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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Redaktioneller Teil. .V 190, 18. August 1914. Möglichkeit eine Erleichterung dahin zu gewähren, daß verkehr (mit Barrabaty auf Verlangen ausgedehnt wird. Theodor Ackermann. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung. Braun L Schneider. F. Bruckmann A.-G. vr. F. P. Datterer L Cie. Delphiii'Verlag. Georg W. Dietrich. Duncker L Humblot. Fritz Egger. Franz'scher Verlag. Gmelin. G. Hertz, Verlag. Holdein<Verlag. L. Joachim, Verlag. L. Jung, Verlag. Max Kellerers Verlag. G. Lammers, Verlag. Albert Langen. bisherige Barverkehr in einen vierteljährigen Abrechnungz. I. Lindauersche Univ.<Buchhandlung. Georg Müller Verlag. H. W. Müller, Berlin—München. Nähr L Funk. Pan-Verlag. R. Piper L Co. Ed. Pohl's Verlag. Ernst Reinhardt. Theodor Riedel'L Buchhandlung. M. Rieger'sche Univ.-Buchhandlung. Riehn L Tietze. Hugo Schmidt. Schnell, in Fa. Seyfried L Co. I. Schweitzer Verlag. Stetnicke L Lehmkuhl. Süddeutsche Monatshefte. Verlag Walther Schmidkunz. Hans von Weber. der Der Krieg und der Zeitschristenverlag. (Vgl. Nr. 180,183, 184 u. 187-189.) An Vielen Stellen greift der Krieg den Zeitschristenverlag an; er zerstört seine Organisation, indem er die waffenfähigen Män ner von der Arbeit wegreißt; er erschüttert den Abonnentenstamm, indem er das Interesse für alles lähmt, was nicht des Krieges ist; er unterbindet die regelmäßige Lieferung an die Abonnenten durch die Verkehrsstockungen, die sich in seinem Gefolge cinstellen; aber was das Schlimmste ist, er durchschneidet den Nerv des Zeit schriftenwesens durch die sofort einsetzende, panikartig auftretende und durch nichts zu hemmende Jnserentenflucht. Dieser Umstand ist so einschneidend, daß er die ganze Lage beherrscht und umgestaltet. War der Betrieb durch die Einbe rufung der männlichen Mitarbeiter zur Fahne geschwächt, so stellt sich, unter dem Gesichtspunkt des Jnseratenschwundes betrachtet, jetzt heraus, daß eher zu viel als zu wenig Personal vorhanden ist. Das Schiff mutz noch »leichter« gemacht werden, wenn es sich unter dem Sturm der Kriegslage flott erhalten soll. »Alles Ent behrliche als Ballast über Bord!« Das wird gewiß sowohl dem Kapitän als dem Handelsherrn schwer genug, und jeder möge wiederholt mit seinem Gewissen als Volksgenosse, Familienvater usw. Zwiesprache Hallen, ehe er zum Äußersten greift und durch Kündigungen das bedauernswerte Heer der Arbeitslosen ver mehrt, die einen wenn auch rühmlosen, so doch nicht minder har ten Kampf wie unsere Feldarmeen in den nächsten Monaten zu kämpfen haben werden. Vielleicht werden aber auch die glücklichen Angestellten, die keine Kündigung erhalten, nicht ganz ohne Opfer für den Weiter- bestand des Geschäftes davonkommen. Es sind Fälle bekannt, wo die technischen Angestellten, um einer Kündigung von Kollegen zu vorzukommen, eine allgemeine Reduzierung der Arbeitszeit vor geschlagen haben: es wird z. B. nur noch an 5 Wochen tagen gearbeitet, natürlich unter Verzichtleistung auf das Gehalt für den sechsten, nunmehr »freien« Arbeitstag. In anderen Be trieben ist den kaufmännischen Angestellten eine Kürzung des Gehalts um 20—257» vom 1. Oktober an angekündigt worden. Auch in den Warenhäusern sollen derartige Maßnahmen bereits getroffen sein. Wir leben eben in schweren Zeiten; das heitere Gestern ist nicht mehr, die Dinge haben