Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140917
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191409171
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19140917
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-09
- Tag1914-09-17
- Monat1914-09
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
» weitere Exemplare zitm eigenen Gebrauch kosten se 3sMark »» Mitglieder für die Keile 10 >pf.. für >/, 6. 32 M. statt 3S M-,' »jährlich freiGejchäftsstelle oder 3S Mark bei Vostüberweifung!» für'/, 6.17 M. statt 18 M. Stellengejuche werden mit 10>pj. pro ^ t innerhalb des Deutfchen DeNhes. Richtmitglieder imN Seile berechnet. — 3n dem illustrierten Teil: für Mitglieder ^ t Deutschen Deiche zahlen für jedes Exemplar 30 Mark de;, ») des Dörfenvsreins die viergejpaitens >pstit;sile oder deren »» L3S Mark jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung N Daum 15 <pf^ >/. 6.13.50 M„'/2S.2S M.. >/, 6.50 M.; für Nicht-»» ; über Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitglieder in )j Mitglieder 40 Pf-, 32 M-, SO M., 100 M. — Deilagen werden !) ; diesem Falle gegen 5 Mark Zuschlag für jedes Exemplar.)» nicht angenommen.—DeiderseitigerErsüilungsort ist Leipzig !» len- Nr. 216. Leipzig, Donnerstag den 17. September 1914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil Kreditbeschaffung und Krediterhaltung im Kriege. Vortrag, gehalten im Berliner Sortimenterverein am 7. September 1914, von R. L. Prager. Seit der letzten Versammlung, die der Berliner Sortimenter berein abgehalten hat, hat sich gar vieles geändert. Während wir damals im tiefsten Frieden lebten und jeder in Ausübung seines Berufs tätig war, ist seit etwas mehr als Monatsfrist der lange gefürchtete Weltkrieg über Europa hereingebrochen. Der halbe Erdteil starrt in Waffen, Millionen-Heere stehen einander gegen über, und Deutschland ist im Kriege mit Frankreich, Rußland, England, Belgien und nun auch noch mit Japan, einzig und allein angewiesen auf seine Kraft und die Bundesgenossenschaft Österreich-Ungarns. Inzwischen können wir uns schon des Sieges der deutschen Waffen freuen. Einen Schlag nach dem andern hat unser tüch tiges Volksheer ausgeführt, und auch unsere Marine hat bereits Erfolge aufzuweisen. Unser Heer steht vor Paris; der deutsche Boden ist vom Feinde gesäubert. Hat somit unsere Kriegsbereitschaft im höchsten Grade allen Ansprüchen genügt, die wir stellen konnten, so ist auch die wirt schaftliche Kriegsbereitschaft Deutschlands durchaus auf der Höhe. Der Aufmarsch unserer Truppen hat sich mit einer Schnelligkeit und Sicherheit vollzogen, die unvergleichlich ist. Die Ernährung der Truppen, der Nachschub, die Rückführung der Verwundeten und der Unmasse von Gefangenen, alles geht mit einer Ruhe und Sicherheit von statten, als ob wir im tiefsten Frieden lebten. Die Reichsbank hat einen Goldvorrat, wie sie ihn bisher noch niemals gehabt hat. Der Reichsbankdiskont beträgt 6 °/o, während er bei der Bank von England 8 °/o ausmacht. Der Reichstag hat durch die Gesetze vom 4. August 1914, die ohne Beratung an einem und demselben Tage in allen drei Lesungen einstimmig angenommen, vom Kaiser unterzeichnet und noch an demselben Tage im Reichs- Gesetzblatt veröffentlicht worden sind, das Seine getan, um auch den daheim Gebliebenen die schwere Zeit möglichst zu erleichtern. Sie ist freilich mehr als schwer. Bei der Natur der heutigen Wirt schaft, die keine Volkswirtschaft mehr genannt werden kann, son dern eine Weltwirtschaft geworden ist, hat der Krieg auf die ganze Welt, einschließlich Amerikas, auf kriegführende wie nicht kriegführende Staaten wie eine Bombe gewirkt, und das ganze Wirtschaftsleben lahmgelegt. Daß unter solchen Umständen gerade der Buchhandel am meisten leidet, braucht kaum besonders betont zu werden. Leider ist das Buch namentlich in Deutschland noch immer ein Luxus gegenstand, dessen Ankauf man in solchen Zeiten am ehesten unter läßt. Dazu kommt die leidige Gewohnheit des