SI10 A? 70. 24. März 1926. Fertig« Bücher. vvrsenblatt f. Dtschn. Buchhandel. DL/r 6KOLLL RenL Gchickeles neuer Roman Ein Erbe am Rhein Hn bester Ausstattung in zwei Ganzleinen-LLnben Rm. iS.— 0«-» all« »uchhilndkrischen Om»I«HIung«n sei yiee at-edeu« > Brief an einen Dichter Lieber Rens Schickelei Sie ahnen gar nicht, welche große, reine Freude Sie mir durch die Übersendung Ihres zwei bändigen Romans „Ein Erbe am Rhein" gemacht haben. Die trüben Nebel- und Regentage, die für Berlin Winter bedeuten, verschwinden, und die Sonne lacht aus Ihrem Buche. Wer kann so stark wie Sie den Dust einer Landschaft wiedergeben? Der silbrige Glanz des Landes zwischen Schwarzwold und Vogesen, der geliebten Tiefebene des Rheins, die Narr, sonnendurchflutete Hügellandschaft von Eannes, die azurblau aufieuchtenbe Meeresküste von Eap d'Antibes und die wassergeschwängerte Märchenluft Venedigs werden von Ihrem Stil meisterlich festgehalten. Sie sind ein Maler und Bildner- plastisch steht die Natur vor dem geistigen Auge. Mit dem Esprit des Franzosen verbinden Sie die tiefe Innerlichkeit, das Gemüt des Deutschen. Aus dieser glücklichen Kombination heraus erwachsen Ihre Menschen. Wie sich in den Geschlechtern des Oberrheins französisches und deutsches Blut mischt, so eint sich westliche und deutsche Kultur in Ihren Gestalten. Bei stark dramatischer spannender Handlung ist Ihr Buch voll zartester Lyrik, reinster Empfindung. Dieses Schicksalsbuch eines Erben am Rhein ist in Wirklichkeit das Buch einer Familie, eines Volkes. Ich kenne kaum ein zweites Buch, das so Menschen und Landschaft verbindet. Wir können Maria Eapponi nicht von Venedig lösen, ebensowenig wie Claus Breusch- heim von dem Lande am Fuße der Vogesen. Denken wir an Maria Eapponi, so leuchtet die Rialtobrücke auf, und die Häuser der Riva bei Echiavoni spiegeln fich in den Fluten der Lagune, und hinter dem Bilde Claus Breuschheims ragen die Türme der Straßburger Kathedrale und rauschen die Tannen des Schwarzwaldes. Möge diesem edlen, deutschen Werke der Erfolg beschieben sein, den es verdient. Mit diesem Wunsche grüßt Sie Ihr H. S. (Achtuhr-Abendblatt, Berlin) Lei Bestellungen bis Ende des Monats - falls auf anliegendem Bestellzettel seht verlangt — 4» Prozent und 11/10 (sonst ZS Prozent und ckck/io) Verlangen Sie ein Probeexemplar mit so Prozent V VFKL/t 6/