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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1903
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- Deutsch
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3446 Nichtamtlicher Teil. ^ 99, 1. Mai 1903. Händlern besuchter Vortrag des Herrn Oberfaktors Hendel der Buchdruckerei Wilh. Gottl. Korn. Der Vortragende behandelte in freiem, fast zweistündigem Vortrag mit größter Sachkunde das Thema: »Was soll der Buchhändler vom Buchdruck wissen?- Er gab nach kurzem Überblick über die Geschichte des Vuchdruck- gewerbes eine anschauliche Schilderung der »schwarzen Kunst« und ihrer einzelnen für den Buchhandel besonders wichtigen Zweige. Dabei verstand er es, den sachlich hochinteressanten Stoff auch durch Anschauungsmaterial dem Zuhörerkreise nahe zu bringen. Der reiche Beifall, der ihm zuteil wurde, zeugte davon, wie vor trefflich ihm das gelungen war. — Dem Dank des Vereins hat zwar schon der Vorsitzende des -Rübezahl- in warmen Worten Ausdruck verliehen, doch sei auch noch an dieser Stelle Herrn Hendel der Dank des Breslauer Jungbuchhandels ausgesprochen. An den Vortrag schloß sich gegen Mitternacht eine Besich tigung der im vollen Betrieb befindlichen, mit der Herstellung der Schlesischen Zeitung beschäftigten Abteilung der Korn'schen Buch druckerei. Der Einblick in dieses mit wunderbarer Präzision arbeitende Maschinengetriebe, in die Geheimnisse der Stereotypie rc. bot eine willkommne und wertvolle Ergänzung des Vortrags, wofür auch der Firma Wilh. Gottl. Korn hierdurch in herzlichster Weise gedankt sei. kl. U. Personalnachrichten. Jubiläum. — Der Prokurist und langjährige Kassierer im Hause Franz Wagner in Leipzig, Herr Richard Möller, kann am heutige» 1. Mai auf eine ununterbrochene vierzigjährige Tätig keit in diesem großen und angesehenen Buchhandlungshaus zurück blicken. Möchte ein gütiges Geschick dem bescheidnen und pflicht eifrigen Mann, der seines Amts mit musterhafter Gewissenhaftig keit in voller Rüstigkeit waltet, seine Gesundheit und Arbeits kraft noch lange bewahren und ihn das goldne Jubelfest seiner Amtstätigkeit erleben lassen. ff Malwida von Meysenbug. — Am Sonntag, den 26. April, ist in Rom in ihrer bescheidenen Häuslichkeit, Via Pol- veriera 6, im hohen Alter von 87 Jahren die vielgclesene und vielbesprochene Schriftstellerin Malwida von Meysenbug, eine geistig hochbegabte Dame, gestorben. Sie war am 28. Oktober 1816 in Kassel als Tochter des Hofmarschalls von Meysenbug geboren^, xjß sich aber in jungen Jahren, ihren sie stürmisch beherrschenden vormärzlichcn Idealen folgend, aus den Kreisen los, denen sic durch Geburt und Erziehung angehörte und suchte sich unter Entbehrungen und Sorgen selbst ihren Lebensweg. Zu nächst in Hamburg, dann seit 1848 in London, wo sie im Hause des verbannten Alexander Herzen als Erzieherin Beschäftigung und Unterkommen fand und zugleich viele persönliche Beziehungen u Angehörigen des großen und geistig bedeutenden Flüchtlings reises anknüpfte, der in den fünfziger Jahren sich dort zusammcn- fand und ihrem Leben reichen Inhalt gegeben hat. In später» Jahren wohnte sie in Rom. Von ihren Schriften seien hier fol gende genannt: Memoiren einer Jdealistin, — Stimmungsbilder aus dem Vermächtnis einer alten Frau, — Phädra (Roman), — Gesammelte Erzählungen, — Erzählungen aus der Legende und Geschichte, — Lebensabend einer Jdealistin, — Individualitäten. (Sprechsaal.) »Stiftungs-Abonnements.« Die in der Überschrift zum Ausdruck gebrachte merkwürdige Forni des Zeitschriftenbezugs wird den »Förderern und Freunden deutscher Geisteskultur« in einem Prospekt über die Monatsschrift »Wartburgstimmen« (Thüringische Verlags-Anstalt, Eisenach und Leipzig) nahegelegt. Es heißt darin (Red.): »Mitteilung an Förderer und Freunde deutscher Geisteskultur im Sinne der «Wartburgstimmcn«. -Zu Gunsten von Wartburgstimmen-Abonnemcnts wurde dem Herausgeber der »Wartburgstimmcn- von privater Seite und in hochherziger Weise die Summe von 3000 Mark zur freien Verfügung übergeben. »Der Herausgeber hat davon Abstand genommen, mit dieser Summe Freiabonnements zu stiften, sondern er will mit dieser Summe Jahres-Abonncments zum ermäßigten Preis von 12 Mark ermöglichen für solche Personen, die den Zielen der »Wartburgstimmen» herzliches Interesse ent gegenbringen , denen 15 Mark aber über die Mittel für Zeitschriften gehen. Die Vcrlagsanstalt kann und darf nach den Forderungen des Buchhändlerbörsenvcreins die -Wartburgstimmcn« nicht unter 15 Mark abgebcn; deshalb ergänzt der Stiftungsfond jedes Stiftungsabonnement zu dem normalen Preise von 15 Mark. Anträge auf ermäßigte Jahresabonnements sind direkt an den Herausgeber der -Wartburgstimmen«, den Schriftsteller Hans K. E. Buhmann zu Eisenach, zu richten. — Den Vorzug eines Stiftungs- abonnemcnts genießen nur einzelne Personen, nicht Körper schaften, Lesezirkel oder Büchereien.« Erklärung. (Vgl. Nr. 86, 90, 91 d. Bl.) Die Unterzeichneten Dresdner Mitglieder des Vereins Dresdner- Buchhändler und des Buchhändlerverbands für das Königreich Sachsen erklären hierdurch im Anschluß an die Mitteilung, die Herr Or. Ehlermanu in Nr. 86 des Börsenblatts veröffentlichte, daß sie die schroffe Stellungnahme ihrer Vorstände gegen Herrn Robert v. Zahn nicht billigen. Friedrich Axt. O. V. Böhmert. Ludwig Bratfisch. Hugo Colditz i/Fa. Aruoldischc Buchhandlung. Carl Damm i/Fa. C. Höckner's Buchhandlung. A. Dresscl. C. Heinrich. Erwin Höffner i/Fa. Moewig L Höffner. H. Holst i/Fa. Emil Richter. Alexander Kaufmann i/Fa. H. Hackarath's Buchhandlung. G. A. Kaufmann. Fr. Kules i/Fa. Emil Weise's Buchhandlung. Gerhard Kühtmann. Georg Lehmann i/Fa. Expedition der Europäischen Moden zeitung Klemm L Weiß. Walter Meinhold i/Fa. C. C. Meinhold L Söhne. Artur Moewig i/Fa. Moewig L Höffner. Carl Reißner. Wilhelm Reuter. H. Schmidt i/Fa. Paul Schmidt. Reinhard Schwarz. Georg Tarn me. R. Tarn me i/Fa. F. L O. Brockmann's Nachfolger. Oscar Thiele. L. Ungelenk i/Fa. Justus Naumann's Buchhandlung. Erwiderung. Dresden, Zwickau, Riesa, 29. April 1903. Als wir uns entschlossen, öffentlich für die Wahl des Herrn Bernhard Hartmann - Elberfeld als zweiten Schatzmeister des Börsenvereins einzutreten und damit indirekt gegen die nachträg lich aufgestellte Kandidatur des Herrn von Zahn - Dresden Stellung zu nehmen, waren wir uns wohl bewußt, daß unser Vorgehen auf Widerspruch stoßen würde. Wenn ivir uns trotzdem für ein solches Vorgehen entschieden, so gingen ivir von der Erwägung aus, daß der Vorstand eines Vereins gegcbnenfalls auch den Mut besitzen müsse, gegen den Strom zu schwimmen, wenn er dies aus sachlichen Gründen für erforderlich hält. In dieser Lage aber befanden wir uns, als die Kandidatur Herrn von Zahns bekannt- gegeben wurde. Wir erachteten die Wahl einer -vermittelnden« Persönlichkeit, lediglich um eine Kraft wie Hartmann-Elberfeld zu beseitigen, nicht für geboten, — außerdem aber konnten wir uns infolge unsrer genauren Kenntnis der Verhältnisse mit der Gegen kandidatur gerade des Herrn von Zahn in keiner Weise be freunden. Wir hielten es für unsre Pflicht, allen Beteiligten von dieser unsrer Auffassung Kenntnis zu geben. Daß wir Herrn von Zahn gegenüber in -schroffer» Weise Stellung genommen hätten, bestreiten wir; in unserm Rund- chreiben ist jede Äußerung, die irgendwie verletzend gegen die Person des Herrn von Zahn hätte wirken können, auf das pein lichste vermieden worden, so daß wir diesen Vorwurf durchaus und entschieden zurückweiscn müssen. Unsre Stellungnahme in der Angelegenheit ist weder durch Sympathien für die Person des Herrn Hartmann, noch durch etwaige Antipathien gegen die des Herrn von Zahn auch nur im geringsten beeinflußt worden; im Interesse der Sache allein sind unsre Entschließungen erfolgt. Unsre nächsten Vereinsversammlungeu werden uns die will- kommnc Gelegenheit bieten, die Meinung der Majorität der Mit glieder in Erfahrung zu bringen. Aus dem Ergebnis dieser Ver handlungen werden wir die entsprechenden Folgerungen zu ziehen wissen. Der Vorstand des Vereins Dresdner Buchhändler. Georg Schmidt. Or. Erwin Haendcke. Carl Stephan. Max Leithold. Ernst Schürmann. Der Vorstand des Buchhändlerverbandcs für das Königreich Sachsen. Rudolf Heinze. Richard Braeuuiuger. Georg Schmidt. Or. Erwin Haendcke. Paul Hoffman».
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