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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-08-29
- Erscheinungsdatum
- 29.08.1914
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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I3S0M.. >1jS.2S M.. >/, s. 50M.; fllrMcht-n jLvber Leipzig oder durch Kreuzband, an -Nichtmitglieder in»j Mitglieder 40 Pf., 32 M., so M-, 100 2N. — Beilagen werden »» I; diesem Falle gegen h Mark Zuschlag sür jede» Exemplar.;» nicht angenommen.—DeiderscitigerErfiUIungsort ist Leipzig k» Nr. 200. Leipzig, Sonnabend den 29. August >914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Krieg den Feinden, Schutz den Freunden! Ein Brief zur Verständigung. Der nachstehende Brief ist an einen alten deutschen Buch händler geschrieben. Eine Freundschaft bon vielen Jahrzehnten verbindet mich mit ihm. Mein Freund hat sich allerdings schon seit längerer Zeit vom Geschäft zurückgezogen, aber sein Herz schlägt noch heute warm für den deutschen Buchhandel und seine Schicksale. So ist es denn gekommen, daß mein Freund mich gelegentlich um meine Ansicht befragt, wenn einmal im Buch handel irgend etwas von Bedeutung sich regt. Nun wollte er auch jetzt von mir hören, in welcher Weise der ausgebrochene Weltkrieg seine tiefen Schatten wirft auf den deutschen Buchhandel, und was in ihm selbst bis jetzt in Erscheinung getreten ist. Die Veröffent lichung meines Briefes an dieser Stelle erfolgt, weil ich mich in jedem meiner Worte einig weiß mit meinen Kollegen im Sorti ment, und weil ich mich der zuversichtlichen Überzeugung hingebe, daß meine Worte auch von meinen Kollegen im Verlag richtig ge würdigt werden. Anklagen aus persönlichem Empfinden liegen mir fern, — was ich geschrieben habe, sind nur eigene Erlebnisse und einiger mir persönlich befreundeter Kollegen. Lieber alter Freund! Sie haben mich diesmal vor eine nicht ganz leichte Aufgabe gestellt! Sie wollen von mir hören, was in dieser schweren, er schütternd schweren Zeit im Buchhandel vorgeht, wie er sich ab findet mit dem Schicksal, das ihm wie allen Berufs- und Ge- werbsklassen auferlegt ist durch den Krieg, und endlich möchten Sie auch wissen, ob dieser Weltkrieg von allen Angehörigen des Buchhandels gemeinsam getragen werde im Sinne des erhebend schönen Wortes: »Einer für alle — alle für einen!« — Ja, mein lieber Freund, darauf kann ich Ihnen heute noch keine Antwort geben. Aber eines will ich Ihnen zunächst sagen: eine schwere Prüfungszeit ist für den ganzen deutschen Buchhandel heraufge zogen. Damit meine ich nicht die Wirkung, die der Krieg im allgemeinen bis jetzt ausgeübt hat, sondern ich will damit sagen, daß im Verkehr der Buchhändler untereinander bereits recht be dauerliche Erscheinungen zutage getreten sind. Sie, lieber Freund, waren ja vor langen Jahren auch Sortimenter, aber nach dem Verkauf Ihres Sortiments wurden Sie Verleger. Und so lange ich Sie kenne, weiß ich, daß Sie bei den naturgemäß hier und da auftretenden Differenzen zwischen Verlag und Sortiment allezeit gerecht geurteilt haben. Sie werden daher auch heute, davon bin ich fest überzeugt, erkennen, welche Bedeutung meine Mitteilungen besitzen. Mir liegt nichts ferner, als durch einseitige Darstellung oder gar durch Angriffe gegen den Verlag die augenblickliche Lage noch zu verschlimmern. Wenn ich nun diesen Brief, der ja eigent lich nur für Sie geschrieben ist, dem Buchhandel zur Kenntnis bringe, so geschieht es, weil ich von dem aufrichtigen Wunsch be seelt bin, durch meine offenen Worte warnen zu können, damit weiteres Unheil verhütet werde! Ich sehe Sie in diesem Augen blick im Geiste vor mir, und Ihr fragendes Auge auf mich gerich tet. Nun Wohl, ich werde Ihnen antworten. Der Krieg war kaum seit acht Tagen