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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1927
- Strukturtyp
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- 1927-03-29
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1927
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X- 74, 28. März 1927. Redaktioneller Teil. Aus alledem geht hervor, daß, wenn an einem gewissen Tage, unter gewissen Umständen ein gewisser Kaufliebhaber gehasst hat, durch Bewilligung von x Jahresrenten an den Verkäufer einen günstigen Erwerb zu tun, damit noch lange nicht erwiesen ist, daß der abgetretene Besitzt«! einen gemeinen Wert vom Betrage der x Jahresrenten gehabt habe, also ein Kapital dieser Höhe vorhanden sei. Kann doch der Erwerber selbst schon ein halbes Jahr später anders denken. Genau so wird man beim Ausscheiden eines Gesellschafters Verfahren können. Er bekommt, gleichviel ob er der Form nach Gesellschafter bleibt oder nicht, x-mal den Durchschnittsertrag seiner letzten Jahresantcilc am Reingewinn ausbezahlt, ohne dafür arbeiten zu müssen. Nachher ist er für die Gesellschaft erledigt; in deren Buchführung tritt keine Neubewertung des Geschäftes ein. Oder noch einfachem Der ausscheidendc Gesellschafter bleibt auf die x Jahre beteiligt wie bisher, nur ohne Anteil am Ge- sellschaftsvcrmögim und ohne Pflicht und Recht der Mitarbeit. Der Irrtum, daß ein unsichtbarer Geschäftswelt kapitalisiert gedacht werden müsse oder könne, geht so weit, daß auch die Gegner der Besteuerung unsichtbarer Werte eine Ausnahme zu zeiten: wenn nämlich solche »Werte- in der Steuerbilanz des Steuerpflichtigen ziffernmäßig angegeben sein sollten, was dann unerläßlich sei, wenn sie nicht im Betriebe selbst entstanden, son dern aus einem anderen Betriebe käuflich übernommen worden sind. Nur weil dies öfters Vorkommen mag, nicht weil ich es für richtig halten kann, möchte ich hierzu noch einiges sagen. Hat man den unsichtbaren Wert eines erworbenen Betriebes oder Betricbstcilcs als Betriebsvermögen gebucht, so muß wenig stens der ganze aus dem durch Zahlung der in jenem Posten bezifferten Summe erworbene Betriebsznwachs zur Abschreibung verwendet werden, sodaß ein Gewinn aus diesem Betriebszuwachs erst nach dessen gänzlicher Abschreibung in der Bilanz erscheinen darf. Erweist sich der Zucrwerb als Fehlschlag, so muß die Ab schreibung aus dem im übrigen erzielten Gewinne unverzüglich erfolgen. Es ist leider nur zu wahrscheinlich, daß die Finanzämter bei so raschen Abschreibungen Schwierigkeiten machen werden. Trotzdem sind solche Abschreibungen unumgänglich, denn eine Bilanz soll rücksichtslos wahr sein. Ich kann nicht zugeben, daß Finanzämter der Volkswirtschaft dienen, wenn sie durch Forde rung unzulänglicher Abschreibungen die Bilanzwahrheit beein trächtigen. Obendrein können Abschreibungen dem Fiskus nicht einmal aus die Dauer nachteilig sein, weil zu hohe Abschreibungen in den nächsten Jahren als steuerpflichtige Gewinne zutage treten. Kolk Loli vor: Studentenschaft unil Handel. ck. Voltov Verlag. Laelsruks ll. btunckvll 1926. 52 8. dlü. 1.56. Die VVirtsctialtsiiilke der Deutschen Studentenschaft 1923—1825, — dass. 1925/26. Yuette L bleuer, I.eip^ig 1925. 1926. VI, 195 u. 85 8. und VI, 84 u. 71 8. !M. 5.— u. IM. 2.69. Sludenlenverlc. Viortoljobrosbokko der studsntisolisn 8olbothilko »rdett, herausgsgedev von der zvirtoetrsktskllks der Deut-, Soden Ltudeutevsedakt. Iß. I. I-eäprig 1927, tzuells L dieser. Holdst dlü. 2.50; Linroldekt dltr. 1.49. Angesichts der vielfachen Auseinandersetzungen mit studentischen Bücherämtern, der neuerdings verschiedentlich abgeschlossenen Verträge über bevorzugte Versorgung bedürftiger Studenten mit Büchern u. a. m. wird gerade den interessierten Buchhändlern die Anzeige der hier an geführten Literatur vermutlich besonders willkommen sein. Die Schrift von Kellner ist dem Buchhandel bereits durch die Ge schäftsstelle des Börsenvereins empfohlen worden logl. Bekanntmachung vom 19. März, Bbl. Rr. 68). Sie ist entstanden aus den Auseinander setzungen heraus, die im München zum Teil in der Studentenschaft selbst, zum Teil zwischen Studentenschaft und Kaufmannschaft statt- gefunden haben. Ter Verfasser ist selber Student, gewesen und hat als solcher Einblick in die Dinge.. Er steht aber auch dem Buchhandel nahe genug, um gerade dessen Interessen wahrnehmen zu können. Im ganzen vertritt er den sehr gesunden Standpunkt, daß die Studenten schaft bei Verfolgung ihrer an sich unbestritten berechtigten Sekbst- hilsebestrebungen alles vermeiden müsse, ivas die schaffenden Kreise namentlich des Mittelstandes, denen ja zu einem guten Teil di« Väter der gungakademiker selber angehören und aus deren Wohlwollen sie