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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140903
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 204, 3. September 1914. hin. Ein Abschiedsschoppen in dem amBahnhof gelegenenSchützen- hause machte uns das Scheiden von diesem idyllischen Stück chen heimatlicher Erde schwer. Doch heimwärts wandten wir unsere Kiele, neugestärkt zu frischer Arbeit und zu neuer Tätigkeit. Jahresbericht. Sehr geehrte Herren Kollegen! Im abgelaufenen Vereinsjahr hat sich der Personalbestand unseres Kreisvereins wenig verändert. 41 Mitglieder haben wir am Schluß, 39 waren es zu Anfang. Außerordentliche Mitglieder haben wir 9. Die Reorganisation des Börsenblattes und die unentgeltliche Lieferung dieses Vereinsorgans an alle Mitglieder des Börsen vereins führt manchen bisher bei Seite stehenden Kollegen in die Kreis- und Ortsvereine, wenn auch einige immer noch unbelehr bar bleiben. Wegen Nichterfüllung der vom Börsenverein für die Auf nahme in das Adreßbuch und das Börsenblatt aufgestellten For derungen haben wir ein Aufnahmegesuch abweisen, ein anderes bis zur erfolgten Geschäftseröffnung des Antragstellers zurück stellen müssen. Die neuen Fragebogen des Börsenvereins für neue Firmen usw. sind Praktisch und haben sich bewährt, nur möch ten wir auch hier noch einmal dringend bitten, vom Vorstände er betene Auskünfte doch ja immer prompt, recht sorgfältig und mög lichst umgehend zu beantworten. Wir sind von unseren Mitglie dern darin mehrfach säumig und unzureichend bedient worden. Leider ist es uns auch nicht gelungen, die Beschlüsse der vor jährigen Hauptversammlung betr. »Schwarze Liste« und »Abkür zung der Kreditfristen« zur Durchführung zu bringen. Wir fan den unter unseren Mitgliedern nicht die notwendige und erbetene Unterstützung. Auch Versuche, auf ungenügend oder nicht rabat- tierte Bücher für unsere Großherzogtümer gleichmäßige Preis aufschläge zu erzielen, sind nicht geglückt. Beispielsweise ist der neue Landeskatechismus, dessen Nettopreis bei dem Verleger 45 ^ pro Exenchlar beträgt, und für den offiziell ein Verkaufspreis nicht festgestellt worden ist, trotz unseren wiederholten Mahnungen, »überall 60 zu nehmen«, vielfach für 50 an das Publikum abgegeben worden. Bei einem Bedarf von 30 000 Exemplaren im ersten Jahre ist durch diese Preisdrückerei den Buchhandlungen eine nicht unbedeutende Einbuße entstanden und ein leichter Ver dienst entgangen. Den Antrag des Verbandsvorstandes: Preisaufschläge aus ungenügend rabattierte Bücher (besonders Schulbücher) für den Vereinsbezirk festzustellen und zwangsweise durchzuführen, haben wir zwar gerne unterstützt, weil er immerhin eines Versuches wert ist. Ob wir aber bei unseren zersplitterten Vereinsverhültnissen und bei der Verteilung der Mitglieder auf eine große Anzahl meist sehr kleiner Wohnorte solche Beschlüsse werden durchführen können, ist uns zweifelhaft. Einstweilen sehen wir noch keine Möglichkeit der Kontrolle, und ohne eine solche ist die Durchfüh rung ausgeschlossen. Viel zweckmäßiger ist der Zusammenschluß der Firmen eines Ortes zwecks Preisaufschlags, wie er auch schon mehrfach, so in Güstrow, Rostock, Schwerin, erfolgt ist. In diesem Frühjahr hat in Güstrow unter eingeholter Zustimmung des betr. Schuldirektors und der Klassenlehrer das Bibl. Lesebuch von Schäfer und Krebs, Ausgabe 0, das ord. ^ 2.20 (netto 1.92) geliefert wird, eine Preiserhöhung auf -kl 2.40 ord. erfah ren, ohne daß sich Schwierigkeiten daraus ergeben hätten. Auch eine Anzahl ungenügend rabattierte Lesebücher werden schon seit mehreren Jahren mit Preisaufschlag verkauft, den innezuhalten sich auch die Wiederverkäufer verpflichtet haben. Man sieht dar aus, daß derartige lokale Verabredungen wohl zu enrpfehlen sind. Auch für sonstiges gemeinsames Vorgehen der sämtlichen Buchhandlungen einer Stadt möchten wir an dieser Stelle einige empfehlende Worte an Sie richten. So hat es sich durchaus be währt, gemeinsame Inserate und sonstige Reklame, gemeinsame Weihnachtskataloge und Plakate, Schulbücherbezüge und Journal- Bestellungen vorzunehmen. Es tritt für den einzelnen eine fühl bare Spesenersparnis ein, auch wird die unleidliche Konkurrenz gemildert »nd die Kundenjägerei in erträglichen Grenzen gehal ten. Als Muster für gutes Zusammenhalten der Kollegenschaft konnten wir seither immer Rostock bezeichnen. Der sehr häufige Wechsel im Besitze der Buchhandlungen hat uns