bücherkaufenden Publikums, die Rechnungen des Buchhändlers nur sehr langsam zu bezahlen und diese Zahlung in schweren Zeiten ganz zu unter lassen. Wie Deutschland zu einem Exportland geworden ist, so führt auch der Buchhandel in erheblichem Maße aus, und wir können bei unserer so außerordentlich hohen Produktion den Ab satz an das Ausland gar nicht entbehren. Wenn der deutsche Buchhändler heute mit Stolz feststellt, daß er der Lieferant eines großen Teils der Bibliotheken und Gelehrten der ganzen Welt ist, so hat dies für uns die böse Kehrseite, daß ein großer Teil unserer Außenstände im Ausland liegt und bis zum Ende des Krieges nicht flüssig gemacht werden kann, wenn wir auch hoffen wollen, daß nicht allzu große Verluste sich aus diesen Außen ständen ergeben und daß nach dem Kriege unsere Kunden im Auslande auch ferner von uns beziehen werden. Vielleicht wird auch in dieser Beziehung der Krieg uns eine beherzigens werte Lehre geben, nicht mehr so hohe und namentlich so lange Kredite den Ausländern zu gewähren. Ich möchte hier aber auch eine Warnung nicht unterlassen: nicht allzu scharf gegen die An gehörigen der mit uns im Kriege liegenden Völker, namentlich in der Presse, vorzugehen. So begreiflich die Erregung über den brutalen überfall ist, der Deutschland betroffen hat, und so ver ständlich der Manneszorn ist, den die Behandlung der Deutschen im Auslande, die Austreibung von Frauen und Kindern erregt, so wollen wir doch gesitteter sein als die andern und uns ver gegenwärtigen, daß der Krieg nicht gegen einzelne geführt wird. Gerade diejenigen Kreise im Auslande, die deutsche Wissenschaft, deutsche Kunst und Literatur kennen und schätzen, empfinden, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann, selbst am tiefsten, daß die ser Krieg nur von einzelnen Gruppen angezettelt worden ist und daß gerade die Intelligenz der mit uns im Krieg befindlichen Länder zum großen Teil den Kampf mit Deutschland von Herzen bedauert. Doch diese Erwägungen helfen uns über die schwere Zeit nicht hinweg. Der Krieg ist da, und so friedliebend der Deutsche auch ist, so allgemein ist die Begeisterung für diesen uns aufge drängten Krieg. Die ins Feld Gezogenen wie die hier Geblie benen, jeder an seinem Teil, suchen das Ihre dazu beizutragen, daß dieser Krieg für uns siegreich sei, und daß während des Krie ges unser Wirtschaftsleben aufrechterhalten werde und die ge fährdeten Existenzen, soweit es irgendwie geht, über Wasser ge halten werden. Im Buchhandel ist die Gefährdung der Existenzen besonders groß. Namentlich das Sortiment, das auch schon in Zeiten des Friedens schwer um seine Existenz zu ringen hat, wird jetzt auf eine ganz besonders harte Probe gestellt. Der Verkauf von Bü chern hat so gut wie aufgehört, bis ans den Absatz von Kriegs karten, deren Verkauf ja nur bei wenigen Buchhändlern ein wirk lich lohnender ist. Zahlungen gehen sehr schwach ein, vom Aus lande gar nicht; aber auch die deutschen und österreichischen Kunden lassen es an der Begleichung ihrer Rechnungen sehr feh len. Neuer Kredit ist augenblicklich überhaupt nicht zu haben, und auch der alte wird häufig beschränkt. Freilich dürfen wir hoffen, daß bei einem weiteren siegreichen Vordringen unseres Heeres auch das Vertrauen zurückkehrt und die Geschäfte wieder lebhafter werden. In etwas hat sich dies, wie ich glaube, schon jetzt gezeigt. Welche Mittel kann nun der Buchhandel anwenden, um sei nen Fortbestand aufrecht zu erhalten? Da ist es zuerst und vor allen Dingen die Selbsthilfe, aus die verwiesen werden muß. Je der muß selbst so viel wie möglich tun, um seinen Kredit aufrecht- zuerhalten, und weitere Mittel flüssig machen. Dazu gehört auch, daß die säumigen Zahler an ihre Pflicht gemahnt werden, und die einzelnen Vertretungen des Sortiments werden, wie es be reits der Vorstand des Provinzialvereins der schlesischen Buch händler getan hat, gut tun, ihren Mitgliedern ein Mahnschreiben 1405
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder