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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-27
- Erscheinungsdatum
- 27.07.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil Buchhändler — Kaufmann — Bugra. Ein Beitrag zur Frage des kaufmännischen Geistes im Buch handel. Von Karl Illing. «Schluß zu Nr. 187—170.» Der Pavillon Esperanto. Nach dem Verlassen der Halle »Der Kaufmann« stat ten wir dem Pavillon Esperanto einen kurzen Besuch ab. Er befindet sich rechts an der Stratze der Nationen, kurz vor der Halle der Kultur. Schon von ferne sehen wir die Flagge mit dem grünen Stem wehen. Grün ist ja die Farbe der Hoffnung, und als vr. Esperanto, d. h. als »der Hoffende«, ließ vr. Zamenhof, der Erfinder dieser neuen Weltsprache, seine ersten Veröffentlichungen erscheinen. Es lohnt sich für den Buchhändler, hier einzutreten, auch wenn er Esperanto nicht versteht. Das ist sogar ein Vorteil, denn einer neuen Sache muß man unbefangen gegenübertreten. Daß ein Esperantist da von überzeugt ist, will natürlich nicht viel sagen, wenn w i r aber die Ausstellung mit dem Gefühl der Befriedigung verlassen, so wissen wir: es ist etwas an der Sache. Und es ist auch wirklich etwas dran. Allerdings darf man sich durch das Wort »Welt sprache« nicht irre machen lassen, »Hilfssprache« wäre besser. Nicht verdrängen will Esperanto die übrigen Sprachen, sondern neben ihnen stehen für Fälle, wo eine einzige lebende Sprache, sei es auch die verbreitetste, den Bedürfnissen nie genügen wird, z. B. bei internationalen Kongressen, Reisen durch verschiedene Länder usw. Beim Eintritt fällt der erste Blick auf die reichhaltige Ausstellung von Esperanto-Literatur, die die Firma Deutsche Espe- ranto-Buchhandlung (Inh. Ludwig Fries), Leipzig veranstaltet hat, die eine Art vonBarsortiment in Esperanto-Literatur unterhält. Diese umfaßt natürlich in erster Linie Lehrbücher und Propa ganda-Schriften, aber auch die schöne Literatur ist zahlreich, so wohl in Originalwerken als auch in Übersetzungen, vertreten. Be sonders fällt auch die große Zahl der erschienenen Städteführer auf, von denen die meisten rechts aus einem Tische ausliegen. An der Wand belehrt uns eine Übersicht darüber, daß bereits zirka 2600 Druckwerke in Esperanto erschienen sind. Angesichts dieser Tatsache wäre Wohl die Frage aufzuwersen, ob nicht der Buch handel gut täte, dieser neuen Sprache etwas mehr Aufmerksam keit als bisher zu schenken. Vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern, in der neben dem Baedeker und anderen Fremdenführern auch der Esperantoführer, dessen Bezug gegenwärtig noch durch die Uni versale Lsperanto Lssocio, dem Esperantoweltbund, vermittelt wird, in der Schaufensterauslage Prangt, von den Lehrbüchern ganz zu schweigen. Auch scheint das Esperanto auf dem besten Wege zu sein, sich, wenn auch zunächst in sehr beschränktem Matze, neben der französischen und englischen Sprache im Handel als Verständigungsmittel einzubürgern. Es gibt sogar schon Schreib maschinen mit Esperanto-Tastatur, die die dieser Sprache eigen tümlichen Akzente aufweist. Die Liste von Firmen, die in Espe ranto korrespondieren, enthält auch eine Anzahl Buchhandlungen, nicht nur diejenigen, die, wie Heckners Verlag, Wolfenbüttel, und Ader L Borel, Dresden, speziell Esperantowerke verlegen. Daß das Esperanto auch im Reklamewesen gute Dienste leistet, beweist eine Auswahl von Prospekten in dieser Sprache, sowie die im linken Anbau ausgestellten Esperanto-Zeitungen. Den