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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1914
- Strukturtyp
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- 1914-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1914
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 154, 7. Juli 1914. Da keine Einwendungen gegen den Jahresbericht erhoben wurden, so konnte der Vorstand ihn als genehmigt erklären. Punkt 2 der Tagesordnung: Kassenbericht. Der Kassierer Herr Konstantin Wittwer trug die ein zelnen Posten des Berichtes vor, aus denen sich ergab, daß die Ausgaben den Einnahmen ungefähr die Wage gehalten haben. Herr Hermann Kurtz hatte die Kasse geprüft und beantragte, da er alles in schönster Ordnung gefunden hatte, dem Kassierer Ent- lastung zu erteilen. Es erhob sich kein Widerspruch, und so konnte der Vorstand dem Kassierer Entlastung erteilen. Im Anschluß an den Kassenbericht beantragte Herr Max Holland, dem Erholungsheim Bühl einen Beitrag von 50 ./t zu bewilligen. Der Antrag wurde unterstützt, so daß die Summe von 50 ./t vorerst einmalig zur Zahlung ausgesetzt werden konnte. Punkt 3 der Tagesordnung: Ersatzwahl für die aus dem Ausschuß scheidenden Herren Carl Goßrau, Stuttgart, und Richard Haag, Kirchheim. Herr Haag wurde wiedergewählt, und für Herrn Goßrau, der es abgelehnt hatte, eine Wiederwahl anzunehmen, wurde Herr Dr. Alfred Druckenmüller gewählt. Punkt 4 der Tagesordnung: Antrag des Ausschusses: Die Versammlung wolle die Einsetzung einer Kommission be schließen, die die Möglichkeit der Abschaffung des Privaikunden- rabatts beraten und der nächsten Hauptversammlung das Ergeb nis ihrer Erhebungen vortragen soll. Der Vorstand begründet den Antrag und verweist auf die Verhandlungen der letzten Herbstversammlung des Verbandes. Ursprünglich habe der Ausschuß die Absicht gehabt, die Abschaf- fung des Privatkundenrabatts zu beantragen, um eine Möglich keit zu haben, an die Behörden heranzugehen. Da aber die Mit glieder sich zu wenig über die Angelegenheit geäußert hatten und auch gelegentlich Bedenken ausgesprochen wurden, möchte der Ausschuß die Sache nicht überstürzen und sei daher auf den Ausweg verfallen, in diesem Jahre eine Kommission einzusetzen, die die Frage reiflich mit den Mitgliedern beraten soll. Der Antrag wurde gegen 2 Stimmen ohne Debatte ange nommen. über die Zusammensetzung des Ausschusses wurde län ger verhandelt. Schließlich wurden 7 Mitglieder gewählt: die Herren Paul Schumann, C. A. Sonnewald, Hermann Aigner, Konstantin Wittwer, Richard Haag, Max Holland, Carl Berkhan. Punkt 5 der Tagesordnung: Besprechung buchhänd- le risch er Angelegenheiten von allgemeinem Interesse. Da aus der Versammlung niemand ums Wort bat, legte der Vorstand einen Plan vor, den er schon länger mit sich herumtragc: Um den so sehr fehlenden Zusammenhalt der Mitglieder in der Provinz und um die Verständigung zwischen Ausschuß und den Provinz-Mitgliedern zu heben, möchte er, wenn die Zeit ge kommen sei, Wanderversammlungen in den verschiedenen Städten Württembergs abhalten. Er denke daran, Vorträge, Bericht- erstattung über Vorgänge in Leipzig, Versammlungen anderer Vereine damit zu verbinden. Er bitte daher die Stuttgarter Mitglieder, sich zahlreich zu beteiligen, wenn einmal die Ein ladungen zu einer solchen Wanderversammlung ausgegeben wer- den könnten. Da nichts Weiteres vorgebracht wurde, so konnte der Vor stand die Versammlung mit bestem Dank an die Erschienenen um Uhr schließen. Aus dem italienischen Buchhandel. IV. <III s. Nr. 418.) Schulbiicherfrageii. — Der Verleger Gaspero Barbdra. — Jtallen- Bmhdruckerkunst der Griechen und Römer. — Exllbrls- uud Visitcnkarteii-Ausstellung in Florenz. — Jugendliteratur. — Arbciterstatistik. — Aus dem Zettelpulet. Dem italienischen Sortimentsbuchhandel droht eine neue Ge fahr, und zwar bei der Schulbücher-Lieferung. Bisher pflegten die Gemeindeverwaltungen die Buchhändler ihres Ortes zu einer Ra battofferte auf Schulbücher einzuladcn. Wenn auch die Zumutung, daß ein Bücher-Wiedecvcrkäufcr auf einen Teil seines sauer 1094 verdienten Gewinnes zugunsten der Schüler verzichten sollte, absolut unberechtigt war, so hatte sich die Rabattgewährung doch so fest eingewurzelt, daß man von