche Bauhütte. (gez.) Curt R. Vincentz. - Warum der Verleger, der an Buchhandlungsabonnements -so schon keinen Verdienst hat-, da die Buchhändler -nur allein den Nutzen ziehen-, dann überhaupt sein Blatt in Leipzig ausliefern läßt, Probenummern anbietet und bei 2 50 ord. mit 1 50 bar liefert, verstehe ich nicht. Otto Wermann's Buchhandlung in Altenburg, S.-A. Gefahren für das Sortiment. Zur Erwiderung. Die Darstellung der Wermannschen Buchhandlung gibt mir willkommenen Anlaß, den verehrlichen Sortimentern schwere Ver leger-Erfahrungen mitzuteilen. Der tatsächliche Inhalt der Klage der Altenburger Firma ist zunächst zu berichtigen: Die Angaben der Firma basieren auf völlig irrigen Voraussetzungen! Die Neujahrsgabe wird nur solchen Lesern gegeben, die einen Bestellschein für ein ganzes Jahr einsenden; Vierteljahrsabonnenten sind davon ausgeschlossen. Einen solchen verpflichtenden Ausweis hat der Kunde der Alten burger Firma nicht eingesandt. Ein Brief ist niemals ein gültiger Abonnementsnachweis. Die Firma Wermann selbst hat ebenfalls keinen Bestellschein eingesandt; sie hat es nicht einmal der Mühe für wert gehalten, sich beim Verlag zu unterrichten. Der an gezogene Brief ist von einem neuen Abonnementsbuchhalter ver faßt; die Form dieses Briefes mißbillige ich. Aber die Firma Wermann hat ganz recht, wenn sie fragt, weshalb der Verleger denn überhaupt in Leipzig ausliefert. Der Verleger von technischen Zeitschriften würde die Um gehung der Sortimenter ersparen können, wenn das Sortiment heute imstande wäre, technischen Zeitschriften ein namhaftes Abonnement zu organisieren. Das kann er nicht. Hier das Exempel: Probenummern der »Bauhütte« wurden vom Buchhandel im Jahr 1899 verlangt zirka 6400 Exemplare. Auf diese kost baren, mit farbigem Jllustrationsmaterial versehenen Werbe- Nummern, auf die durch Plakate, Zeitungs-Anzeigen und Agitation lediglich der Buchhandel als Bezugsquelle zugelassen war, gingen 121 Abonnementsbestellungen mit 40 Prozent Rabatt ein. Im Jahr 1900 wurden 7800 Exemplare verlangt, 3400 aber nur ausgegeben; das Resultat: 37 neue Bestellungen. Den Beweis, daß Unlust, Säumnis, liederliche und auch gewissenlose Behandlung durch vereinzelte minderwertige Elemente im Sortiment an solchem Ergebnis außerordentlich verlustreicher Arbeit die Schuld tragen, habe ich erbracht. Im Jahr 1901 wurde auf Grund der Erfahrungen der nicht ausgelieferten Probenummern in denselben Städten die direkte Versendung von Probenummern begonnen, und es gelang, für die »Bauhütte« — die die Mitarbeit der bedeutendsten Fachleute Deutschlands vereinigt und auf deren Initiative begründet ist — innerhalb zweier Jahre einen Zuwachs von 3700 Abonnenten mittels Äestcllpostkarten für Jahresabonnement zu gewinnen. Als Zeitschriftverleger habe ich, amerikanische Erfahrungen be nutzend, solchen Lesern, die ein »Jahres«-Abonnement bestellten (lediglich solchen), als eine Ergänzung zur »Bauhütte« ein Heft »Musterbauten« angeboten und den seltsam erscheinenden Erfolg zu mir kommen sehen, daß dieselben Leute, die dem Sortiment zu schwer erreichbar und vielleicht auch nicht lohnend für eine Agita tion durch Abonnentensammler erschienen, nicht als Vierteljahrs-, sondern als Jahresabonnenten ihr Recht auf Lektüre ausdrückten. Der Sortimenter sagt sich vielfach, daß für eine jährlich 52malige Bestellung ein Rabattverdienst von 4 ein ungenügendes Äqui valent ist; er findet es daher nicht der Mühe wert, das noch in außerordentlichem Umfang ungedeckte Bedürfnis nach guter wohlfeiler Fachlitteratur für sich zu gewinnen. Diese Rechnung ist falsch, denn alle Leser einer fortschrittlichen Zeitschrift repräsentieren schlechthin die unteilbare bewegliche Intelligenz Deutschlands, die erfahrungsgemäß ständig Bücher braucht und den Neisenden für bessere Werke zu entbehren wünscht. Die Summen, die dem Sortiment auf diesem Gebiet zum größern Teil durch eigne Schuld entgehen, sind riesenhaft. Unter den Fach blättern kommen 600 für ein namhaftes Abonnement in Betracht. Das Vierteljahrsabonnement niedrig mit 1 50 angesetzt, die Minimalauflage von 1500 Exemplaren angenommen, ergibt (600 x 1.50 x 4 x 1500) jährlich rund 5*, Millionen Mark. Spricht diese Erfahrung nicht mit unzweideutiger Sicherheit aus, wie sehr ungerechterweise vom größten Teil des Sortiments dieser Arbeitszweiq vernachlässigt wird? Curt R. Vincentz.
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