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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-03-25
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1926
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
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71, 28. März 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Propagandakosten. Zunächst Feststellung des Betrags, über den man verfllgen kann. Die Höhe ist abhängig davon, was das Objekt tragen kann. Im all gemeinen ist Festsetzung einer bestimmten Summe richtiger als pro zentuale Berechnung. Relativ hohe Summen bei einem Einzclobjckt können ausgeglichen werden durch Bücher (Neuauflagen), die keiner Propaganda mehr bedürfen. Für jedes Buch ist ein klarer Plan aufzustellen. Bei der Propaganda-Kalkulation ist an folgendes zu denken: 1. Ankündigung im Buchhandel. a) Anzeige im Börsenblatt oder anderen Anzeigenorganen. b) Rundschreiben, o) Werbebriefe. ä) Vertreterbcsuch; Reisemuster, e) Leseexemplar für Sortimenter. 2. Kosten der Propaganda-Mittel für das Publi- 'k u m. a) Buchkarte. b) Prospekte und Lesezeichen. c) Plakate. 6) Material für Sonderfcnster. e) Nundfunk-Nezensions-Kostcn. k) Rczcnsions- und Freiexemplare. 8) Schutzumschläge, Umlegcstreifen. d) Dilchersche Bogen, Probetafeln. 3. Kosten der Publikums-Werbung im engeren Sinne. a) Bcilagegebühren. d) Inserate. e) Plakatierungskosten. ci) Porti. «) Sonderkosten für Abdrucke in Zeitungen (zur Verfügung zu stellende Klischees usw.). k) Adressenkosten. 8) Vervielfältigung von Wcrbeschreiben. I. Kosten besonderer Werbemaßnahmen, a) Vorträge und Autorenabende. d) Filme. o) Sondermaßnahmen. Propagandaplan. Für die Aufstellung des Propagandaplans in den Einzelheiten können die Angaben für die Propagandakosten dienen. Nach größeren Gesichtspunkten geordnet muß ein Propagandaplan folgendes ent halten: 1. Grundgedanken für Sortimentsanzeigen. 2. Welche Propagandamittel sind fürs Publikum anzufertigen? 3. Jnsertiousplan. 4. Aufstellung der Zu versendenden Rezensions-Exemplare. 5. Sondermaßnahmcn. Börsenblattanzeige. Jede Börsenblattanzcige soll zweckmäßigcrweise folgendes ent halten: 1. Titel. 2. Verfasser und Mitarbeiter. 3. Übersetzer. 4. Künstler. 5. Sammlungstitel. 6. Auflage. 7. Format. 8. Umfang. 0. Abbildungen und Tafeln. 10. Ausstattung und Einbandart. II. Preise. 12. Gewicht. 13. Inhaltsangabe, Kritik. 11. Interessentenkreise. 15. Vcrtriebsmaterial und Propaganda-Vorschlag, Prospekt. 16. Bezugsbedingungen. 17. Vcrlagsadresse. 18. Auslicferungsstellen. Allgemeine Erfordernisse der inneren Form. 1. Kürze. 2. Phrasenlosigkeit. 3. Sachlichkeit. Allgemeine Erfordernisse der äußeren Form. 1. Einheitlichkeit der Typographie für den ganzen Verlag ist zweckmäßig. 2. Klare Anordnung, Vorlage typographisch geschrieben. 3. Guter Blickfang. B u ch k a r t e. Die Buchkarte muß die Punkte 1 bis 14 der Börsenblattanzeigc enthalten. Für Punkt 17 tritt bei der Publikums-Buchkartc die Schlllsselnummcr ein. In diesem Zusammenhänge bleibt nur noch zu sagen, daß sämtliche, aber auch wirklich sämtliche Propagandamittel in das Bereich der Erörterungen gezogen wurden. Doch neben diesen lernbaren Hilfsmitteln buchhändlerischcr Propaganda, oder, um ein Wort Kliemanns zu gebrauchen, welches er auf den Prospekt anwendete, neben diesen »Buchersatzmitteln« mutzte sich die Kursus- arbcit den weiten Gebieten buchhändlerischen Wissens anzupassen suchen. So war es logisch, wenn