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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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/I» 196, 25. August 1914. Redaktioneller Teil. Börftnbiali f. d. Tychn. Buchhandel. Keine Konkursanmclduugspslicht für eine G. m. b. H. bei Zahlungs unfähigkeit. — Nach dem Handclsgesetzbuche sind die Vorstände, Ge schäftsführer und Liquidatoren von Aktiengesellschaften, Kommandit gesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung und eingetragenen Genossenschaften verpflichtet, bei Eintritt der Zahlungs unfähigkeit der Gesellschaft oder Genossenschaft die Konkurseröffnung zu beantragen, wenn sie sich nicht schadcnSersatzpflichtig und strafbar machen wollen. Da diese Bestimmung augenblicklich zu einem Zu sammenbruch der solidesten und bcstfnndierten Gesellschaften führen könnte, deren finanzielle Lage über jeden Zweifel erhaben ist, ohne daß sie doch imstande sind, augenblicklich ihre Verpflichtungen zu erfüllen, hat der Bundcsrat im Vcrordnungswcgc die erwähnten Bestimmungen des Handelsgesetzbuches bis auf weiteres aufgehoben. Haftung der Rcichs-Poslvcrwaltung für Wertsendungen während des Krieges. — Die Landwirtschaftliche Zentral-Darlchnskasse für Deutschland in Berlin hat ihren Vereinen und Genossenschaften durch Rundschreiben mitgetcilt, daß die Postverwaltung infolge des Kriegs zustandes es abgelehnt habe, fiir Wertsendungen zu haften. Diese Be hauptung, die geeignet ist, in weite Kreise unserer Bevölkerung Be unruhigung hincinzntragcn, entbehrt jeder Begründung. Boykott der Waren aus feindlichen Ländern in Österreich. — Die Reichsorganisation der Kaufleute Oesterreichs hat au die Präsidien der Handels- und Gcwcrbekammcrn eine Eingabe gerichtet, in der diese er sucht werden, bei ihren Mitgliedern mit Rücksicht auf das Vorgehen Frankreichs, Englands und Belgiens gegenüber Österreich-Ungarn und Deutschland dahin zu wirken, daß die Mitglieder der Handelskammern keine französischen, englischen und belgischen Waren mehr kaufen und zu diesem Zweck einen Aufruf an die Kauflcute ihrer Bezirke richten. Beschaffenheit der Kcldpostkartcn und Fcldpostbriefumschläge. — Bon der Privatindustric hcrgestellte Fcldpostkarten sind zulässig, wenn sic im Vordruck und in der Farbe genau mit den amtlichen Formularen iibcreinstimmcn und in Form, Größe und Papicrstärkc von diesen nicht wesentlich abweicken. Auch die im Privatwcge hergestelltcn Feldpost- briefnmschläge sollen tunlichst den Normalbriefumschlägen (15^ zu 12^ ow) entsprechen und im Vordruck mit den bei den Postanstalten zum Preise von 1 Pfennig für 2 Stück erhältlichen, durch die Reichs- druckcrei gelieferten Briefumschlägen genau übereinstimmen. Ab weichungen sind bei dem starken Bricfverkehr nur dazu angetan, Ver zögerungen in der Absenkung usw. hcrbeizuführen. Der neue Zcitschristcu-Lcscsaal der Berliner Königlichen Biblio thek ist am 17. August der Benutzung übergeben morden. Der neben dem vor acht Tagen cröffneten großen Lescsaal gelegene Zeitschriftcn- lcsesaal weist 12g Sitzplätze aus und enthält etwa 2000 Zeitschriften. Ein Vergleich dieses Saales mit dem verhältnismäßig sehr kleinen Raume, der bisher demselben Zwecke gedient hat, gibt den besten Maßstab für die Verbesserungen ab, die die Rauniverhältnisse der Königlichen Bibliothek in Berlin durch den Neubau erfahren haben. Jedenfalls enthält keine andere Bibliothek, sei es in Europa oder in Amerika, einen Zeitschriftenleseranm, der sich mit diesem Saale messen kann. Die Notprüfung der Juristen in Preußen. — Seit der Mobil machung haben bei allen Obcrlandesgerichtcu, insbesondere beim Kam- mergcricht in Berlin in größerer Zahl Rechtskandidaten die Not prüfung abgelegt. Zu der großen Staatsprüfung sind in Berlin mehr als 700 Referendare zugelassen worden. Sie sind sämtlich mündlich ge prüft, viele <über 400) haben auch noch eine Klausurarbeit angefertigt, um die Assessvrenwürde zu erlangen, bevor sie in den Kanipf ziehen. Auch diejenigen, die noch nicht einbernfen waren, aber zum Dienst im Heere eintrctcn oder sonst der Landesverteidigung dienen wollen, sind mit dem Vorbehalt des späteren Nachweises, daß dies tatsächlich ge schehen ist, zu de» Prüfungen zugelassen morden. Der Deutsche Samaritertng verschöbe«! — Mit Rücksicht auf den Krieg hat der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Samariter- und Nettungswesc» den für September nach