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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchkandel. Redaktioneller Teil. 216, 17. September 1914. gewünscht wird); 4. bisherige Bankverbindungen und Kreditver einbarungen mit diesen (falls ein Vorschuß bei der Darlehns kasse zu Berlin ausgenommen worden ist, ist dies anzugeben); sonstige der Firma zur Verfügung stehende Kredite und deren gegenwärtige Benutzung; 5. zur Bezahlung welcher Art Ver bindlichkeiten der Kredit in der Hauptsache dienen soll; 6. Fir men oder Personen, die in der Lage sind, über den Antragsteller Auskunft zu erteilen. Beizulegen ist eine unterschriebene Ab schrift der zwei letzten Bilanzen der antragstellenden Firma nebst Gewinn- und Verlustrechnung. In den Bilanzen muß u. a. be sonders angegeben werden: beim Kapital, wieviel davon verant wortlich und wieviel Leihkapital ist, bei den Debitoren, ob sich diese ausschließlich aus Warenschuldnern zusammensetzen, bei den Kreditoren, welcher Betrag auf Warengläubiger und welcher auf Banken oder sonstige Gläubiger entfällt, ferner, ob aus der Be gebung von Wechseln herrührendc Giroverbindlichkeiten bestehen. Kredit wird nur an handelsgerichtlich eingetragene Firmen nach ihrer Kreditwürdigkeit gewährt, der Bedarf nach diesem Kredit muß infolge des Krieges entstanden sein. Die Gesuche werden von den obenerwähnten Kreditausschüssen sachgemäß, aber mit Wohlwollen geprüft werden. Der Diskont ist verschie den; er richtet sich nach der Kreditwürdigkeit der Firma, wenn auch der Wechselzinsfutz der Reichsbank eine gewisse Richtschnur bildet. Als ein weiteres Mittel zur Erlangung von Kredit möchte ich noch die Beleihung von Lebensversiche rungspolicen anführen. Der Ausschuß des Verbandes Deutscher Lebensversicherungs-Gesellschaften hat in seiner Sitzung vom 31. August 1914, in der 26 Gesellschaften durch ihre leiten den Direktoren vertreten waren, einstimmig beschlossen, Darlehen auf Policen soweit als möglich zu gewähren. Bei der Bestim mung der Höhe eines solchen Darlehns sind die Prämienreserve, die für jede einzelne Versicherung berechnet wird, und der da durch gefundene Rückkaufswert maßgebend. Da nicht alle Ge sellschaften diese Prämienreserve und den Rückkaufswert auf ihren Quittungen vermerken, sei gesagt, daß er im allgemeinen etwa 40°/» der eingezahlten Summe betragen wird. Auf ein Darlehn in dieser Höhe ist also zu rechnen. Ein Antrag mutz 14 Tage vor dem Zeitpunkt gestellt werden, an dem der Betrag gebraucht wird. Endlich möchte ich noch die Kollegen, die Hausbesitzer oder Besitzer von Hypotheken sind, darauf Hinweisen, daß nunmehr auch geplant wird, Darlehen auf Hypotheken durch die Sparkassen und Hypothekenbanken zu gewäh ren. 35 Hypothekenbanken haben sich bereit erklärt, Darlehen auf erststellige Hypotheken bis zu 50 °/> in Pfandbriefen zu ge währen. Die Rückzahlung der Darlehen kann ebenfalls in Pfand briefen geschehen. Endlich ist eine Aktiengesellschaft zur Verpfändung von nach st eiligen Hypotheken auf Berliner Grundstücke geplant, die den Grundbesitzer und Hhpo- thekcngläubiger in den Stand setzen soll, sich Kredit zu verschaffen, den er sonst und namentlich in dieser Form nicht erhalten würde. Auch der Verein gegen Verarmung hat 200000 seines Vermögens flüssig gemacht, um Handwerkern und kleine ren Geschäftsleuten durch zinsfreie Darlehen von 250 bis 1000 zu helfen; doch dürften unsere Mitglieder Wohl kaum in den Rah men dieser Hilfeleistung fallen. So sind denn die mannigfachen Veranstaltungen getroffen, um die Wirtschaft in Deutschland aufrechtzuerhalten und dem Ge schäftsmann über die schlimmste Zeit hinweg zu helfen. Wird uns aber geholfen, dann müssen wir auch helfen, und zwar dadurch, daß auch wir unsere Verpflichtungen soweit wie möglich erfüllen, auch gegenüber demVerlag. Bestellungen, die gegen bar erbeten sind, müssen unter allen Umständen eingelöst werden; auch alte Rückstände, die noch vor dem Kriege entstanden sind, dürfen nicht vergessen werden. Ferner müssen wir auch unser e,s Personals gedenken; es ist ja schon eine ganze Menge Gehüsten zum Heere einberufen, und dadurch dem einzelnen Geschäftsmann vielfach eine Erleich terung gewährt worden. Versuchen wir aber jetzt, diejenigen, die nicht einberufen sind, zu behalten, selbst wenn es nicht anders 1408 geht, unter Verkürzung der