der erste Abendvortrag (über diese ist ja im Bbl. schon berichtet worden) »Fragender Buchwer bung und der angewandten Psychologie« gewidmet war. Herr Gcheimrat Marbe, Würzburg, zeigte an Hand seiner Forschungsergebnisse die Eigenart buchhändlerischer Reklame, und zwar auf Grund von Erfolgs- und Motivstatisbiken, die er im Auf träge des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler in seinem Würzburger Psychologischen Institut vornimmt (seine Experimente bezogen sich aus den Waschzettel und den Buchhändlerkatalog), und zwar sowohl auf Form wie auf Inhalt, wobei der Gedächtnis- und Assoziationswert des Waschzettels je nach den verschiedenen Buchgattungen geprüft wurde, um nach der Art der Abfassung die Motive des Kausanreizes festzustcllen. So waren die Marbeschen Auseinandersetzungen geeignet, den dritten Teil der Kliemannschen Ausführungen vom Standpunkt des Psychologen aus zu erweitern und zu vertiefen. Und wenn am Dienstag Vormittag die Betriebe von Oscar Brandstetter, Koehler L Volckmar Barsortiment und Koehler L Volckmar Lchr- mittelabteilung gezeigt wurden, so sollte der zweite Abendvortrag von Herrn Erhard Wittek, dem Leiter der Wcrbestelle, der über »Grundsätzliches zur korporativen Wer bung« berichtete, und Herrn H o r st K l i e m a n n, der über die Frage: »Wo steht die Buchreklame?« referierte, den Teilnehmern nichts weiter vermitteln, als ihren Blick zu weiten, damit sie übersehen können, welche Hemmungen und Hindernisse der gemeinschaftlichen Werbung einerseits im Wege stehen, und welche Propagandaschwierigkeiten es erst zu überwinden gilt, bis die Bahn frei ist für gemeinschaftliche buchhändlerische Werbung. Kliemanns Referat ging darauf hinaus, datz er Verständnis zu erwecken versuchte für Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft buchhändlerischer Reklame. In vielen Betrieben des Buchhandels vereinigt sich das Amt des Werbeleiters und des Verlagsleiters in einer Person. Diese aus der Not geborene Tatsache, so zeigte uns Kliemann, ist in gewisser Weise eine Naturnotwendigkeit. Denn zum ersten Male an diesen Kursustagen lenkte Kliemann den Blick der Teilnehmer auf die Gesamtprobleme der Gegenwart. So kamen die Ladenpreissrage, die Frage der Buchgemeinschasten, die volkswirtschaftlichen Probleme, die Organisationsfragen von Sor timent und Verlag zur Erörterung. In gewisser Weise aus dem Rahmen fiel — mit Absicht die Erörterung des Werbebriefes, die Herr Horst Kliemann und ich gemeinsam in einer kombinierten Arbeitsgemeinschaft Vornahmen. Hier kam es uns einmal darauf an (im Gegensatz zu unserer son stigen Gewohnheit keine Rezepte zu geben), an Hand eines Beispiels zu zeigen, welche Gesichtspunkte bei der Abfassung eines Werbebriefs überhaupt zu berücksichtigen sind. Als Beispiel wurde eine Ausgabe Walthers von der Vogelweide, und zwar nur seine Liebeslieder, teils hochdeutsch, teils mittelhochdeutsch, ein biblio philer und doch wohlfeiler Druck gewählt. Die Fragen der Streu ung, der Farbe des Papiers, der Type, der Frankierung, die Maßnahmen der Werbehilfe wie den Sortimenterbricf, das Schau fenster, das Inserat, die Pressenotiz übergehe ich an dieser Stelle und möchte nur, selbst aus die Gefahr hin, das Kopfschütteln weiter Kreise herauszufordern, die Briefanfänge hersetzen, die im Zwie gespräch unter Mitwirkung der Kursusteilnehmer von uns festge setzt wurden. Wir wollten schreiben: 383
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