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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
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175, 31. Juli 1914. Redaktioneller Teil. Die Fortsetzung des Thesaurus der lateinischen Sprache. — Der Ausschuß für den Thesaurus der lateinischen Sprache, das große Unter nehmen der fünf deutschen Akademien, tagte vor kurzem in München. Es fehlte zum erstenmal Friedrich Leo aus Göttingen, dessen Tod auch für das Thesaurus-Unternehmen einen unersetzlichen Verlust bedeutet. An seiner Stelle nahm als Vertreter Göttingens diesmal Wendland teil. Brugmann-Leipzig war durch Hcinzc vertreten. Diels war amtlich verhindert, zu erscheinen. Einen Gegenstand der Beratung bildete — außer anderem Geschäft lichen, darunter die Schaffung zweier gehobener Assistentenstellcn auch die Frage, ob sich eine grundsätzliche Verkürzung der Artikel werde crmöglichcn lassen, um den in Aussicht genommenen Abschluß des Unternehmens im Jahre 1930 sicherzustellen. Auch wurde, wie Ge heimrat Eduard Norden kürzlich in der Berliner Akademie berichtete, um möglichste Gleichmäßigkeit der Artikel zu erzielen, ein Entwurf zu einer Instruktion für die Artikel-Bearbeiter durchberaten. Die Ver handlungen mit den beteiligten Negierungen zum Zwecke der weiteren Sicherung ihrer Beiträge über das Jahr 1914 hinaus haben einen sehr erfreulichen Fortgang genommen; es darf als sicher betrachtet werden, daß sämtliche in dem Ausschuß vertretenen gelehrten Gesellschaften in der Lage sein werden, ihre Beiträge bis zum Jahre 1930 weiter zu entrichten. 53 710 Mark stehen als Einnahmen in jedem Jahre zur Ver fügung. Die als Reserve für den Abschluß des Unternehmens vom Buchstaben »?« an bestimmte Wölfflin-Stiftung betrug am 1. Ja nuar 1914 59 020,97 Mark. Generalredaktor ist jetzt 1)r. Dittmann, Sekretäre sind Professor 1),-. Key und vr. Baunier. Der Verband Deutscher Arbeitsnachweise hält seinen Arbeitsnach weis-Kongreß in Stuttgart am 2. und 3. Oktober ab. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1. Berufsberatung und Lehr stellenvermittlung. Referenten: vr. Jaeschke-Düsseldorf, Fräulein Simon-Berlin. 2. Vermittlung Mindercrwerbsfähiger, wie aus Heil stätten und Strafanstalten Entlassener. Referent: Oberpräsidialrat Breyer-Magdcburg. 3. Arbeitsvermittlung und Berufswechsel. Refe rent: N. Schumacher-Berlin. Uber Arbeitsnachweis und Arbeitslosig keit referieren Prof. Dr. Morgcnroth-München, I)r. Radcmaker-Köln, Ltadtrat vr. Flesch-Frankfurt a. M. Ein Gesetzentwurf über die staatliche Verwaltung von Gemeinde ämtern ist dem bayrischen Landtage von der Regierung zu gegangen. Der Entwurf sieht, wie die »Bayrische Staatszeitung« mel det, die vorübergehende Verwaltung von Gemeindeämtern durch staat lich Beauftragte für den Fall vor, daß der ordnungsmäßigen Be setzung Hindernisse entgegenstehen. Ähnliche Vorschriften sind schon in der Gesetzgebung aller größeren Bundesstaaten enthalten. Der Gesetz entwurf hängt offenbar mit der Wahl von Sozialdemokraten zu Ge meindeämtern zusammen. Gründung eines ständigen Ausschusses für Acsthetik und allge meine Kunstwissenschaft. — Gemäß dem Beschlüsse, der auf dem vor jährigen ersten Kongreß für Aesthetik nnd allgemeine Kunstwissenschaft in Berlin gefaßt wurde, ist ein ständiger Ausschuß gebildet worden, dem aus Deutschland eine größere Anzahl von Mitgliedern ange hören, ans Oesterreich und Frankreich, als aus den Ländern der nächsten Kongresse, je drei Mitglieder, ans den übrigen bisher heran gezogenen Ländern je ein Mitglied. Den Vorsitz führt bis zum 1. Januar 1920 M a x Dessoir, dem als erster Schriftführer Oskar Wulff, als zweiter Schriftführer Werner Wolffhcim zur Seite stehen. Die Aufgabe des ständigen Ausschusses besteht darin, den Zusammen hang zwischen den Kongressen aufrechtzuerhalten und den Ortsaus schüssen behilflich zu sein. Diesen aber ist in der Vorbereitung nnd Gestaltung der einzelnen Kongresse volle Freiheit gelassen, da ein in ternationales Komitee an den jeweils zu treffenden Maßnahmen nicht verantwortlich Mitwirken kann. Der geplante Ausschuß zur Beratung von Organisations- und Nnterrichtsfragen wird aus Mitgliedern des ständigen Ausschusses gebildet werden und voraussichtlich beim nächsten Kongreß über seine Verhandlungen berichten lassen. Verband Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine. Die Abgeordneten-Vcrsammlnng des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine findet am 21. und 22. August in H a m bürg statt. Die beiden Vormittage sind für die Vcrbandsarbeiten bestimmt. Im Anschluß hieran ist auf den 24. August die 21. Wanderversammlnng angesetzt. In der Versammlung im Cnriohause werden Bandircktor Sperber über Aufgaben des Jngcnieurwesens des Hambnrgischen Staates in der Zeit von 1890 bis 1914 nnd Wasserbandirektor Geh. Baurat Prof. Bnbendey über die Entwicklung des Hamburger Hafens und des Fahrwassers der Elbe von 1889 bis 1914 sprechen. Sprachreinigung in der deutschen Schweiz. — Die schweizerische Oberpostdirektivn hat für die eidgenössischen deutschen Postbezirkc eine Verfügung erlassen, die für sämtliche Fremdwörter im Postverkehr nach dem Vorgang der deutschen Neichspost reindeutschc Bezeichnungen ein führt. Die internationalen Wörter Expreß, rekommandiert, Kuvert, Deklaration und etwa 50 weitere Amtswörter sind durch reindeutsche Wortbezeichnnngen ersetzt worden. Gegen die Verschleppung der Altertümer durch Altertumshändler wendet sich Georg Wehr in der »Volkshochschule«. Vor allen Dingen, so betont er, muß durch alle Einsichtigen, durch Volksbildungs- und Heimatsvcreine usw., durch Behörden und Schulen den Eigentümern das Gewissen geschärft werden. Es muß ihnen zum Bewußtsein ge bracht werden, daß ein altes geschnitztes oder bemaltes Möbelstück, z. B. vom Großvater her ererbt, mehr Gemütswert, dauernden Wert für sie hat als ein paar Mark, für die sie es hingeben, und von denen sie in einem Monat nicht mehr wissen, wo sie hingekommen sind. Das kann vielfach schon dadurch geschehen, daß wir derartige Dinge bei den Leuten bewundern, mit ihnen darüber und über die alten Zeiten reden, ihnen ihre Schönheit zeigen, kurz: sie auf ihre Altertümer stolz machen. Zweitens müssen wir in der Gemeinde darauf dringen, daß entweder unter sachverständiger Leitung ein Heimatmuseum gegründet wird oder daß wenigstens im Rathaus oder Schulhaus gefährdete Stücke eine Zuflucht finden. Kein Lehrer im Unterricht in der Heimatgeschichte, kein Verein sollte ferner bei einschlägigen Vorträgen versäumen, sich in den Häusern nmzusehen und geeignete Stücke als Anschauungsmaterial von den Eigentümern zu entleihen. Also: ein Altertum, wenn irgend möglich, der Familie oder wenigstens der Gemeinde erhalten! Will mans nicht behalten, dann biete man es erst dem nächsten Museum als Geschenk oder zum Kauf an. Jedes Altertum legt seinem Besitzer eine Verpflichtung auf gegen Familie, Gemeinde und Land! — Man wird sich bei dieser Gelegenheit gern erinnern, daß der Rat der Stadt Leipzig in der letzten Zeit den Leipziger Innungen eine Aufforderung hat zu- gchen lassen, unter keinen Umständen die alten Jnnnngsstücke zu ver kaufen. Frauen als Filmzcnsoren. — In Norwegen wirken drei Frauen, durch die Negierung ernannt, als Filmzensoren. Durch die Ernennung von Frauen für dieses Amt meinte man am besten seinen volkserziehe rischen Charakter zum Ausdruck zu bringen. Die Filmzensur ist in Norwegen ziemlich streng. Sie hat z. B. seinerzeit die Aufführung von Hauptmanns »Atlantis« verboten, weil sie es für verletzend er klärte, ein tragisches Ereignis — den Untergang der »Titanic« —, das noch frisch in aller Gedächtnis sei, zur Sättigung bloßer Schaulust auszubeuten. Denkschrift über die Lage des Mittelstandes. — Wie die Deutsche Parlaments-Korrespondenz« von beteiligter Seite erfährt, hat der Reichsdeutsche Mittelstandsverband beim Neichsamt des Innern den Wunsch ausgesprochen, durch eine Abordnung des Verbandes die Ver hältnisse des Mittelstandes darlegen zu können. Das Neichsamt des Innern hat sich zu einer solchen Besprechung unter der Voraussetzung bereit erklärt, daß ihm vorher die Punkte, deren Erörterung der Reichs deutsche Mittelstandsverband für notwendig erachtet, in einer Denk schrift mitgcteilt werden. Es wird deshalb vom Verbände eine solche Denkschrift, die eine Reihe von Fragen aus dem Gebiete der Mittcl- standsintcressen berührt, gegenwärtig bearbeitet und Anfang August dem Neichsamt des Innern vorgelegt werden. Konferenz für Wohnungsaufsicht und Wohnnngspslcge. — Am 25. Oktober findet in Berlin erstmals eine Konferenz der im preußischen Wohnungsaufsichtsdienst tätigen Dezernenten, Wohnungsinspektorcu und Wohnungspflcger statt. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Frage des »Schrift-, Karten- und Erhebungswesens im Wohnungs aufsichtsdienst« nnd an zweiter Stelle die Frage des »Zusammenar- bcitcns der Wohnnngsaufsicht mit den öffentlichen und privaten Für- sorgcorgancn«. Zu letzterem Gegenstände haben Bürgermeister vr. Luppe, Frankfurt a. M., und Regiernngsbaumeister a. D. Gut, Char lottenburg, das Referat übernommen, während zu ersterem Gegen stände u. a. Direktor vr. Laporte vom Berliner Wohnungsamt sprechen wird. Anmeldungen sind an die Zentralstelle für Volkswohlfahrt, Berlin 50, Augsburger Straße 61, zu richten. Doppelte Auszeichnung. — Der N. G. El wert scheu Ver lagsbuchhandlung in Marburg wurde ans der Gewerbe- Ansstellnng in Gießen für Oberhcsscn nnd angrenzende Gebiete die G o l d e n e A u s st e l l » n g s m e d a i l l e nnd die Goldene Me daille der Stadt Gießen znerkannt. 1211
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