Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140713
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191407132
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19140713
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-13
- Monat1914-07
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.V 159. 13. Juli 1914. Redaktioneller Teil. v»»<»u-la«r f h Lttch» vuL>«»h«1 Bcgrüstungsansprachc de» Vorsitzenden .Herma»» Bener bestieg Herr vr. Goldfriedrich. Bibliothekar de» Börscnvercins, die Rednertribüne u»d hielt seine» gcisl- und gehaltvollen Bor- lrag über bas Tbcina: »Der Buchhandlungsgeliilsc von einst und seht«. Dns klare und nmsasscndc Bild, das vom Vortragenden nnler Benutzung eigener Forschungen und Heranziehung mancher lei iniercssauler Einzelheiten von der historischen Entwicklung des Gchllfcnstaudes gegeben wurde, lies; den Wunsch nach einer Ge- schichle des Buchhandlungsgehilscn-Standes aufkommen. Der Vorlragcnde unlerschicd im wesentliche» drei Perioden der Entwicklung, die durch die Bezeichnungen »Diener«, »Sub jekt« und »Eonunis« und »Buchhandlungsgehilse» bestimmt werden. In diesem Rahmen vollzog sich die Wandlung der wirtschaftlichen und persönliche» Verhältnisse von der Zugehörigkeit zu Haus und Familie des Prinzipals an bis znr persönlichen Selbständigkeit des Gehilfen auster- halb des Geschäft». Die Ausführungen des folgenden Redners, de» Herr» Prokuristen A. Arnold, über »Die wirt schaftliche Lage des Buchhandlungsgchilfen« setzten dort ein, wo der Vorredner ausgehört hatte und schilderten die Verhältnisse und Bedürfnisse der Gegenwart. Sie gipfelten in dem Wunsche »ach einer vernünftigen Gchaltspolitil, die wohl eine entspre chende Normierung der AnfangSgehalte vorsche», sich niemals aber auf eine Tarisicrung der Entlohnung erstrecken könne, weil es unmöglich sei, die Bezahlung geistiger Arbeit unter ein System zn stellen. »Über die Fachbildung des Buchhandlungsgehilfcn in Vergangenheit und Gegenwart« verbreitete sich der folgende Redner, Herr vr. Curt Frenzel, Direktor der Buchhändler- Lehranstalt zu Leipzig. Bon einzelnen Beispielen der Entwicklung berühmter Buchhändler ausgehend, schilderte er den Lehrbetrieb der >853 in Leipzig gegründeten Buchhändlerlchranstalt, die heute aus 17 Klasse» besteht und einen Aufwand von über 53 009 .kt erfordert. Alle drei Redner ernteten für ihre inter- essantcn Ausführungen lebhaften Beifall. Um 3 Uhr nachmittags begann das Festmahl im Pal- mengarlcn, das unter Teilnahme der Ehrengäste und Damen einen austcrordentsich angeregten und wohlgelungcnen Ver lauf nahm. Bemerkenswerte Trinksprüche hielten Herr Regie- rungsrat vr. Thiefsen als Vertreter des Reichsamts des Innern und Herr Bürgermeister I)r. Weber als Vertreter der Stadt Leipzig. Herr A d o l f D ä h n e r t in Firma F. E. Fischer, ein besonderer Gönner und Förderer der Veranstaltung, trank aus das Wohl der Stadl Leipzig und der Bugra, Herr Vcrlags- buchhändler H. Degener liest die auswärtigen Kollegen leben »sw. DenSonntag beschloß ein zwangloserBesuch des Vergnügungs- Viertels der Bngra. Der Montag brachte Führungen durch die grasten buchhündlerischcn und buchgewcrblichcn Betriebe. In der Telcgiertenversammlung am Nachmittag wurde unter prin zipieller Zustimmung der Anwesenden die Errichtung der bereits erwähnten internationale» Zentralstelle beschlossen. Eine graste Anzahl wertvoller Festgaben wird die Gäste noch lange an die gcnustreichen und anregenden Stunden in Leipzig er innern. Unter ihnen ist ein vom Festausschust herausgegebenes Erinnerungsbuch') besonders bemerkenswert, das neben reichem Bildschmuck (Bugra und Stadt Leipzig) eine Anzahl wertvoller literarischer Beiträge enthält. Hassen wir, dast die Anregungen und Eindrücke, die die Gehilfenschaft von der Ausstellung und den mancherlei Veranstaltungen de» Gehilfcntages mit nach Hanse nahm, Früchte tragen zum Wöhle der Gehilfenschaft und zum Segen der buchhändlerischen Allgemeinheit. Die Arbeit des Festausschusses war keine geringe und verdient einen solchen ideellen Lohn in jeder Beziehung. Es liegt in der Natur der Sache, dast säst alle im Rahmen der Bugra veranstalteten Tagungen mehr oder minder Beziehungen zum Buchhandel haben. In erster Linie ist da die Hauptversamm lung des Deutschen B u ch g e w c rb e v e rei n s zu nennen, dessen Zugehörigkeit zum Buchhandel auch schon äuster- '> Gedentbläucr an den Ersten Allgemeinen BnchhandlungSgchil- sen-rag z» Leipzig, 4—v. Juli