Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1914
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- 1914-08-19
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- 19.08.1914
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaklioiieller Teil. ^ 191, 19. August 1914. Neben den besonderen Bestimmungen des Verlagsgesetzes über das Kündigung?- und Rücktrillsrecht kommt aber auch die bereits genannte Vorschrift des H 275 BGB. an sich zur Anwendung. Sie lautet: »Der Schuldner wird von der Ver- pflichtung zur Leistung frei, soweit die Leistung infolge eines nach der Entstehung des Schuldverhältnisses eintrctenden Um standes, den er nicht zu vertreten hat, unmöglich wird«. Einer nach der Entstehung des Schuldverhältnisscs etntretendcn Un möglichkeit steht das nachträglich eintretende Unvermögen des Schuldners gleich. Auch die nur zu einem bestimmten Zeit punkt vorhandene, späterhin aber behobene Unmöglichkeit kann unter diese Bestimmung fallen, sie mutz aber nicht darunter fallen. Entscheidend ist, ob infolge der Verzögerung der Lei stung der Inhalt des Schuldverhältnisses sich ändert. Ist dies der Fall, so gilt die zeitlich beschränkte Unmöglichkeit als eine dauernde im Rechtssinne. Auf die Vcrlagsverhältnisse an gewendet, ergibt sich hieraus, daß auch für die Heranziehung des tz 275 BGB nur in verhältnismäßig seltenen Fällen Raum ist, soweit es sich um Verlagsverträge zwischen deutschen Verlegern und deutschen Urhebern handelt. Anders kann die Sachlage bei dem Verlagsverhältnis zwischen einem deutschen Verleger und einem ausländischen Urheber sein, insbesondere einem Urheber, der einem der Staaten angehört, mit denen wir uns im Kriegszustand befinden. Indessen sind diese Fälle so selten, daß auf sie bei einer allgemeinen Betrachtung nicht ernzugehen ist. Ebenso bedarf es wegen der Seltenheit nicht der Berücksichtigung des Falles, daß deutsche Urheber mit einem ausländischen Verleger einen Verlagsvertrag ab geschlossen haben, wobei ja teilweise auch das betreffende ausländische Recht mit heranzuziehen ist. Aus Vorstehendem ist ersichtlich, daß die geltenden Ver lagsverträge in der Hauptsache von dem Krieg in ihrem Be stand und in Ansehung ihrer Erfüllung nicht berührt werden. Es wird eine durch die Verhältnisse gebotene Verzögerung der Erfüllung eintreten, an der Verleger und Verfasser auch gleichmäßig interessiert sind. Mil aller Bestimmtheit darf da her die Erwartung ausgesprochen werden, daß irgendwelche Schwierigkeiten im Verhältnis der Verleger zu den Urhebern durch den Ausbruch des Weltkriegs nicht entstehen werden. Geschichte der Westfälischen Dialektliteratur von vr. Hermann Schönhoff. Kl. 80. 69 Seiten. Verlag von August Greve, Münster i. W. 1914. Preis ^ 1.50 ord. Zwei Wege führten im dritten Viertel des 18. Jahrhunderts zu der allgemeinen Hochschätzung heimatlicher Eigenart, aus der die plattdeutsche Dialektliteratur geboren wurde. Die Abkehr von der Unnatnr des Rokoko - Zeitalters, die in Nousscaus »Emile« 1701 ihren Propheten fand, und das Auftreten von Männern wie des Schotten Percy, der 1765 mit der Sammlung seiner englischen und schottischen Balladen und Volkslieder das für die Poesie des 18. Jahrhunderts einflußreichste Buch verfaßte, dem sowohl der Niedcrsachse Bürger, als auch Herder und Goethe die stärksten Anregungen verdankten, ebneten dem Volks lied und der Dialektdichtung die Pfade. Ein Westfale war es, Justus Möser aus Osnabrück, der mit seinen 1766 für die Osnabrllckischen Jntelligenzblätter geschriebenen »Patriotischen Phantasien« den Wert der rein nationalen, organischen und individuellen Entwicklung betonte. Der andere Weg ging von den praktischen Juristen und Pfarr- herren aus, die den unmittelbaren Zusammenhang mit dem platt deutschen Volke nicht verloren hatten, plattdeutsche Redensarten und Sprüche sammelten und schließlich in der Mundart ihrer Mitbürger zu schreibet, und zu dichten versuchten. Es ist auch kein Zufall, wenn — um dies gleich vorweg zu nehmen — die meisten westfälischen Dialektdichter des 19. Jahrhunderts aus dem Stande der Pfarrer, Lehrer und Arzte hervorgegangen sind. Der Verfasser legt dar, wie die Traditionen des westfälischen mittelalterlichen Heldenliedes im 17. Jahrhundert verloren gegangen sind. In der Neuzeit beherrscht der Schwank die Dialektdichtung, die von Göttingen aus, dem Studienort vieler westfälischen Juristen, wiedererweckt wurde. Um ihre Altmeister Bueren und Broxtermann scharte sich bald eine stattliche Reihe von heimischen Sängern. In den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts fand die Schwank. 