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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1914-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1914
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- Deutsch
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Baum 15 Pf., »/.S. 13.56 M.. 1/2 S. 26 M..»/,H. 56 M.; für Nicht-»z j über Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitglieder inH Mitglieder 46 Pf., 32 M.. 66 M., 166 M. — Beilagen werden »! ! diesem Falle gegen 5 Mark Suschlag für jedes Exemplar. !Z nicht angenommen.—Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig !» KigMümdÄMNrMrAMerMAWMWWWleMMWg Leipzig, Freitag den 4. September 1914. 81. Jahrgang. Redaktion Der Krieg und der Exportbuchhandel. Einer Aufforderung der Redaktion des Bbl., ihr meine Beurteilung der derzeitigen Lage des Exportbuchhandels be kanntzugeben, entspreche ich bereitwillig, betone aber, daß es meine persönliche Anschauung ist, die ich im folgenden zum Ausdruck bringe, daß also die von mir in meinem Geschäft getroffenen Maßnahmen nicht maßgebend für andere Export buchhandlungen sein sollen und nicht maßgebend sein können, weil naturgemäß gerade im Exportbuchhandel jedes Geschäft mit besonderen Verhältnissen zu rechnen hat und in deren richtiger Einschätzung seine Entschließungen treffen muß. Es ist ohne weiteres erklärlich, daß das Exportgeschäft, im gesamten betrachtet, unter den schädigenden Einwirkungen des Krieges besonders zu leiden hat. Nach den uns feind lichen Staaten, deren Kolonien und Vasallenstaaten ist die Ausfuhr, wie überhaupt jede Verkehrsmöglichkeit, vollständig unterbunden, nach den übrigen Ländern ist sie mit einem der art erhöhten Risiko verknüpft, daß die meisten Exportgeschäfte vorziehen, überhaupt keine Sendungen dahin zu machen. Wenn auch mit einer Anzahl überseeischer Länder, wie bei spielsweise den sämtlichen Staaten Nord-, Mittel- und Süd amerikas, außer Kanada, der postalische Verkehr möglich ist und Aufträge von dort unter Benutzung von allerhand Um wegen ausgeführt werden können, so fehlt doch die Gewißheit, daß die Sendungen auch ihren Bestimmungsort erreichen, und noch geringer ist die Hoffnung, daß die Zahlungen dafür innerhalb einer angemessenen Frist eingehen. Denn — und das ist das Schlimmste für das Exportgeschäft — der Zah lungsverkehr stockt vollkommen, da die Auslandsfirmen ihre flüssigen Mittel zurückhalten und die noch in den letzten Tagen vor dem Kriegsausbruch eingegangenen Wechsel und Schecks auf ausländische Plätze von den Banken nicht an genommen werden. So ist es gekommen, daß viele der an gesehensten und bestfundierten Exportgeschäfte durch den Kriegsausbruch so schwer getroffen wurden, daß sie die Hilfe der Kriegsbanken in Anspruch nehmen mußten, um nicht in verhängnisvolle Zahlungsschwierigkeiten zu geraten. Sehr zutreffend ist die Lage in einer Notiz im »Echo« gekenn zeichnet, worin es heißt: »Die Hamburger und Berliner Exporteure sind in ganz besonders schwerem Maße von den Kriegswirren getroffen worden. Es fällt ja hier nicht allein die Tatsache, daß das Geschäft völlig stockt, ins Gewicht, sondern es kommt vor allem noch in Betracht, daß diese Firmen für Millionen und aber Millionen Waren unterwegs nach allen Ländern der Welt haben, die sie zum großen Teil bar bezahlt haben und von denen sie jetzt nicht wissen, wo sie sich befinden und ob sie sie jemals Wiedersehen. Und als selbstverständ liche Folge: alle Zahlungen von Übersee bleiben aus, und die wenigen Zahlungen, die noch in allerletzter Zeit erfolgt sind (Schecks oder Wechsel auf ausländische Plätze), sind jetzt völlig unverwertbar; so wirkt der Krieg hier teil weise verheerend. In Hamburg sind bereits Stützungs- Maßnahmen eingeleitet worden, um Allzuschlimmes zu verhüten.