Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140728
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191407280
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19140728
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-28
- Monat1914-07
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ^ 172, 28. Juli 1914. Der deutsche Auslandlehrer. — Die Zahl der im Ausland lebenden Volksgenossen wird auf neunzehn Millionen geschätzt. Der stärkste Stützpunkt deutschen Wesens im Auslande ist aber, wie O. H. Michel in der »Frankfurter Zeitung« ausführt, die deutsche Schule: »Es wird für die Zukunft aber nicht mehr zu umgehen sein, daß die deutsche Neichsregierung auf Mittel sinnt, den höchst be dauerlichen Zuständen (des fortwährenden Lehrerwechsels infolge der schlechten Existenzmöglichkeiten) ein Ende zu machen. Andere weniger mächtige und weniger reiche Länder sind uns darin wett voraus. Italien z. B., das seine inländischen Lehrer so karg be soldet, hat bereits seit 1880 sein Auslandschulwesen gesetzlich geord net und die Auslandlehrer zu königlichen Beamten gemacht. Bei der eigenartigen politischen Zusammensetzung des Deutschen Reichs wird die Lösung dieser und anderer Fragen des Auslandschulwesens naturgemäß schwieriger sein als in Ländern mit einer einheitlichen Schulgesetzgebung; aber gelingen wird sie bet ernstem Willen ohne Zweifel. Einer der wärmsten Befürworter der Pensionierung deut scher Auslandlehrer durch das Reich war z. B. der leider so früh verstorbene Staatssekretär v. Kiderlen-Wächter, der die Nöte dieser Lehrer während seiner langjährigen Eigenschaft als Gesandter in Bukarest kennen gelernt hatte . . . Die Lehrer, die da draußen ein Leben voll harter Arbeit, voller Mühen und Entbehrungen zu bringen, verdienen ein solches Entgegenkommen der Heimat sehr wohl: der einzelne leistet dort viel mehr für das Deutschtum als seine Kollegen in der Heimat.« Einen Genossenschaftskursus für Kleinhändler veranstaltet der Ver band deutscher kaufmännischer Genossenschaften, Berlin, vom 14. bis 26. September in Berlin. Der Kursus bezweckt die Ausbildung ins besondere der Kolonialwarenhändler und der Angestellten der Einkaufs genossenschaften für die Genossenschaftsbewegung und will ihnen außer dem Kenntnisse in Buchführung, Warenkunde usw. vermitteln. Anmel dungen sind an den Verband deutscher kaufmännischer Genossenschaften, Berlin 8^V. 11, Anhaltstraße 7, zu richten. Die Studienreise der Direktoren höherer Schulen. — Das preu ßische Kultusministerium hat eine Verfügung erlassen, daß für Direk toren und Lehrer preußischer höherer Lehranstalten für die männliche Jugend eine Lehrübung zur Einführung in die deutsche Kunst ver anstaltet werde. Als Leiter wurde der Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Halle Prof. vr. Wilhelm Waetzold bestimmt, der mit den Direktoren und Lehrern eine vierzehntägige Reise unternehmen wird. Ähnliche Reisen wurden auf Veranlassung des Kultusministe riums schon früher gemacht; sie erstreckten sich auf Griechenland und auf Italien. Der Versuch, deutsche Städte zu bereisen, wird jetzt zum erstenmal unternommen. Prof. Waetzold wird hauptsächlich Mittel deutschland bereisen; die Fahrt führt von Hildesheim über Quedlinburg, Gernrode, Halberstadt nach Goslar und von hier aus über Magdeburg, Brandenburg, Jerichow, Halle, Merseburg, Naumburg, Erfurt nach Bamberg und Ebrach. Technisch praktische wie künstlerische Erwä gungen führten zu dieser Reise. Würde sie durch ganz Deutschland gehen, so würde durch die Eisciibahnfahrten zu viel Zeit in Anspruch genommen werden, und gerade Mitteldeutschland bietet außerordentlich viele historische und künstlerische Sehenswürdigkeiten, an denen die Reisenden und meist auch die Einheimischen achtlos vorübergehen. Prof. Waetzold wird mit den Direktoren und Lehrern nicht die Museen und Sammlungen besuchen, sondern die Kunstdenkmäler an Ort und Stelle, alte Bauten, Privathäuser, Kirchen, Plätze usw. Auf die Archi tektur und die Bildhauerei, die vom Laien im allgemeinen weniger ge würdigt werden als die Malerei, wird mit besonderem Nachdruck hin gewiesen werden. Anfangs Oktober soll die Reise angetreten werden; teilnehmen werden an ihr insgesamt etwa 25 Personen. Die Provin zialschulkollegien werden Männer, die sie für besonders geeignet halten, vorschlagen, und das Kultusministerium wird aus der Reihe der Vor- gcschlagenen 25 auslesen. Die Teilnehmer an der Fahrt werden durch hohe Stipendien unterstützt, so daß fiir den einzelnen keine erheblichen Kosten aus der Reise erwachsen. Der Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiedc e. V., Berlin, hält seinen diesjährigen 14. Vcrbandstag vom 7. bis 11. August in Straßburg i. E. ab, dem sich eine Besichtigung der Ausstellung von Meisterwerken antiker