von außerhalb unseres Landes mehrfach Kollegen zuge führt, die in Eigenbrödelei und im Fernhalten von den anderen Berufsgenossen ihren Vorteil suchen. Dagegen känipfen wir kräf tig an. Wer sich von uns fernhält, hat auf buchhändlerischen Ra batt keinen Anspruch; nur die Mitglieder unseres Vereins erhalten den mecklenburgischen Verlag mit vollem Rabatt. Mehrfach ist auch von Firmen kleiner Städte wieder versucht worden, durch unberechtigtes Rabattgeben dem Konkurrenten Kunden abspenstig zu machen; an einer Stelle sind geradezu un vernünftige selbstmörderische Prozente gegeben worden. Natür lich haben wir das, sofort nachdem es uns bekannt wurde, unter bunden und die Sünder zur Verantwortung gezogen. Auch lief eine Klage über hohen Rabatt an einen Musiklehrer bei Musika lienbezug ein. An Stelle der gestatteten 20bei Ordinärartikeln waren 25°/° gewährt worden. Der Beklagte suchte sich mit den Wor ten zu entschuldigen: »Wenn ich es nicht tue, so tun es andere.« Durch Hinweis aus die Rabattabmachungen des Musikalienhändler- Vereins und die aus ihrer Nichtbeachtung entstehenden Nachteile konnten wir dann bald eine schriftliche Erklärung ferneren Wohl verhaltens erzielen. Ein Kollege stellte brieflich die Anfrage, ob Schriftsteller Anspruch auf mehr als 2 °/° Skonto hätten. Wir mutzten das verneinen. Andere Anfragen unserer Mitglieder betr. buchhändlerischer Gebräuche, Verkehrssitten, Rechtsfragen usw. haben wir in großer Anzahl stets gern und eingehend beantwortet und sind ferner dazu bereit. Schleuderet auswärtiger Handlungen hat uns vielfach be schäftigt. So zeigte E. Ostermoor-Charlottenburg vielfach »Ge- legenheitskäuse« an. Statt 7 nur 2.50 -/l, statt 6 ./k nur 1.60 usw. Nirgends war gesagt »antiquarisch« oder Ähnliches, vr. Schweizer L Co.-Berlin offerieren im Berliner Tageblatt »18 moderne realistische Romane« zu stark herabgesetzten Preisen (bis her 1 ^ bis 4 ^/l), jetzt nur 65 10 Bände nach beliebiger Wahl franko für nur 6 alle 18 Bände zusammen bestellt für nur 10 >/k! — Welche Schleuderet! Der Verlag des Hofhandbuches gibt ein Handbuch der Hofchacgen aller deutschen Höfe heraus. Preis 10 Der Vertrieb geschieht direkt. Der Buchhandel erhält kei nen Rabatt und ist vom Vertrieb ausgeschlossen. Von einer Prenz lauer Firma wurden in einem durch Beilage in politischen Zei tungen weitverbreiteten Prospekt eine ganze Reihe bekannter und beliebter Jugendschriften mit unzulässigem Rabatt (10 "/o und Frankolieferung) angeboten. Aus dem Publikum wurde infolge dessen für die gleichen Bücher bei mehreren mecklenburgischen Buchhandlungen die Forderung nach gleichen Preisen gestellt. Dem konnte natürlich nicht willfahrt werden. Ein im Adreßbuch nicht verzeichneter Verleger, P. Gerlach in Jena, hatte den Ma gistraten ein Buch zur Ansicht gesandt »mit Buchhändler-Rabatt von 3311 °/o«. Noch ein anderer versandte, »Streng vertraulich«, »Für unsere Freunde gedruckt«, Ankündigungen mit »Vorzugs rabatt«, der für die privaten Abnehmer höher war als für die Buchhändler. Daß die Verlagshandlung diesen Prospekt mit aller hand frommen Hinweisen gewürzt hatte und auch unser liebes Vaterland profanierte, machte die Angelegenheit noch widerwär tiger. — Wir wollen hiermit diese Galerie edler Wohltäter ab schließen, obgleich ihre Zahl sich ins Ungemessene fortsetzen ließe. Daß aber gegen die KZ 11 und 12 der Verkaufsordnung infolge der daraus hervorgegangeuen, ständig wachsenden Verlegerschleu- derei eine zunehmende Erbitterung sich angehäuft hat, das wird nur der leugnen, der nicht sehen will und nicht sehen kann! Bedauerlicherweise gibt cs auch in unserem mecklenburgischen Lande eine Anzahl Verleger, die auf die Kollegen vom Sortiment wenig oder gar keine Rücksicht nehmen; besonders sind das einige große Hofbuchdruckereien, die nebenbei Verlag führen und auch offizielle Publikationen herausbringen. Wir haben schon mehr fach in eingehender Darlegung der Verhältnisse hierin Wandel zu schaffen gesucht. Doch vergeblich! Diese Firmen haben kein Ver ständnis für Kollegialität. Auch an das Großh. Ministerium des Innern wandten wir uns in dieser Sache um Hilfe. Doch wie wir voraussetzten, ebenfalls ohne Resultat. Das Ministerium über wies nur unsere Beschwerden zur Beantwortung an die betr. Hof buchdruckerei, — Stellung nahm es nicht dazu! Ein Brinckman- Book, dessen Preis dein Buchhandel mit 20 >f vorgeschrieben isst 1343
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