vornherein mit ihr rech nete und sie als etwas Notwendiges hinnahm. Jetzt sind die höheren Behörden auf den Gedanken gekommen, daß vielleicht bei direktem Bezug der Schulbücher ein höherer Rabatt erzielt werden könnte, und man arbeitet im Ministerium einen Gesetz entwurf aus, wonach bei Schulbücher-Lieferungen jeder Zwi schenhandel, also auch der durch das Sortiment, ausgeschlossen wer- den soll. Bon wem dieser Einsall ausgegangen ist, ob von den Verlegern, in der Absicht, sich einen einträglicheren Absatz zu ver schaffen, oder von dem die Bedürfnisse des Buchhandels ganz und gar verkennenden Ministerium, wird Wohl nie ans Tages- licht kommen. Die Söhne des vor nahezu hundert Jahren geborenen Flo rentiner Verlegers Gaspero Barbera haben die interessantesten Briefe, die sie von ihrem Vater erhallen haben, gesammelt und kürzlich in einem eleganten Bande veröffentlicht. Außer diesen sozusagen geschäftlich-privaten Briefen finden wir in der Samm- lung auch einen interessanten Briefwechsel Barberas mit seinen Autoren. Barberas Laufbahn dürfte von allgemeinem Interesse sein. Vom einfachen Arbeiter, der von Piemont nach Florenz ge kommen war und in der Druckerei von Fel. Le Monnier Beschäf tigung gefunden hatte, schwang sich Gaspero Barbara mit Aus dauer und Beharrlichkeit schrittweise empor, bis er selbst Verleger wurde. Der Zeitpunkt <1841), den er wählte, um sich selbständig z» machen, war für verlegerische Unternehmungen besonders günstig, denn er fiel in die Vorbereitungen zur politischen Wiedergeburt des Königreichs Italien. Barbara verstand es, die bedeutend sten Schriftsteller auf den Gebieten des Heerwesens, der Ge schichte, der Volkswirtschaft, der Politik und auch der Romantik für seinen Verlag zu gewinnen, so daß sein junges Unternehmen schnell zu großem Ansehen gelangte. Nachdem sich die politischen Wirren gelegt hatten, wandte Barbera seine Aufmerksamkeit den allgemeinen Interessen des Buchhandels zu und wurde Vorstand des noch heute be stehenden Buchhändler- und Buchdrucker-Vereins. Bemer kenswert ist es, daß der Vorschlag zur Gründung einer buch händlerischen Zentralstelle in Italien bei Barbora tatkräftige Unterstützung fand. Die Zentralstelle sollte den Verkauf resp. die Bekanntmachung aller Neuigkeiten des italienischen Buchhandels in die Hand nehmen, und tatsächlich wurde auch in Florenz ein »Lmporio Dibrario« ins Leben gerufen, etwa in der Art des heuti gen Oltener Vereins. Das Unternehmen ging aber bald wieder ein. Barboras Motto lautete: »Hon bramo altr' osoa«, und sein Signet stellte eine Biene dar, die den Fruchtknoten einer Rose aussaugt. Diesem Motto ist das Verlagshaus Barbara bis heute treu geblieben, und man braucht nur seinen Verlagskatalog zu durchblättern, um zu erkennen, wie es darauf bedacht gewesen ist, die Arbeiten der ersten Autoren im Volke zu verbreiten. Da sind Cantü, d'Azeglio, La Marmora, Guerrazzi, Panizza, Les- sona, Giusti, Carducci, de Amicis — um nur einige der zeit genössischen Autoren zu nennen — mit ihren besten Werken ver treten. Ferner finden wir die Klassiker in der Libiioteca Dia mant«, die sich leider der kleinen Schrift wegen für schwache Augen schlecht eignet, die landwirtschaftliche und die kürzlich ins Leben gerufene koloniale Sammlung. Der italienische »Touring - Olnb«, der sich um Verkehrs verbesserungen sehr verdient gemacht hat, plant die Herausgabe eines groß angelegten Führers durch ganz Italien, der in erster Linie die Italiener selbst mit ihrem Lande bekannt machen soll. Der Plan ist reiflich erwogen, die besten Mitarbeiter sind dafür gewonnen worden, und die Vorarbeiten dazu sind — insbesondere was das Kartenmaterial anbetrifft — schon weit vorgeschritten. Der erste Teil wird Piemont, die Lombardei und Tessin umfassen. Die Kosten des ganzen Werkes sind mit 170 000 I. veran schlagt; natürlich mutz dabei mit dem Absatz an die Italien bereisenden Fremden gerechnet werden. Ob es gelingen wird, einen Führer zu schassen, der sich mit dem Baedeker messen kann, ist noch fraglich; doch sind die Herausgeber voller Hoffnung. Die seit Jahrhunderten erörterte Frage, ob den Griechen und Römern die Buchdruckerkunst bekannt gewesen sei oder nicht, er-
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