l»I4. t>». (84 L. IN. ültustr.l Leipzig IU!4. Eaupianslchuß für de» Allgemeinen Buchliandlnngsgehilseu- Tag. Kart. lieh dadurch dokumentiert wird, dast sich sein Domizil, da» Deutsche Buckigeweibchaus, in unmittelbarer Nachbarschaft de» Buchbändlerhauscs in Leipzig befindet. Tie Verhandlungen san delt vom 27. bis 29. Juni statt und ergaben bei einem Mitglieder bestand von !5<>8 Personen (im Jahre 1913) ei» crsrenliches Bild auswärtsstrcbendcr Entwicklung. Bemerkenswert sind die cisri- ge» Bemühungen de» Vereins aus dem Gebiete des buchgewerb- lichcn Unterrichts. Diese Bestrebungen, die sich auf die Bereini gung der in Leipzig bereits bestehenden Fachschulen für Buch drucker, Lithographen, SIcindrucker und Buchbinder in eine ein zige graste buchgcwerbliche Fachschule erstrecke», haben bereits die Billigung des Rater der Stadt Leipzig gefunden, so dast die Errichtung eines großen Schulneubaues in unmittelbarer Nähe des Buchgcwerbehauses binnen kurzem bevorstchl. Bei dem gewaltigen Umfange, den das Buchgewerbe in Leipzig cinnimml, wird es sich um eine Btldungsanstalt handeln, wie sie sicher in der übrigen buchgewcrblichcn Well nicht ihresgleichen finden dürste. Der ebenfalls in die Verhandlungen einbczogcne Plan der Errichtung eines Museumsncubaues auf dem gleichen Ge lände ist an dieser Stelle bereits erwähnt worden. Etwas ab gelegener vom Interessengebiete des Buchgcwcrbevercins, will uns bedrucken, liegt die Frage der Errichtung einer Bibliothckar- schulc in Leipzig, die gelegentlich dieser VersamnUnng angcschnil- ten wurde. Ein solches Institut würde doch Wohl eher in den Rahmen der Universität passen und könnte im Hinblick aus die Deutsche Bücherei unter Umständen vorbildlich in Deutschland werden. Wie man auf allen Gebieten des kaufmännischen und ge werblichen Unterrichts eisrig am Werke ist, beweist auch der 8. Kongrcst für das kaufmännische Bildungs wesen, der vom 4. bis 8. Juli im Rahmen der Buchgewerbe - ausstellung stattgefunden und folgende Vorträge gebracht hat: »Die Bedeutung der Geschmacksbildung für die Ausbildung dcs jungen Kaufmanns« (vr. Thoms-Braunschwctg), -Wie können die kaufmännischen Unlerrichlsanslalten auch zu ihrem Teile zur Stärkung des Nationalbcwustlscins beitragen'?« (Frl. Agues Herrmann-Bcrlin und vr. Südhoff-Berlin) und »Die besonderen Einrichtungen der kaufmännischen BildungSanstallen aus dem Gebiete der allgemeinen Jugendpflege« (Oberlehrer Eick-Dre: den). Zu dem im Mittelpunkte der Tagung stehenden zweiten Vortrage wurde folgende Entschließung gefaßt: »Die Stärkung des Rationalbewußtscins unseres kausmännischcn Nachwuchses ist notwendig und kann im Anschluß an die Ausbildnng sür den Berus durch eine» entsprechenden Ausbau der Unterrichts- sächer in unseren kaufmännischen Schule» erfolgen. Der Kongreß für das kaufmännische Bildungsweseu beschließt daher, auf eine Stärkung des Natioualbcwußtseius durch die kaufmännischen Schulen hiuzuwirken.« Vom 28. bis 30. Juni tagte der Erste Kongretz der deutschen S ch r i ft st e l l c r i n n c n in Leipzig. Das bereits im letzten Briefe erwähnte Thema: »Der Dilettantismus in der weiblichen Literatur« — künftig werden wir wohl zwischen männ licher und weiblicher Literatur einen Unterschied machen und ihn in unserer Lagercinteilung zum Ausdruck bringen müssen , dar von Frau Antonie Andrea-Carel-Bcrlin in praktischer und von Frau Elisabeth Thielemann-Leipzig in theoretischer Be ziehung behandelt wurde, brachte auch einen Hinweis auf die Herstellungskostenverlcger, deren Tätigkeit dem Dilettantismus in gefährlicher Weise Vorschub leiste. I» diesem Punkte wisd der Buchhandel, abgesehen von den Herstellungskostcnverlegern selbst, wohl restlos mit den Damen übcrcinstimmcn. Auch die immer mehr überhandneftmenden Preisausschreiben, die die Frauen Welt zur Versuchs-Schriftstellerei veranlassen, wurden er wähnt. In der praktischen Behandlung des Themas wurde darauf hingewiesen, daß sich viele Verleger von Zeitschriften und Zeitungen in der Zwangslage befinden, den Dilettantismus u ihren Blättern zu Worte kommen lassen zu müssen. Das von Frau Luise Kirchbach-Paris behandelte Thema: »Das drama tische Schaffen der Frau« zeitigte folgende Resolution: »Der I. Kongreß Deutscher Schriftstellerinnen in Leipzig >VI4 ist überzeugt davon, daß dramatische Begabung nicht de», männ- lichcn Geschlecht Vorbehalten ist, sondern auch bei dem weibliche, 1125
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder