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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1914-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1914
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 154, 7. Juli 1814. frage und, untrennbar von ihr, die Grossistenfrage schwere Stunden bereitet. Wie Sie ja wissen, werden seit Jahren die be deutendsten Köpfe zerbrochen, um zur Lösung dieser Schwierig keiten neue Ideen zu finden. In Württemberg ist ein praktischer Anfang gemacht nach dem Wort: Probieren geht über Studieren, Sie kennen alle die Verfügung unserer Schulbuchverleger, Eine Bestätigung, daß wir auf dem rechten Wege sind, war die Vor sitzendenbesprechung der Kreis- und Ortsveretne am 7, Oktober 1913, Dort hieß es bei Behandlung dieser Angelegenheit, man könnte vorerst nichts anderes tun, als wenigstens den Handel mit Schulbüchern für höhere Schulen dem Sortiment zurückzugewin nen, Das ist ohne Schaden für den Verlag möglich und ist ja auch das, was wir anstreben. Natürlich stellen sich der Verwirklichung einer derartigen Neuerung große Schwierigkeiten in den Weg, Anfeindungen, Umgehungsversuche, Es werden Übergangsbe stimmungen notwendig, bis das neue Rad ohne Knirschen und Stöhnen läuft. Diese Sache machte eine gemeinsame Versamm lung der Württ. und Stuttg, Vereine am 28, September 1813 nötig. Es waren Mißverständnisse entstanden über die Frage der Einbeziehung Stuttgarts in die Schulbuchsperre, Das Ergeb nis ist Ihnen durch Rundschreiben bekannt gemacht worden, Stutt gart fällt unter die Sperre, dagegen sind ausgenommen vier in dem Rundschreiben namentlich aufgeführle Vororte, die nicht in baulichem Zusammenhang mit Stuttgart stehen. Nun ist in Gab- lenberg im letzten Vierteljahr eine neue Mittelschule eröffnet worden, und der Buchbinder Marstaller ersuchte mich um die Er laubnis zur Lieferung, Er zeigte ein Schreiben des Rektors mit dem Inhalt, daß ein Bedürfnis, die Bücher in der Nähe erhalten zu können, vorliege. Nach Rücksprache mit dem Vorsitzenden des Stuttgarter Vereins habe ich ihn vorerst freigegeben und dies seinem Hauptlieferanten mitgeteilt. Es ist Wohl richtiger und nur in unserem Interesse, die Sperre nicht zu starr durchzuführen und uns neuen Verhältnissen schmiegsam anzupassen. Eine sehr unangenehme, wenn auch vorauszusehende Folge der Sperre ist die erheblich größere Zahl von Anmeldungen zur Aufnahme ins Adreßbuch, Ich richte daher wieder holt die Mahnung an unsere Mitglieder, ihre Angaben rein sach lich, unter Ausschaltung persönlicher Stimmungen zu machen, wenn der Vorstand ihre Hilfe beansprucht. In drei Fällen, in denen eine Auskunft nicht zu erlangen war, hat sich der Vorstand an Ort und Stelle über die betreffenden Firmen unterrichtet. In engem Zusammenhang mit der Sperre steht auch die Adreßbuchreinigung, Ich habe mir Unterlagen verschafft, und es wird einer der nächsten Aufgaben des Ausschusses sein, mit Unterstützung des Vorstandes vom Stuttgarter Verein diese zu prüfen und die Vorschläge nach Leipzig weiterzugeben. Die Reform der B u ch fü h r u n g in kleinen und mittleren Geschäften wird jetzt energisch betrieben. Die Anregung ging von Herrn Jäh, dem Vorsitzenden des Sächflsch-Thüringischen Verbandes, aus, und in der diesjährigen Hauptversammlung des Börsenvereins stellte der Vorstand den Antrag auf Einsetzung eines Ausschusses, der alle auftauchenden Fragen und Vorschläge eingehend prüfen soll. Der Antrag wurde angenommen, so daß eine baldige Förderung dieser sicherlich wichtigen Sache zu er warten ist. Ich komme weiter zu der Beteiligung unseres Vereins an den Versammlungen anderer Vereine im Buchhandel, An der Abgeordnetenversammlung Ostermesse 1914 nahmen als Abgeordnete teil: die Herren Hermann Aigner, Curt A. Hose mann, G, Kilpper, Otto Sperling, Julius Stitzel, Oskar Wolf und Ihr Vorstand, Die Hauptversammlung des Börsenvereins besuchten außer diesen noch die Herren Otto Weitbrecht und Her mann WUdt; alle mit sechs Vollmachten versehen. Die Verhand lungen beider Vereine sind ja inzwischen veröffentlicht worden; ich kann mich daher kurz fassen und möchte nur den Antrag Pra ger herausgreifen. Der Antrag will ja den Kreis- und Ortsver- ernen das Recht geben, für Werke, die ohne Ladenpreis erschie nen sind oder die der Verleger mit einem geringeren Rabatt als 25 7- vom Ladenpreis liefert, Verkaufspreise festzusetzen Der Antrag wurde