gelegentlichen Erfolg solcher Reklame illustriert sehr hübsch die Zusammenstellung einer Anzahl von Aufträgen, die einer Firma auf eine Esperanto-Annonce hin buchstäblich aus allen Teilen Europas und der übrigen Welt zugingen. Ferner ent nehmen wir einer ausliegenden Schrift »Das Esperanto als Kulturfaktor« die Tatsache, daß es sogar schon eine Internationale Esperanto-Scheckbank gibt, die ihren Sitz in London, Filialen in Dresden und Moskau hat. Sie rechnet nach einer besonderen Esperanto-Währung und gibt Schecks in Postkartenform aus, die in jedem Lande durch Vermittlung einer Bank oder des Ver treters des Esperanto-Weltbundes eingelöst werden können. Auch sonst enthält die Ausstellung noch viel Sehenswertes: Bücher in Esperanto-Blindenschrift, Esperanto-Musikalien usw. Die Ausstellung der Buchhändlerlehranstalt zu Leipzig. Jeder Buchhändler, der in der Heranbildung eines tüchtigen buchhändlerischen Nachwuchses eine der Hauptgarantien für eine gedeihliche Weiterentwicklung seines Standes sieht, und welcher Buchhändler täte dies wohl nicht, wird die Ausstellung dieser nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt in ihrer Art ein zig dastehenden Fachschule mit Interesse aufsuchen. Sie befindet sich in der Halle für den buchgewerblichen Unterricht, hinter dem Pavillon Frankreichs und verfolgt den Zweck, den Beschauern die Bedeutung der Lehranstalt für den Leipziger und den gesamten deutschen Buchhandel überhaupt vor Augen zu führen und sie gleichzeitig über ihre wichtigsten Unterrichtsziele aufzuklären. Von den Wänden grüßen die Bilder der Gründer der Anstalt so wie der früheren Direktoren und Wecken in manchem ehemaligen Schüler die Erinnerung an vergangene Zeiten, in denen er in einer der alten, gleichfalls im Bilde vertretenen Heimstätten der Schule allmorgendlich an der Quelle der Wissenschaft satz. Die Ausstellung gliedert sich in einen statistisch-wissenschaftlichen und einen buchtechnischen Teil. Aus verschiedenen Zusammen stellungen über Zahl und Herkunft der Schüler entnehmen wir, daß die Besucherzahl, die besonders in den letzten Jahren ganz bedeutend gewachsen ist, gegenwärtig die stattliche Höhe von 130 erreicht hat, und daß die Beziehungen der Lehranstalt nicht nur über die Grenzen Deutschlands, sondern auch Europas hinaus reichen. Von den Unterrichtsgegenständen tritt besonders die Buchführung in den Vordergrund, die ja auch, entsprechend ihrer Bedeutung für den buchhändlerischen Betrieb, eine hervorragende Rolle im Lehrplan spielt und vollständig den Bedürfnissen der buchhändlerischen Praxis angepaßt ist. Wir finden hier Rein schriften von Schülerarbeiten, die in der Ausarbeitung der eben- falls ausgestellten, der Wirklichkeit nachgebildeten Geschäftsgänge aus Verlag und Sortiment bestehen, ferner große Übersichten zur weiteren Erklärung dieser Geschäftsgänge, z. B. die Darstellung eines Jahresabschlusses mit Gewinnberechnung, sowie zwei Übersichten, die die Verbuchung verschiedenartiger Geschäftsvor fälle in den Büchern der einfachen und der doppelten Buchfüh rung veranschaulichen. Daneben sind die in der Anstalt ein geführten Lehrbücher ausgestellt, von denen besonders auf die von dem stellvertretenden Direktor der Anstalt, Herrn Oberlehrer Tittel, verfaßten beiden Bücher: »Die Kontorarbeiten des Buch händlers« und »Handelskunde«, die wiederum vollständig den Bedürfnissen des Buchhandels angepaßt sind, aufmerksam ge ll 83
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