Leipzig cinbcrufenen 12. Deut schen Samaritcrtag auf unbestimmte Zeit verschoben. Kostenlose Sprachkurse. — Oberlehrer in Berlin-Friedenau er bieten sich, ausrückcnde Soldaten oder Herren und Damen, die für die Dolmetschcrvcrmittlung (gegenüber Gefangenen) in Betracht kommen, unentgeltlich im Russischen und Französischen zu unterrichten. Baldige Anmeldungen erbeten an Oberlehrer Or. Merz, Friedenau, Real gymnasium, Wagnerplatz 5, oder an die Zentralstelle fiir vaterländische Hilfe, Friedenau, Goßlerstraße 13/18 (Luisenschule). Der Verband Deutscher Gcbirgs- und Wandcrvcrcinc hat seine Jahres-Hauptversammlung, die in Köln vom 4. bis 7. September statt finden sollte, abgesagt bzw. aufgehoben. Gründung eines Instituts für Südosteuropäifchc Studien. — In Bukarest ist vor kurzen, ein Institut für siidosteurvpäischc Studien gegründet morden, an dem als Mitgründer und Mitdirektor vor allem N. Jorga beteiligt ist. Das Institut will Mittelpunkt für histo rische, knustgeschichtliche, geographische und sprachliche Forschungen sein. Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. Der Vorstand der Gesellschaft fiir Verbreitung von Volksbildung hat beschlossen, die flir de» 4. Oktober nach Berlin einberufene 44. Hauptversammlung sowie den 3. Vortrags- und ttbungsknrsus für freiwillige Volksbil- dnngsarbeit der Kricgscrcignisse wegen auSfallcn zu lassen. Verbotene Schriften. — Wie mir der »Braunschweig. Landeszei- tung« entnehmen, hat die Krcisdircktion Braunschweig im Interesse der öffentlichen Sicherheit die Verbreitung und öffentliche Feilhaltuug der beiden im Verlage von Wilhelm Köhler, Minden i. Wests., er schienenen Bücher »Unterseeboote au die Front« und »Der Zusammenbruch. Die Seeschlacht bei Borkum und Helgoland« während des Kriegszustandes verboten. Personalnachrichten. Gestorben: am 11. August in Bad Reichenhall, wo er Erholung suchte, Herr Carl Pataky aus Berlin, kurz nach vollendetem 70. Lebens jahre. Der Verstorbene gründete 1875 eine Verlags- und Sortiments buchhandlung in Berlin, die sich besonders dem Verlag und Vertrieb metalltechuischer Literatur widmeten. In seinem Verlage erschienen Kalender für Eisen- und Metallgießer, Installateure, Klempner, Kupferschmiede usw., sowie die Zeitschrift »Der Metallarbeiter«, die sich großer Verbreitung erfreute. 1898 erschien in seinem Verlage das von seiner Frau bearbeitete und herausgegebene Lexikon der Frauen der Feder, das als Nachschlagewerk immer noch gute Dienste leistet. Vor 7 Jahren verlegte Pataky wegen seines Gesundheitszustandes seinen Wohnsitz nach Meran, nachdem er Herrn Verlagsbuchhändler K. I. Müller als stillen Teilhaber ausgenommen hatte. Eduard Pötzl st. — Der Wiener Schriftsteller Eduard Pötzl, lang jähriger Redakteur und Leiter des Feuilletons des »Neuen Wiener Tagblattes«, ist am 21. August in Mödling bei Wien nach schwerem Leiden im Alter von 63 Jahren gestorben. Pötzl ist weit über Wien hinaus als ein liebenswürdiger Lokalhumorist bekannt geworden. Von seinen zahlreichen Skizzensammlungen und Humoresken aus dem Wiener Leben seien nur genannt: »Rund um de» Stephansturm«, »Wiener Skizzen«, »Landsleute«, »Stadtmcnschcn«, »Hoch vom Kah lenberg« und »Der Herr von Nigerl«. Walter Bormaun st. — In Obcrsdorf ist vor kurzem der Schriftsteller Or. Walter Bormann, Vorsitzender der Münchener Psy chologischen Gesellschaft, im Alter von 69 Jahre» gestorben. Friß Brentano 4- — Der Schriftsteller Fritz Brentano ist, 74 Jahre alt, in Berlin einem Herzschlag erlegen. Er gehörte eine Zcitlang als Schauspieler und Regisseur der Bühne an und hat sich als Herausgeber von Gedichten und Humoresken, sowie als Mitverfasser einiger er folgreicher Lustspiele und Schwänke einen Namen gemacht. Franz Xaver Wcruz st. — Nach einer Meldung römischer Blätter ist dieser Tage der Jcsuitcugcneral Franz Xaver Wcrnz im Alter von fast 72 Jahren aus dem Leben geschieden. Weruz hat sich ein dauerndes literarisches Denkmal in seinem großen »3ns cksersts- lium«, einem zusammcnfasscnden Werke über das jetzt geltende kano nische Recht, gesetzt. Julius Raschdorsf st. — Im Alter von 91 Jahren ist der Archi tekt Geheimer Oberregierungsrat Prof. Dr.-Jug. Julius Naschdorfs in Berlin gestorben. Literarisch ist N. unter anderem mit einem Werke über die Palastarchitektur von Ober-Italien und Toscana vom 15. bis zum 19. Jahrhundert hervorgetreten. 1299
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