angenommen, aber ich halte es für kein Glück Wenn es auch vollständig richtig ist, auf Mittel und Wege zu sinnen, um außergewöhnlich schlechte Rabatte zu beseitigen, 'so scheint es' mir 1082 doch bedenklich, so tief in die Rechte von Verleger und Behörden einzugreifen. In der Hauptsache werden ja Schulbücher getroffen, und gerade hier ist der Verleger in der Preisbestimmung nicht frei und mutz auf die Einhaltung des Preises großen Wert legen. Auf jeden Fall ist die Verwirklichung des Antrages ge eignet, neue Verstimmungen zwischen Verlag und Sortiment auf- kommen zu lassen. Außerdem wird der Antrag sehr schwer durch führbar sein, und der Nutzen scheint mir für das Sortiment sehr fraglich, — Ich bitte daher unsere Sortimenterkollegen, es sich sehr zu überlegen, ehe sie einen derartigen Antrag stellen, bitte aber auch die Verleger, wenn dom Ausschuß eine Anfrage an sie kommen sollte, sie mit der entsprechenden Ruhe aufzuneh men, damit die Arbeit des Vorstandes nicht unnötig erschwert wird. Die Ansichten im Ausschuß waren natürlich verschieden; ich mußte mir daher in Leipzig einige Zurückhaltung auferlegen und konnte nur in der Abgeordnetenversammlung zu der Sache sprechen. Zur Herbstversammlung der Kreis« und Ortsvereine ent sandte unser Verein Herrn Konstantin Wittwer und den Vorstand, zu der Vorsitzendenbesprechung der Kreis- und Ortsvereine Ihren Vorstand, Diese Vorsitzendenbesprechung, die ja nur in kleinem Kreise abgehalten wird, scheint mir ein ausgezeichnetes Mittel zur Verständigung und zur Arbeitserleichterung für die Vorstände der Kreisvereine zu sein. Der intime Charakter ermöglicht die Aussprache über sonst schwer zu behandelnde Dinge und macht es Len Vorständen leicht, Richtlinien für ihre besondere Arbeit aus den Verhandlungen zu ziehen. Ich begrüße sie daher mit großer Freude, Der Einladung des Badisch-Pfälzischen Verbandes nach Baden-Baden zu seiner Hauptversammlung folgte Ihr Vor stand, Die Hauptversammlung des Verlegervereins war von unseren Verlegermitgliedern zahlreich besucht. Wenn auch in diesem Jahre etwas besonders Wichtiges nicht vorlag, so konn ten trotzdem die Teilnehmer wieder feststellen, mit welch vermit telnder Ruhe die Arbeiten des Vereins erledigt worden sind. Der Vorstand hat sich nicht auf den einseitigen, den soge nannten extremen Verlegerstandpunkt drängen lassen; er ver schließt sich berechtigten Wünschen des Sortiments, soweit die Erfüllung möglich ist, niemals; und dafür müssen wir ihm dank bar sein. Nun habe ich Rechenschaft abzugeben über alle die Arbei ten des Ausschusses, die über das Matz des Täglichen hinausreichen. Zuerst einige Zahlen, Der Einlauf betrug etwa 300 Stück, die Zahl unserer Schriftstücke 310, Im Laufe des Jahres habe ich 5 Ausschutzsitzungen einberufen zur Erledigung der Arbeiten, die durch Umlauf nicht abgetan werden konnten. So wie ich die Verhältnisse in unserem Verein übersehe, muh es unsere Hauptaufgabe sein, den Zusammenhalt unserer Mitglieder zu stärken, die öftere Aussprache zwischen Vorstand und den Mitgliedern in der Provinz herbeizusühren, den Mit gliedern zu zeigen, in welcher Weise ihre Interessen vertreten wer den, ihnen aber auch zu zeigen, welche Grenzen der Verein zu beachten hat, um Enttäuschungen zu ersparen. Wir haben da her angefangen, zwanglose Berichte herauszugeben, die über alles Wichtige unterrichten sollen. Ich hoffe, daß sie trotz der Kosten Ihre Zustimmung finden. Weiter haben wir versucht, den Zu sammenhalt der Kollegen dadurch zu heben, daß der Vorstand die Herren in ein Lokal an ihrem Platz einlud und sie mit ande ren Mitgliedern des Ausschusses aufsuchte. Am 21, November 1913 waren wir in Heilbronn, am 26, Januar 1914 in Tübingen. Wir haben sehr gemütliche Abende verbracht, neue Anregungen erhalten und hoffentlich auch ausgeteilt. Ich will nicht verfehlen, den Kollegen auch von hier aus unfern Dank auszusprechen. Na türlich sind wir nicht am Ende, sondern wir führen schon wieder neue Anschläge im Schilde, Nun eine andere Sache, die uns beschäftigt hat: Sie kennen wohl die Schwindelanzeigen, die Ende vorigen und Anfang dieses Jahres von zwei Berliner Firmen und jetzt von Firmen an ande ren Orten in Zeitungen und Zeitschriften erlassen worden sind. Dem Einsender der Auflösung eines lächerlich leichten Bilder rätsels wurde unter anderem der Graf von Monte Christo um-
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