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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-27
- Erscheinungsdatum
- 27.07.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
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Redaktioneller Teil. 4/ 171, 27. Juli 1914. Der Schlcsierbund, der anläßlich der großen Jahrhundertfeier in BreSlau gegründet wurde, hält vom 8. bis 10. August in Berlin im Marinehause (am Köllnischcn Park) seinen 1. Delegiertentag ab. Am 8. August findet ein Kommers und am 9. August ein großer Schle sierabend statt, an dem außer Berliner Kräften Frau Thekla Eisner- Breslau, Herr und Frau Thomaß-Bremen und Herr Otto Schmidtchen- Frankfurt a. O. Mitwirken. Die Sitzungen der Delegierten finden am 9. und 10. August statt. Obmann ist Nettor Julius Herzig, Berlin- Weißensee, Lehderstraße 49. Pttsonalnachrlchteu. Wladimir Meschtschcrskij f. — In Petersburg ist am 23. Juli Fürst Wladimir Pctrowitsch Meschtscherskij, der Herausgeber des kon servativen Blattes Grashdanin, im Alter von 69 Jahren gestorben. Meschtscherskij ist bekannt geworden durch seine zahlreichen Nomane und Erzählungen aus der vornehmen Welt Rußlands, von denen meh rere auch in deutscher Sprache erschienen sind. Seit mehr als vierzig Jahren stand der Fürst an der Spitze des genannten Blattes, das vornehmlich den Interessen des russischen Adels zu dienen bestimmt ist. Ordensauszeichnung. — Dem Herzogl. Hofbuchhändler Herrn A r unoNie m anninCoburg ist vom Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha das Ritterkreuz 2. Klasse des Herzogl. S. Ernestintschen Hausordeus verliehen worden. in Deutschland sich Schweden noch als ein Hinterland von Dänemark bzw. Kopenhagen vorzustellen. Gewesen, aber jetzt nicht mehr! Viel leicht erscheint dem deutschen Kaufmann Schweden zu klein für eine be sondere Vertretung oder nur für die drei Länder zusammen lohnend. Das ist indes ein Irrtum. Direkt aus Deutschland würde der Schwede vielleicht gern kaufen, deutsche Waren aus Kopenhagen oder von einem dänischen Agenten aber durchaus nicht. Eine Generalvertretung für Schweden (oder sagen wir »Skandinavien«) nach Kopenhagen zu ver legen, heißt direkt auf den schwedischen Markt verzichten und das Ge wollte in sein Gegenteil verkehren. Hier spielen alteingebürgerte nationale Gegensätze und Vorurteile, die nicht überwunden werden können, eine große Nolle, die von den Deutschen meist übersehen oder nicht verstanden werden. Es herrscht in Schweden keine Ani mosität gegen Dänemark. Die frühere Abhängigkeit des schwedischen Handels von diesem Lande aber ist ein wunder Punkt, den man nicht be rühren sollte. Denn der schwedische Kaufmann fühlt sich fast beleidigt, wenn er noch gezwungen werden soll, seine ausländischen Waren durch einen Generalvertreter oder dergl. in Kopenhagen zu beziehen. Der Verdienst der Zwischenhändler soll im Lande bleiben, andernfalls kauft man lieber von einer deutschen Firma. Der deutsche Kaufmann und Verleger sollte sich doch endlich entschließen, Schweden selbst bereisen zu lassen oder dort Auslieferungslager und Vertretungen einzurichten. »Via Kopenhagen« erreicht er seinen Zweck nicht. E. P. Enewald. Verzug bei Lieferung eines Subskriptionswerkes. Sprechfaul. Alleinauslieferung für Skandinavien.« Es ist ein sehr oft vorkommender Mißgriff, daß deutsche Firmen sich von irgendeiner Kopcnhagener Firma für ganz Skandinavien ver treten lassen. Ein Kollege hat im vorigen Jahre darauf hingewiesen, und ich selbst habe neulich im Börsenblatte das Aufhören der dänischen Vorherrschaft im nordischen Handel erwähnt. Man sieht aber immer noch sehr oft Prospekte, Kataloge usw. dänischer Firmen mit dem Auf druck: »Alleinverkauf für Skandinavien«. (Die Dänen haben übrigens die Gewohnheit, stets vom »Norden« und von »Skandinavien« zu reden, auch wenn es sich um rein dänische Angelegenheiten handelt. Das sei gesagt, nicht um zu verletzen, sondern um eine Tatsache zu erwäh nen.) Unter diesen von Kopenhagen aus »Skandinavien« vertretenden Firmen gibt es auch viele Verleger. Soeben gelangte in meine Hände ein umfangreicher Prospekt einer großen Kopenhagcner Musi kalienhandlung mit dem Aufdruck: »Autorisierte Alleinverkäufer für Skandinavien der Edition—« (folgt der Name eines der größten deut schen Musikalienverleger.) Dieser Prospekt ist offenbar sämtlichen Sortimentern in Schweden, Norwegen und Dänemark zugesandt worden. Nun fragt es sich, ob eine solche Alleinvertretung für die drei nordischen Länder mit dem Sitz in Kopenhagen wirklich Zweck hat. Jeder, der die Verhältnisse einigermaßen kennt, muß mit »Nein« antworten. Denn erstens wird kein schwedischer Buchhändler seinen Bedarf an deutschen Musikalien aus Dänemark beziehen, da er ohne Ausnahme wöchentlich eine Sendung aus Leipzig oder Stockholm erhält und die betreffenden Leipziger Firmen meines Wissens jedem, der in Leipzig