Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.09.1914
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- 1914-09-14
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- 14.09.1914
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt s. d. Ltschu. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^jr 213, 14. September 1914. angebliche Nachum Korn, der nach seiner Behauptung in der Laves- straße eine Leihbibliothek unterhält, hat längere Zeit nnd in größerem Umfange den Wettvermittler vieler Schüler eines hiesigen Lehrinsti tuts gespielt. Die Schüler besuchten ihn wegen der Leihbibliothek. Bei dieser Gelegenheit hat er die Anbahnung der Wettvermittlungen in die Wege geleitet. Die Schüler haben ihre letzten Tascheugelögroschen den Wetten für in- und ausländische Pferderennen geopfert. Der An geklagte will diese Wettbeträge an eine größere Buchmacherfirma in Wien abgeliefert und dafür eine Provision erhalten haben. Vermut lich hat er aber die Buchmacherei selbständig für sich betrieben. Amts anwalt Noltemcyer verurteilte in scharfer Weise das durchaus ver werfliche Verhalten des Angeklagten, unselbständige Schüler zu der Wettleidenschaft zu verleiten. Ein derartiges Verhalten rechtfertigte eigentlich in erster Linie eine schwere Gefängnisstrafe neben einer er heblichen Geldstrafe. Er berücksichtige aber, daß der Angeklagte bisher erst einmal unerheblich wegen eines gleichen Vergehens vorbestraft sei, und beantragte gegen ihn 800 Geldstrafe, ersatzweise für je 5 1 Tag Gefängnis. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 500 Geldstrafe, ersatzweise SO Tagen Gefängnis. Rumänisches Moratorium. — Der rumänische Ministerrat hat die Bewilligung eines Moratoriums für die Zahlungen ins Ausland be schlossen. Bezüglich der Zahlungen im Inland wurde vorläufig die Verfügung getroffen, daß die Banken und privaten Gläubiger die Wechsel gegen Erhalt einer kleinen Teilzahlung prolongieren. Teil-Moratorium iu Ägypten. — Durch ein Dekret des Khedive vom 4. August 1914 wirb folgendes verfügt: 1. Die Fristen, innerhalb deren Proteste und alle den Rekurs be treffenden Rechtsgeschäfte geschehen müssen, werden für alle umsetz baren Handelspapiere bis zum 1. November 1914 verlängert. Die Einlösung kann von den Indossanten und anderen Zahlungs pflichtigen während der verlängerten Fristen nicht gefordert werden. Zinsen sind vom Tage des Verfalls bis zur Zahlung zu zahlen. ! 2. Der Justizministcr wird mit der Ausführung dieses Dekrets beauftragt, das mit seiner Veröffentlichung im »ckournal Okkkeisl« j in Kraft tritt. jckournal OMelal du Oouvornsmsnt Lg^ptisn vom 5. August 1914.) Hilssvcrciuigung für notleidende Künstler Groß-Berlins. — Im Namen zahlreicher künstlerischer Verbände und namhafter Persönlich keiten Groß-Berlins werden wir um die Veröffentlichung des fol genden Aufrufs gebeten: Wer hilft unseren Künstlern? Ihnen, die sonst und auch jetzt noch in den Tagen der Not selbstlos ihre Kunst in den Dienst der guten Sache und der Allgemeinheit gestellt haben! Ihnen, die durch den uns aufgezwungcnen Krieg in bittere Not gerieten: den Musikern, Sängern, Rezitatoren, Musiklchrern und Vortragsküustlernl Mittellos sind die meisten geworden und wissen keinen Rat; denn wo finden sie für ihre Arbeit Ersatz? Ihre Not spricht zu uns tagtäglich in ergreifenden Tönen. Darum hat sich die Hilfsvereinigung für notleidende Künstler gebildet. Sie richtet an die wohlhabende Bevölkerung und an alle Musikfreunde die herzliche Bitte, bei Liebestätigkeit nicht die zu ver gessen und hungern zu lassen, die ihnen so oft im Leben unvergeßlich schöne Stunden der Erhebung und Erbauung schenkten! Die Vereinigung erbittet Spenden an vr. Armin Osterrieth, Bcrlin-Schöneberg, Salzburger Straße 4, um nach Möglichkeit den Be dürftigen Nahrung und Unterstützungen zu gewähren, mit Rat und Tat zu helfen, Arbeitsgelegenheit und damit Brot zu verschaffen. Wer hilft denen, die so oft halfen? Die Not ist groß! Gedenket unserer Künstler! Die »Hilfsvereinigung für notleidende Künstler Groß-Berlins«. 24. Oktober ein geschichtlicher und staatswissenschaftlicher Fort- bildungskursus für akademisch gebildete Lehrer an höheren Lehran stalten und Lehrerbildungs-Anstalten iu Aussicht genommen. Professor Wilhelm Kahl behandelt hier die Grundzüge der Verfassung des Deut schen Reiches. Professor Stammler-Halle entwickelt Rechts- und Staats theorien der Neuzeit. Professor Hoetzsch spricht über Grundzüge der russischen Geschichte, Professor Becker-Bonn über Geschichte und Auf gaben der deutschen Orientpolitik. Geschmacklosigkeiten ans dem Gebiete des Kriegspostkarten-Gewerbes. — Der große Krieg hat naturgemäß auch iu der Kunst und im Kunst gewerbe einen starken Widerhall gefunden, und so lange hierdurch zur allgemeinen Erhebung beigetragen wird, ist dies nur zu billigen. Aber leider machen sich, wie das »Leipz. Tagebl.