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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1903
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- Erscheinungsdatum
- 01.05.1903
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- Deutsch
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Papier-Untersuchung, Wissenswertes über Papierkauf, Eigenschaften, Bestandteile und Fabrikations-Material non Papier. Heraus gegeben von Otto Winlllrr, Direktor der Papier- prüfungs-Anstalt und verpflichteter Sachverständiger beim König!. Amts- und Landgericht zu Leipzig, und vr. H. AlN'jtkNS, Anstaltschemikcr. 8°. 118 Seiten mit Tafeln. Leipzig 1902, Verlag von Eisenschmidt L Schulze. Preis gebunden 6 (Vgl. auch Nr. 50 d. Bl.) Es ist in Verlegerkreisen allgemein bekannt, daß oft Verluste entstehen, wenn sich nach kürzerer oder längerer Zeit erwiesen hat, wie wenig das zu einem Verlagsartikel verwendete Papier dazu geeignet war, und mancher Streit und Schaden würde sich vermeiden lassen, wenn bei der Wahl des Papiers von vornherein auf dessen Prüfung mehr Sorgfalt gelegt worden wäre. Diese Prüfung ist allerdings jetzt — in dem papiernen Zeitalter — nicht mehr so einfach wie früher, wo die allge nrein angewendeten Hausmittel, das Einreißen, Knittern und Reiben, Beschreiben mit scharfen Tinten und Benutzung einiger Reagentien znm Nachweis von Holzschliff u. s. w. oft für die Wahl genügten. In der Papierfabrikation wie in der Prüfungspraxis sind durch die Fortschritte in der Technik und Chemie so gewaltige Änderungen zu verzeichnen, daß selbst ein von einem der Verfasser vor Jahren erschienenes Buch heute als veraltet gelten kann. Der enorm gesteigerte Verbrauch hat es mit sich gebracht, bei der Papierfabrikation mehr und mehr Rohfasern und andere Zusatzmaterialien zu verwenden, mit deren Zunahme die Verschiedenartig keit der Papiersorten wie die Schwierigkeiten der Prüfung sich erhöhten und vervielfältigten. Dem Konsumenten einesteils eine gute Anleitung zur Prüfung zu bieten, andernteils dem Fabrikanten über die Verwendbarkeit und Eigenschaften der zur Fabrikation be nutzbaren Materialien Anhalte zu geben, ist der Zweck dieses Buches, dem die jahrzehntelangen Erfahrungen einer speziell der Papierprüfung dienenden Versuchsanstalt zu gründe liegen. Obschon sich die Verfasser einer anerkennenswerten Knappheit befleißigen, umfaßt das Werk auf seinen 118 Seiten alles, was auf dem Gebiete der Papierprüfung nach dem heutigen Stand der Wissenschaft der Fachmann braucht. Nach einem einleitenden Vorwort und vier kürzeren Kapiteln über Papierprüfung im allgemeinen, Verkaufs bedingungen, Vorschriften für Papiere zu amtlichem Bedarf werden im fünften Abschnitt die Eigenschaften und Bestand teile der verschiedenartigen Papiere ausführlich besprochen. Eine ungemein vorteilhafte, eben aus der Praxis hervorgegangene Einteilung erleichtert dem Leser des Buchs, unter Vermeidung alles Unnötigen, sich schnell über die jenigen Rohstoffe und Eigenschaften eines Papiers zu unter richten, die für ihn in Frage kommen, was den praktischen Gebrauch des Buchs sehr angenehm und zeitsparend macht. Der nächste Abschnitt, ungefähr die Hälfte des ganzen Werks umfassend, enthält die »Prüfung der Eigenschaften am fertigen Papier«. Diese betrifft in den einzelnen Unter abteilungen Gewicht, Dicke, Saughöhe, Filtrationsfestigkeit, Leimfestigkeit, Dehnbarkeit, Glätte, Luft- und Fettdichtuug, Vergilbung, Verbrennbarkeit und Fleckigkeit, Zähigkeit, Festig keit rc. Auch in diesem Abschnitt ist die Anordnung durch geführt, bei der praktischen Verwendung des Buchs auf weilige Seiten zusammengefaßt schnell über das zu orien tieren, was gerade gebraucht wird. Anderseits aber läßt die Vielseitigkeit der zu prüfenden Eigenschaften eines Papiers erkennen, wie oft es angebracht wäre, bei Papieren, die einem bestimmten Zweck dienen sollen, wie z. B. bei Jllustra- tions- und vielfachem Farbendruck, schon bei der Anfertigung auf die Wahl der Bestandteile besondre Sorgfalt zu legen. Der darauf folgende Abschnitt behandelt weiter die chemische Reinheit, den Aschen-, Säure- und Wassergehalt, die Leimungsart, Holzschliff- und Faserbestimmung nach mikro skopischer Prüfung. Bezüglich des Nachweises des Gehalts an freier Säure in: Papier, der so oft bezweifelt wird und doch das Fehlschlagen so manchen Farbendrucks verschuldet, finden wir in dem Buch ganz neue Gesichtspunkte. Die Verfasser machten zu diesem Zweck Versuche mit selbstgefertigten Papieren, die sie nach der Herstellung mit verschieden starken Säuren tränkten und dann nach Jahren prüften, um die besten Methoden der darauf bezüglichen Untersuchung zu finden, und um die Wirksamkeit und Dauer der Einwirkung eingebrachter geringerer oder größerer Säuremengen jahre lang beobachten zu können. Der letzte Abschnitt »Prüfung des Fabrikationsmaterials« hat ein weitergehendes Interesse für den Papierfabrikanten, ist aber deshalb für den Groß-Konsumenten ebenfalls von beachtenswerter Wichtigkeit. Die dem Buche beigegebenen Abbildungen veranschau lichen die zur Prüfung nötigen Apparate, wie solche znm Teil von der Anstalt selbst konstruiert worden sind, sowie zwei Farbentafeln, die in 250facher Vergrößerung mikro skopische Faserbilder veranschaulichen. Wenn auch das Buch alle Interessenten über den der zeitigen Stand der Papierprüfungsmcthoden unterrichtet und Konsumenten wie Fabrikanten Anhaltspunkte bietet, die in vielen Fällen zu einer Selbstbestimmung ausreichen, so ist doch nicht zu erwarten, daß jede Meinungsverschiedenheit damit richtig gestellt werden kann, denn bei keiner Ware ist Vertrauensseligkeit weniger am Platz als beim Papier, und nur jahrelange Praxis einer mit allen Hilfsmitteln ausgerüsteteil Anstalt wird vermögen in schwierigen Fällen ein richtiges Urteil abgeben zu können. Daß in solchen Verhältnissen die von den Verfassern geleitete Anstalt die richtige Instanz ist, drängt sich dem Leser zum Schluß des Buchs von selbst auf. Dieses neue Werk unsrer Fachliteratur ist Interessenten deshalb ganz besonders zu empfehlen, weil es den Papier- käufcr meist in den Stand setzt, sich selbst ein Urteil über fein Papiermaterial zu bilden, und weil es dringend mahnt, bei Wahl und Bestellung von Papier klare Vorschriften zu geben über die Eigenschaften, die von einem zweckmäßigen Papier nicht nur verlangt werden, sondern die auch präzis bezeichnet sein müssen, sofern der Fabrikant imstande sein soll wunschgemäß zu liefern. Buchhändler und alle, die es werden wollen, nicht zuletzt auch Buchdrucker, müßten dieses Buch besitzen lind dessen Inhalt wiederholt und gründlich studieren. —n. Das neue Adreßbuch des belgischen Buchhandels. Nach einer Pause von acht Jahren ist endlich eine neue (sechste) Auflage des mit Unterstützung des »Osrels bslgs äs ln, llbralrlk et äs l'irapriwsrik« herausgegebenen »^vnruürs ckk ln librnirlk bklgk« erschienen. Sie Iveist in der Anord nung gegen die vorhergehende, 1895 erschienene fünfte Auf lage keine wesentlichen Neuerungen auf, dagegen sind in der neuen Auflage die biographische Einleitung, die 1895 dem belgischen Buchdrucker und Druckpressen - Fabrikanten Henri Jullien, sowie der damals 66 Seiten starke Journalanhang am Schluß weggcfallen, der ein alphabetisch und sachlich ge- 458*
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