ein anderes Gesicht ange nommen. Eine moralische Pflicht, die nach den zahlreichen Notizen in der Tagespresse allgemein empfunden wird, ist die Sorge für die Angehörigen der ins Feld Gezogenen. Auch der Verlagsbuch handel hat sich, wie von mehreren Großbetrieben bekannt gewor den ist, dieser Pflicht nicht entzogen und zahlt an die Angehöri gen »bis auf weiteres« oder auch »bis zum Ende des Krieges« das ganze oder einen Teil des Gehaltes aus. Betrachten wir nun nach der sozialen auch die praktische Seile der Frage! Wie sich der Verleger mit seinen Zeitschriften am besten zu den hinter dem Kriege schlummernden Friedenszeiten hinüber rettet, wird von Fall zu Fall verschieden zu entscheiden sein. Der eine wird das Erscheinen aussetzen, wobei nur die Frage des Schutzes des Zeitschriftentitels zu berücksichtigen bleibt, der an dere wird den Umfang beschränken oder die Termine des Er scheinens der einzelnen Hefte oder Nummern weiter auseinander- setzen (statt achttägig vierzehntägig usw.). Die Familienblätter werden den Kriegsereignissen Raum gewähren auf Kosten weniger wichtigen Unterhaltungsstoffes. Hierzu ist aber zu bemerken, daß die überall etablierten militärischen Oberkommandos ein Zensur recht über alle Kriegsnachrichten und Kriegsbilder ausüben. Man hat Photographien selbst von Mobilisierungsbildern, von La gerszenen, von Fürstlichkeiten und Offizieren als Kriegsteilneh mern usw., die man zu veröffentlichen beabsichtigt, mit einem handschriftlichen Verzeichnis bei dem betr. Oberkommando einzu reichen, das die Bilder je nachdem »Zur Veröffentlichung freige geben« oder »Zur Veröffentlichung nicht freigegeben« abstempelt. Das Verzeichnis bleibt zur Kontrolle in den Händen des Ober kommandos. Die Zensur erstreckt sich auch aus die Bilder von österreichischen und von den uns feindlichen Armeen. Im Interesse der Landesverteidigung können ganz harmlose Bilder, z. B. von Sanitätskolonnen, Feldküchen u. dgl., jeglicher Veröffentlichung entzogen werden, wie es dem Einsender dieser Zeilen geschehen ist. Diese früher nicht vorhandene Beschränkung der Publizierung militärischer und kriegerischer Darstellungen datiert in der Welt geschichte vom russisch-japanischen Kriege, in dem die Japaner durch strenge Durchführung dieses Grundsatzes den Gegner über ihre Absichten und Einrichtungen völlig im Dunkeln ließen und in aller Stille ihre Erfolge auf den Schlachtfeldern vorbereiteten. Wenn hierdurch auch die redaktionelle Arbeit für Zeitungen und Zeitschriften erschwert wird, so wird man sich doch der inneren Notwendigkeit der behördlichen Maßnahmen im nationalen Inter esse willig fügen. Der Krieg wird so direkt und indirekt auf die Gestaltung der periodischen Presse in den nächsten Monaten großen Einfluß aus- üben; die Blätter werden ein mehr oder weniger schwindsüchtiges Aussehen haben. Wie lange das anhalten wird, läßt sich nicht Vorhersagen. Die Ereignisse aus dem Kriegstheater und die da durch bedingte Stimmung der in der Heimat Zurückgebliebenen werden dabei sehr mitsprechen, ferner die wirtschaftlichen Ver hältnisse im Lande. So kann ein Aufschwung schon während des noch bestehenden Krieges beginnen, er kann aber auch nach dem Frieden noch auf sich warten lassen Beim Weitererscheinen der periodischen Presse spricht noch ein kleiner Umstand mit, der vom Laien kaum beachtet werden 1270
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