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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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215, 16. September 1914. Redaktioneller Teil. DSrsenblat, f. d. Dychn. Buchhanlxl. loren gehen. Unser Vaterland ist in bewunderungswürdiger Weise in aller Stille auf die Möglichkeit eines Krieges vorbereitet worden, nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich; kein anderes Land kann das in gleicher Vollkommenheit aufweisen! Verwerflich wäre es, diese Vorsorge zu durchkreuzen. Das deutsche Sortiment leidet wie viele anderen Geschäftszweige schwer unter dem Drucke des Krieges; die Musen entweichen vor dem dröhnenden Schritte des waffenstarreudcn Mars. Der Sortimenter ist aus seinen, gewöhnlichen Geleise gerissen. Er mutz sich möglichst schnell in die Sachlage hineiufinden und nach neuen Hilfsquellen Umschau halten; je schneller er sich »rangiert«, desto besser für ihn. Die wich tigste und brennendste Frage ist für viele Kollegen die K r e d i t f r a g e. Wie manchem Sortimenter ist es trotz ehrlichem Streben nicht ge lungen, nennenswerte Kapitalien anzusammeln. Ihnen wird mit der auch im Buchhandel in weitem Matze ausgegebenen Parole: »Lieferung nur gegen bar« der Lebensnerv abgeschnitten. Ich brauche hier nicht auf die vielen Kundmachungen von Behörden und einsichtsvollen ange sehenen Persönlichkeiten gegen diese Parole aufmerksam zu machen; sie werden bekannt sein. Ich erinnere nur an die Aufforderung des Ver bandes sächsischer Industrieller, gerichtet an diejenigen Verkaufsvcr- bände, die fortan nur gegen bar liefern wollen. Sie werden aufge- sordert, diese Matzregel schnellstens zurllckzunehmen, da sie weder durch den Kriegszustand noch sonstwie begründet sei, wohl aber das Erwerbs leben schwer schädigen würde. In ähnlichem Sinne haben sich auch die Handelskammer Krefeld und andere Handelsvertretungen ausge sprochen. Zu den einzelnen Fragen der Redaktion möchte ich folgendes be merken, wobei ich vorausschicke, das; es sich um ein kleineres Sorti ment in einer Kreisstadt etwa zwei Stunden von der holländischen Grenze handelt. Die Stadt hat nicht ganz 20 000 Einwohner; Garni son sl Bat.), 2 höhere Schulen, Baöesaison; reges literarisches Leben, schöne landschaftliche Lage. Das in bester Lage befindliche Geschäft ist das erste am Platze, verbunden mit Zeitungsverlag und Druckerei. Das Personal ist »m die Verkäuferin, deren Kündigungstermin abge laufen war, verringert, da der vorhandene Gehilfe neben dem Ge schäftsführer (letzterer dem ganzen Unternehmen vorstehend) vollauf genügt; Aushilfsdienst während der Pausen usw. leisten Angestellte der Geschäftsstelle der Zeitung. Weitere Veränderungen durch Einbe rufung sind nicht zu erwarten. Buchhandlungen sind an, hiesigen Platze nicht geschlossen worden. Alle tragen den veränderten Verhältnissen Rechnung und scheinen sich leidlich durchzuschlagen. Es herrscht hier der verschärfte Kriegszustand. Trotzdem ist das Verhalten der Behörden entgegenkommend und ohne Schärfe oder Schroffheit. Beschlagnahmt wurden sogleich bei Beginn der Mobil machung alle Spczialkarten mit Teilen des Grenzgebietes; sie sind auf dem Polizeiamt deponiert und bleiben unser Eigentum. Mit den, Ver kauf von Kriegskarten haben wir keine Beanstandungen gehabt. Es wurde uns lediglich empfohlen, an zweifelhafte Personen oder nicht neutrale Ausländer keine Karten abzngeben. Das Markieren der Heeresstcllnngen mit Fähnchen auf den im Schaufenster ausgelegten Karten war in den ersten Wochen verboten. Eine vorläufige Einstellung der Zeitschriften halten wir nicht für geboten, auch entspräche das nicht der Rechtslage, besonders nicht bei den schon im voraus für das Vierteljahr usw. berechneten Zeitschriften. Dagegen könnte man dem Verleger, wenn er grossen Rückgang an In seraten hat, eine Beschränkung des Umfanges oder die Zusammenlegung in Doppelnummern nicht verdenken. Das Publikum schränkt seinen Bücherkauf sehr ein, doch haben wir bis heute mit Lieferungswerken und Zeitschriften w^nig Schmierig keiten gehabt. An, unberechenbarsten sind die Abonnenten einiger Mo dezeitschriften, die hestwcise bezogen werden können. Das Interesse des Publikums wendet, oder besser gesagt wandte sich in erster Linie natürlich den Kriegskarten zu. Doch ist hierin der Bedarf schon in der Hauptsache gedeckt; es kommen nur noch Nach zügler. Die Rabattierung der meisten Kricgskarten ist im ganzen gut, jedoch huldigen viele ihrer Verleger dem in den Spalten des Börsen blattes schon