Goldschmiedekunst aus Frankfurter Privat- besitz in Frankfurt a. M. sowie eine Reise nach Paris anschließen werden. Anläßlich des Verbandstages wird von der Innung Straßburg eine Ausstellung von alten Goldschmiedewerken elsässischer Meister aus Privatbesitz veranstaltet. Der Verband Deutscher Bureaubeamten zu Leipzig hält in den Tagen vom 1. bis zum 3. August seinen diesjährigen Verbandstag in Dresden ab. An erster Stelle spricht der Verbandssyndikus vr. Georg Jahn, Leipzig, über die abgelehnten Tarifverhandlungen: Sten- gel-Gera, der 2. Vorsitzende des Verbands, wird über die gesetzliche Regelung der Rechtsverhältnisse und ihren gegenwärtigen Stand reden, während die Herren Gehrhus - Berlin und Ebcling - Hildesheim das Thema Frauenarbeit und Frauenfrage im Bureaubeamtenstand behan deln werden. Neben den üblichen Berichten und Vorstandswahlen steht eine Reihe von Satzungsänderungen auf der Tagesordnung. Auch wird dem Verbandstage von dem Vorstände der Vorschlag gemacht werden, eine Auskunftei über die Bureaus der Rechtsanwälte und Notare und sonstige, für die Verbandsmitglieder in Betracht kommenden Betriebe einzurichten, um die Mitglieder bei der Stellensuche zu unterstützen, sie vor Annahme ungeeigneter und schlechter Stellungen zu bewahren und sie über die Ansprüche, die sie an den Dienstvertrag stellen müssen, vor her hinreichend zu unterrichten. Personalniichrichteli. Gestorben: am 22. Juli im hohe« Alter von 82 Jahren Herr Friedrich Lehmann, früher Inhaber der Firma seines Namens in Zweibrücken. Der Vater des Dahingeschiedenen hatte im Jahre 1843 die schon 1830 gegründete Mid noch heute bestehende Buchhandlung von dem kon zessionierten Buchhändler Rudolf Wahrburg erworben, und bis zum Jahre 1903 ist das Geschäft im Besitz der Familie Lehmann verblieben, worauf es an Otto Kreßmaun und im Jahre 1906 an den heutigen Inhaber Herrn Jakob Peth überging. Der Dahingeschiedene hatte sich mit seltener Energie und eisernem Fleiß aus kleinen Anfängen empor gearbeitet, unter seiner Leitung nahm das Geschäft einen bedeutenden Aufschwung: war doch der Verstorbene ein Muster gewissenhafter Pflichttreue, stets erfüllt von großer Hingabe an seinen Beruf. Die Familie des Verschiedenen verliert in ihm den treubesorgten Vater, den jeder, der den braven Mann kennen lernen durfte, lieb gewinnen mußte. Ein ehrendes Andenken wird ihm über das Grab hinaus be wahrt werden! Louis Kolitz f. — In Berlin ist am 25. Juli der hervorragende Landschafts- und Schlachtenmaler Professor Louis Kolitz im 70. Lebens jahre nach längerer Krankheit gestorben. Louis Kolitz hat als Direktor der Kasseler Kunstakademie, die er dreißig Jahre — bis zu seiner 1911 erfolgten Übersiedlung nach Berlin — leitete, und durch sein Schaffen eine angesehene und einflußreiche Nolle gespielt. Er war ein Schüler Oswald Achenbachs. Sein bekanntestes Bild ist »Der Große Kurfürst auf dem Haff«, das im Provinzialmuseum zu Hannover hängt. Adolf Martens s. — In Lichterfelde ist nach längerem schweren Leiden der Direktor des kgl. Materialprüfungsamtes, Geh. Oberregie rungsrat Professor Dr.-Jng. Adolf Martens, im Alter von 64 Jahren aus dem Leben geschieden. Martens wurde 1884 Leiter der königlichen mechanisch-technischen Versuchsanstalt, jetzt königliches Materialprü- fungsamt, dessen großer Aufschwung und weit und breit anerkannte Bedeutung Errungenschaften seiner Leitung sind. In seinem »Handbuch der Materialienkunde für den Maschinenbau« (1889) hat Martens, der auch die »Mitteilungen aus dem kgl. Matcrialprüfungs- amt« herausgab, zahlreiche Methoden zur Materialprüfung beschrieben, die zum großen Teile von ihm selber stammen oder zum mindesten von ihm aufs genaueste durchgearbeitet und verbessert worden sind. John Nixon f. In Dublin ist der Professor der Anatomie und Physiologie Sir Christopher John Nixon im Alter von 65 Jahren ge storben. Als Präsident des koz'sl Oolle^e ok ?dy8ieian8 in Irelancl, Vieo-Ltianeellor ok iüe llo^al llnivermt^ ok Irolanck und erster Vor sitzender des lloznl Veterinär^ Oolloge ok Irelanck, zu dessen Mitbe gründern er zählt, erfreute sich Sir Christopher einer über die Grenzen seines Vaterlandes hinausgehendcn Beliebtheit. Unter seinen Werken sind zu nennen: »kkanckdook ok Uo8pita1 Uraetiee anck Ulixsieal via- §no8i8«, »Ooudle k'aeial Uaral)'8i8, rntü 80M6 Remarlr8 on tko k§erve8 ok Da8t6«, »vo68 keüox ^etion Oeeur?« und »Earcklae Ü1urlnnr3 on tlie Mtral ^roa«, sowie verschiedene Schriften über Krankheiten des Her zens und des Nervensystems. Verantwortlicher Ncdakteitr: Emil Thomas. — Verlag: Der BSrsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhänblerhauS. Druck: Ramm »Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« sBuchhändlerbauss. 1192
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder