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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 190, 18. August 1914. das Geschäft während des Krieges 1870/71 lebensfähig zn erhalten, ^»des ist es Herrn Vaternahm durch Fleiß und Tüchtigkeit gelungen, es trotz aller Fährlichkeiten in die Höhe zu bringen, so daß seine Firma jetzt im gesamten Bahnhofsbuchhandel einen geachteten Namen hat. Herr Vaternahm selbst erfreut sich in Kollegenkreisen großer Wert schätzung, der seine Kollegen aus Anlaß seines 70. Geburtstages ge wiß gern Ansdruck gegeben hätten, wenn sich der bescheidene Mann nicht alle Ehren verbeten hätte. Gestorben: am 10. August plötzlich und unerwartet im 57. Lebensjahre Herr Wilhelm Walther Schmiele, ein treuer Mitarbeiter der Buchhandlung Franz Moser in Bozen, der sich durch seine Tüchtigkeit und Pflichttreue ein ehrendes Andenken gesichert hat. Karl Baedeker 1. — In einem der letzten Gefechte ist Professor Dr. Karl Baedeker, der der bekannten Leipziger Bnchhändlerfamilie entstammte, den Heldentod fürs Vaterland im Alter von 37 Jahren gestorben. Seine besondere Ausbildung empfing er in Göttingen unter Nernst; hier promovierte er 1900 mit einer Arbeit über die Dielektrizi tätskonstante von Gasen und Dämpfen und wandte sich dann Unter suchungen über elektrische Probleme zn. Seine Vorlesung, mit der er sich als Privatdozent habilitierte, behandelte die Elcktronentheorie der Metalle. 1910 wurde ihm die außerordentliche Professur für Physik an der Universität Jena übertragen. Den Problemen, die er in seiner Habilitationsschrift bereits gewürdigt hatte, suchte er weiter nachzu- > gehen. Davon zeugen verschiedene Abhandlungen, die sich in den »An- ! nalen der Physik« und der »Physikalischen Zeitschrift« finden. Es seien ! nur genannt die Abhandlungen über eine neue Klasse fester Elektrizi- ^ tätsleitcr und über Elektronentheorie. SpreWai. Freiwillige KriegsLeistungen. (Vgl. Nr. 184-186 u. 188 u. 189.) Eine Konferenz sämtlicher Leipziger Buchhändler-, Bnchhandlnngs- gehilfen- und Markthelferorganisationen beschloß Sonnabend, den 15. d. M. unter Vorsitz des Herrn Richard Linnemann die Errichtung einer Kriegshilfskassc für den Leipziger Buchhandel. Ein Aufruf zur Leistung freiwilliger Beiträge ist sowohl direkt durch Rundschreiben als auch durch Veröffentlichung in den Leipziger Tageszeitungen ver breitet worden. ES wird darin ausdrücklich betont, daß die Hilfsaktion in enger Verbindung mit der des Unterstiitzungsvereins Deutscher Buch händler und Bnchhandlnngsgehülsen und im Anschluß an den unter Leitung von Bürgermeister vr. Weber stehenden Leipziger Verband für Armenpflege und Wohltätigkeit unternommen werden soll. Die Zahl der unterstützungsbedürftigen Familien zu den Fahnen einbe- rufener Angehöriger des Buchhandels sowohl, als auch die der infolge des Krieges stellenlos gewordenen oder in Not geratenen Berufsge nossen dürfte namentlich auch nach dem inzwischen erfolgten Aufruf des Landsturmes in Leipzig so groß werden, daß nur eine starke lokale Organisation imstande sein wird, die kommende große Hilfsarbeit zu leisten. Die so mobil gemachten persönlichen und materiellen Kräfte stellen sich demnach nicht in Widerspruch zu der Arbeit des Unter- stützungsvcreins, sondern streben danach, ihn für Leipzig zu entlasten. Herr Hofbuchhändler Paul Kittel, in Fa. Paul Kittel, Histo rischer Verlag in Berlin, schreibt uns: »Ich habe für die Zwecke des Roten Kreuzes einen Betrag von 3009 gestiftet und eine in meinem Hanse leer stehende 8 Zimmer- Wohnung mit 10 Betten vollständig ausgerüstet und dem Noten Kreuz zur Aufnahme von Verwundeten zur Verfügung gestellt. Pflege, Medi zin und Beköstigung übernehme ich. Meinen Landsitz am großen Nheinsberger See werde ich genesenden und erholungsbedürftigen Offizieren und Mannschaften bei völlig freier Verpflegung ebenfalls zur Verfügung stellen. An die Ehefrauen meiner am Feldzug teilnehmen den Mitarbeiter zahle ich während der Kriegsdauer das volle Gehalt. Meine 3 Söhne machen den Feldzug mit, davon der jüngste als Kriegs freiwilliger.