gewürdigten Grundsätze: »Lieferung nnr gegen bar«; eine Firma liefert sogar nur gegen Vor einsendung des Betrages, da sie »keine Zeit« zum Ausschreibeu von Nachnahmen habe und ihre Buchführung »möglichst einfach« gestalten müsse! Weiter verlangt das Publikum Broschüren über Einteilung, Standorte der Armee und alles hierher Gehörende (z. B. Stechcrts Armeeintcilnng, Das Volk in Waffen (Gelber Verlags, die betr. Hefte der Miniaturbibliothck, der Volksbücher von Velhagcn L Klasing usw.); weiter verwendet man sich erfolgreich für Bücher für Samariicrkursc (ESmarch, Erste Hilfe, — Krankcnlehrbuch). Ferner werden Broschüren gekauft über Ursachen und Vorgeschichte des Krieges, z. B. Das deutsche Weitzbuch, — Jansson, Unsere Feinde, — Der Kriegsausbruch 1914 (Heymann). Dann finden vielseitige Abnahme die jetzt beginnenden Lieferungswerkc über den Krieg, z. B. von der Union (ä 25 ^f), Daheim (ä 00 ^f), Jul. Hoff man,, (ü 30 M. Nicht zu vergessen, daß mancher statt einer Kriegs karte auch gern einen Atlas nimmt. Nutzt der Sortimenter die Nachfrage des Publikums nach diesen aktuellen Sachen aus und hilft er geschickt „ach, so wird er seinen Bar umsatz erheblich steigern. Verfügt er irgendwie über eine geeignete Persönlichkeit, so lasse er die genannten billigeren Sachen, zumal die Lieserungswerke, von Haus zu Haus anbieten. Hierzu kommen noch die einzelne» Nummern der »Berliner Illustrierten Zeitung«, »Wo chenschau« usw.; auch denZeitungs verkauf muß der Sortimenter in seinen Bereich ziehen. Weiter gehören zur Belebung des Geschäftes zeitgemäße, anziehende Ausstattung des Schaufensters und Aushängen der neuesten Extrablätter. Für deren schnellste Zustellung sei man besonders besorgt. Am beste» läßt mau sie sich von einer Zeitung des Ortes telephonisch zusprechen und schreibt den Text mit Blaustifk auf bereitgehaltene, schon im voraus mit dem Kopfe der betr. Zeitung ver sehene Blätter. Auch vergesse man nicht eine seinen Verhältnissen ent sprechende Zeitungsreklame durch kurz und bündig abgefatzte Inserate. Was schließlich die buchhändlerischeu Vereine betrifft, so könnten sie bei Regelung von Kreditfrage» Mitwirken, etwa notwendige Schritte bei Behörden unternehmen oder sich in ähnlicher Weise betätigen. CI., 10. September 1914. E. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 7. bis 12. September 1914. Vorhergehende Liste 1914, Nr. 209. * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Bonneß L Hachseld, Potsdam. Berliner Komm.: Volckmar. (B. 208.) Br am sie dt, Gebr., Elmshorn. Der Mitinhaber Johannes Bramstedt ist aus der Gesellschaft ausgeschieöen. (H. 10./IX. 1914.) Buchvcrlag fürs Deutsche Haus Albert Wagner, Berlin, ging ohne Verbindlichkeiten an David Loewcnberger über. (H. 7./IX. 1914.) Concert-Direction Hermann Wolfs, Berlin. Zur Vertretung der Gesellschaft ist fortan nur die Gesellschafterin Frau Aloisia Wolfs gcb. Schwarz berechtigt. (H. 8./IX. 1914.) Elsner, Otto, Buchdruckerei u. Verlagsbuchhand lung A.-G., Bcrli n. Friedrich Lange ist Prokura erteilt. Der Prokurist Adolf Jordan ist verstorben. (H. 11./IX. 1914.) Enke, Ferdinand, Stuttgart. Der Prokurist Ernst Stciöle ist verstorben. (B. 208.) Forster, F r z., Bayreuth, veränderte sich infolgelibergangs ohne Akt. u. Pass, an Martin Liebhart in Fr. Förster Nachf. M. Liebhart. (H. 12./IX. 1914.) Hölzel, Ed., Wien. Ausgetreten der persönlich haftende Gesell schafter Wilhelm Zwierzina. Eingetreteu als persönlich haftende Gesellschafter Otto Schweitzer u. Vincenz Eisenmcicr. (H. 10./IX. 1914.) K o e h l e r's ch e V e r l a g s b u ch h a n d l u n g, W., (F.E.W. Koeh - ler), G e r a - N n t e r m h a u s u. Leipzig wurde im Adreß buch gestrichen. Morawe L Scheffelt Verlag, Berlin. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Fritz Morawe ist alleiniger Inhaber. (H. 11./IX. 1914.) Musikhaus W. Reichel, Nürnberg, Bindergasse 5. Musik.- u. Instrumentenhandlung. Gegr. 1./VII. 1908. Inhaberin: Frau Babettc Reichel, s. 24./VIII. 1914. Leipziger Komm.: Simrock. sB. 210.) Neu mann, L., Bromberg, geriet 31./VIII. 1914 in Konkurs. (B. 208.) Neupert, Richard, vorm. C. Jungmann's Filiale, Leipzig-Lin denau, Kaiserstr. 10. Sort.-Buch-, Musik - u. Papierhandlung. Seit 20./VII. 1914. Gegr. 1879. Leipziger Komm.: F. E. Fischer. Fernsprecher 40 871 Nebenstelle. (Dir.) Nappa Port, C. E., Nom. Geschäft bis auf weiteres geschlossen. Briefschaften sind an die Adresse: Meuhlitz b. Dresden, Villa Waldhans, Albcrtstr. 17, zu richten. (B. 212.) 1403
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