Arbeitszeit und des Gehalts. Ver mehren wir aber nicht ohne zwingende Not die Arbeitslosigkeit; wir wissen, wie beinahe unmöglich es jetzt ist, eine andere Be schäftigung zu finden. Gedenken wir auch der Notleidenden in unserm Berufe. Groß sind die Ansprüche, die heute an jeden heran- treten; aber darunter dürfen wir nicht unsere eigenen Bedürftigen leiden lassen. Der Unterstützungsverein hat eine Kriegs-Samm lung eingeleitet; gebe ihm jeder sein Scherflein, so groß oder so klein, wie er es vermag! Auch der Verwundeten sollen wir nicht ver gessen! Ein gutes Buch hilft dem Genesenden schneller zur Gesundheit. Der Verlag soll und wird aus seinen Beständen geben, aber auch das Sortiment und das Antiquariat hat viel fach Bücher, die es hergeben kann; tun wir auch in dieser Be ziehung unsere Pflicht! Nach den Erfolgen, die unsere tapferen Truppen bis jetzt er reicht haben, können wir zuversichtlich hoffen, daß bald eine bessere Zeit eintritt, und die vielfachen Mittel, die angewendet werden, um unsere Wirtschaft zu stützen, werden die Übergangs zeit erleichtern. Freilich fängt eben erst der Krieg an, und eigent lich sollte jetzt der Einzelne noch nicht in dringender Verlegenheit sein; aber wo er es ist, wird eines der verschiedenen Mittel, die ich oben genannt habe, ihm wohl über die Schwierigkeiten hinweg helfen. Und nun noch eins! Der Krieg ist nicht des Krieges wegen da, sondern um einen Frieden, und zwar einen dauernden Frie den zu gewährleisten. Deshalb keine Verhetzung der Völker, mit denen wir nach einem hoffentlich baldigen, Deutschland auf lange Zeit sichernden Frieden wieder arbeiten müssen! Beförderung von Zeitschriften nach überseeischen Ländern. Wie wir den »Mitteilungen des Deutschen Verlegervereins«: Nr 301 entnehmen, hat der Erste Vorsteher des Deutschen Verlegervereins, Herr Hofrat Arthur Meiner, an eine Firma in Holland (Tjeenk Willink L Zoon, Haarlem) und in Dänemark (Ove Tryde, Kopenhagen) je eine Anfrage gerichtet ist. u.), auf welchcWeise oder durch wessen Vermittlung die in Deutschland erscheinenden wissenschaftlichen Zeitschriften usw. nicht nur an die im Kriegszustand mit Deutschland stehenden, sondern auch an die überseeischen Länder, nach denen von Deutschland aus keine Schiffe abgehen, zu versenden sind. Daraufhin ist von der holländischen Firma Martinas Nijhoff im Haag, Lange Vorhaut 9, das unten eben falls abgeüruckte Schreiben eingegangen. Es würde sich demnach empfeh len, sich gegebenenfalls mit den genannten Firmen ins Einvernehmen zu setzen, wobei zu berücksichtigen wäre, daß anscheinend der Aus landsverkehr über Dänemark schwieriger ist, als der über Holland. Sehr geehrter Herr Kollege! Der furchtbare Krieg, den Deutschland gezwungen ist, nach vielen Seiten hin auszufechten, hat auch den Verkehr mit dem größten Teil des Auslandes unterbunden, und es ist infolgedessen auch nur noch nach wenigen Ländern möglich, die wissenschaftlichen Publikationen und Zeitschriften zu verbreiten. Die guten Beziehungen Ihres Landes zu Deutschland und noch mehr die herzlichen Beziehungen zwischen Ihnen und mir als dem Vorsteher des Deutschen Verlegervereins veranlassen mich, bei Ihnen anzufragen, ob und in welcher Weise eine Vermittlung zuwege ge bracht werden kann, die in Deutschland erscheinenden Zeitschriften auch weiter, nicht nur an die mit Deutschland im Kriegszustand stehenden Länder, sondern auch an die überseeischen Länder, nach denen von Deutschland keine Dampfer gehen, zu versenden. Es werden jetzt zwar enorme Ansprüche an deutsches Vermögen und an seine Menschen und deren Arbeitskraft gestellt. Viele Be triebe können nur noch mit halbem Personal arbeiten, da die andere Hälfte im Felde steht. Trotzdem erscheinen deutsche Zeitschriften, be sonders auch solche wissenschaftlicher Richtung, in gleicher Regel mäßigkeit weiter, wenn auch vielleicht in etwas verringertem Umfang. Es liegt nun im Interesse der deutschen Nation und des Deutschen Verlegervereins insbesonders, auch dem entferntesten Auslande zu beweisen, daß hier kein Stillstand in der Arbeit eingetreten ist. Auch im Auslande wird der Gelehrte in vielen Fällen seine For schungen fortsetzen, und er wird hierzu deutsche Literatur in gleicher Weise weiter gebrauchen, wie dies vor Ausbruch des Krieges der Fall war.
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