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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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204, 3. September 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s, d. Dtschn. Buchhandel. Die Wiederverkäuferfrage macht uns noch immer Kopfzerbrechen. Wie sollen wir uns dazu stellen? Es ist noch keine Lösung gefunden, die uns die Wieder verkäufer - Konkurrenz weniger fühlbar machen könnte. Kol lege Schmidt-Hannover und der Hamburger Buchhandel schla gen Stammlisten und beschränkten Rabatt vor. Ist das letztere Wohl allgemein durchzuführen? — Wir sind der Meinung, daß in denjenigen Orten, in denen Buchhandlungen nicht existieren, die Wiederverkäufer durch ausreichenden Rabatt solvent erhalten werden müssen. Wir haben in diesen Orten keine anderen Bücher verkaufsstellen und sind auf die Hilfe der Buchbinder und Papier händler angewiesen. Der Unfug der Zugaben ist nicht auszurotten. Bei den ge ringsten Einkäufen erhalten die Schulkinder kleine Geschenkgaben, bei ansehnlichen Schulbücherkäufen größere, wie Schülerkalender, Tintenfässer usw. Nicht allein, daß hierdurch das Beiteln der Kinder gefördert wird, sie werden dadurch zu anspruchsvollen Käufern er zogen, ganz abgesehen davon, daß der Verdienst des Händlers durch diese immerhin nicht umsonst zu beschaffenden Artikel ge schmälert wird. Die Gesetzgebung hat uns mit der Novelle zum unlauteren Wettbewerb-Gesetz und mit dem Konkurrenz-Klausel-Gesetz Neue rungen geschaffen, mit denen wir uns recht vertraut machen müssen, um nicht durch Unkenntnis Schaden zu erleiden. Das Buchhändler-Erholungsheim hat jetzt in unserem Ver einsbezirk sich anzusiedeln beschlossen. In Warnemünde soll ein eigenes großes Gebäude errichtet werden; die Mittel dazu sind schon zum größeren Teil vorhanden; der Bauplatz ist von dem RostockerMagistrat geschenkt worden, und die günstigeLage inWar- nemünde ist ohne Zweifel. Da wird es sich für die Herren Kollegen in Mecklenburg empfehlen, durch finanzielle Beihilfe den noch fehlenden Rest der Bausumme mit schaffen zu helfen. Jeder möge seinen Verhältnissen entsprechend seine milde Hand auftun; auch die kleinste Gabe ist willkommen. Ebenso fordern wir unsere Mit glieder wiederum auf, sich dem Unterstützungsverein der Deutschen Buchhändler anzuschlicßen und dessen wohltätige Zwecke durch feste jährliche Beiträge zu fördern. Es ist Ehrensache eines jeden Berufsgenossen, hier mitzuhelfen! über die allgemeine Lage des Buchhandels in unserem enge ren Vaterlande läßt sich nicht viel Rühmliches sagen. Die Zeiten sind schlecht, und die Luxusware »Buch« leidet darunter. Sind es teils noch immer die gegen früher enorm verteuerten Lebensmittel, die den Leuten das Auskommen erschweren, so sind es in die sem Jahre insbesondere die neue Einkommensteuer, die Ergän zungssteuer und die Wehrsteuer, deren Aufbringung die Kassen stark in Anspruch nimmt. In den größeren Städten ist der Er weiterung des Umsatzes, der Vergrößerung des Geschäftes und dem Ausgleich geschäftlicher Schäden ein weites und genügendes Feld offen, in kleinen Orten aber kann der geschäftliche Kreis nicht ausgedehnt, es muß immer wieder dasselbe Feld beackert werden, und Einbußen und Verluste sind uneinbringlich und bleiben Schä den. Das ist eine unumstößliche Tatsache, mit der man sich ab- finden muß. Um nun die Kleingeschäfte über Wasser zu halten und ihren kulturellen Wert zu bewahren, sucht die staatliche Ge setzgebung schon lange nach geeigneten Maßnahmen, und auch die buchhändlerische Gesetzgebung wird sich dieser Notwendigkeit nicht dauernd verschließen können, wenn nicht einfach alle kleinen buch händlerischen Betriebe aufhören sollen! — Die ungewöhnlich gün stigen Ernten des letzten und voraussichtlich auch des laufenden Jahres werden sicher in gewisser Hinsicht günstig auf den Bücher absatz hier im Lande einwirken, wie auch die Weihnachtsgeschäfte der letzten Jahre schon etwas erhöhten Umsatz brachten. Von einschneidender Bedeutung aber wird auch dieser Aufschwung nicht werden, wenn nicht die internationalen Fragen dauernd friedliche Tendenzen zeitigen. Friede und ruhige, ungestörte Fort arbeit auf allen gewerblichen und kommerziellen Gebieten, — das ist es, was wir brauchen und wodurch unsere geschäftlichen Inter essen gefördert werden, und dann gehört ferner Zusammenschluß aller Berufsgenossen dazu. In dem großen Kampfe ums Dasein ist der einzelne bald mit seiner Kraft zu Ende. Stehen alle, die gleiche Interessen verfolgen, kräftig zusammen, so sind sie in der Gesamtheit stark und können sich gegenseitig stützen. Und so wollen wir diesen Bericht, wie auch in früheren Jah ren, wieder schließen mit der Mahnung: »Seid einig und haltet fest zusammen!