« schreibt, bereits auch recht bedenkliche Leistungen bemerkbar. Da wird uns eine Postkarte über sandt, die schamlos als »größter Schlager auf dem Kriegsmarkte!« an- gcpriesen ist. Die Karte, die einfach anwidert, ziert ein Bild, das jeden Kunstwertcs entbehrt, dafür aber durch Gräßlichkeit zu wirken sucht. Der Kaiser steht im Kreise deutscher Offiziere, ihnen gegenüber ei» mit einem Helm bewaffnetes und mit einem Eisernen Kreuz behaugenes Totengerippe, zu seiner Seite die feindlichen Nationen als Strohpuppen, auf die abgeschnittene Köpfe gesteckt sind. Die andere Seite schmückt ein ebenbürtiges Gedicht. Dabei hat der Verlag den Geschmack, das beschriebene Bild mit den Worten »Unsere Arbeit ist Gottesarbeit. Das Recht ist unser Richter« zu begleiten. Fürwahr, der heilige Krieg, den wir führen, sollte nicht durch solche Mitzerzeugnisse geschändet werden. Wir hoffen doch, daß es deutsche Künstler gibt, die zu Ehren unseres Kunstgewerbes Besseres schaffen werden. Nicht der Zimperlichkeit rede» wir das Wort. Volkstümlicher Witz soll uns willkommen sein, aber auch auf diesem Gebiete sollten wir zeigen, daß wir nicht die Barbaren sind, als die unsere Feinde uns schildern. Wer mit nns einverstanden ist, weise überall das Schlechte und Geschmacklose zurück nnd kaufe nur Karten, die unserem Kunstgewerbe Ehre machen oder wenigstens er träglich sind. Eine Filialgcwerbestcuer in Soest. — In der Sitzung der Stadt verordnetenversammlung von Soest am 28. Juli wurde der Erlaß einer Ftlialgewerbcsteuerordnung einstimmig beschlossen; die Besteue rung, von der zurzeit 19 Geschäfte betroffen werden, soll 8000 jähr lich einbringen. Es wird der in Soest erzielte Jahresumsatz zugrunde gelegt. Der Steuersatz beträgt bet einem Umsatz bis zu 1000 2 und steigt für jedes weitere augefangene Tausend um je 2 ^k. Von den Steuersätzen ist als Gemeindesteuer der gleiche Zuschlag zu ent richten, der bei den übrigen gewerbesteuerpflichtigen Betrieben von den der Gemeindebesteuerung zugrunde zu legenden staatlich veranlagten Steuersätzen erhoben wird. Zeitungen für die im Felde sichende» Truppe». — Nach einer Be kanntmachung des Reichs-Postamts können zur Beschleunigung des Zeitungsbezugs der im Felde stehenden Truppen Zeitungen und Zeit schriften für Heeresangehörige auch durch Familienangehörige in der Heimat oder sonstige Personen bei den Reichs-Postanstalteu am Schal ter bestellt werden. Für derartige Bestellungen ist außer dem gewöhn lichen Bezugspreise eine Umschlaggebühr zu entrichten, die für das Vierteljahr beträgt: a) bei wöchentlich einmal oder seltener erscheinen de» Zeitungen 30 ; d) bei zwei- oder dreimal wöchentlich erscheinen den Zeitungen 60 ^; a) bei öfter als dreimal wöchentlich erscheinenden Zeitungen 1 20 Bei kürzerem als vierteljährlichem Bezüge wirb die Umschlaggebllhr anteilig unter Abrundung auf volle Mouatsbeträge erhoben. Die Nobelpreise für 1914. — Entgegen den aufgetretenen Gerüch ten wird die Wahl unter den Kandidaten des Nobelpreises in üblicher Weise vonstatten gehen; doch erfolgt die Auszahlung des Friedens preises erst am 1. Juni 1915. Fortbildungskursus für Oberlehrer in Berlin. — In der Berliner Universität soll vom 12. bis 24. Oktober 1914 ein französischer Fort bildungskursus abgehaltcn werden. Vorträge werden halten u. a.: Pro fessor Ebeling, Professor Morf, Professor Sternseld, Professor Ha- guenin. Vom 29. September bis 10. Oktober 1914 findet ein mathe- matisch-uaturwisscnschaftlichcr Fcricnkursus für Lehrer höherer Schu len statt. Hier halten ». a. Vorlesungen: Professor vr. Scheffers, Pro fessor Lampe, Professor Liebisch. Übungen und Besichtigungen schließen sich in großer Zahl an. Endlich ist für die Zeit vom 12. bis Personalnachrichten. Gestorben: am 10. September Herr Paul Lehmann, langjähriger Mit arbeiter im Hause E. Morgenstern's Buchhandlung in Breslau. Der Verstorbene ist der angesehenen Handlung 10 Jahre lang ei» treuer Mitarbeiter gewesen und hat sich durch unermüdlichen Eifer die Achtung und Zufriedenheit seiner Vorgesetzten wie durch persön liche Liebenswürdigkeit die Liebe seiner Mitarbeiter erworben. Karl Pawlik f. — Am 8. September ist in Prag der Professor für Gynäkologie au der böhmischen Universität, Hofrat Professor Or. Karl Pawlik im Alter von OS Jahren gestorben. Mit Pawliks Namen ist eine Reihe von Operations-Methoden verknüpft, die allgemeine Ver breitung erlangt haben. Die Zahl seiner wissenschaftlichen Arbeite» in deutscher, böhmischer, französischer und englischer Sprache ist sehr groß. Verantwortlicher Redakteur: EmtlTh o m a ß. — Verlag: Der Bvrscnvercin der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlcrhauS. Drua: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg LS sBuchhändlerhauss. 1392
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