erklärt, da rührte es sich schon im Buchhandel. Eine Anzahl von Verlegern, und unter ihnen sogar große Fir men, lieferten fest Verlangtes nnr bar oder gegen Postnachnahme. Die direkten Sendungen in Kreuzbändern oder Postpaketen sind jetzt zur Regel geworden, nachdem die Eisenbahnen den Güterver kehr eingestellt haben. »Wir liefern nur gegen Einsendung des Betrages oder durch Postnachnahme«, so lauteten die Erklärungen von leider recht vielen Verlegern, ja einige gingen sogar so weit, nur gegen Einsendung des Betrages zu liefern. Also: Kredit- ver Weigerung — ganz abgesehen von dem Umstande, daß der Sortimenter vielfach gar nicht in der Lage ist, die Höhe des einzusendenden Betrages festzustellen. Um Ihnen einen Begriff zu geben, wie ein großer deutscher Verleger seinen Geschäfts freund imSortiment zu Kriegszeiten behandelt, muß ich Ihnen den Vorfall genau erzählen. Eine alte, angesehene Sortimentsfirma bestellt, weil eilig, 2 Exemplare eines Buches unter Kreuzband und erhielt die Sendung (Betrag inkl. Porto 3 20 -s) mit fol gender Bemerkung: »In Anbetracht der besonderen Verhältnisse liefern wir bis auf weiteres nur bar. Da die Kommissionäre Barfakturen nicht einlösen, bitten wir den Betrag sofort nach Empfang in bar einzusenden. Andernfalls würde weitere Liefe rung nur gegen vorherige Kasse oder Nachnahme erfolgen können.« Und das schreibt ein Verleger, der für .Hunderte an Kommissions gut bei der betreffenden Sortimentsfirma liegen hat. Die Be hauptung, daß die Kommissionäre Barfakturen nicht einlösen, ist in der hier verallgemeinerten Form eine glatte Unwahrheit! Ein anderer Fall: Bei der O.-M.-Abrechnung ergab sich auf dem Konto eines großen Sortimenters eine Differenz. Der Verleger wollte noch ca. 10 haben, während tatsächlich nur etwa die Hälfte dieses Betrages in Frage kam. Die endgültige Feststellung des Saldorestes hatte sich (vielleicht durch beiderseitige Schuld?) hin ausgezogen, und nun droht der Verleger unter Bezugnahme auf den Krieg mit Kontosperrung, falls nicht sofort gezahlt würde. Der betreffende Verleger hatte zur O.-M. mehrere Hundert Mark und im Laufe des Jahres ebensoviel gegen bar von dem Sorti menter erhalten. Was sagen Sie zu solchem Vorgehen? Ich selbst hatte eine größere Bestellung telegraphisch aufge geben, worauf zurückdepeschiert wurde: »Betrag einsenden«. Lei der hatte ich nun in meinem Telegramm das Wort »unter Nach nahme« vergessen. Das geschah an einem Sonnabend. Da mir die Unterlassung noch einfiel und der nächste Tag ja ein Sonntag war, ließ ich eine Postkarte folgen: »SendenSie unterNachnahme«. Die telegraphische Antwort des Verlegers traf hier Sonntag ein, wo mein Geschäft geschlossen ist, ich erhielt das Telegramm also erst Montag früh. Da ich mir nicht denken konnte, daß ein Ver leger sich weigern würde, unter Nachnahme zu senden, und ich auch den richtigen Nettopreis nicht wissen konnte (infolge plötzlich vor genommener Preiserhöhung), so beging ich die Naivität, ein zwei tes Telegramm abzusenden: »Senden Sie runter Nachnahme.« Was geschah darauf? Am Montag nachmittag erhielt ich ein zweites Telegramm mit folgendem Wortlaut: »Expedition kann nur gegen Voreinsendung des Betrages erfolgen«! — Was sagen Sie zu diesem Verleger, mein alter Freund? Soll ich das vor stehende Register noch weiterführen? Es erübrigt sich Wohl, und Sie werden mir ja glauben, daß ich noch mit anderen Fällen dienen könnte. Eine Tatsache will ich aber doch noch anfügen. Ein Jour nal-Verleger zeigt an, daß vom 15. August ab Remittenden keinesfalls mehr angenommen werden von allen Zeitschriften, die vom 15. August 1914 ab erscheinen. Was in der Verkehrsordnung steht, kümmert diesen Verleger nicht, denn es 1321
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