1274 dichtnng in Osnabrück und Münster in Lyra und Zumbroock ihre besten Vertreter. Mit Grimme tritt 1858 der sanerländische Dialekt auf den Plan. Franz Giese schuf in seinem Roman »Frans Essing, sicn Liäwen un Driewcn äs aold Mönstersk Kind«, der über die Grenzen Westfalens hinaus bekannt wurde, den humorvollen Typus eines münsterischen Philisters,' ihm zur Sette steht Hermann Landois als lachender Philosoph des westfälischen Lebens. Das karnevalistische Treiben auf der roten Erde trieb in Possendichtungen allerlei Blüten. Für den Bauernroman ist vor allem Ferdinand Krüger zu nennen; die westfälische Lyrik pflegen in erster Linie Wette, Oesterhaus, Marcus und Prümer. Von der jungen Generation haben sich be sonders der Romanschriftsteller Wibbelt und der Erzähler und Lyriker Wagenfeld hervorgetan. Schönhoff hat seiner tüchtigen und eingehenden Studie eine alpha betische Bibliographie der westfälischen Dialektliteratur beigegcben, in der gegen 115 Autorennamen vereinigt sind. Ihm ist es sicher hierbei in erster Linie auf Vollständigkeit angekommen. Da man unter Westfälisch im alten Sinne des Wortes außer dem Echt-West fälischen (Mundart an der mittleren Ems, Osnabrückisch, Tecklen- burgisch, Münsterländisch, Märkisch-Sauerländisch) auch das Friesisch- Westfälische und das Fränkisch-Westfälische versteht, wäre eine genaue geographische Abgrenzung des behandelten Gebiets erwünscht. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 10. bis 15. August 1914. Vorhergehende Liste 1914, Nr. 185. * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. B e ck m a n n , I. H., Dort m und, wurde im Adreßbuch gestrichen. Borcholte, Hans, vormals Schnlzc'schc Hofbnch- handlung Sortiment, Oldenburg. Fritz Max Theo dor Husen ist Prokura erteilt. s-H. 1V./VIII. 1914.) Bott' sche Buchhandlung, F. L., Inhaber -Herma n n Herder, T a u b e r b i s ch o f s h e i m, jetzt offene Handelsge sellschaft. Philipp Dornesch ist 1./VIII. 1914 als persönlich haf tender Gesellschafter eingetreten. jH. 12./VIII. 1914.) Braun, I o h s., vorm. A. Roßbachs Bucht)., E s ch w e g e. Frau Elise Braun geb. Münscher ist Prokura erteilt. j-H. 13./V1II. 1914.) Elassen, Carl, Stuttgart. Erwin Speidel ist Prokura er teilt. sH. 12./VIII. 1914.) Deutsche Färber-Zeitung G. m. b. H., L i c g n i tz. Leipziger Komm, jetzt: Wagner. (Dir.) D e u t s ch n a t i o n a l e Buchhandlung G. m. b. H., Hamb n r g. Wilhelm Earl Albert Eberhard ist Prokura erteilt. j.H. 11./VIII. 1914.) Duncker Lr Humblot, München. Helene Seidel wurde Pro kura erteilt. j-H. 10./VIII. 1914.) Flemming, Earl, Verlag A.-G., Berlin u. 61 loga n. Die gesamte Auslieferung des Verlags erfolgt mit Ausnahme der Ber liner Firmen während der Kriegszeit nur durch K. F. Koehler n. nur gegen bar. jB. 187.) Gcß, Carl, Großh. H o f b n ch h ä n d l e r, Konstanz. Frau Clara Geß geb. Sander ist Prokura erteilt. sH. 12./VIII. 1914.) HachmcisterL T h a l, L e i i g. Die Prokura des Adolf Julius Askani ist erloschen. Prokura ist erteilt Mar Ludwig Georg Maull. sH. 10./VIII. 1914.) Höckncr ' s B n ch h., C., (Earl Damm) Nachf., Dresden. Earl Wilhelm Immanuel Schumann ist Prokura erteilt. s.H. 12./VI1I. 1914.) H ü b n c r V e r l a g , H a n s, M li n chen 0 8. Während des Kriegs erfolgt die Verlagsanslicfernng nur durA den Kommissionär K. F. Koehler, Leipzig. sB. 185.) K l i n n e r, Carl, Bre m e n. Frau Sophie Dencker geb. Ottilige ist Prokura erteilt. sH. 12./VIII. 1914.) Klotz N a ch f., C. E., F. Wahle, Magdeburg. Frau Else Wahle geb. Brunner ist Prokura erteilt. s-H. 12./VIII. 1914.) Kranbauer, Friedrich, Göttin gen, veränderte sich in Friedrich Kranbauer, Buchhandlung für ttniversitätswisscnschaften und schöne Literatur. Johannes Krebs ist Prokura erteilt. s.H. 13./VIII. 1914.)
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