immer angewiesen bleiben werden, tn ebenfalls berechtigten Interessen schädigen und vor den Kopf stoßen kann. Sind di« Ausführungen im einzelnen snamentlich die in den Anmerkungen gegebenen Belege!) and) speziell auf den Münchener Verhältnissen aufgebaut, so ver dienen sie doch allgemeine Beachtung. Es ist bas unseres Wissens die erste nnd einzige Kampfschrift dieser Art, die auf dem Gebiet vorhanden ist*). Einen Überblick über das Gesamtwerk der studentischen Wirt schaftshilfe bieten die bei Quelle L Meyer erschienenen Jahresberichte. Sie- enthalten ebenfalls viel speziell für den Buchhandel wichtige Angaben. Man vergleiche z. B. im Band 19LS/2S das auf S. 21 unten Gesagte, ferner die Angaben über die Druckerei- und Buch bindereieinrichtungen aus S. 24, oder tm Band 1925/26 die Angaben auf S. 16, die u. a. 21 Bücherämter Nachweisen. Wer sich von den Einrichtungen, dem Wesen und Wirken der Wirtschaftshilfe ein Bild machen will, wird jedenfalls dies« beiden Bände sehr eingehend stu dieren müsse». Man sieht hier auch, welche Kreise hinter der ganzen Schöpfung stehen und welche Zusammenhänge daher auch der Buch handel bei seilten Auseinandersetzungen mit namentlich den Bücher ämtern zu beachten Hai. Es darf nicht vergessen werben, daß die Schaffung des studentischen Sebbsthilsewerles etwas ist, woraus ein flußreiche Kreise stolz sind und dem sie sehr starke Sympathien be weisen und bewahren. Der Buchhandel kann jo auch seinerseits daraus Hinweisen, daß er cs an sozialem Verständnis slir die wirklich be dürftigen Studenten nicht fehlen läßt und daß sein Streben nur daraus abzielt, seine berechtigten Interessen nicht unterdrücken zu lassen, zwischen denen beider Beteiligten vielmehr einen billigen Ausgleich herbeizusühren. Für die Erkenntnis der tatsächlichen Lage in der Sludentenschaft bietet das reiche statistische Material der Berichte im übrigen die beste Unterlage. Das Studium dieser Zahlen lohnt sich auch in anderer Hinsicht, gäben sie doch für manche Propagandatuaß- nahmen, ebenso für manche Einzelheit der Produltionsorientierung wertvolle Anregungen. Fortlaufend wird neuerdings über die Entwicklung der studenti schen Sclbsthilsearbeit di« Zeitschrift »Studentenwerk- unterrichten, von der vorläufig das 1. Heft vorliegt. Als Mitarbeiter sind darin u. a. vertreten der vorletzte Reichsminister des Innern vr. Külz, der Vorsitzende des Rcichsverbandes der deutschen Industrie Geheim rat Diiisberg-Leverknsen, der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Hochschulen Prof. v. vr. Scheel-Kiel. *> An der Charlottenburger Hochschulzeitung 1927 Nr. 1 hat die Schrift folgende Besprechung erfahren: Im Verlag von I. Belten, Karlsruhe i. B., erschien kürzlich ein« Broschüre von Rolf Kellner »Student und Handel». Sie ist ent standen im Anschluß an den Protest der Münchener Händler und Ge werbetreibenden gegen di« aktiristische und umfassende Tätigkeit des Münchener Wirtschastskörpcrs »Studcntcnhaus E. V.-. Uber das ört liche Interesse hinaus hat die Schrift insosern Bedeutung, als sic Fragen berührt, die für die Gestaltung der stitdeniischen Wirtschafts- arbeit in der Zukunft von Wichtigkeit sind nnd denen die berufenen Stellen merkwürdigerweise bisher keine angemessene Beachtung ge schenkt haben. Schreiber dieser Zellen suhlt sich nun um so mehr zu einem Urteil berechtigt, als er bereits vor mehr als zwei Jahren mit Ernst auf die in der erwähnten Broschüre angeschnittenen Krage» hingc- wiesen hat, und wir ihm durch die reichliche Zitierung seines Inns brucker Referates in derselben erwiesen scheint, nicht mit Unrecht. Was Kellner tn einer 56 Seiten langen Denkschrift ansführt, ist nichts weiter als die Frage vieler Dozenten und Freunde der Studenten: Ihr schasst euch eine Wirtschaftsorganisation wie ein Bc- russstand, berechnet aus ewige Dauer. Vergeht ihr den», daß ihr Werbende seid, Lehrlinge am Stande der geistigen Arbeiter? Vergeht ihr, baß eure Wirtschastsavbett in Zeilen von Not gut war, und staatswirtschaftlich und ökonomisch berechtigt, daß aber Wohltat Plage wird in Zetten normaler Wirtschaftslage- Kurz : Es handelt sich um die Erkennung der Grenzen -er studentischen W t r ts ch a f t s a r b e i t. Zur Erkenntnis dieser Grenzen trägt die Kcllnersche Schrift bei, und die Studentenschaft wird dem Verfasser Dank wissen, daß er in so warmen Worten sich für di« Studentenschaft einsetzt und ihr tn ihrem Jnteresse diese Grenzen aufzetgt. Wo siegen die Grenzen? Hierzu einige Gedanken: 1. Das StudcntenhtlsSwerk kann und soll seiner Natur nach nur akzessorischen Charakter haben. Die Reichweite ist dabei, sc nach der Notwendigkeit (Bedürftigkeit des Objekts), variabel. 347
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