« Der Vorstand des Vereins der Berliner Musi kalienhändler hat beschlossen, den Barbestand der Vereinskasse und seine Wohltätigkeitsstiftnngen in vollen, Umfange für die Unter stützung hilfsbedürftiger Berufsgenossen und Angestellter des Musi- kalienhandcls bereitznstellen. Freiburger Buchhändler veröffentlichen in den dortigen Tageszei tungen nachstehenden Aufruf: Unsere verwundeten Krieger werden hier von den besten Ärzten behandelt, sachkundig und liebevoll gepflegt werden. Aber wir wollen auch nicht vergessen, daß die Leichtverwundeten und Genesenden in ihrer erzwungenen Untätigkeit qualvolle Stunden der Langeweile werden erleiden müssen. Erleichtern wir ihnen diese durch Darbietung von geeigneten Büchern, Zeitschriften und B c s ch ä f t i g u n g s s p i c l e n. Geeignet sind vor allem: gute Romane und Novellen, humoristische Bücher, Bücher über Geschichte, Kriege, Reisen, ältere Jahrgänge guter Zeitschriften (z. B. Gartenlaube, Woche, Daheim, Deutsche Rundschau, Westermanns- und Velhagcns Monatshefte, Fliegende Blätter usf.j. Ausgeschlossen sind alle parteipolitischen Schriften. Bringt die Bücher an die Sammelstellen in den unten angegebenen Buchhandlungen oder zeigt mit Postkarte bei Speyer, Albertstraße 16, an, wo sie abgcholt werden sollen. Büchersammelstellen in den Buchhandlungen von: E a r i t a s - B u ch h. Ernst Harms Lite rar. Anstalt Belfortstr. 20 Karl Nick Salzstr. 13 H ans Speye r Albcrtstr. 16 IoscfWaibel Bertholdstr. 12 Bcrtholdstr. 21 Hans Schoof Ningstr. 1 Eugen Stoll Belfortstr. 9 Kaiserstr. 52 Kaiserstr. 40 August Schweiß Notteckstr. 7 Erich Thomas; Kaiserstr. 24 Mehr Korpsgeist! In wenig erfreulicyem Gegensatz zu den herzerhebenden Beweisen deutscher Größe und Opferwilligkeit der letzten Tage steht das Ver halten einer Reihe von Verlegern und Kommissionären, die nur an ihre eigenen Interessen zu denken scheinen. Wir Sortimenter werden vom Publikum täglich überrannt wegen Karten von den Kriegsschau plätzen. Statt daß die Verleger und Kommissionäre alles aufbieten, eine schnelle Lieferung zu ermöglichen, fordert beispielsweise ein Ver leger, von dem man in Friedenszeiten den Kredit fast aufgedrängt be kam, die vorherige Einsendung von 5 90 (!) Ein Kommissionär verweigert die Annahme von Barpaketen für einen Kommittenten, der bei ihm stets prompt reguliert hat und seinen Stolz darein setzt, nie mandem auch nur einen Pfennig schuldig zu bleiben. Soll diese große Zeit die Kluft zwischen Verlegern und Sortimentern, die sich unter einem Siegismund endlich schließe), wollte, aufs neue aufrcißen? Ich will hoffen, daß die Herren, die im ersten Schrecken ihren Kopf ver loren haben, ihn recht bald wiedcrfinden, sonst könnten sie nach dem Krieg die gerechte Vergeltung eines gereizten Sortiments erfahren. A . . . . burg. F. Sch. (Schl. Bh.) .Handelskammern, Behörden und Negierungen, Großbanken und Politiker warnen mit Recht das Publikum vor Unvorsichtigkeiten. Über all wird empfohlen, Ruhe in der Abwicklung der Geschäfte zn be wahren, Forderungen nicht rigoros einzutreiben nsw. Merkwürdig nimmt sich demgegenüber das Verhalten eines großen Teiles des Vcr- lagsbuchhandcls aus. Viele Verleger wollen nur noch per Pvstnach- nahme senden, selbst an Firmen, mit denen sie Jahre hindurch im an genehmsten Verkehr stehen, und auch die Kommissionäre kündigen jeg lichen Kredit. Einsender möchte auf diese merkwürdigen Erscheinungen nur Hinweisen; es wird bei späterer Gelegenheit und in ruhigerer Zeit auf diese Tatsachen znrückznkommen sein. P a s s a n. G c o r g K l e i t e r. So gern wir Beiträge unter »Freiwillige Kriegsleistungen« anf- nehmen, so sehr hoffen wir, daß uns eine Fortsetzung unter dieser Überschrift erspart bleibe. Wir haben kein Recht, über diese »Zeichen der Zeit« mit Stillschweigen hinwegzugehen, wohl aber die Pflicht, dar auf hinznweisen, daß wir in diesen Zeichen nicht siegen werden. Wir Buchhändler haben so oft in Worten den Ruhm in An spruch genommen, an der Spitze des .Handelsstandes zn marschieren, daß wir nun auch in T a t c n nicht zurückstchen dürfen! Wie Mildtätig keit zu Hause beginnt, so sollte auch die Rücksicht auf unsere Bernfs- genosscn, als die uns Nächststehenden, das erste Gebot sein! Schon regt sich's aller Orten im Buchhandel und drängt zn helfen und mit Hand anznlegen, um die Wunde» zn heilen, die der Krieg schlägt. Wo so Helle Sterne in dunkler Nacht strahlen, da werden auch bald die Schatten weichen, die allzu große Ängstlichkeit einzelner heraufbeschworcn hat. Red. 1272
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