einen Kommissionär oder sonstigen Vertreter hat, an standslos auch direkt liefern. Dagegen gibt es nur wenige Firmen, die mit Kopenhagen in regelmäßigem Verkehr stehen. Die reinen Musikalienhandlungen werden sich erst recht nicht nach Kopenhagen wenden, um von dort eine deutsche »Edition« zu beziehen, da sie wohl alle mit den Originalverlegern in direkter Verbindung stehen. Zwei tens wird die dänische Musikalienhandlung in Schweden nur ganz vereinzelte Privatkunden haben. Die größten Verbraucher, wie Or chester usw., beziehen wohl meistens ihren Bedarf direkt von den Ver legern oder durch eine einheimische Firma. Die »Alleinvertretung für Skandinavien« darf man in den meisten Fällen als Bluff bezeich nen. Denn es gibt gar keine Möglichkeit, den schwedischen Markt von Kopenhagen ans zu erreichen. Ebenso würde eine Vertretung in Stock holm sehr geringe Aussicht haben, nach Dänemark oder Norwegen etwas zu verkaufen. Wozu also diese »skandinavischen« Vertretungen? Eine große deutsche sprachwissenschaftliche Verlagsfirma hält in Kopen hagen ein »Auslieferungslager für Skandinavien«. Es wäre von Interesse, zu wissen, wie viele der Wörterbücher dieser Firma von Kopenhagen nach Schweden gehen. Wahrscheinlich gar keine oder nur eine verschwindend geringe Zahl. Die vertretende dänische Firma hat letzt in Schweden fast keinen einzigen stetigen Kunden, da, wie oben ge sagt, dic schwedischen Sortimenter ihren ausländischen Bedarf durch gängig entweder anc- Leidig oder ans Stockholm beziehen. Man scheint Vor etwa vier Jahren wurde ein kostspieliges Tafelwerk zur Subskription gestellt, laut Prospekt 10 Lieferungen zum Preise von je 30 Im Prospekt heißt es: »Das Werk beginnt im Frühjahr 1911 zu erscheinen und wird voraussichtlich zu Weihnachten 1912 vollständig vorliegen«. Erschienen sind von diesem Werke im Frühjahr 1911 die erste Lieferung, viele Monate später die zweite und erst jetzt vor kurzer Zeit die dritte und vierte Lieferung. Ist der Sortimenter nun gehalten, die Subskription trotzdem auf recht zu erhalten und die weiter erscheinenden Lieferungen zu über nehmen? Kann der Sortimenter vom Verlag die Rücknahme der bis her erschienenen und von dem Sortimetcr übernommenen Hefte des Werkes fordern? Ist der Sortimenter, der doch seinerzeit unter Um ständen Mühe und Spesen an die Werbung der Subskribenten ver wendet hat und seinerzeit einen für ihn bindenden llbernahme- vertrag mit dem Verlag eingegangen ist, nicht berechtigt, von dem Verlag, der seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist, außer der Rücknahme auch noch Entschädigung für den entgangenen Verdienst zu fordern? Da Fälle dieser Art, wie jeder Buchhändler weiß, in den letzten Jahren nicht mehr vereinzelt Vorkommen, so wäre eine prinzipielle Klärung wünschenswert. Es scheint uns ein rechtlich unhaltbarer Zu stand, daß bei solchen Subskriptionen stillschweigend nur eine einseitige, den Sortimenter verpflichtende Bindung geschaffen ivird, wie es materiell unhaltbar wäre, wenn etwa diese Einseitigkeit ausdrücklich festgelegt würde. Wienl. Hugo Heller L Cie. Unzulängliche Fakturierung im Musikalienhandel. <VgI. Nr. 1«7.> Ich kann dem Herrn Kollegen Dabelow in Hamm nur bei- pflichtcn, wenn er gegen die gerügte merkwürdige Art der Fakturie rung - der ich allerdings schon einmal vor Jahren begegnet bin — energisch Verwahrung einlegt. Wir sind im lieben Buchhandel zwar an Seltsamkeiten aller Art gewöhnt, aber solche Methoden dürfen im Verkehr nicht einreißen! Das Auge des Abstreichenden haftet im Drange der Geschäfte unwillkürlich und gewohnheitsmäßig ans der maßgebenden 1 der maßgebenden Anzahlrubrik und lucht nicht noch Komplikationen schwercstwiegender Bedeutung an so versteckter Stelle. Da gehören sie einfach nicht hin. Die 1 mußte ans jeden Fall in 2 geändert werden. Man liefert 50 Säcke Kaffee und nicht 2 Säcke mal 25! An der bisher üblichen Form der Rechnungslegung wollen wir nicht drehn und deuteln. Wenn der betreffende Verleger sich die Sache eben so einfach macht, darf er sich nicht wundern, wenn durch diese künstlich (ich meine natürlich nicht vorsätzlich-künstlich) ge schaffene Unklarheit Weiterungen entstehen. Wohin würden wir kommen, wenn unser Streben nach kaufmännischer Einfachheit und Klarheit solche, unbegrenzte Möglichkeiten eröffneten Hemmungen er führe! Auf keinen Fall würde ich aber für den Betrag des myste riösen 2. Exemplars der Sendung aufkommen. Hier hebt m. E. die unzulängliche und ungewöhnliche Fakturierung des einen das Ver sehen des andern auf. ^rxus Verantwortlicher Redakteur: E m 1 l T h o m a S. — Verlag: Der Börsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS, Hospitalstraße. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in L e i p z i g. — Adresse der Redaktion: Lcipzig-N., Gerichtsweg 26 (BuchhändlerhauS).
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