« Bericht über die Leipziger Versammlungen zur Oster-Messe 1914. Zu Punkt 2 der Tagesordnung berichtete Kollege Heidmüllcr- Wismar über den Verlauf der Ostermeß-Verhandlungen in den Delegiertenversammlungen der Kreis- und Ortsvereine und der Hauptversammlung des Börsenvereins. Auf die durch das Börsen blatt den Kollegen bereits bekannt gewordenen Einzelheiten der Verhandlungen ging er nicht noch einmal ein, schilderte dagegen anschaulich Verlauf und Eindruck der Debatten und verweilte bei charakteristischen und bei besonders interessanten Einzel momenten. Unter anderem bedauerte er, daß die Vorschläge der Herren vr. Lehmann, R. v. Bötticher und Genossen in Danzig, die in ihrem Kern viel Berechtigtes und Annehmbares enthielten, abermals, ohne eine eingehende Besprechung erfahren zu haben, zur Ablehnung gelangten, infolge der allzu temperamentvollen Art und Weise, in der sie durch Herrn vr. Lehmann in der Hauptver sammlung des B.-V. und nebenher in dem von ihm herausge gebenen »Sortimenter« vertreten wurden. Es ist bezeichnend, daß Herr Kommerzialrat Müller-Wien, einer der eifrigsten Vorkämpfer für die Interessen des Sortiments, der sich der von vr. Lehmann vertretenen Vorschläge von Anfang an mit Lebhaftigkeit angenom men hatte, genötigt war, in der Versammlung zu erklären, daß er mit der Person des Herrn vr. Lehmann, der ihn zum Dank für sein Eintreten in der jetzt erschienenen Nummer des »Sortimen ters« persönlich angegriffen habe, ein für allemal fertig sei. Gleich wohl wünschte Herr Kommerzialrat Müller ein Wiedererscheinen der Vorschläge in der nächsten Herbstversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine. Immerhin habe der Antrag des vr. Lehmann, seine Vorschläge einem nach den Bestimmringen des § 56 der Börsenbereinssatzungen zu ernennenden besonderen Ausschüsse zu überweisen, also, wenn möglich, seine Vorschläge zu einem Bestandteil der Satzungen des B.-V. zu machen, beinahe die Hälfte der Stimmen (409 gegen 493) für sich gehabt. — Mit lebhafter Zustimmung wurde der Bericht des Kollegen Heidmüller über die einstimmige Annahme der von Herrn vr. Ruprecht-Göttingen in der Hauptversammlung des Börsenvereins vorgeschlagenen Reso lution hinsichtlich der Finna W. Borngräber Verlag Neues Leben, Berlin, entgegengenommen. Es sei wie ein erfrischender Zugwind durch die ganze Versammlung gegangen, als vr. Ruprecht sich in kräftig kennzeichnenden Worten über das Plakat der Boccaccio- Ausgabe der genannten Firma ausließ, das eines Mitglieds des Börsenvereins und des Deutschen Verlegervereins unwürdig sei. In der ganzen Versammlung habe das geschlossene »Abrücken« von dem genannten Verlag offenbar ein Gefühl der Genugtuung darüber ausgelöst, daß einmal solchen Firmen, die unter dem Deck mantel der Literaturpflege für junge und alte Lüstlinge arbeiten, die Meinung des anständigen Buchhandels zu erkennen gegeben wurde. Alle wirklichen »Bibliophilen« werden sicher von diesem Zwischenfall ebenfalls mit Befriedigung Kenntnis genommen haben. I.eo 8. Ol8eliki: I.e ttvre en Itslie ä Irsvers les 8lö(;Ie8. Rota joua pLr l'ItLlia dau8 lö davaloppamaut da 1'ait da l'impriiuaria et da lüllustration du livra, du XVs au XIX« siaola, daiuoutra pur uua eollaatiou 6XP086S ä vsipöiA dans la 86otion da 1a biblioplulia da 1'vxpc>8itiou intaruLtiouLla da 1'Iudu8tria du livra at da8 art8 ArLplngu68. vloranea 1914: Impriinaria duntina. XV, 51 8. u. 86 lakaln. 8°. Vrsi8 kr8. 15.— ord. Mit diesem Buche gibt Leo S. Olschki, der bekannte Floren tiner Bibliophile und Antiquar, einen verschwenderisch ausgcstattetcu Führer seiner Sonderausstellung in der Leipziger »Bugra«: »Das italienische Buch im Laufe der Jahrhunderte« heraus, der zwar der teuerste, dabei aber auch der prächtigste aller Kataloge ist, die bei dieser Gelegenheit in so reicher Anzahl erschienen' sind. Seine Ausstellung findet sich nicht im Pavillon der italienische» Negierung, wo man sie eigentlich erwarten sollte, und dem sie sicher zur 1345
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