« eller Teil. Das im Vorstehenden vom großhändlerischen Export geschäft Gesagte trifft, wenngleich in beschränktem Umfang, auch auf das buchhändlerische Exportgeschäft zu. Auch der Exportbuchhandel ist von seinen Kunden in den deutschfeind lichen Ländern und in den deutschen Kolonien völlig ab geschnitten; er erhält weder von dort Zuschriften, noch kann er solche hinausbringen. Damit aber hört der geschäftliche Verkehr mit diesen Ländern vollständig auf. Am schwersten werden diejenigen Exportbuchhandlungen getroffen werden, deren Geschäftsverbindungen sich ausschließlich oder vorwiegend nach den vom Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Ländern, wie den deutschen, englischen, französischen Kolonien, Japan usw. erstrecken. Diese Handlungen sind naturgemäß völlig kalt gestellt und werden voraussichtlich sehr bedeutende Ver luste erleiden, wenn der Krieg sich über Erwarten lang hinziehen sollte. Es ist ein schwacher Trost, daß nur wenige unserer Exportbuchhandlungen ihre Geschäftstätigkeit derart auf einzelne Länder konzentriert haben, die meisten vielmehr als »ihr Feld die Welt« betrachten. Da aber, wie oben be merkt, nach fast allen Staaten Amerikas, verschiedenen Staaten Afrikas, Asiens und Australiens und auch nach den neutralen Staaten Europas Verbindungsmöglichkeiten bestehen, so ist es diesen Exportbuchhandlungen möglich, ihren Betrieb in mehr oder weniger beschränktem Umfang aufrecht zu erhalten, aller dings mit einem erheblich vermehrten Risiko. Inwieweit die einzelnen Handlungen das Risiko übernehmen wollen, daß ihre Sendungen unterwegs in Verlust geraten, die Empfänger inzwischen verzogen sind oder ihren Verpflichtungen voraus sichtlich nicht Nachkommen werden, muß der aus der Beur teilung des eigenen Betriebs, dem geschäftlichen Wagemut und der eigenen Überzeugung fließenden persönlichen Entschließung überlassen bleiben. Nach meiner Auffassung ist es nicht rat sam, die Lieferung bestellter Bücher und Fortsetzungen und die Weiterlieferung abonnierter Zeitschriften nach denjenigen Ländern, wohin Versendungsmöglichkeiten bestehen, einzu stellen, falls nicht besondere Gründe, wie beispielsweise Mangel an Kreditwürdigkeit des Bestellers u. a., bestimmend sind. Besonders die Einstellung der Zeitschristenliefe rungen halte ich für verfehlt, da die Abonnenten im Aus land die deutschen Zeitschriften jetzt mit besonderer Span nung erwarten werden und die Enttäuschung über das Aus bleiben der Sendungen unliebsame Folgen für die nicht liefernden Exportbuchhandlungen haben könnte. Die Abon nenten in denjenigen Ländern, von denen wir postalisch ab geschnitten sind, können natürlich auch keine Bücher- und Zeitschriften-Sendungen erwarten; ich lasse aber in meinem Geschäft auch die für diese Kunden laufenden Abonnements ununterbrochen weitergehen und sammle die einzelnen Hefte hier an, um sie sofort nach Wiedereintreten geregelter Zustände zum Versand bringen zu können. Mein Standpunkt in dieser Angelegenheit ist der, daß ich meine Pflicht und Schuldigkeit tue, indem ich nichts versäume, um die Abonnenten sobald als möglich in den Besitz der ihnen zustehenden Lieferungen zu setzen. Ich glaube damit nicht nur meine Pflicht zu er füllen, sondern hoffe dadurch auch dazu beizutragen, daß wahr heitsgetreue deutsche Berichte über die Kriegsereignisse ins 1349
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